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Daunenweich -  Bernhard Rutrecht

Daunenweich (eBook)

Die kleine weiße Robbe
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
myMorawa von Dataform Media GmbH (Verlag)
978-3-99129-423-8 (ISBN)
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Daunenweich,die kleine weisse Robbe wird fast von den bösen Robbenjägern getötet. Aber mit hilfe von einen Wal wird die kleine weisse Robbe in Sicherheit gebracht zu einer Biberfamilie. Durch die eigene Schuld musste die kleine weisse Robbe dort auch fliehen und wird von Adlern weggeflogen. An einen Strand wird die kleine Robbe dann von einer Familie gefunden und Gesund gepflegt. Das tolle ist das die kleine Robe sprechen kann und ihre Geschichte selbst erzählt. Viel Spass beim lesen.

Mein Name ist Bernhard Rutrecht. Wohne in Lainach in Mölltal Geboren am 28.04.1967 in Wolfsberg Verheiratet mit Bernadette Rutrecht. Habe 2Kinder Julian Emanuel und Judith. Meine Hobbys sind sehr viel Wandern,überhaupt viel in der natur. Radfahren und schreiben Arbeite im Baugewerbe

Der Fund am See

Papa kam von der Arbeit nachhause. Er ist Flugkapitän und donnert immer mit den riesigen Himmelflitzern durch die Lüfte, und ich bin mächtig stolz auf ihn. Wir organisierten natürlich eine Geburtstagsparty und hatten eine Menge Spass daran. Mama hüpfte den ganzen Tag schon umher wie eine Ballerina und meine große Schwester Judith, die sowieso nicht richtig frisch ist in der Birne, saß vorm Fernseher und schaute sich einen Liebesfilm mit Brad Pitt an. Und dann warteten wir, bis endlich Papa nach Hause kam.

„Papa kommt!“, schrie Judith. „Jeder auf seine Position!“ Und dann kamen die Schritte immer näher, die Tür öffnete sich und Papa kam herein. Und dann gings auch schon los! „Happy Birthday, lieber Papa, happy Birthday und viel Glück …“, sangen wir drei. Papa war ganz entsetzt und auch ein bisschen erschrocken, seine Augen wurden immer größer und er lächelte. „Oh, mein Gott“, sagte er und die Tränen rannten ihm über die Wangen. „Kommt her, meine Lieben, und lasst euch ganz fest drücken. Ich liebe euch so.“ „Und wir lieben dich“, sprach Mama und hielt Papa ganz fest. „Alles Liebe, mein Schatz, zu deinem vierzigsten, bleib schön gesund und lass uns bitte nie mehr so lange allein.“ Dann gab sie ihm noch einen dicken fetten Schmatz auf den Mund.

„Komm, Paps“, sagte ich, dabei nahm ich seine Hand und führte ihn in unser Esszimmer, „sieh dir mal die schöne Torte an, die Mama für dich gebacken hat.“ Das Kunstwerk stand in der Mitte des Tisches, vierzig brennende Kerzen rahmten ein kleines Flugzeug ein, das Mama als Deko daraufgesetzt hatte. Es sah so wunderschön aus und Papa strahlte wie ein kleines Baby.

„Blas’ die Kerzen aus“, sagte ich, „und dann wünsch dir was! Aber mit voller Puste, Paps, damit ein bisschen Action reinkommt“, dabei grinste ich wie ein neuer Penny. Sogleich holte Papa auch schon ganz tief Luft und mit einem Buster waren die Kerzen auch schon aus. Mama und Judith klatschten.

„Bravo, braaavooo!“

„Ich bitte alle zu Tisch“, sprach Mama.

„Endlich!“, rief ich. „Ich habe schon so einen Kohldampf. Und du, Paps?“

„Und wie, ich freue mich auch schon auf die Leckerei.“

Nach dem Essen fragte Papa:

„Und, meine Lieben, was wollen wir heute noch unternehmen?“

„Ich habe da schon eine Idee“, antwortete Judith. „Fahren wir endlich wieder einmal alle mit den Fahrrädern an den See, um zu fischen und Spaß zu haben. Na, was meint ihr?“

„Einverstanden“, erwiderte ich, „ich glaube, dass heute die Fische besonders gut beißen …“

„Wie kommst du darauf?“, fragte mich Papa.

„Na, dreimal darfst du raten. Weil heute trübes Wetter ist und die Fische dann besonders aggressiv sind, dann beißen sie eben lieber.“ Dabei tat ich so, als wäre ich ein Fischerprofi, und grinste dabei. Nun ja, wenn man bedenkt, dass ich fast alles übers Fischen gelesen habe und sehr oft alleine am See bin, kann man ruhig sagen, ich bin ein Profi.

„Ja dann“, sagte Papa, „wird es aber höchste Zeit, in die Garage zu gehen, um alles zusammenzupacken. Wir müssen ja auch noch die Angelruten überprüfen, damit alles tiptop funktioniert.“

So gingen Papa und ich in die Garage, aber plötzlich blieb er stehen und meinte: „Warte, Julian …“, dann huschte er auch schon mit eiligen Schritten zurück zu Mama und Judith. „Bitte, ihr Lieben, packt uns noch ein paar Sandwiches und was zu trinken ein.“

„Ja, machen wir“, erwiderte Mama. Es dauerte nicht lange, als Mama und Judith vollgepackt mit guten Dingen bereit waren.

„Los geht’s!“, gab nun Mama das Komando, dann brausten wir auch schon los, die nächste Straße hinunter und raus aus dem Ort.

Jeder wollte natürlich der Erste sein, aber gegen Papa hatten wir einfach keine Chance. Er war ziemlich gut durchtrainiert, und das musste er auch sein als Pilot. Aber eines Tages werde ich ihn schon schaffen, wenn ich größer bin …

Als wir dann endlich nach ungefähr zwanzig Minuten den See erreicht und unsere Fahrräder am Ufer an den Bäumen angelehnt hatten, sausten wir so schnell es ging hinunter zum kleinen Holzsteg, den ich nur den »Holzwurm« nannte. Ja, Holzwurm, da das Holz schon so morsch war und der kleine Steg sich aufs Wasser hinausschlängelte wie ein Wurm. So, als ob er Angst habe und nur davon wolle.

Wie oft ich da schon Angst hatte, denn es ächzte und knackte nur so unter den Füßen, und ein paar Mal wäre ich fast eingebrochen. Aber leider kümmert sich niemand darum. Trotz allem ist dieser Platz mein schönster auf der ganzen Welt, es ist so still hier, und das Beste von allem ist, dass man so einiges erleben kann.

„Alle an die Angeln“, flüsterte Papa uns zu und stand voller Stolz da mit seinem alten Fischerhut, der, glaube ich, schon einige Jahre auf dem Buckel hatte, so wie der aussah …

Aber egal, Hauptsache war, dass wir alle glücklich waren und Papa nun endlich seine freien Tage genießen konnte.

Mama und Judith hielten immer einen kleinen Abstand zu uns Männern, sie saßen am Ufer des Sees und hielten ihre Angeln ganz fest in der Hand. Oder hatten sie nur Angst, dass wir sie auslachen würden, weil sie sich manchmal wirklich blöd anstellten?

Dabei sahen sie immer zu uns herüber und kicherten. Sie unterhielten sich bestimmt wieder über Judiths neuen Freund, den sie in der Berufsschule kennengelernt hatte. Einen Freund, der Floh heißt, na, gewaltig …

Nun ja, meine Schwester Judith ist ja auch ein fleißiges und braves Mädchen und, wie die Jungs immer sagen, ein wirklich steiler Zahn. Sie ist auch sehr hübsch, schwarze Haare, braune Augen, und ich liebe sie einfach.

„Oh, mein Gott!“, schrie Papa. „Ich habe einen an der Angel! Kann mir vielleicht jemand helfen?“

Judith ließ alles fallen und flitzte mit voller Tube zu uns hinüber, um Papa an der Angel zu unterstützen.

„Halt’ sie ganz fest“, sagte sie noch ganz außer Atem, „ich bin schon da. Ja, ja, langsam einholen, nicht zu fest, sonst reißt noch die Angelschnur. Ooooohhhhhh, mein lieber Scholli, das ist vielleicht ein Brocken!“ Aber Papa hatte alles im Griff.

„Schnell, Judith, den Kescher, halt ihn schön darunter, damit ich den Prachtburschen hineinbefördern kann …“

Gesagt, getan, aber Judith kam nicht mehr dazu, denn der Fisch war so groß und stark, dass er die Angelschnur abriss – und weg war er.

„Verflixt noch mal, schade. Na, das Prachtexemplar ist uns davongezischt“, meinte Judith.

„Mach dir nichts daraus, es sollte eben nicht sein. Und, ganz ehrlich gesagt, bin ich auch nicht böse darüber …“

Nur Mama konnte sich vor lauter Lachen nicht mehr halten. „Hiiiii, hiiiii, haaaaa, haaaaa, uuups, beinah hätte ich jetzt auch noch in die Hose gemacht.“ Und dann lachten wir alle, Fisch weg, fast in die Hose gemacht, na, wenn das kein Spass ist, dann weiß ich auch nicht mehr weiter.

Wir waren glücklich und zufrieden, setzten uns an das Ufer, aßen ein Sandwitches und dazu tranken wir Cola. Wir blickten alle hinaus auf den See, der so friedlich vor uns lag, und schauten den Vögeln und kleinen Enten zu, die sich im Wasser vergnügten. Man spürte nur einen leichten Windhauch im Gesicht, das war sehr erfrischend und tat gut bei dieser Hitze. Und dann passierte es, ich weiß auch nicht, wie uns geschah … Mama und Judith zuckten zusammen und im selben Augenblick schrien sie auch schon los:

„Ah, oh, mein Gott, was ist das?“ Sie zeigten mit den Händen gleichzeitig an eine Stelle am See, der dort eine kleine Biegung macht.

Sie schluchzten und brachten kein Wort mehr heraus. Ihre Körper zitterten, als hätten sie gerade einen Geist gesehen, der sie holen wollte. Sie umklammerten sich fest und saßen da wie ein Häufchen Elend. Papa zischte nur so hoch, es dauerte einige Minuten, bis er Mama und Judith wieder einigermaßen beruhigt hatte. Dann sah er erst in die gezeigte Richtung.

„Zum Teufel noch mal, was ist das bloß?“ Erst nach genauerem Hinsehen bemerkte Papa, dass dort am Rande des Sees unter den Bäumen ein kleines weißes Häufchen lag. Und um den kleinen Körper krächzten vier riesengroße Adler mit schneeweißen Köpfen. Es sah grauenvoll aus und hörte sich auch so an. Immer und immer wieder machte es »Krrääächz«. Es hörte sich an wie in einem alten Westernfilm, wo auch immer die Geier oder die Aasfresser um einen kreisten und fürchterlich schrien … Auch meine Knie zitterten nur so, ich stand da wie angewurzelt und beobachtete Papa.

Der auch nicht wusste, was er tun sollte....

Erscheint lt. Verlag 17.11.2021
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch
ISBN-10 3-99129-423-0 / 3991294230
ISBN-13 978-3-99129-423-8 / 9783991294238
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