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Dreamwalker - Kampf um den Obsidianthron (eBook)

Abenteuerliche Drachen-Fantasy-Saga

(Autor)

eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
576 Seiten
cbj Kinder- & Jugendbücher (Verlag)
978-3-641-21219-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Dreamwalker - Kampf um den Obsidianthron -  James Oswald
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Drachen, Schwertkämpfe, Heldenmut - das große Finale
Der Heimat des jungen Errol und seines Drachenfreundes Benfro droht nicht einfach nur ein Krieg, sondern die endgültige Vernichtung. In dieser verzweifelten Situation gibt es bloß einen Fluchtweg aus der Hauptstadt: durch die geheimen Gänge unter dem Palast. Deren Zugang kann allerdings einzig jemand aus der königlichen Familie öffnen. Doch Prinzessin Iolwen darf den Obsidianthron nicht verlassen, will sie die Stadt nicht schutzlos dem rücksichtslosen Angriff der Truppen ihrer Schwester Beulah preisgeben. Errol und Benfro erwartet derweil die Erfüllung ihrer eigenen Bestimmung: an der Mission dieser beiden ungleichen Helden hängt das gesamte Schicksal des Königreiches ...

James Oswald begann bereits während des Studiums zu schreiben. Mit seinen ersten beiden Thrillern wurde er für den renommierten Debut Dagger Award nominiert. Seitdem stürmen seine Krimis um den Edinburgher Ermittler Tony McLean regelmäßig die britischen Bestsellerlisten.

1

Heute noch einen verloren. Er war ein vielversprechender Knabe, er verschwand einfach aus meinem Arbeitszimmer, ließ das Feuer herunterbrennen und hatte den Tisch nicht abgeräumt. In der Burg ist keine Spur von ihm zu entdecken, und der Majordomus hat keine Ahnung. Eine Schande. Ich hatte große Hoffnungen.

Ich bin noch immer überzeugt, dass Menschen die Fähigkeit besitzen, die Feinen Künste zu erkennen und zu benutzen. Viele zeigen eine natürliche Empfänglichkeit für die Grym, die schließlich der Quell allen Lebens ist. Ich muss nur eine Möglichkeit finden, ihre geistige Disziplin zu vergrößern und ihre angeborene Neugier zu zügeln, dann wird dieses Experiment zweifellos glücken.

Aus den Arbeitstagebüchern von Gog, Sohn des Wintermondes

Kalter Wind schlug ihm die Tränen aus den Augen, als er Schwanz über Kopf abwärtstaumelte. Benfro umklammerte seine kostbare Last und fiel immer schneller aus Gogs Burgturm. Die Dächer der kleineren Gebäude, die sich um den Turm zusammendrängten wie Ferkel um eine Sau, waren noch weit weg, jagten ihm aber dennoch in beängstigendem Tempo entgegen. Und noch immer konnte er nur das Bild sehen, das grauenhafte Echo der Vergangenheit, als Inquisitor Melyns Feuerklinge nach unten sauste. Zerschlagene Schuppen, uralte ledrige Haut, zähes Fleisch und gichtige Knochen waren der konzentrierten Kraft der Grym nicht gewachsen. Die herbeibeschworene Klinge, die das Leben seiner Mutter beendet hatte, holte sich jetzt ein weiteres Opfer, das er nicht beschützen konnte.

Er hörte Schreie, schrill und voller Panik, aber das registrierte er nur am Rande, denn noch immer war er zutiefst geschockt. Es war einfach, sich um sich selbst zu drehen, abwechselnd den Himmel und die Gebäude zu sehen, die dunklen Sturmwolken und die vom Regen abgespülten Dachschindeln, glänzend und Unheil verkündend. Etwas Kleines zupfte und zog an seinem Arm, und er schaute fast aus Versehen nach unten. In einem anderen Leben, so kam es Benfro vor, hatte er diese beiden Menschen an sich gerissen. Der eine, der Junge, an dessen Namen er sich nicht erinnern konnte, zappelte und strampelte in dem verzweifelten Versuch, dem schuppigen Zugriff des Drachen zu entkommen, auch wenn das für ihn nur den Sturz in den sicheren Tod bedeuten würde. Die junge Frau hingegen war ruhig. Sie richtete ihren Blick auf Benfro, achtete nicht darauf, dass ihre Haare sich um ihren Kopf ringelten wie wütende Schlangen, achtete nicht auf seinen eisernen Zugriff, obwohl der ihr das Atmen so gut wie unmöglich machen musste, achtete nicht auf die sich in schnellem Tempo nähernden Dächer.

»Du musst fliegen.«

In Gedanken hörte er diesen Befehl, gelassen und gütig wie den Mutterbaum. Oder die große Heilerin Earith. Sie hatte tiefgrüne Augen, diese junge Frau. Benfro konnte sie deutlich sehen, die goldenen Flecken, die in den schwarzen Pupillen glitzerten wie Sterne am Nachthimmel. Sein fehlendes Auge zeigte ihm so viel mehr.

»Dafür ist keine Zeit. Jetzt musst du fliegen.«

Diesmal kam der Befehl mit größerer Stärke und vertrieb den Nebel aus seinen Gedanken. Oder war es die Vision dieser Frau in der Ätherischen Sphäre, die Aura, die sich ausdehnte und um die Frau herum eine viel größere Gestalt bildete? Was auch immer, Benfro spürte, dass er erwachte, und ihm ging auf, dass er sehr schnell fiel. Aus einem Instinkt heraus öffnete er seine Flügel im perfekten Augenblick, um abzubremsen und seinen Sturz in ein Gleiten umzuwandeln. Die Anstrengung riss an den Muskeln, die von seiner Begegnung mit Flint her noch immer schmerzten. Der Schmerz schoss durch seinen Rücken und rief die Erinnerung an eine ältere Verletzung wach, die er auf dem Arnahi davongetragen hatte. Einen Augenblick lang fürchtete Benfro, er werde seine kostbare Last fallen lassen, denn seine Arme spürten die Anstrengung jetzt deutlich. Er presste die beiden Menschen fester an sich und schloss die Schreie des Jungen aus seinem Bewusstsein aus.

Sosehr er sich auch anstrengte, Benfro konnte seine Flügelspitzen nicht anspannen, Schmerz und Schwäche verbogen sie so grausam wie Flints wütender Angriff. Als er auf die Dächer hinunterschaute, die jetzt viel zu nahe waren, versuchte er, seine Geschwindigkeit anzupassen und einen Winkel zu finden, in dem er sicher den Boden erreichen könnte. Alles ging zu schnell, und mit einem Übelkeit erregenden Gefühl von Unvermeidlichkeit ging ihm auf, dass er eine Bruchlandung hinlegen würde.

»Festhalten«, sagte er, als ob seine Begleiter irgendeine Wahl hätten. Er hielt die Flügel so lange wie möglich ausgebreitet und sah zu, wie die glanzlosen Schieferdächer ihnen entgegenjagten. Im letzten möglichen Augenblick warf er sich dann in der Luft herum, schloss die Flügel um die beiden verängstigten Menschen und ließ seinen Schwanz die volle Wucht des Aufpralls abfangen.

Schieferplatten zersplitterten lautstark und uralte Dachbalken zerknickten wie morsche Knochen, als seine Schwungkraft ihn das Dach durchschlagen ließ. Benfro sah für einen winzigen Moment einen Speicher, verstaubt und mit schweren Spinngeweben behangen, dann schrammte sein Rücken über einen hölzernen Boden und schlug ihm noch den letzten Rest Atem aus dem Leib. Bodenbretter und Holzstreben zerbrachen wie trockenes Reisig und er fiel einfach hindurch.

Das nächste Stockwerk enthielt offenbar Schlafkammern. Benfro konnte sich nur kurz in dem Raum umsehen, während er hindurchfiel, langsamer jetzt, zu einem mit verschossenen Teppichen bedeckten Boden. Eine in einer Ecke errichtete Plattform bildete eine Art Hochbett wie das, welches er in Eariths Palast in Pallestre benutzt hatte. Allerdings war jenes mit feinem weißen Leinen ausgelegt gewesen, während hier die Felle großer Tiere aufgehäuft waren. Ein gewaltiger leerer Kamin dominierte eine Seite, außerdem sah Benfro eine riesige, offenbar für Drachen angelegte Tür. Dann knallte er auch schon auf den Boden.

Die Teppiche milderten den Aufprall ein klein wenig ab. Staub umwogte Benfro, als etwas in seinem Rücken durchbrach und der Schmerz die Muskeln durchschnitt wie ein glühendes Messer. Benfros Kopf wurde zurückgerissen und schlug mit einem grauenhaften Krachen auf, das für gnädige Augenblicke seine Sinne betäubte. Er merkte, dass in seinen Armen etwas zappelte. Die beiden Menschen waren dort eingesperrt, und Benfro konnte kaum genug Energie aufbringen, um sie loszulassen. Seine Flügel hingen an seinen Seiten nach unten und er konnte nur betäubt und verwirrt dort liegen. Hoch über ihm war durch sein plötzliches Auftauchen eine reich verzierte Stuckdecke ruiniert worden. Über dem Loch konnte er Licht sehen, trübe und grau und bewölkt war der Himmel durch die Überreste des Daches zu erkennen.

Und dann versperrte ihm ein Gesicht den Blick, struppige schwarze Haare, die nach unten hingen, bis sie fast seine Nase streiften. Dunkelgrüne Augen starrten ihn an, mit einer gleichermaßen verdutzten wie geschockten Miene.

»Benfro?« Diesmal hörte er die Stimme mit seinen Ohren, nicht mit seinen Gedanken. Sie sprach so ungefähr wie Errol, nur in einem höheren Tonfall und einer etwas anderen Aussprache, als sei ihr die Drachensprache geläufiger. Benfro war selbst für eine Antwort zu erschöpft.

»Benfro? Mach schon. Aufwachen!« Die Frau beugte sich weiter über ihn, tippte zweimal mit dem Finger seine Nase an, dann zog sie ihre Hand zurück und versetzte ihm einen Schlag über die Schnauze. Er versuchte, sich zu bewegen, vor allem, weil ihr Verhalten ihn empörte, aber er war noch immer gelähmt und unfähig zu denken.

»Verdammt, Drache. Du hast uns vor dem Absturz gerettet. Jetzt darfst du uns hier nicht sterben.« Diesmal schlug die junge Frau noch härter zu, und bei ihrer Berührung fiel ihm ihr Name ein. Martha. Sie war Errols Freundin. Die Freundin, die sie gesucht hatten. Er musste Errol finden, musste Magogs Edelstein finden und ihn zu der Stelle bringen, wo die letzten sterblichen Überreste des seit langer Zeit toten Drachen lagen. Nur dann würde er sich befreien können. Aber Gog war tot. Gog, der Einzige, der ihn hätte zurückbringen können. Ohne ihn gab es keine Hoffnung mehr.

»Atmen, du schuppiges Riesenvieh!« Diesmal wurde der Schlag eher zu einem Boxhieb, und Benfro hatte das Gefühl, dass dahinter etwas noch Stärkeres steckte. Er zuckte instinktiv zusammen, als sie zu einem weiteren Hieb ausholte, holte tief Luft, zum ersten Mal seit tausend Jahren, wie es ihm schien. Als sich seine Lunge füllte, spürte er die Herzen in seiner Brust hämmern und seine überdehnten Muskeln brennen. Er hustete, krampfte sich vor Qual zusammen und stieß eine riesige, klare weiße Flamme aus. Martha konnte gerade noch beiseitespringen, um nicht verbrannt zu werden. Das Feuer schwebte wie ein lebendes Wesen in der Luft, während Benfro würgte und hustete. Er drehte sich auf dem Boden um und sah den Jungen Xando dicht vor sich stehen. Xandos Gesicht war weiß, seine Augen weit aufgerissen, und er hielt seinen Arm, als ob der gebrochen sei. Ohne zu wissen, wie er das schaffte, sah Benfro mit seinem fehlenden Auge die wirbelnden Muster aus Aura, die den Jungen umgaben und die den Bruch bestätigten. Es würde leicht genug sein, den Arm einzurichten, aber die Heilung würde ihre Zeit brauchen.

»W…« Benfro versuchte zu sprechen, aber seine Kehle war vom Husten wie ausgedörrt. Er richtete sich auf alle viere auf und schüttelte den Kopf, um seine Gedanken von den Spinnweben zu befreien. Bei dieser Bewegung schlackerten seine Flügel hin und her und der Schmerz schoss so scharf hindurch, dass Benfro fast das Bewusstsein verloren hätte. Er kippte vornüber, der Aufprall war eine Qual für seine Arme und löste noch...

Erscheint lt. Verlag 11.12.2017
Reihe/Serie Die Dreamwalker-Reihe
Übersetzer Gabriele Haefs
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Dreamwalker #5 - The Obsidian Throne
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte ab 12 • Abenteuer • Bücher für Jungs • Christopher Paolini • Das Mädchenopfer • Drachenfantasy • eBooks • Eragon • Fantasy • Freundschaft • Game of Thrones • High Fantasy • Inspektor McLean • James D. Oswald • Jugendbuch • Kinderkrimi • Licia Troisi • Märchenbuch • Tolkien • Young Adult
ISBN-10 3-641-21219-7 / 3641212197
ISBN-13 978-3-641-21219-3 / 9783641212193
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