Der Sandprinz von Ghuhuul (eBook)
424 Seiten
tredition (Verlag)
9783347452732 (ISBN)
Eileen Sattelmair ist heute 19 Jahre alt und lebt in Berlin. Sie schreibt seit ihrem 9. Lebensjahr Geschichten. Mit dieser Kinderbuchreihe verwirklicht sie sich einen langen Traum. In der Zeit von Corona, Ausgangssperren und eingeschränkten Freizeitgestaltungsmöglichkeiten hat sie zusammen mit ihrer Mutter Susanne endlich Zeit gefunden, Lucis fantastischen Reisen zu wundervollen Welten zu Papier zu bringen. Und die Reisen gehen noch weiter...
Eileen Sattelmair ist heute 19 Jahre alt und lebt in Berlin. Sie schreibt seit ihrem 9. Lebensjahr Geschichten. Mit dieser Kinderbuchreihe verwirklicht sie sich einen langen Traum. In der Zeit von Corona, Ausgangssperren und eingeschränkten Freizeitgestaltungsmöglichkeiten hat sie zusammen mit ihrer Mutter Susanne endlich Zeit gefunden, Lucis fantastischen Reisen zu wundervollen Welten zu Papier zu bringen. Und die Reisen gehen noch weiter...
Der große Schreck
Stimmengewirr.
Undeutliche Worte, die Luci nicht versteht.
Waberndes Gefühl im Kopf.
Langsam wird die Umgebung heller.
Luci sieht noch etwas unscharf eine weiß gestrichene Zimmerdecke. Wieder Stimmen, die Worte sagen, die für sie keinen Sinn ergeben.
Luci wird leicht übel und ihr Kopf schmerz auf einmal fürchterlich. Langsam versucht sie sich zu bewegen. Ihre Füße kann sie etwas hin und her drehen, aber ihre Arme nicht.
Auf einmal fängt ein eindringlich hohes Piepsen an. Hektik entsteht um Luci. Die Stimmen und Schatten werden mehr und bewegen sich schnell. Luci will vor Schmerzen schreien, aber sie hört keinen Schrei. Aus ihrer Kehle kommt kein Ton. Die ist trocken, rau und schmerzt. Jemand streichelt sie sanft an der Wange und sagt leise etwas Beruhigendes. Luci versteht nicht, was hier los ist. Sie will ihre Augen ganz öffnen, um zu sehen, wo sie ist.
Das unangenehme Piepsen hört auf. Luci kann noch immer nichts Genaueres erkennen. Alles ist unscharf und grell weiß. Ganz langsam verschwindet das grell weiße Licht und macht verschwommenen Farben Platz. Ihr Blick fällt auf einige verschwommene Umrisse von Personen, von denen ein weißes Strahlen ausgeht. Diese wuseln um sie herum und fummeln an irgendwelchen Geräten, die ständig blinken. Um welche Personen es sich genau handelt, kann sie nicht erkennen. Ihre Augen fühlen sich jetzt wie Blei an und fallen einfach wieder zu.
***
Zur gleichen Zeit sitzen Bonny und Luigi ungeduldig im Warteraum der Intensivstation und warten auf den Chefarzt oder irgendeinen anderen Arzt, der ihnen endlich mal sagt, was mit Luci los ist. Nachdem Bonny im Krankenhaus angerufen hat und der Krankenwagen eingetroffen ist, ging alles sehr schnell. Die Sanitäter haben nur einen Blick auf Luci geworfen und sie dann schnell auf die mitgebrachte Trage gelegt.
Sie haben Luigi und Bonny nicht viele Fragen gestellt, sondern gleich mit der Intensivstation des Krankenhauses telefoniert. Luigi und Bonny waren darüber sehr erschrocken, denn sie haben nicht gedacht, dass Lucis Lage so ernst ist. Mit Tatü-Tata sind sie dann alle im Krankenwagen zum Krankenhaus gefahren.
Luci wurde gleich durch einige Ärzte und Schwestern in Empfang genommen und Luigi und Bonny durch eine kleine, nett aussehende Schwester freundlich, aber bestimmt in den Warteraum bugsiert, wo sie nun seit drei Stunden sitzen. Nervös geht Luigi im Raum hin und her. Die anderen vier Wartenden sehen ihn auffordernd und genervt an.
»Komm, setz dich lieber. Dadurch kommt leider auch kein Arzt schneller hierher. Du machst uns alle nur noch nervöser«, flüstert Bonny ihm zu.
Widerwillig setzt sich Luigi hin, wippt nervös mit seinen Füssen auf und ab. Er rutscht ständig auf seinem Stuhl herum. Entnervt nimmt sich Bonny zum x-ten Mal das bereits ausgelesene Heftchen vom Tisch.
»Was wohl mit ihr los ist? So etwas habe ich bei ihr noch nie erlebt.« Luigi grübelt wieder. Zum Glück vergisst er dabei das Rumgezappel.
»Ob Luci …«, fängt er wieder an zu sprechen, doch bricht dann schnell ab und sieht sich erschrocken im Raum um. Sie sind ja nicht allein.
Bonny sieht ihn fragend an, aber er antwortet nicht, sondern schüttelt nur leicht den Kopf. Sie überlegt eine Weile, was er damit gemeint haben könnte. Langsam begreift sie, was er sagen wollte.
»Ich weiß es nicht genau, was Luci alles erlebt hat«, beginnt Luigi von neuem. Er macht eine kleine Pause und schaut sich aufmerksam im Raum um. Dann flüstert er weiter: »aber ich glaube, sie hat in den letzten Wochen zu viel durchgemacht. Ich hoffe, es war nicht zu viel.«
»Ja, das glaube ich auch«, flüstert Bonny ebenso leise zurück. »So, wie sie gestern zurückgekommen ist, muss in Moonheaven etwas Schreckliches passiert sein. Was da wohl geschehen ist?«
»Was ist, wenn sie dort verflucht wurde? Oder sie hat dort Grauenvolles erlebt oder gesehen? Oder, die Wahrheit macht ihr so zu schaffen!«
»Oder ihr Körper verträgt die Reise nach Moonheaven nicht und macht sie krank?«, ergänzt Bonny ebenso besorgt.
»Ich glaube, du könntest damit recht haben. Bei ihrer Mutter war es damals ähnlich.«
Auf einmal wird die Tür zur Intensivstation aufgestoßen und ein großer, kräftiger Mann schreitet mit großen ausholenden Schritten auf sie zu. In seinem Schatten hastet eine kleine, zierliche Frau hinterher. Sofort springen Luigi und Bonny gleichzeitig auf und eilen zu ihnen.
»Wie geht es ihr?«, ruft Luigi schon im Gehen dem Arzt zu. Denn, dass es sich bei dem großen, kräftigen Mann um einen Arzt handeln muss, steht für Luigi außer Frage. Er hat schließlich einen weißen Kittel an und strahlt so eine Arzt-Aura aus.
»Haben sie schon was rausgefunden?«, ergänzt nun Bonny neben ihm.
Der Chefarzt hebt beide Hände und versucht sie zu beruhigen. Die kleine Schwester hat endlich den Arzt eingeholt.
»Wir machen uns echt große Sorgen«, sprudelt es weiter aus Luigi heraus, der dem Arzt keine Chance gibt, antworten zu können.
»Fürchterlich große«, ergänzt Bonny besorgt.
»Bitte bleiben sie ruhig. Es besteht derzeit kein Grund besorgt zu sein. Wir konnten sie wiederbeleben und sie befindet sich jetzt in einem künstlichen Koma, um dem Körper etwas Ruhe zu gönnen. In zwei oder drei Tagen holen wir sie aus dem Koma zurück. Dann können wir erst sehen, was der Herzstillstand für Schäden verursacht hat.«
Luigi hat das Gefühl, jemand zieht ihm die Beine weg. Er kann sich gerade noch an Bonny festhalten. Auch die schwankt bedrohlich.
Lucis Herz ist stehen geblieben, denkt Luigi erschrocken. Zum Glück haben sie den Krankenwagen gerufen. Zuhause hätten sie ihr gar nicht helfen können und Luci wäre gestorben. Bonny muss ähnliche Gedanken haben, denn auch sie ist leichenblass und hat angsterfüllte Augen.
»Na, na, na, ihrer Mutter wird schon nichts Schlimmes passiert sein. Ihr Herz ist nur kurze Zeit stehen geblieben. Daraus folgen oft keine schlimmen Schäden…«, redet der Arzt weiter.
Bonny und Luigi hören ihm gar nicht mehr zu. Unserer Mutter? Was redet er da? Die Schwester bekommt die Verwirrung der beiden mit und fragt sie: »Sie sind nicht Alex und Nancy Engelbauer?«
Bonny und Luigi schütteln verwirrt den Kopf.
»Oh, sorry. Wer sind Sie?«, fragt jetzt der Arzt verwirrt.
»Luigi und Bonny Minelli«, sagen beide wie aus einem Mund. Der Arzt kratzt sich am Kopf. Die Miene der Schwester hellt sich auf.
»Doktor Hansen, das sind die Eltern des Mädchens mit den Halluzinationen und den merkwürdigen Blutwerten.«
»Da ist doch Doktor Mettner für zuständig, oder Schwester Eva?« Diese nickt.
»Gut, dann suche ich mal die Engelbauers und sie den Doktor Mettner«, schlägt nun Doktor Hansen vor. Schwester Eva nickt eilig und schenkt Luigi und Bonny ein kleines Lächeln.
Doktor Hansen verabschiedet sich schnell von den beiden und schaut sich suchend im Raum um. »Gibt es hier einen Alex und eine Nancy Engelbauer?«, fragt er laut in den Raum hinein. Zwei der vier anderen Wartenden stehen auf und gehen auf den Doktor zu.
»Bitte haben Sie noch einen Moment Geduld. Ich hole Doktor Mettner.« Schwester Eva verschwindet durch die Schwingtür zurück in die Intensivstation.
»Mir ist fast das Herz stehen geblieben«, seufzt erleichtert Luigi und schaut dabei seine Frau an. Diese nickt ihm zu.
»Mir auch. Aber was bedeutet das mit den komischen Blutwerten?«
»Hoffentlich bekommen die nicht raus, dass Luci halb Elfe ist.«
»Luigi, bist Du verrückt so laut darüber zu sprechen«, warnt Bonny ihn.
»Ach was, die Zwei da drüben haben ganz andere Sorgen.« Er zeigt auf die übrig geblieben zwei Menschen in der rechten Ecke des Warteraums. Der kleine Mann versucht gerade seine aufgelöste Frau zu beruhigen und reicht ihr ein Taschentuch. Erleichtert sieht dies Bonny.
Die Schwingtür zur Intensivstation geht auf und Schwester Eva schreitet mit einem jungen Mann an ihrer Seite hindurch. Bonnys Miene hellt sich auf. Das muss wohl Bonnys Bekannter sein, denkt Luigi.
»Hallo Bonny, schön dich mal wieder zu sehen. Obwohl der Grund nicht schön ist…« Er deutet auf die Akte in seiner Hand. Er begrüßt sie mit einem Küsschen auf die Wange. Schwester Eva schaut etwas pikiert und Luigi verlegen.
»Ich nehme mal an, du bist Luigi, der Glückspilz, in den sich meine Bonny verknallt hat und der sie heiraten durfte.«
Luigi strafft sich: »Ja, der bin ich und sie liebt mich noch heute wie am ersten Tag.« Doktor Mettner lacht schallend auf. Luigi findet ihn sympathisch und schüttelt ihn jetzt auch lachend die Hand. Schwester Eva räuspert sich....
| Erscheint lt. Verlag | 20.4.2022 |
|---|---|
| Mitarbeit |
Cover Design: Susanne Sattelmair |
| Verlagsort | Ahrensburg |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch ► Sachbücher |
| Kinder- / Jugendbuch ► Vorlesebücher / Märchen | |
| Schlagworte | Elfenreich • Entscheidungen treffen • Fähigkeiten entdecken • Familie und Freundschaft • Glück und Trauer • Humorvolle Erzählung • Liebe • magische Geschichte • Mut und Freundschaft • spannendes Abenteuer • toleranz lernen • über sich hinauswachsen |
| ISBN-13 | 9783347452732 / 9783347452732 |
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