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Die Chaosschwestern geben alles (eBook)

eBook Download: EPUB
2018 | 1. Auflage
256 Seiten
cbj Kinder- & Jugendbücher (Verlag)
978-3-641-22492-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Chaosschwestern geben alles -  Dagmar H. Mueller
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Vier Schwestern durch dick und dünn
Alle in der Martini-Familie freuen sich auf das neue Baby und umsorgen Mama Iris rührend. Wenn nur nicht jede der Schwestern so mit ihren eigenen Problemen beschäftigt wäre ... Malea hat mit ihrem Hundedienst in der Lauschigen Eiche richtig viel zu tun und kommt gar nicht mehr zum Spionieren, Tessa bekommt ein Angebot, das sie einfach nicht ausschlagen kann, Kenny muss eine schwere Aufgabe lösen und Livi bringt ein Brief in echte Schwierigkeiten. Doch trotz aller Irrungen und Wirrungen - die Vier halten zusammen und am Ende heißt es: Die Chaosschwestern leben hoch!

Dagmar H. Mueller arbeitete als Skilehrerin, Musiklehrerin und PR-Texterin. All das konnte sie aber nicht von ihrer wahren Passion abhalten, dem Schreiben von Büchern. Dagmar H. Mueller ist heute hauptberuflich als Autorin tätig und lebt in Hamburg und England.

Ich habe mal irgendwo gelesen, dass es in jeder Familie (so wie auch in jeder Schulklasse übrigens) Rollenverteilungen gibt. Also einer hat die Rolle des Clowns (Kenny – manchmal), einer hat die Rolle des lieben Schussels (Cornelius), eine andere die der Geldverdienerin (Iris – nur schade, dass sie dabei noch Zeit zum Kochen hat) und so weiter. Ich wäre spitze darin, Demos zu organisieren oder Zeitungsartikel zu Umweltthemen zu schreiben. Nur leider lässt mir meine Familie wenig Zeit dazu. Ich scheine hier beliebter zu sein mit meinem Talent, angebrannte Milchreistöpfe zu retten. Das meine ich natürlich nur bildlich. Eigentlich muss ich alles retten, was brennt. Obwohl ich, seit ich denken kann, tatsächlich schon unzählige Töpfe in der Küche vorm Durchschmoren gerettet habe.

  

Ich fühle mich allmählich selbst wie ein angebrannter Milchreistopf. Noch zehn Minuten länger in der Sonne und mein Kopf implodiert. Oder explodiert. Wahrscheinlich beides.

So wie ein Vulkan, wenn sich die Lava entlädt. Ja, es fühlt sich exakt so an, als wäre mein Gehirn nur noch kochendheiße, blubberweiche Lavamasse, die gleich …

Jemand tippt mir auf die Schulter. »Hey, LIVI

Ich fahre herum.

Mein Hirn ist nicht so schnell. Es ist noch mit dem letzten gedachten Satz beschäftigt: … Lavamasse, die gleich in einer Riesenfontäne herausschießen wird und direkt auf …

»KATINKA!« (Was macht DIE denn hier?) »W-w-was – äh – machst du denn hier?«

Katinka lacht. »Wonach sieht’s denn aus? Ich geh schwimmen. So wie dreihundert andere Leute auch. Und du? Gibt’s hier irgendwelche Seepferdchen zu retten?«

Hahaha. Soooo komisch.

Mein lavablubberiges Gehirn sagt mir, dass ich trotzdem lächeln muss. Auch wenn ich ihren Witz total NICHT witzig finde. Was ist komisch daran, dass ich mich dafür einsetze, wenn Tiere gerettet werden müssen?

Aber nicht zu lächeln, wäre natürlich voll ungerecht. Schließlich kann Katinka nichts dafür, dass ihre knallschwarzen Haare immer so glänzen, und ihre Zähne so weiß sind, und sie überhaupt so klasse aussieht, wie man wirklich nicht aussehen muss, wenn man in Gregorys und meiner Umwelt-AG mitmacht. Und dass ich mal dachte, dass sie und Gregory was zusammen haben könnten, also das ist echt voll und ganz vergeben und vergessen.

»Nett!«, lächele ich.

»Was ist nett?« Katinka guckt mich an, wie man arme Irre anguckt. (Anscheinend habe ich das Lächeln doch nicht so gut im Griff.) »Dass ich im Schwimmbad bin?«

»Äh-ähm, ja, dass du hier auch schwimmst. Ich meine, wo wir hier auch schwimmen und …« Echt, bei siebenunddreißig Grad im Schatten verschwimmen offenbar auch die letzten Gehirnzellen in meinem Schädel!

»Wo ist denn Gregory?«, fragt Katinka und fängt schon an, im Riesenpool vor uns die Leute abzuscannen.

Okay, damit hat sie leider den falschen Knopf gedrückt. Hmpf. Ich muss jetzt langsam mal meine Lavamasse in den Griff kriegen. Katinka ist voll nett. Katinka ist voll nett! Katinka ist …

»HEY!« Plötzlich winkt sie wild zum Becken hin. »EY!!! Warte, ich komme!«

Ich glaub’s nicht! Jetzt hat sie doch tatsächlich Gregory zwischen den gefühlt zweitausend Leuten entdeckt und hechtet mit einem Satz direkt ins Wasser! Kopfsprung! Nicht die peinliche Bauchklatscher-Nummer. Richtig elegant.

Katinka ist nett, Katinka ist nett!

»Du siehst die ganze Zeit voll grieselig aus, Livi!« Eine tropfende Kenny zupft von hinten an meinem Bikinihöschen. »Warum eigentlich? Findest du es nicht schön im Schwimmbad?«

Ich drehe mich zu ihr um und schiebe meine Sonnenbrille vors Gesicht. »Doch. Klar. Nur ein bisschen heiß.«

Kenny giggelt. »Ja, ist das toll oder ist das toll? Wenn es nicht so volltoll knackheiß wäre, würde es überhaupt nicht so viel Spaß machen, ins Wasser zu platschen.«

Und schon tut sie genau das noch mal. PLATSCH!

Zugegeben, die Spritzer sind sehr angenehm auf der Haut. Trotzdem muss ich jetzt raus aus der Sonne. Und da Kenny heil aus dem tiefen Becken aufgetaucht ist und ich nicht mehr aufpassen muss, dass sie nicht abblubbert, darf ich endlich zurück in den Schatten.

Ach nee, jetzt ist sie ja wieder reingehopst.

Egal, ich kann nicht mehr.

»KENNYYY?« Ich lege meine Hände wie einen Trichter vor der Mund, damit sie mich zwischen all den Leuten hören kann.

Kenny dreht ihren Kopf tatsächlich in meine Richtung.

»Da hinten ist Gregory!«, brülle ich zu ihr rüber. »Wenn was ist! JA

Ich mache heftig gestikulierende Bewegungen zum anderen, tieferen Ende des Pools hin, wo Gregory alleine vor sich hinkrault.

Äh, nicht mehr alleine vor sich hin krault.

Katinka ist nett, Katinka ist nett! Und ich muss in den Schatten.

Ha – für Leute wie Katinka ist es ja kein Problem, stundenlang in der Sonne zu hängen! Dunkle Haare, braune Sommerhaut. Ich wette, die kriegt nie einen Sonnenbrand. Ich dagegen! Rote Haare, Lava-Hirn, schneeweißer Körper … (Der nicht unbedingt weniger weiß aussieht mit der drei Zentimeter dicken Sonnencremeschicht, die ich auf mir verteilt habe. Sicher ist sicher, ich möchte morgen nicht als Pellkartoffel in die Schule gehen.)

Irgendwie hab ich nicht die allerbeste Laune, als ich mich auf unsere Decken unter einer alten Eiche fallen lasse. Muss an der Hitze liegen.

Ich lege mir ein nasses Handtuch quer übers Gesicht und schließe die Augen. Ich hätte jetzt auch mein Referat fertig geschrieben haben und danach mit Gregory unten am Flussufer die Beine ins Wasser baumeln lassen können. Dort kennen wir eine Stelle, wo fast nie jemand ist. Ungestört und seeelenruhig hätten wir ein bisschen schweigen und ein bisschen quatschen können.

Durch mein tiefes Seufzen bläht sich das Handtuch auf meinem Gesicht leicht auf und klatscht dann wieder auf meine Haut. Ich blinzele ein bisschen und schiebe das Handtuch höher, sodass es nur meine Haare kühlt.

Noch eine Woche Schule, dann haben wir sechs Wochen Ferien. Sechs Wochen! Was kann man da alles machen! Na gut, zwei Wochen muss ich opfern, um mit meiner verrückten Familie in den Urlaub zu fahren.

Das ist auch so ein Ding. Seit dem Winter reden wir ständig über den Sommerurlaub. Aber haben Iris und Cornelius bis jetzt irgendetwas gebucht? Nein. Und warum nicht? Weil jeder woanders hinwill.

Iris möchte irgendwohin, wo sie bekocht wird und keine anstrengenden Sachen machen muss. Was, von ihrem Standpunkt aus betrachtet, verständlich ist. Iris ist schwanger. Im Winter werden wir ein Baby in der Familie haben. Ein Baby!

Hammer irgendwie! Ich meine, wir sind ja alle schon weit voran auf dem Weg zum Erwachsenwerden. Bis auf Kenny natürlich. Und nun noch ein fünftes Kind! Aber ich freue mich wie wild. Genauso wie die anderen. Tessa forstet schon sämtliche Internetseiten nach hipper Babymode durch. Tessa eben!

»ICH will den Namen für meine kleine Schwester aussuchen!«, krähte Kenny gestern Abend beim Essen.

»Und wenn es ein Junge ist?«, grinste Iris.

»Du kannst auch Jungen?«, alberte Cornelius sofort rum und warf Iris gleich danach eine Kusshand zu. (Es ist total süß, zu sehen, wie verliebt die beiden wieder sind.)

»ICH könnte!«, rief Iris. »Aber es sind ja die männlichen Chromosomen, die das Geschlecht bestimmen. Also kannst DU wohl nur Mädchen!« (Was auch wieder stimmt. Hatten wir vor ein paar Monaten in Bio.)

»Und WAS für Mädchen ich hinkriege! Die allerbesten, wunderbarsten, großartigsten Mädchen der Welt!« Cornelius sah sich sehr zufrieden am Tisch um. »Oder will das jemand bestreiten?«

Nein, das wollte niemand.

Obwohl ich glaube, dass Tessa gestern nicht mal zugehört hat. So tief war sie in ihr Handy versunken. Oh je, ich hoffe, da ist nicht wieder Knatsch mit Javi im Anmarsch! Oder hat sie sich mit ihrer herzallerbesten Dodo gestritten?

»Hihihi«, giggelte Kenny, »hihihi, Papa, das stimmt! Du machst voll tolle Mädchen!«

Malea grinste auch.

Trotzdem scheint ihr Geheimagentenhirn in diesen Tagen ebenfalls mit etwas anderem beschäftigt zu sein. Was kann es diesmal sein? Ob wir in ein paar Monaten noch eine Schwester oder einen Bruder bekommen, scheint Malea kaum zu interessieren.

Ich persönlich finde ja, ein kleiner Junge wäre auch mal eine nette Abwechslung. Aber wer bin schon ich, und wer würde auf mich hören?

Außerdem ist es jetzt sowieso zu spät für besondere Wünsche. Oder auf jeden Fall fürs Daumendrücken in die eine oder andere Richtung. Das Würmchen sitzt jetzt da, wo es sitzt, und ist, was es ist. Ein kleiner Bruder oder eine kleine Schwester.

Ich würde ja supergerne so schnell wie möglich wissen, auf was wir uns freuen dürfen. Doch Iris und Cornelius sind entschlossen, sich überraschen zu lassen. Erst im Dezember werden wir es erfahren!

Rema redet nur noch von unserem »Weihnachtsbaby«! Dabei ist Iris’ Stichtag, also der Tag, an dem die Ärzte die Geburt erwarten, der 29. Dezember. Es könnte also genauso gut ein kleiner Sylvesterknaller werden, hihi!

Weil Iris schwanger ist, ist Cornelius auch großzügig von seinem eigenen Wunsch, eine Musikreise nach New Orleans im Süden der USA zu machen, zurückgetreten. Das wäre für Iris dieses Jahr zu anstrengend.

Allerdings wäre auch Rema nie dorthin mitgekommen. Zu heiß und zu viel Rumgereise von einem Ort zum anderen. Nein, Rema sagt, sie möchte am...

Erscheint lt. Verlag 29.10.2018
Reihe/Serie Die Chaosschwestern-Reihe
Illustrationen Franziska Harvey
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte ab 10 • ab 11 • ab 12 • ab 8 • ab 9 • Die Wilden Hühner • eBooks • Erste Liebe • Familienalltag • Familienhund • Familienroman • Freche Mädchen • Freundinnen • Geschwister • Kinderbuch • Kinderbücher • lustige Mädchenbücher • lustiges Huhn • Pubertät • Schwestern • Spionin
ISBN-10 3-641-22492-6 / 3641224926
ISBN-13 978-3-641-22492-9 / 9783641224929
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