Teufelchen (eBook)
81 Seiten
jumpbooks (Verlag)
9783960531203 (ISBN)
Wolfgang Hohlbein, 1953 in Weimar geboren, ist Deutschlands erfolgreichster Fantasy-Autor. Der Durchbruch gelang ihm 1983 mit dem preisgekrönten Jugendbuch MÄRCHENMOND. Inzwischen hat er 150 Bestseller mit einer Gesamtauflage von über 44 Millionen Büchern verfasst. 2012 erhielt er den internationalen Literaturpreis NUX. Bei jumpbooks erscheint von Wolfgang Hohlbein: »Der weiße Ritter - Erster Roman: Wolfsnebel« »Der weiße Ritter - Zweiter Roman: Schattentanz« »Nach dem großen Feuer« »Teufelchen« »Schandmäulchens Abenteuer« »Ithaka« »Der Drachentöter« »Saint Nick - Der Tag, an dem der Weihnachtsmann durchdrehte« »NORG - Erster Roman: Im verbotenen Land« »NORG - Zweiter Roman: Im Tal des Ungeheuers« Die Romane der »Operation Nautilus«-Reihe: »Die vergessene Insel - Erster Roman« »Das Mädchen von Atlantis - Zweiter Roman« »Die Herren der Tiefe - Dritter Roman« »Im Tal der Giganten - Vierter Roman« »Das Meeresfeuer - Fünfter Roman« »Die schwarze Bruderschaft - Sechster Roman« »Die steinerne Pest - Siebter Roman« »Die grauen Wächter - Achter Roman« »Die Stadt der Verlorenen - Neunter Roman« »Die Insel der Vulkane - Zehnter Roman« »Die Stadt unter dem Eis - Elfter Roman« »Die Rückkehr der Nautilus - Zwölfter Roman«
Wolfgang Hohlbein, 1953 in Weimar geboren, ist Deutschlands erfolgreichster Fantasy-Autor. Der Durchbruch gelang ihm 1983 mit dem preisgekrönten Jugendbuch MÄRCHENMOND. Inzwischen hat er 150 Bestseller mit einer Gesamtauflage von über 44 Millionen Büchern verfasst. 2012 erhielt er den internationalen Literaturpreis NUX. Bei jumpbooks erscheint von Wolfgang Hohlbein: »Der weiße Ritter – Erster Roman: Wolfsnebel« »Der weiße Ritter – Zweiter Roman: Schattentanz« »Nach dem großen Feuer« »Teufelchen« »Schandmäulchens Abenteuer« »Ithaka« »Der Drachentöter« »Saint Nick – Der Tag, an dem der Weihnachtsmann durchdrehte« »NORG – Erster Roman: Im verbotenen Land« »NORG – Zweiter Roman: Im Tal des Ungeheuers« Die Romane der »Operation Nautilus«-Reihe: »Die vergessene Insel – Erster Roman« »Das Mädchen von Atlantis – Zweiter Roman« »Die Herren der Tiefe – Dritter Roman« »Im Tal der Giganten – Vierter Roman« »Das Meeresfeuer – Fünfter Roman« »Die schwarze Bruderschaft – Sechster Roman« »Die steinerne Pest – Siebter Roman« »Die grauen Wächter – Achter Roman« »Die Stadt der Verlorenen – Neunter Roman« »Die Insel der Vulkane – Zehnter Roman« »Die Stadt unter dem Eis – Elfter Roman« »Die Rückkehr der Nautilus – Zwölfter Roman«Heike und Wolfgang Hohlbein sind eines der bekanntesten Autorenpaare Deutschlands –nicht nur im Fantasy-Genre. Gemeinsam entwickelten sie 1982 das preisgekrönte Jugendbuch MÄRCHENMOND, mit dem sie schlagartig bekannt wurden. Wolfgang Hohlbein hat inzwischen 150 Bestseller mit einer Gesamtauflage von über 44 Millionen Büchern verfasst. Das Paar hat sechs Kinder und lebt heute in Neuss. Bei jumpbooks erscheinen von den beiden die Bücher: "Norg. Im verbotenen Land" "Norg. Im Tal des Ungeheuers" "Teufelchen" Die Autoren im Internet: www.hohlbein.de
Kapitel 2
Besuch aus der Hölle
Es war irgendwann im Spätherbst; so einer von diesen Tagen, an denen es noch nicht richtig kalt, aber auch schon längst nicht mehr warm war und an denen der Himmel selbst dann noch grau blieb, wenn es mal nicht wie aus Kübeln schüttete. Justin hatte Teufelchen nicht lange überreden müssen ihn zum Spielen mit zu sich nach Hause zu nehmen.
Der Vulkan, in dem Teufelchens Familie lebte, war noch nicht ganz erloschen. Deshalb brauchte man keine Heizung und es war trotzdem immer warm. Nur manchmal regte sich der Berg, mit einem dumpfen Grollen, wie ein tausend Jahre alter Drache, der im Schlaf gestört worden war. Justin fand das aufregend, auch wenn Teufelchen manchmal einen besorgten Blick zur Decke warf, als wäre er von der Standfestigkeit seines Zuhauses nicht ganz überzeugt.
An diesem Tag blieb zunächst alles ruhig. Durch die Fenster drang nur manchmal das Grollen des niemals endenden Gewitters herein und ab und zu zitterte der Fußboden ganz sacht. Sie spielten Verstecken, was in den endlosen Stollen und Gängen des Vulkans manchmal Stunden dauern konnte. Am Anfang hatte Justin ein bisschen Angst gehabt sich zu verirren und vielleicht den Rückweg nicht mehr zu finden, aber Teufelchen spürte ihn immer in erstaunlich kurzer Zeit auf, ganz egal, wie gut Justin sich auch versteckte.
So auch heute. Urplötzlich stand er vor ihm, riss die Arme hoch, zog eine fürchterliche Grimasse und Justin spielte den Erschrockenen und flitzte davon. Teufelchen rannte schnaubend hinterher und im Nu war die schönste Verfolgungsjagd im Gange.
Keiner von ihnen bemerkte, dass das Drachengrollen des Vulkans allmählich lauter wurde und der Boden immer heftiger zitterte. Dass draußen immer mehr Blitze niederzuckten und der Donner immer drohender rollte. Ab und zu fielen jetzt Steine von der Decke, denen sie im Laufen ausweichen mussten, aber das machte die Verfolgungsjagd nur noch spannender. Sie liefen, bis sie beide vollkommen außer Atem waren und selbst dann lachten und kicherten sie noch.
Plötzlich aber verstummte Teufelchen. Ein erschrockener Ausdruck erschien auf seinem Gesicht. Hastig sah er sich nach allen Seiten um, dann machte er Justin ein Zeichen still zu sein.
»Was ist denn?«, gluckste Justin. Es fiel ihm schwer, nicht zu lachen.
»Still!«, zischte Teufelchen. »Irgendjemand kommt!«
Er stand auf, bedeutete Justin sich nicht von der Stelle zu rühren und lief mit raschen Schritten davon.
Justin sah ihm mit klopfendem Herzen nach. Er fühlte sich noch völlig aufgedreht und ausgelassen von der wilden Verfolgungsjagd, aber allmählich wurde ihm doch etwas mulmig. Der Vulkan grollte und rumorte mittlerweile ununterbrochen. Von der Decke fielen immer mehr Steine und kleine Felsbrocken und der Boden schwankte sanft. Hier und da hatten sich Risse aufgetan, aus denen grauer, nach Schwefel riechender Dampf quoll. Das Licht war irgendwie … röter geworden und draußen tobte das Gewitter mit einer nie dagewesenen Kraft. Und wenn er es recht bedachte, dann hatte er niemals zuvor einen so erschrockenen Ausdruck auf dem Gesicht seines gehörnten Freundes gesehen wie vorhin.
Er war sehr froh, als Teufelchen nach ein paar Minuten zurückkam.
»Was ist passiert?«, fragte er. Seine Stimme zitterte mehr, als ihm lieb war. »Kommen deine Eltern?«
»Ja«, antwortete Teufelchen. »Sei bloß leise. Wenn mein Vater dich hier erwischt, dann ist der Teufel los.«
»Weil du keine Freunde haben darfst?«, fragte Justin.
»Weil du ein Mensch bist«, antwortete Teufelchen. »Ich darf nicht mit dir –«
Weiter kam er nicht, denn in diesem Moment erscholl ein gewaltiger Donnerschlag. Der ganze Vulkan wackelte und Justin hätte wahrscheinlich vor Schrecken aufgeschrien, wenn Teufelchen ihm nicht rechtzeitig mit einer Hand den Mund zugehalten und ihn mit der anderen in eine Nische gezerrt hätte.
Keine Sekunde zu früh! Kaum waren sie außer Sicht, da tauchten auch schon Teufelchens Vater und kurz darauf seine Mutter am Ende des Ganges auf.
Seine Mutter sei ein richtiges Teufelsweib, sagte Teufelchen immer, aber Justin fand auch sie eigentlich ganz nett. Sie wirkte nicht erschreckend, war noch überraschend jung, hatte feuerrotes Haar und das, was sein Vater vermutlich eine Traumfigur genannt hätte.
Dafür sah die dritte Gestalt, die zwischen ihnen einherschritt, umso erschreckender aus.
Sie war riesig – bestimmt zwei Meter groß, wenn nicht mehr – und Justin hätte um ein Haar laut aufgeschrien, als er in ihr Gesicht blickte.
»Keinen Laut!«, keuchte Teufelchen.
»Wenn Asmodis dich findet …«
Er sprach nicht weiter.
Justin konnte sich lebhaft vorstellen, was dann geschah. »Wer … wer ist das?«, stammelte er.
»Onkel Asmodis«, flüsterte Teufelchen. »Das hätte ich mir eigentlich denken können! Die Blitze und das Erdbeben und all das … er liebt dramatische Auftritte, weißt du?«
»Onkel Asmodis?« Justin schauderte. »Heißt das, du bist mit diesem … diesem Scheusal verwandt?« Es fiel ihm schwer, das zu glauben.
Asmodis war nicht nur riesig, er war auch so hässlich, dass Justin schon beim bloßen Hinsehen ein kalter Schauer über den Rücken lief. Sein Gesicht schien nur aus Runzeln und Falten zu bestehen und er hatte schreckliche, rot glühende Augen. Seine Hörner waren gebogen wie die eines Steinbocks und seine Flügel – die eher denen eines Drachen, als denen einer Fledermaus glichen – waren zerfetzt und rissig. Sein Pferdefuß stampfte mit solcher Wucht auf den Boden, dass bei jedem Schritt die Funken stoben.
»Ich fürchte, ja«, gestand Teufelchen kleinlaut. »Bei uns Teufeln ist es anders als bei euch Menschen. Irgendwie sind wir alle miteinander verwandt. Ich frage mich nur, was er hier will. Das gefällt mir nicht.«
»Wieso?«, fragte Justin.
»Wenn Asmodis kommt, bedeutet das fast immer Ärger«, sagte Teufelchen. »Er ist so eine Art … Aufseher hier. Außerdem ist es seine Schuld, dass wir hier leben müssen, statt …« Er sprach nicht weiter, sondern blickte einen Moment lang traurig an Justin vorbei ins Leere. Dann gab er sich einen Ruck und legte den Zeigefinger an die Lippen. »Still jetzt. Asmodis hat Ohren wie ein Luchs.«
Die drei Teufelsgestalten kamen allmählich näher, sodass Justin und Teufelchen jetzt verstehen konnten, worüber sie redeten.
»… ein gutes Wort für euch einlege«, sagte Asmodis gerade. »Aber das ist das letzte Mal, dass ich euch helfe. Verwandte oder nicht, so geht das nicht weiter!«
Teufelchens Vater schrumpfte unter diesen Worten regelrecht zusammen. Als er antwortete, klang seine Stimme beinahe schüchtern. »Aber er ist doch noch jung! Als du zweihundert warst, Asmodis, da –«
»Papperlapapp!«, unterbrach ihn Asmodis. Er war so wütend, dass kleine Dampfwölkchen aus seiner Nase quollen. »Man spricht schon über euch, verehrter Vetter! Ihr seid das Tagesgespräch in der ganzen Hölle!« Plötzlich blieb er stehen, drehte den Kopf hin und her und schnüffelte wie ein Hund, der Witterung aufnimmt.
»So, so«, sagte Teufelchens Vater schüchtern. »Und was erzählt man sich über uns?«
»Was man sich erzählt?!«, brüllte Asmodis. Seine Stimme brach sich wie Donnergrollen an den Wänden und rollte als Echo zurück. »Man sagt, dass hier ein kleiner Teufel wohnt, der gerne mit Menschen spielt! Das sagt man! Statt sie zu quälen und ihnen Angst einzujagen, statt sie mit Alpträumen heimzusuchen und alles kaputtzumachen, woran ihr Herz hängt, soll er sogar mit einem Menschen befreundet sein! Ihr seid eine Schande für die gesamte Sippschaft.«
Er schüttelte den Kopf, seufzte tief und fügte in verändertem Tonfall hinzu: »Aber was habe ich erwartet? Ihr seid nicht umsonst hierher verbannt worden. Ich dachte, ihr hättet aus dieser Strafe etwas gelernt, aber ich habe mich wohl getäuscht. Ich fürchte, ich werde Maßnahmen ergreifen müssen.«
»Aber Asmodis«, jammerte Teufelchens Vater, »bitte bedenke, dass er noch ein Kind ist!«
Asmodis hob die Hand und schnüffelte wieder. »Still!«, sagte er. »Ich rieche doch … einen Menschen!« Er richtete sich auf, schlug drohend mit den Flügeln und funkelte Teufelchens Vater an. »Verbergt ihr hier etwa einen Menschen?«, grollte er.
»Ich muss etwas tun!«, sagte Teufelchen. »Mein Vater bekommt sonst einen himmlischen Ärger!« Mit einer beschwörenden Geste zu Justin, sich nicht von der Stelle zu rühren und auch ja mucksmäuschenstill zu sein, sprang er aus der Nische heraus und ging auf seine Eltern zu.
»Ah!«, grollte Asmodis. »Wenn man vom Teufel spricht! Da ist er ja!« Er schnüffelte wieder, legte die Stirn in Falten und drehte den Kopf hin und her.
Justin blieb fast das Herz stehen, als die rot glühenden Augen einen Moment lang direkt in seine Richtung blickten.
»Ich rieche immer noch Menschenfleisch!«, grollte Asmodis.
»Aber hier ist kein Mensch!«, versicherte Teufelchen hastig. »Wirklich! Das schwöre ich, bei allem, was mir unheilig ist.«
»Lügst du auch nicht?«, fragte Asmodis misstrauisch.
»Ich würde niemals lügen!«, versicherte Teufelchen. Er klang sehr überzeugend, aber Asmodis’ Stirnrunzeln vertiefte sich noch.
»Das ist es ja gerade, was mir Sorgen macht«, grollte er. »Du machst deinen Eltern große Schande, weißt du das eigentlich? Du lügst nicht, du stiehlst nicht, du betrügst nicht und du machst keine Dinge kaputt! Wohin soll das führen?« Er schnüffelte. »Du riechst sogar schon nach Mensch! Ich sehe schwarz für deine Zukunft! Einen wie dich können wir in der Hölle nicht gebrauchen!«
»Das … das tut...
| Erscheint lt. Verlag | 28.4.2016 |
|---|---|
| Verlagsort | München |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch ► Kinderbücher bis 11 Jahre |
| Schlagworte | ab 8 Jahren • eBooks • Fantasy • Frech • Freundschaft • Jungs • Kinderbuch • Spaß • Teufelchen • Witz |
| ISBN-13 | 9783960531203 / 9783960531203 |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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