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Mit Mathe kann man immer rechnen (eBook)

eBook Download: EPUB
2016
cbj (Verlag)
9783641187941 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Mit Mathe kann man immer rechnen - Gudrun Mebs, Harald Lesch
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Ida und ihre Freunde sind begeistert, denn in ihrem neuen Abenteuer dreht sich alles um die wunderbare Welt der Zahlen. Mathematik ist nämlich das Lieblingsthema ihres »Prof« und genau das möchte er mit seinen kleinen Freunden entdecken. Gemeinsam machen sie sich auf und nehmen die Welt der Zahlen genau unter die Lupe: in einer Schreinerei, auf einer Baustelle, in einem Obst- und Gemüseladen und im Park bei einer Straßenmusikerin. Und eins ist klar: Am Ende ihres Ausflugs ist Mathe für alle ein Kinderspiel!

Gudrun Mebs hat dem international renommierten Astrophysiker und Naturphilosophen Prof. Dr. Harald Lesch genau zugehört – und erzählt so meisterhaft, wie nur sie es kann. Ein spannendes Buch für alle, die mehr über die bunte und vielfältige Welt der Zahlen erfahren möchten!

Gudrun Mebs, aufgewachsen in Frankfurt/Main, arbeitete nach ihrem Schauspielstudium zunächst viele Jahre beim Theater.

1980 begann sie aus purer Langeweile zu schreiben. Seitdem sind viele Bücher, Drehbücher, Hörspiele, Radioserien entstanden und ihre Lesereisen führten sie rund um den Globus.

Die vielfach preisgekrönte Autorin erhielt u.a. den Deutschen Jugendliteraturpreis, das Bundesverdienstkreuz und den Bayerischen Verdienstorden. Heute lebt sie mit ihrem Mann und vielen Katzen in München und in Italien.

Das Wunder der Zahlen

Heute ist es so weit, heute treffen wir unseren Prof zur Mathe-Stunde. Das wird aber zum Glück bestimmt ein Mathe-Tag. Weil, unser Prof, der hat so viel im Kopf, das muss da alles raus und in unsere Köpfe rein. Da reicht doch so ’ne Stunde nie!

Wir freuen uns schon seit vorgestern und haben längst unsere Rucksäcke gepackt mit Picknicksachen drin. Bei Tim, Lucas und mir haben das unsere Mamas gemacht. Nur Lisa packt selber für sich und Celia, ihre Mama hat nie Zeit, das kennt Lisa schon lange.

Bestimmt hat sie auch eine Windel eingepackt, auch wenn Celia dauernd kreischt, sie sei ein Klokind und kein Windelzwerg mehr. Aber sicher kann man da nicht sein.

Wir marschieren alle los mit Glitzeraugen. Celia hüpft und mit ihr hüpft Laika. Wäre Laika nicht ein Hund, dann wären die Zwillinge, ganz bestimmt.

Der Märchenbrunnen ist mitten in der Stadt und auf dem Brunnenrand marschiert die Gänseliesel. Hinter ihr wackeln drei Gänse und alle sind aus Stein.

Hier treffen wir unseren Prof, und das war schlau von ihm. Weil, währen d er uns so schwierige Sachen wie Mathe erklärt, kann Celia im Brunnen Entchen schwimmen lassen, und Laika kann Entchen fangen. Dann stören die beiden nicht so.

Hoffentlich kommt er nicht wie immer zu spät!

Nein, tut er nicht, er ist sogar schon da, wir können deutlich seine Glatze sehen. Er hockt auf dem Brunnenrand neben der letzten Gans, winkt uns entgegen: »Kinder ­meines Herzens, Freunde der Mathematik, ich grüße euch! Könnte mal bitte jemand aufpassen, dass Celia nicht in den Brunnen fällt?«

Können wir, Prof! Hallo, Prof! Wir haben uns so auf dich gefreut, Prof! Aber wenn du weiter so rumwackelst, dann platschst du gleich selber rein!

Aber das hab ich lieber nicht laut gesagt. So was sagt man nicht zu einem Prof. Aber wissen möchte ich schon, warum wir uns hier treffen und nicht in einem Raum mit einer Tafel an der Wand, so wie in der Schule. Da gehört die Mathe doch hin.

»Ida, da täuschst du dich, Mathematik ist überall«, sagt der Prof und wedelt mit den Armen hin zu den Häusern, Straßen, hoch zum Himmel und runter zum Brunnen. »Ohne Berechnung geht nix.« Und beinahe wedelt er dabei seine Brille rein, aber nur beinahe.

Tim wedelt auch, aber mit seinem Mathe-Heft.

»Mathe ist auch bei mir!« Und schon liest er vor:

»Ein Schweinchen will sich ein Haus aus Stroh bauen und kauft beim Bauern 100 Ballen Stroh zu je 12 Kilogramm und bezahlt dafür 500 Euro, aber der Bauer bringt bloß 95 Ballen Stroh, und das blöde Schweinchen merkt es nicht und …«

Aber weiter kommt er nicht, der Prof lacht und klapst ihm auf die Kappe: »Aber ich merke was, mein Guter, so läuft das nicht. Für Hausaufgaben bin ich nicht zuständig. Wir haben uns getroffen, damit ich euch was über die Mathematik erzähle. Merkt ihr was?« Er schaut uns an, seine Brillengläser glitzern.

Sollten wir was merken? Ja klar, Tim kann sein Heft ­wieder einstecken und muss wahrscheinlich seinen Papa fragen, aber sonst?

Mensch, Prof, hilf uns doch mal!

Aber der grinst nur, baumelt mit den Beinen und sagt langsam, laut und deutlich: »Erzählen! Na, fällt der ­Groschen?«

Also, bei mir nicht, Prof! Tim, Lucas? Nee, bei denen fällt auch nix. Aber bei Lisa, na klar, bei wem denn sonst. Sie ist klug, sie kann nichts dafür.

»In der Mathematik geht es um Zahlen!«, sagt sie und hat ihr Schwesterchen ganz vergessen, das gerade dabei ist, in den Brunnen zu krabbeln. Aber Lucas hält sie am Hosenbein fest.

»Und wenn die Mathematik überall ist, hast du ja selber gesagt, dann hockt die auch in unserer Sprache. Das ist mir jetzt nämlich aufgefallen. Im Wort ›Erzählen‹ hockt die Zahl drin, stimmt’s?«

Ja, tatsächlich, das stimmt, jetzt merken wir es auch, der Prof strahlt, und Lisa kriegt ein »Daumen hoch«. Den hat sie sich verdient.

Aber jetzt rappeln auch bei uns die Groschen.

»Die Oma zählt zum alten Eisen«, »Das zahl ich dir heim«, »Das zählt nicht«, »Das bezahlst du mit dem Leben«, »Deine Tage sind gezählt«, »Wir sind in der Überzahl«, »Das ist eine blöde Erbsenzählerei«, »Du bist ’ne richtige Null«, »Zahlreiche sind gekommen«, »Zählst du dazu?«

Dann geht uns die Puste aus, die Groschen haben aus­geklappert. Aber wir waren richtig gut, stimmt’s, Prof?

Der grinst und streckt beide Daumen hoch, alle kriegen hundert Punkte und dazu ein »Meine jungen Freunde sind unbezahlbar!«.

Das macht schon stolz! Die Mathe-Stunde hat prima angefangen.

Da hocken wir zusammen auf dem Brunnenrand, um uns herum wimmeln jede Menge Leute, sie gehen einkaufen wahrscheinlich, und wir haben kluge Gedanken.

Ist das nämlich nicht komisch? Da plappert man nach, was man mal gehört hat, und meistens passt das gut, aber man merkt nicht, dass da die Zahl drinsteckt.

Prof, gibt’s noch mehr von so was? Wo die Zahl ’ne Rolle spielt, aber keine Mathe-Aufgabe ist, meine ich?

Der Prof putzt seine Brille, klapst nacheinander auf die 3 Gänseliesel-Gänse und lächelt dabei so komisch. So, als würde er jetzt wieder voll auf uns zählen, was heißt, das würde uns jetzt schon selber einfallen. 3 Gänseklapse wäre ein Tipp.

Ist es aber nicht. Lisa kaut auf ihrem Pferdeschwanz herum, sie denkt. Tim kaut auch auf was herum, aber nicht auf einer Idee. Er schaut zu mir, ziemlich sauer. Warum das denn! Ach je, da fällt’s mir ein.

»Du bist ’ne Null«, hab ich gesagt, und dabei, jetzt weiß ich’s wieder, dabei hab ich ihn zufällig angeschubst. Zufällig, Tim, zufällig! Es war doch bloß ein Beispiel, ich hab doch nicht dich gemeint. Glaubt er mir das? Nein, tut er nicht.

»Ich spiel nicht mehr mit«, brummelt er und versteckt seine Nase in seinem Rucksack.

Mensch, Tim …

Lucas ist auch keine Hilfe beim Denken. Der ist dabei, mit Händen und Füßen den Wuschel Laika einzufangen, die unbedingt zu ihrer Celia auf den Brunnenrand springen will. Und die ist dabei, in den Brunnen zu platschen, ihren Badewannen-Entchen hinterher.

»Was ist denn jetzt, Freunde!«, ruft der Prof, ziemlich ungeduldig. »Klatsche ich mir jetzt die Hände wund an den 3 Gänsen? Ich wiederhole, 3!«

»Entchen haben, wollen Märchen hören, ich auch!«, kreischt Celia und landet auf dem Schoß von Lucas.

»Celias Wort in euer Ohr!«, ruft der Prof und schnappt sich Laika.

Und da, endlich, fällt wieder der Groschen. Und bei wem, natürlich bei Lisa.

»Ich lese Celia jeden Abend Märchen vor, dann hält sie nämlich den Schnabel. Und jetzt fällt mir auf, dass da ziemlich oft die Zahl 3 vorkommt! Also, 3 Wünsche verspricht die Fee, die finde ich übrigens ziemlich doof. Celia nicht. 3 Mal kommt die Prinzessin, um nach ihrem Kind zu gucken und dem Reh. Und wenn im Märchen Fragen beantwortet werden müssen, dann sind es immer 3! Ich schlussfolgere also …« Lisa schnauft tief und stolz. »Die Zahl 3 hat eine irgendwie mystische Bedeutung. Mystisch kommt von Mythos, hoffentlich erinnert ihr euch noch dran.«

Ja, Lisa, tun wir.

Komm, Tim, spiel wieder mit. Du weißt das doch, was wir bei der Philosophie gelernt haben. Na? Nun mach schon!

»Das hätte mein Papa jetzt auch gesagt«, brummelt Tim, aber dann entschließt er sich doch, nicht mehr sauer auf mich zu sein. »Vom Mythos zum Logos. Märchen sind ein Mythos, an die muss man nicht glauben, außer Celia, und die glaubt das auch nicht mehr lange, denke ich. Logos ist die Vernunft, das hat man selber gedacht, mein Papa hat ziemlich viel davon, gib’s zu, Ida.«

Klar, mach ich doch gerne, Tim. Auch wenn ich finde, dass dein Papa ziemlich nervt, das sag ich aber nicht. Hauptsache, Tim ist wieder an Bord, wie der Prof sagt, wenn wir mal unkonzentriert sind, so was kommt ja vor.

Da mischt sich Lucas ein, der gute Celia-Aufpasser, und zischelt durch seine Zahnspange: »Da sind in den Märchen aber noch mehr so mystische Zahlen, Lisa, die haste vergessen. Die Siebenmeilen-Stiefel, die sieben Zwerge …« Dann fällt ihm kein Beispiel mehr ein.

Uns anderen auch nicht.

Und dem Prof? Der schüttelt den Kopf und setzt Laika runter von seinem Schoß und sofort ist Lucas auch Celia los. Windelzwerg und Wuschel-Baby hopsen auf dem Rucksack vom Prof herum. Wenn da was Weiches drin ist, dann ist das jetzt platt.

Aber wir können ungestört weitermachen mit dem Logos. Das sind doch die Zahlen, stimmt’s, Prof? Zahlen sind vernünftig.

»Und auch mystisch!« Lisa kann’s nicht lassen, das ­Mystische hat ihr gut gefallen. »Zahlen sind nicht nur Zahlen, Zahlen können auch eine Bedeutung haben, stimmt doch, Prof?«

Aber ehe er was sagen kann, legen wir schon los. Nie hätte ich gedacht, dass das Nachdenken über Zahlen so ’nen Spaß machen kann! Nie hätte ich gedacht, dass Zahlen nicht bloß Mathe-Zahlen aus dem Unterricht sind, sondern auch eine Bedeutung haben können. Aber das hätten wir doch schon längst wissen können.

»Beim ABC, dem Alphabet klappt das nicht, ein A bleibt immer ein A, und ein B bleibt ein B und alle Buchstaben hintereinander auch. Aber eine 1 im Unterricht ist toll, kriege ich oft, tut mir leid für euch, aber über ein F zum Beispiel hab ich mich noch nie gefreut.« Das war Lisa, logisch.

»Aber 1 Tor schießen im Fußball ist ziemlich mickrig.« Das ist, na wer schon, Lucas. »5 Tore schießen, das ist Klasse!«

»Aber eine 5 in...

Erscheint lt. Verlag 21.11.2016
Illustrationen Catharina Westphal
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur
Kinder- / Jugendbuch Sachbücher
Schlagworte 3. Klasse • ab 8 • Abenteurer • eBooks • Erzählendes Sachbuch • Freundschaft • Mathematik • Rechnen • Zahlen
ISBN-13 9783641187941 / 9783641187941
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