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Majas Sattel-Blog - Alles Pony, oder was? (eBook)

Spannung, Spaß und Pferdewissen
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
240 Seiten
cbj Kinder- & Jugendbücher (Verlag)
978-3-641-27205-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Majas Sattel-Blog - Alles Pony, oder was? -  Christiane Gohl
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Das Leben ist kein Ponyhof!
»Willkommen auf dem Blog über mein irres Leben. Ich bin Maja und nehme euch mit in mein Chaos aus Pleiten, Pech und - ist es zu fassen? - ausgerechnet einem Ponyhof ...«
Ernsthaft? Majas Eltern wollen nach Spanien auswandern und dort einen Pferdebetrieb eröffnen. Nur leider haben sie vom Reiten absolut keine Ahnung. Und nun soll Maja, die höllischen Respekt vor Pferden hat, die Ferien ausgerechnet auf einem Ponyhof verbringen, um dort die Grundlagen zu lernen.
Als dann auch noch bei der Buchung etwas schiefgeht und Maja den Urlaub ohne ihre beste Freundin antreten muss, ist sie fest entschlossen, sofort wieder abzureisen. Bis sie auf das verfressene Fjordpferd Bolle trifft und ein Blick in seine seelenvollen Augen alles verändert ...
Mit frech illustrierten Pferde-Wissensseiten zum Thema »Reiten lernen & Umgang mit Pferden«.
Alle verfügbaren Bände der Majas Sattel-Blog-Reihe:
Majas Sattel-Blog - Alles Pony, oder was? (Band 1)
Majas Sattel-Blog - Ich glaub, es wiehert! (Band 2)

Dr. Christiane Gohl wurde 1958 in Bochum geboren. Die promovierte Pädagogin arbeitet als freie Fachjournalistin und Werbetexterin. Seit ihrem zehnten Lebensjahr beschäftigt sie sich mit Pferden und reitet in verschiedenen Disziplinen. Pferdefreundliches Reiten und artgerechte Haltung sind ihr dabei besonders wichtig. Mit ihren Sachbüchern und Romanen avancierte sie in kurzer Zeit zu einer Bestseller-Autorin der Pferdebuchszene. Sie lebt in Spanien.

Mittwoch, 07. November – Eintrag #1

Großtante Edeltraut

Als heute Mittag das Telefon klingelte, dachte ich mir nichts dabei. Mom nahm den Anruf an, und ich hörte sie gedämpft sprechen, bevor sie in mein Zimmer kam, wo ich gerade dabei war, mit einem fantastischen neuen Bildbearbeitungsprogramm zu experimentieren. Genau genommen versuchte ich, meine Freundin Bonnie in ein Elfenmädchen und ihre Stute Cinderella in ein Feenpferd zu verwandeln. Ich hatte die beiden gestern heimlich beim Reiten fotografiert und plante nun eine Geburtstagsüberraschung. Bonnies Helm, die Reitbahnbegrenzung, Sattel und Zaumzeug hatte ich schon wegretuschiert und wollte nur noch Bonnies blondes Haar im Wind fliegen lassen und Cinderellas Silbermähne mit leichten Glanzpunkten versehen. Vielleicht Mondlicht im Hintergrund?

»Maja?« Mom riss mich abrupt aus meinen Gedanken und ich fragte mich, was passiert war. »Großtante Edeltraut ist gestorben. Und ich muss jetzt nach München, um den Nachlass zu regeln und die Beerdigung und all das …«

Sie schien darüber weniger traurig als genervt zu sein, was mich etwas wunderte. Andererseits sprangen die angemessenen Gefühle auch mich nicht gerade an. Meine letzte Begegnung mit meiner Urgroßtante liegt elf Jahre zurück, und ich kann mich ehrlich gesagt nicht mehr an sie erinnern.

Ich war damals zwei, und anscheinend hatte sie versucht, mir in die Wange zu kneifen, woraufhin ich sie in den Finger biss. Danach hatten wir wohl beide nicht das Bedürfnis, die Bekanntschaft zu vertiefen. Meine Eltern zogen dann auch bald mit mir nach Schwarzenbek – ein kleiner Ort bei Hamburg –, weil Paps dort eine Stelle als Lehrer bekam. Großtante Edeltraut blieb dagegen in München und mietete sich in einem als Fünf-Sterne-Hotel getarnten Altenheim ein, der Seniorenresidenz Stift am See. Von da an hatte eigentlich nur noch Mom Kontakt gehalten und ihr Tantchen pflichtgemäß einmal im Jahr zu deren Geburtstag besucht.

»Kann ich dann zu Bonnie?«, fragte ich also hoffnungsvoll. Wenn Mom Großtante Edeltraut besucht, darf ich oft bei meiner besten Freundin übernachten. Und am Wochenende steht Bonnies Geburtstag vor der Tür, es wäre großartig, mit ihr den ganzen Tag zu feiern!

Mom verzog das Gesicht. »Wenn Frau Bernhard dich vier oder fünf Nächte lang haben will? Es wird diesmal länger dauern. Allein die Beerdigung … ich hatte gedacht, das könnte vielleicht die Residenz organisieren, aber die sagen, nach dem Tod böten sie keinen Service mehr an.«

Ich musste trotz allem beinahe lachen. Die edle Seniorenresidenz und die damit verbundenen enormen Kosten sind immer wieder ein Diskussionspunkt zwischen meinen Eltern. Paps findet, die mittlerweile völlig demente Edeltraut könnte auch preiswerter betreut werden. Allerdings ist Mom zwar ihre einzige Verwandte, hat jedoch nie die Vormundschaft beantragt. Und so ist es bei dem Heim geblieben, das meine ursprünglich sehr vermögende Urgroßtante selbst ausgesucht hat.

Mom seufzte. »Ich werde den Salon mindestens vier Tage lang zumachen müssen …«

Sie betreibt einen gutgehenden Kosmetiksalon und hat drei Mitarbeiterinnen. Leider wählt sie die nach dem Motivationsaspekt aus, wie sie das nennt. Ihre Kundinnen sollen ermutigt werden, den Angestellten in Bezug auf Kosmetikverwendung und Hautpflege nachzueifern. Dementsprechend sehen sie durchweg aus wie Finalistinnen bei Germany’s Next Topmodel. Paps bezweifelt allerdings, dass sie auch nur das Wort »Heidi« korrekt buchstabieren können.

»Vielleicht versuche ich, Jaqueline einzuweisen. Aber ob die das wuppt? Himmel, ich müsste eigentlich gleich morgen los … Wie soll ich das alles schaffen?« Mom begann, leicht am Rad zu drehen.

»Mach dir eine Liste«, riet ich ihr, woraufhin sie die Augen verdrehte, als wäre das in ihrer Situation nicht einfach das Naheliegendste.

Aber meine Eltern reagieren immer so, wenn ich diesen Vorschlag mache, da sie meine Vorliebe für Listen für neurotisch halten. Paps vermutet dahinter sogar ein verstecktes Asperger-Syndrom, aber ich bin nicht autistisch, sondern eher vergesslich. Und manchmal hilft das Aufschreiben einfach, die Gedanken zu ordnen. Deshalb mache ich ständig Listen, meistens Shoppingpläne oder To-Do-Listen.

Sogar an einer Bucket-List habe ich mich schon mal versucht, was Mom endgültig an meiner Normalität hat zweifeln lassen. Mit dreizehn, so hat sie erklärt, sei es zu früh, sich Gedanken darüber zu machen, was man bis zum Tod unbedingt noch erledigen will.

Bonnie dagegen fand die Idee super und hat gleich ihrerseits eine Liste aufgestellt, an deren Ende ich mich gefragt habe, wie hoch wohl die Lebenserwartung eines Pferdes ist. Die Pläne haben nämlich alle Cinderella mit einbezogen – denn Bonnie ist absolut pferdeverrückt und in ihre spanische Schimmelstute geradezu vernarrt.

Nun könnte man meinen, es wäre schwierig, mit so jemandem befreundet zu sein, wenn man selbst nicht vom Pferdevirus erfasst ist. Und tatsächlich sind alle anderen Pferdemädchen in meiner Klasse nicht in der Lage, ein Gespräch zu führen, bei dem es nicht um Pferde geht. Bonnie ist da anders. Wir reden über alles Mögliche: die Schule, die Schminktipps aus der letzten Me Girl und wir können uns stundenlang darüber streiten, ob dieser gut aussehende Junge aus der zehnten Klasse nur zufällig Edward heißt oder doch vielleicht ein Vampir ist wie der Typ aus diesen alten Twilight-Büchern. Mit Bonnie kann man außerdem fabelhaft herumalbern. Wir kochen beide mit Leidenschaft aber ohne größeres Talent, und wir gehen gern shoppen. Natürlich sprechen wir dabei auch gelegentlich über Pferde – aber das finde ich nicht schlimm. Ich habe ja nichts gegen Tiere, im Gegenteil! Eigentlich hätte ich ganz gern einen Hund, und wenn Bonnies Mutter Geschichten aus ihrer Tierarztpraxis erzählt, bin ich immer fasziniert.

Tatsächlich sind Pferde mir sogar durchaus sympathisch, aber ich habe nie nur einen Funken Lust verspürt, sie zu reiten. Lieber fotografiere ich sie.

Fotografieren und Bildbearbeitung sind – neben neuerdings Bloggen – für mich sowieso das Größte. An der Wand meines Zimmers hängt das Foto einer Gruppe Nashörner im Licht der untergehenden Sonne. Es stammt von einem Tierfotografen und dient mir als Ansporn – genau solche Bilder würde ich gern machen! Ich will unbedingt mal in Afrika auf Fotosafari gehen. Am liebsten zusammen mit Bonnie, die von der Vorstellung begeistert ist. Sie steht nämlich total auf Zebras und Elefanten. Eigentlich ist Bonnie verrückt nach allem, was man reiten kann.

Moms Blick verlor sich dann in der Weite hinter den Nashörnern, gedanklich fuhr sie wohl schon nach München. Damit sie in meinem Zimmer keine Wurzeln schlug, schnappte ich ihr das Festnetztelefon, das sie immer noch umklammerte, aus der Hand und kündigte an, dass ich ganz dringend mit Bonnie sprechen müsste. Sie überließ mir das Teil widerspruchslos und ging, zerstreut vor sich hin murmelnd, hinaus.

Ich wählte sofort Bonnies Nummer und berichtete ihr von den unerfreulichen Umständen, die es mir ermöglichten, mich ein paar Tage bei ihr einzuquartieren.

Bonnie war, wie erwartet, begeistert. »Dann können wir meinen Geburtstag so richtig zusammen feiern! Das passt total gut, weil ich mir nämlich was ganz Bestimmtes von dir wünsche …«

»Ich hab schon was für dich«, blockte ich ihren Enthusiasmus. Nach meiner Erfahrung haben Bonnies Wünsche nämlich immer irgendetwas mit Pferden zu tun. Vermutlich will sie mal ausschlafen und hofft, dass ich eine Woche lang täglich für sie miste!

»Na ja, trotzdem …«, meinte Bonnie unbekümmert. »Wann kommst du? Morgen? Bring dir hübsche Sachen mit, am Sonntag ist Laternenumzug, und ich spiele den Sankt Martin. Hinterher macht die Jugendgruppe Lagerfeuer – vielleicht sind ja ein paar nette Jungs dabei.«

Ich weiß nicht, ob ich so richtig Lust auf Lagerfeuer im November habe – und die Jungs aus der katholischen Jugendgruppe haben mich schon beim Karnevalsumzug nicht vom Hocker gerissen, bei dem Bonnie natürlich auch hat mitreiten müssen. Sie behauptet immer, ihre Mutter würde sie dazu verdonnern, weil sie als Tierärztin gesellschaftliche Verpflichtungen hätte. Aber ich glaube, sie steht einfach ganz gern mit Pferd im Mittelpunkt.

Um Bonnie in ihrem grenzenlosen Optimismus nicht zu bremsen, versprach ich, mich mindestens so attraktiv herzurichten wie sie in ihrem Sankt-Martins-Kostüm und machte dann endlich mit meiner Bildbearbeitung weiter. Es wurde dann übrigens doch kein Mondlicht, sondern ein Sonnenuntergang …

Bis Paps zum Abendessen rief, versank ich ganz in der Traumwelt, durch die ich Bonnie und Cinderella galoppieren ließ.

Natürlich war Großtante Edeltrauts Tod auch beim Abendessen das Gesprächsthema. Mom hatte bereits Bahnkarten reserviert und ein Hotelzimmer. Einen möglichen Bestatter googelte Paps sofort, als Mom überlegte, sich von der Seniorenresidenz beraten zu lassen.

»Bloß nicht!«, meinte er. »Die nennen dir garantiert den teuersten von ganz München. Wahrscheinlich kriegen sie da Prozente.«

Paps ist eigentlich nicht geizig, an sich ist eher Mom die Geschäftsfrau in der Familie, die das Geld zusammenhält. Aber natürlich kann auch er rechnen – schließlich ist er Mathelehrer. Ich habe allerdings oft den Eindruck, als sei der Umgang mit Zahlen für ihn eher ein exzentrisches Hobby ohne Bezug zur Wirklichkeit.

Nur die Ausgaben für Großtante...

Erscheint lt. Verlag 17.8.2022
Reihe/Serie Die Majas-Sattel-Blog-Reihe
Illustrationen Sabine Rothmund
Zusatzinfo Mit s/w Illustrationen
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte 2022 • ab 10 • appassionata • Beste Freundin • Bibi & Tina • Bücher • Bücher Neuerscheinungen 2022 • Buecher • Cavalluna • eBooks • Elena • Familie • Fjordpferd • Geschenk • Geschenke • Hope • Kinderbuch • Kinderbücher • Kinderbücher ab 10 jahre • Mädchen Geschenke • mädchen geschenke 11 jahre • Neuerscheinung • Ostwind • Pferd • Pferdebuch ab 10 • Pferdefreundschaft • Pferdewissen • Pony • Ponyhof • Reiten • Reiterferien • Reiterhof • Weihnachten • Weihnachtsgeschenke • Weihnachtsgeschenke für Kinder • weinachtsgeschenke
ISBN-10 3-641-27205-X / 364127205X
ISBN-13 978-3-641-27205-0 / 9783641272050
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