Cillian (eBook)
348 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-347-48799-4 (ISBN)
Geboren mitten im Jahre 1980, wuchs Alexander Asmußen in einem Vorort von Frankfurt am Main auf. In der Weiterführendenschule begann er mit den ersten Geschichten und trat später dem Team der Schülerzeitung bei. Dort arbeitete er sich bis zum Chefredakteur hinauf. Trotz einer starken LRS gab er nie auf zu schreiben. Im Erwachsenenalter wurden Kurzgeschichten veröffentlich und lange am ersten Romanen gearbeitet. Mit 41 konnte sein erstes Buch das Licht der Welt erblicken.
Geboren mitten im Jahre 1980, wuchs Alexander Asmußen in einem Vorort von Frankfurt am Main auf. In der Weiterführendenschule begann er mit den ersten Geschichten und trat später dem Team der Schülerzeitung bei. Dort arbeitete er sich bis zum Chefredakteur hinauf. Trotz einer starken LRS gab er nie auf zu schreiben. Im Erwachsenenalter wurden Kurzgeschichten veröffentlich und lange am ersten Romanen gearbeitet. Mit 41 konnte sein erstes Buch das Licht der Welt erblicken.
Kapitel 3
Lukas lauschte den Klängen eines sehr ruhigen Klavierstücks und dachte an das, was er gestern gesehen hatte: Cillian saß auf der Parkbank vor seinem Haus und um ihn herum schwirrten Glühwürmchen. Er wirkte glücklich auf dieser Bank.
»Hey Du.« Cillian wartet bereits am Hoftor. »Ich wollte sichergehen, dass Marco nicht wieder auf dumme Ideen kommt.«
In ihm machte sich ein warmes Gefühl breit.
»Heute haben wir Sport.« Lukas spielte, als würde er sich übergeben.
»Sport ist doch etwas Schönes.«
»Ja, wenn man ein Adonis ist wie Du.« Lukas realisierte zu spät, was er gesagt hatte, und lief rot an.
Cillian grinste breit. »Geh es locker an, vielleicht wird es nicht so schlimm heute.«
»So, ich würde sagen, der Neue ist Kapitän und«, Herr Weihrich, der Sportlehrer, schaute durch die Reihen der Jungs, »Marco. Der Neue wählt zuerst.«
Sie stellten sich rechts und links neben den Lehrer auf.
»Ich wähle Lukas.« Die anderen tuschelten, und er schaute ihn verwirrt an. Für gewöhnlich wurde er als Letztes gewählt.
Marco grinste breit und war sich seiner Sache bereits sicher. Er entschied sich für Tobias, ein großer, kräftiger Junge, aber dennoch kein Vergleich mit Cillian. Dieser wählte all die, welche gewöhnlich bis zum Schluss dastanden. Die Gruppen waren aufgestellt und begaben sich zu ihren Toren. Marcos Team war zerstreut auf ihrer Hälfte, Cillians winkte hingegen alle zu sich.
»Hey, ich weiß, ihr seid nicht gerade glücklich«, fast jeder nickten, »aber wenn ihr meiner Taktik und mir vertraut, wird das schon klappen. Okay?«
Markus hob die Hand, »Was ist die Taktik?«
»Gut, dass Du fragst, also wir teilen die Aufgaben, Lukas ist im Tor. Ich bin Verteidiger und ihr vier seid der Angriff.«
Alle wurden blass. Timo reagiert als Erster, »Die rennen uns doch um!«
»Keine Sorge. Ihr geht den Gegnern einfach aus dem Weg. Lasst sie durch und ich fange sie hinten ab, dann spiele ich Euch den Ball zu und ihr schießt einfach aufs Tor, nicht groß zielen, einfach wegkicken. Und wenn einer Euch den Ball abnehmen will, lasst ihn, dann geht es weiter wie zuvor. Also kurz zusammengefasst: Ihr achtet auf mich, um zu sehen, ob ich Euch zuspiele, und versucht einfach aufs Tor zu schießen; ansonsten rennt ihr rum und versucht eine gute Position zu bekommen.«
Die vier Jungs waren erleichtert. Nur Lukas hatte noch Bammel.
Herr Weihrich hatte die Mädchen mit Anweisungen versorgt und beobachtete den neuen Kapitän schon eine Weile.
»Marco, Cillian, kommt her.« Es wurde ausgelost, wer den Anstoß hatte und Marco bekam den Ball.
Er flitzte gleich weg und der Lehrer hielt Cillian kurz auf. »Ich weiß zwar nicht, was Du da vorhast, aber ich bin beeindruckt und ich habe das Gefühl, dass es klappen könnte.«
Er grinste nur breit und sprintete zu seinem Team zurück. Alle legte die Arme auf die Schultern des Nachbarn und Cillian heizte noch mal die Jungs an, fast wie im Freudenrausch rannten sie auf ihre Plätze.
»Ich bin nicht gut als Torwart oder etwas anderes.« Lukas war nicht überzeugt.
Cillian schaute ihm tief in die Augen, sein Bauch kribbelte. »Wenn ein Ball ins Tor geht, war es mein Fehler, denn dann habe ich nicht richtig aufgepasst. Falls einer mir durchgeht und Du ihn hältst, bist Du mein Held, weil Du meinen Fehler gerade gebogen hast. Okay?«
Lukas nickte und stellte sich ins Tor.
Marcos Gesichtsausdruck spiegelte wider, wie sicher er sich war. Er ließ den Ball auf den Boden fallen und schoss sofort los. Der Fußball kam nicht weiter als an Cillians Fuß, der stoppte ihn und seine Angriffsreihe wartete darauf, angespielt zu werden. Er passte den Ball an Markus, dabei versuchte er ihn nicht zu schnell anzuspielen.
Sein Plan ging auf, er trat den Fußball in Richtung des gegnerischen Tors weiter, knapp am rechten Pfosten ins Aus.
»Super Markus!« Er schaute Cillian verwirrt, aber erfreut an.
So lief das Spiel weiter, der Große stoppte jeden einzelnen Ball und die vier schafften es immer öfter, nah an das Tor heranzukommen.
Bis, »Tor für Team Cillian!«
Marco flippte aus, er beschimpfte seine Teamkollegen, doch es half nichts, das Spiel wurde fortgesetzt. Die Mädchen hatten ihr Match vorzeitig beendet, um wie gefesselt dem der Jungs beizuwohnen.
Die Ballwechsel wurden immer häufiger, bis es einem der Gegner offensichtlich zu viel wurde und er anstatt sich den Ball von Timo zu schnappen, diesen einfach umrannte.
»Auszeit«, brüllte Herr Weihrich.
Cillian rannte sofort zu Timo, der etwas benommen auf Boden saß, »Geht es Dir gut?«
»Ja, nur ein wenig schwindelig. Ich kann gut fallen«, kicherte er.
Herr Weihrich war nun auch da, »Brauchst Du was Timo?«
»Nein, ich möchte weiterspielen!«
Der Lehrer war offenkundig überrascht. »Gut, aber wenn Du merkst, dass es nicht geht, sag Bescheid.«
»Du auf die Bank!« Der Sportlehrer stellte den Verursacher vom Platz.
Das Spiel lief wieder an und es dauerte keine fünf Minuten und ein weiteres Tor fiel zu ihren Gunsten.
Die Spielzeit näherte sich dem Ende und es stand mittlerweile 5:0. Lukas war bisher nicht zum Einsatz gekommen, dennoch war er konzentriert und völlig erschöpft zugleich. Dem ganzen Spiel über folgten seine Augen dem Ball, egal, wohin er ging. Wieder einmal flog der Fußball in ihre Richtung und Cillian eilte wie gewohnt auf diesen zu. Etwas war anders, er verfehlte ihn knapp. Der Ball trudelte auf Lukas zu und er sprang nach vorn. Er wusste nicht genau, was er machen sollte, und entschied sich, sich einfach auf den Ball fallen zu lassen. Das Blut rauschte nur so durch seine Ohren und er hörte ein dumpfes Pfeifen und Jubeln. Immer noch umklammerte er den Fußball und jemand zog sanft an seiner Schulter.
»Du kannst loslassen, das Spiel ist vorbei. Wir haben gewonnen.« Problemlos hörte er Cillians Stimme, durch das Rauschen in seinen Ohren.
Lukas schaute rauf, dort sah er nur das breit lachende Gesicht seines Kapitäns. Er streckte ihm die Hand entgegen.
»Komm, ich helfe Dir hoch, mein Held.«
Lukas' Herz raste jetzt noch mehr. Er kam sich vor wie in einem Comic, die Welt wurde rosa und um Cillian herum schwirrten Sternchen.
Gerade so bemerkte er, wie sich die Mine von ihm in Besorgnis wandelte und dann wurde es ihm schwarz vor Augen. Lukas bekam immer wieder kleine Fetzen mit, besorge Rufe, Cillian hob ihn hoch, eine Tür. Dazwischen nichts.
Langsam kam Lukas wieder zu sich, er lag auf einer Liege im Krankenzimmer. Cillian saß neben ihm und strahlte ihn mit einem wunderschönen Lächeln an.
»Na, wieder im Land der Lebenden?«
»Was ist passiert?«, wollte Lukas wissen.
»Sport ist wirklich nicht so Deins. Herr Weihrich meinte, Du hättest Dich zu sehr aufgeregt und wärst deswegen zusammengeklappt. Wobei Du ja schon am Boden lagst.«
»Oh Gott!« Lukas hielt sich die Augen zu. »Nun haben die einen neuen Grund, auf mir herumzuhacken?«
»Wer?«
»Na die anderen Jungs, genau die, die mich ohnehin schon immer mobben.«
Cillian nahm Lukas die Hände von den Augen. »Die haben das nicht mitbekommen, direkt nach dem Abpfiff sind die wutentbrannt in die Umkleide gerast und unsere Mannschaft und die Mädchen haben ein ganz neues Bild von Dir.«
Fassungslos schaute Lukas Cillian an, erneut sah er Sternchen um ihn herum. »Ich glaube, ich werde schon wieder ohnmächtig.«
»Wieso das?« Cillian klang besorgt.
»Da sind wieder diese Sternchen um Dich herum.«
»Ach was, das ist nur meine Ausstrahlung«, gab Cillian schmunzelnd zurück.
Die zwei sahen sich eine ganze Weile an, bis plötzlich die Tür aufsprang und ein Mann fast schon in das Zimmer fiel. Herr Weihrich folgte der aufgeregten Person.
»Geht es Dir gut, mein Großer?« Der Fremde war augenblicklich zwischen ihm und Cillian, was Lukas offensichtlich überhaupt nicht passte.
»Ja, es ist alles in Ordnung«, er klang etwas genervt.
»Was genau ist denn passiert?«
»Herr Müller, es ist nichts Schlimmes geschehen, aber ich bin verpflichtet, Sie zu informieren.«
Er drehte sich zu Cillian um. »Hast Du ihm das angetan?«
Dieser war überfordert mit dem spontanen Stimmungswechsel und sah mit verzweifelten Augen zu Herrn Weihrich.
»Bitte, Herr Müller, Lukas hat sich überanstrengt im Sportunterricht und ist ohnmächtig geworden. Unser Cillian hat ihn hier hergetragen.«
Der Mann schien das nicht schlucken zu wollen, Lukas legte ihm die Hand auf den Arm. »Papa, Cillian ist mein Freund, er ist es nicht gewesen, niemand hat mir was getan.«
Erleichtert seufzte Lukas' Vater. »Okay, was hast Du denn gemacht?«
Breit grinsend antwortete er, »Beim Fußball gewonnen.«
»Was?« Das Erstaunen konnte sein Vater nicht verbergen.
»Das ist wahr, er war unser Torhüter und hat im entscheidenden Moment alles gegeben und den Ball am Schluss halten können. Es war nur wohl etwas zu viel für ihn«, erzählte Cillian aufgeregt.
»Das ist wahr«, fügte Herr Weihrich hinzu, »ich habe schon lange kein so spannendes Spiel mehr gesehen. Die Mannschaft von Cillian, bestand, bitte nehmen Sie es mir nicht übel, aus den Schlusslichtern der Klasse. Aber diese sechs Jungs haben heute eine unglaubliche Leistung erbracht. Auch ihr Sohn. Normalerweise ist es nicht meine Art, Noten von anderen preiszugeben, aber alle haben für den heutigen Tag sich eine Eins verdient.«
»Was bekommen die anderen?«, Cillian konnte seine Neugierde nicht zurückhalten.
»Nun, natürlich haben sie rein technisch betrachtet auf einem höheren Niveau...
| Erscheint lt. Verlag | 16.12.2021 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Cillian & Lukas | Cillian & Lukas |
| Illustrationen | Milo Milk, Sharon McCutcheon |
| Verlagsort | Ahrensburg |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction |
| Literatur ► Romane / Erzählungen | |
| Kinder- / Jugendbuch | |
| Schlagworte | Abenteuer • Anderswelt • Feen • Irland • LGBTQ • Liebe • Naturgeister • Schwul • schwule Jungs |
| ISBN-10 | 3-347-48799-0 / 3347487990 |
| ISBN-13 | 978-3-347-48799-4 / 9783347487994 |
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