Zum Hauptinhalt springen
Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de

Peterchen auf Rügen (eBook)

Die Abenteuer eines außergewöhnlichen Jungen

(Autor)

eBook Download: EPUB
2016
88 Seiten
mysteria Verlag
9783958490789 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Peterchen auf Rügen - Marlon Baker
Systemvoraussetzungen
2,99 inkl. MwSt
(CHF 2,90)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Das Buch zum Film: Peterchen besucht seinen Cousin Paul auf Rügen, dort gehen sie mit Pauls bestem Freund Robert an einen FKK-Strand. Zuerst sieht es nach einem tollen Tag aus ... doch dann erwacht Peterchen am Strand und ist ganz allein und nackt! Was soll er jetzt bloß tun? Am Horizont ziehen bereits erste dunkle Wolken auf, und so steuert er eine Bushaltestelle an, um mit dem Bus nach Hause fahren zu wollen ... Doch da hat Peterchen seine Rechnung ohne die zahlreichen Erwachsenen gemacht, die ihn mit Verwürfen konfrontieren, warum er hier an der Haltestelle nackt sitzt und auf den Bus wartet ... Ein schreckliches Tohuwabohu nimmt seinen Lauf, das Peterchen nicht versteht. Denn noch vor 10 Minuten war es völlig in Ordnung, nackt an einem Strand zu liegen ... Erste Erwachsene ergreifen Partei für den Jungen und die Geschichte nimmt einen sonderbaren Verlauf ... bis sie sich auf magische Weise in Wohlgefallen auflöst ... Außerdem in diesem Buch: die Kurzgeschichten 'Es geschah eines Nachts' und 'Death by Chocolate', die demnächst auf Rügen verfilmt werden!

Es geschah eines Nachts

 

Heute war mal wieder so ein Abend, wie sie Peterchen nicht ausstehen konnte. Schlimm genug, dass es wie aus Eimern schüttete, wurde dieser Abend auch noch dadurch unerträglich, da er das Bett hüten musste; seine Mutter zu einem Essen eingeladen war; und sein Bruder sicherlich Besseres zu tun wusste, als auf seinen jüngeren Bruder aufzupassen.

Dabei hatte es Peterchen allmählich satt, die ganzen Tage über im Haus zu verbringen. Doch in der letzten Woche war er in einen Platzregen geraten und kam bis auf die Knochen durchnässt Zuhause an, da er sich mit seinem Fahrrad nirgends hatte unterstellen können.

Zwar hatte seine Mutter noch versucht, eine Erkältung mithilfe eines prophylaktischen Bades und einer frisch aufgekochten Tasse Hühnersuppe abzuwenden – doch es hatte ihn voll erwischt!

Jetzt lag er mit einer Grippe im Bett, musste eklig schmeckenden Hustensaft trinken (den seine Mutter aus Zwiebeln und braunem Zucker hergestellt hatte) und verbrauchte täglich tonnenweise Taschentücher, sodass seine Nase schon rot wie eine Erdbeere war. Sein hohes Fieber hatte sich jedoch rasch wieder gelegt. Dennoch bestand seine Mutter auf strikte Bettruhe, die sie ihrem Sohn verordnet hatte, als sie vor gut einer Stunde das letzte Mal an seinem Bett gewesen war, die Temperatur überprüfte und seine Brust mit kühlenden Menthol (hier ein Präparat aus der Apotheke) einrieb.

Alles, womit er sich jetzt noch ablenken konnte, waren seine Bücher: und Peterchen besaß eine Menge Bücher! Hunderte. Tausende. Eine kleine Auswahl von Büchern hatte ihm seine Mutter noch neben das Bett auf den Beistellschrank gelegt, kurz bevor sie das Haus verließ. Peterchen war ein begeisterter Leser. Es verging kaum ein Tag oder eine Woche, in der er nicht mindestens zwei, eher drei, Bücher verschlang. Sein derzeit bevorzugtes Genre waren Grusel- und Schauergeschichten; und oft stoppte er vor dem eigentlichen Ende, um sich für die jeweilige Geschichte ein eigenes und vielleicht noch viel spannenderes Ende auszudenken – die er nicht selten sogar zu Papier brachte!

Denn wenn es eines gab, was dieser Junge zuhauf besaß, dann war das seine kindliche Fantasie und Vorstellungskraft, die er sich trotz seiner zwölf Jahre hatte bewahren können. Sein älterer Bruder neppte ihn gelegentlich oder zog ihn damit auf, doch das konnte Peterchen nicht davon abhalten, sich dieses kostbare Gut zu bewahren.

Peterchen wusste um die Bedeutung der Fantasie, was nicht zuletzt daran lag, dass er so viele Bücher las. Doch das war längst nicht alles, womit er seine Freizeit ausfüllte. Da gab es noch eine Menge anderer Hobbys, die er pflegte wie all seine Freizeitbeschäftigungen; und das Wort Langeweile gab es fast überhaupt nicht in seinem Wortschatz.

Allzu gern war er mit seinen Freunden unterwegs auf Entdeckungstour, denn überall gab es ja noch so viel Neues zu entdecken. Daher war er auch gar nicht glücklich über den Umstand, dass er jetzt ans Bett gefesselt war. Zwar besuchte ihn ein Schulfreund an jedem Tag und brachte ihm die Hausaufgaben vorbei, doch diese Besuche von Jonathan waren meist nach einer Stunde wieder vorüber. Dabei gab es doch noch so vieles, was er wissen wollte: Peterchen war erst vor wenigen Wochen auf Rügen gezogen – nachdem sich seine Mutter nun endgültig von Vater hatte scheiden lassen. Jetzt bewohnten sie ein frisch renoviertes Haus, von dem aus Peterchen direkt auf das offene Meer hinausblicken konnte.

Er hatte sich nach den Strapazen ihres Umzugs etwas wünschen dürfen, und so war er nun stolzer Besitzer eines eigenen Fernrohrs, das seither an seinem Fenster stand – wartend und allzeit bereit!

Doch neben all diesen Beschäftigungen, neben seinen Freunden, dem Lesen, dem Radfahren und dem Schwimmen gehen, gab es noch eine weitere Sache, die er voller Leidenschaft tat: Oft fielen ihm wie aus heiterem Himmel Geschichten in den Schoß, die er dann nur noch, an Tagen wie diesen, niederschreiben brauchte – wenn er mal wieder keinen Fuß vor die Tür setzen durfte und auch kein Freund den beschwerlichen Weg zu ihm hinauf auf sich nehmen wollte. Nicht bei diesem scheußlichen Wetter – oder auch aus anderen Gründen, von denen Peterchen jedoch keinen blassen Schimmer hatte.

Zumeist waren es Abenteuergeschichten, die er sich ausdachte und in den buntesten Farben ausmalte. Dafür war er bei seinen Freunden mindestens genauso bekannt und beliebt, wie für seine Kartentricks oder kleine Zaubereien. Oft kamen sie aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, wann immer es ihm wieder einmal gelang, nahezu aus dem Stegreif eine tolle und atemberaubende Geschichte zu erfinden. Manchmal reichten ihm dazu ein paar beliebig zugeworfene Worte, eine Handvoll Daten und Fakten, und er begann, eine Geschichte zu erzählen – einfach so!

Ein Talent, weswegen er oft schon beneidet wurde, auch wenn er durch seine Geschichten auf der Beliebtheitsskala der anderen stetig nach oben stieg, und auch seine Lehrer schätzen es sehr, wenn er beispielsweise in der Lage war, die restlichen Minuten einer Schulstunde vor dem Pausengong mit einer seiner Geschichten auszufüllen, um die anderen zu unterhalten.

Es ist wohl eher überflüssig, hier zu erwähnen, dass er gerade bei Aufsätzen punkten konnte und ziemlich oft gute Noten dafür bekam. Seine Lehrer bestärkten ihn jedenfalls darin, seine Geschichten aufzuschreiben, sie zu sammeln, bis er alt genug sei, um sie zwischen zwei Buchdeckel zu packen und ein großer Schriftsteller zu werden. Ganz bestimmt sogar!

Aber heute war es dann doch eher die Langeweile, die ihn quälte. Wenn man so wie er bereits den fünften Tag in Folge im Bett zubrachte und sich danach sehnte, das etwas Aufregendes geschähe, und dass er endlich wieder zur Schule gehen durfte, seine Freizeit mit Freunden verbringen – kurz um – dass er wieder Spaß haben konnte …

Denn der Spaß war in den letzten Tagen auf der Strecke geblieben, wenn man so wie er im Bett bleiben musste. Da machte es dann auch überhaupt keinen Spaß mehr, den ganzen lieben langen Tag in Büchern zu schmökern. Und dass noch einer seiner Freunde vorbeikäme, war heute bei diesem Mistwetter eher ausgeschlossen. Es regnete schon seit mehreren Stunden und zudem war die Sonne drauf und dran, von der riesigen Ostsee verschluckt zu werden.

Der Himmel tauchte seine Farben bereits in ein Blutrot und Orange, und die dicken Regentropfen tanzten auf dem wellblechbedeckten Vordach des Hauses. Bei solch einem Wetter allein Zuhause sein zu müssen, gefiel Peterchen nun wirklich nicht, auch wenn er ansonsten kein Kind von Traurigkeit war, geschweige denn ein Angsthase. Doch das laute Donnergrollen und die hell auflodernden Blitze sorgten dennoch dafür, dass er unentwegt zusammenzuckte.

In seiner Bettdecke regelrecht zu einer Mumie eingehüllt, schritt er langsam hinüber zu seinem großen Fenster, von dem aus er einen beeindruckenden Ausblick über die Ostsee hatte – auch wenn er ja eigentlich in seinem warmen Bett bleiben sollte. Aber es würde schon keiner merken, wenn er jetzt eine Weile am Fenster stehen bliebe, um durch das Fernrohr zu blicken – so jedenfalls sein Plan, sich etwas Ablenkung zu verschaffen.

Durch den starken Regen, der gegen das Fenster schlug, war es gar nicht mal so einfach, etwas deutlich zu erkennen. Doch dann sah er zwei Personen am Strand, die offensichtlich noch tauchen gehen wollten, obschon sein Vater ihm vor derlei Dingen gewarnt hatte! Sie trugen beide schwarze Taucheranzüge, und einer von ihnen trug zudem eine große Harpune bei sich.

Peterchen wunderte sich zwar – schüttelte sogar den Kopf – warum sie gerade bei diesem stürmischen Wetter im offenen Meer tauchen gehen wollten; aber wahrscheinlich war es eine gute Zeit, um einen fetten Fang zu machen.

Keine Ahnung!

Auch Peterchen war ein begeisterter Taucher. Er wusste um die Gefahren, denen sich die beiden Taucher aussetzten; denn ohne seinen großen Bruder oder seinen Vater hatte er noch nie tauchen gehen dürfen – dafür war die Brandung an diesem Küstenabschnitt einfach zu unberechenbar.

Durch die Trennung seiner Eltern waren solche Ausflüge und Abenteuer jedoch ziemlich rar geworden. Seinen Vater sah er, wenn überhaupt, dann nur alle vierzehn Tage, aber dann oft über ein langes Wochenende. Doch diese zwei, manchmal auch drei, Tage waren dann einfach viel zu kurz, um jene Dinge nachzuholen, nach denen sich Peterchen so sehr sehnte. Er vermisste seinen Vater sehr. Es verging kaum ein Tag, an dem sie nicht wenigstens miteinander telefonierten, doch da gab es plötzlich diese Distanz in ihrem Leben, die unüberbrückbar schien – und Mutter ließ auch kein gutes Haar mehr an ihm!

Als Peterchen den beiden Tauchern für eine Weile wehmütig zugesehen hatte, bis sie nicht mehr zu sehen waren, setzte er sich an den Schreibtisch, um seine Hausaufgaben zu erledigen, die ihm Jonathan heute nachmittag gebracht hatte: Wenn er am kommenden Montag wieder zur Schule gehen durfte, wollte er alles beisammen haben. Er wollte keinesfalls seinen Trumpf ausspielen, dass er ja schließlich mit einer Grippe im Bett gelegen hatte. Nein, seine Lehrer sollten ihm nicht nachsagen können, er sei faul gewesen; denn das war er keineswegs!

Heute nachmittag hatte ihm Jonathan gesagt, dass sie einen Aufsatz schreiben mussten, der bis Freitag...

Erscheint lt. Verlag 1.7.2016
Verlagsort Vachendorf
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur
Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
ISBN-13 9783958490789 / 9783958490789
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Ohne DRM)

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Der rote Nachtfalter

von Kristen Ciccarelli

eBook Download (2025)
Ravensburger (Verlag)
CHF 14,65
(Band 3:) Die letzte Stunde

von Stella Tack

eBook Download (2025)
Ravensburger (Verlag)
CHF 15,60