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The Make Up Girl - Vor der Kamera (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2016
cbt (Verlag)
978-3-641-17171-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

The Make Up Girl - Vor der Kamera - Dana Sheen
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Das Leben der 19-jährigen Kim Cassidy hat sich um hundertachtzig Grad gedreht, seit sie in Los Angeles wohnt. Ihre Abschlussprüfung als Make-up- Artistin steht kurz bevor, sie ist wieder solo, der Gitarrist Rob hat sie auf ein Date eingeladen, und sie ist eng befreundet mit dem Superstar Brett Curtis. Doch als Bretts Freundin Schluss macht und Kim öffentlich die Schuld an der Trennung gibt, wird Kims Leben auf einen Schlag ins Licht der Öffentlichkeit gezerrt. Dem nicht genug, muss sie sich mit einem feindseligen Horrorfilmregisseur herumschlagen. Wird Kim ihren Traum verwirklichen oder wächst ihr das ganze Hollywood-Theater über den Kopf?

Dana Sheen arbeitete zehn Jahre lang im Fernsehgeschäft in Los Angeles, bevor sie sich vollständig dem Schreiben widmete. Ihre Beziehung zum Hollywood-Glamour ist ausgesprochen zwiespältig. Für alle Geschichten, die hinter den Kulissen und außerhalb des Rampenlichts stattfinden, begeistert sie sich leidenschaftlich. Dana lebt heute mit ihrem Mann Ben, einem College-Professor, und ihren zwei Windhunden Posy und Petrova in Claremont, Kalifornien.

1

Also, wenn ich nicht hundertprozentig sicher wäre, dass meine Freunde gnadenlos über mich ablästern würden, wenn ich auf dem Weg zur Arbeit eine Schnulze aus den Achtzigern sänge, würde ich jetzt aus voller Kehle »Walking on Sunshine« schmettern. So sauwohl fühle ich mich. Ich würde sogar einen irischen Stepptanz aufführen – das heißt, wenn ich eine Ahnung hätte, wie das geht. Aber seitdem ich mit Tia und Bruno zusammenwohne, sind die beiden wie Geschwister für mich, was bedeutet, jeglicher Katzengesang meinerseits würde sofort lautes Prusten und alberne Frotzeleien zur Folge haben. Ohhh Mann. Allein bei dem Gedanken wird mir schon ganz warm ums Herz.

Ich begnüge mich damit, vergnügt vor mich hin zupfeifen, als ich in Richtung Studioparkplatz abbiege, der für die Mitarbeiter der Comedyshow Late Night Live mit Larry Stone reserviert ist. Vor dem Tor bremse ich ab, zücke meinen Mitarbeiterausweis und wedele damit Raoul in der Pförtnerkabine zu, der daraufhin die Schranke öffnet und uns durchwinkt.

Während ich mit gespitzten Lippen mehr oder weniger melodische Töne von mir gebe und den Wagen beschwingt in die nächstbeste Lücke steuere, nehme ich aus dem Augenwinkel wahr, dass sich Bruno fast den Hals verrenkt, um mit Tia auf dem Rücksitz unauffällig einen »Was ist denn mit der los?«-Blick zu wechseln.

»Okay, Little Miss Sunshine«, sagt Bruno schließlich in beinahe schon argwöhnischem Tonfall. »Was liegt an? Was soll die Disney-Prinzessinnen-Nummer?«

»Ja, das frage ich mich auch, Kimcita«, wundert sich Tia. »Ich hab zwar schon davon gehört, dass manche Leute bei der Arbeit fröhlich vor sich hin pfeifen, aber doch nicht schon auf dem Weg dorthin, bevor wir überhaupt den ersten Kaffee getrunken haben – das ist echt loco.« Die Ellbogen an die Kopfstützen gelehnt schiebt sie den Kopf zwischen die Vordersitze und mustert mein Gesicht im Rückspiegel. »Ah, jetzt weiß ich es! Unser lieber Rotschopf muss einen Übernachtungsgast gehabt haben! Das würde jedenfalls das Leuchten auf ihren Wangen erklären. Ganz schön raffiniert, Kimcita. Ich hab keinen Ton gehört. Und? Raus mit der Sprache, wer ist es? Bist du am Ende doch den Verführungskünsten dieses gewissen Gitarristen mit superheißen Tattoos und dem lässigsten Nackenknoten aller Zeiten erlegen? Er betet dich ja geradezu an.« Sie zieht ein paar Mal hintereinander schnell die Augenbrauen hoch und grinst vielsagend.

Sie spricht natürlich von Rob Reyes, dem Lead-Gitarristen der Showband bei Late Night Live mit Larry Stone. Er ist neunzehn wie ich und supercool. Und wenn ich ehrlich bin, hat er schon mehr als einmal eine tragende Rolle in meinen erotischen Tagträumen gespielt. Mehr aber auch nicht.

Ich seufze hörbar, als ich den Motor ausschalte und den Schlüssel aus dem Zündschloss ziehe. »Was meine Wangen zum Leuchten bringt, ist ein neues Puder-Rouge mit Perlmuttpigmenten, das ich heute zum ersten Mal ausprobiere. Freut mich, dass es dir gefällt. Und was Rob anbelangt, habe ich dir schon eine Million Mal gesagt, dass er und ich bloß Kumpel sind. Außerdem weißt du genau, dass mir momentan nicht danach ist, jemand Neues kennenzulernen oder so.«

Schon allein der Gedanke verpasst meiner strahlenden Laune einen leichten Dämpfer. Es ist noch gar nicht so lange her, dass ich mich von meiner großen Liebe Frankie Mackay getrennt habe. Und es tut immer noch weh, dass unsere Beziehung nach jahrelangem Liebesglück – und wenigen Monaten Fernbeziehungshölle – in die Brüche gegangen ist. Der Gipfel ist, dass noch nicht mal die übliche Kontinent-plus-Ozean-Entfernung zwischen uns lag, als es passiert ist! Zum Zeitpunkt unseres Beziehungs-Crashs waren wir beide hier in L. A. wieder glücklich vereint und ich schwebte auf Wolke sieben … jedenfalls, bis er mich mit irgendeinem schlecht geschminkten Groupie betrogen hat. Das Ganze ist passiert, nachdem er mit The Fource, einer hektisch zusammengecasteten Boygroup, gerade mal seit gefühlten drei Minuten berühmt war. Er hat abgewartet, bis wir im selben Stadtbezirk waren, um zu vergessen, dass ich existiere.

Aber egal. Es heißt, die beste Art der Rache wäre, es sich gut gehen zu lassen, und genau das tue ich. Als Allererstes bin ich bei meiner nervigen Cousine Laura ausgezogen und wohne nun mit Tia und Bruno zusammen (#AbsoluteVerbesserung). Tia, Bruno, Rob und Jess sind mittlerweile meine besten Freunde geworden. Ich habe den Unterrichtsstoff aus meinem Kurs nachgearbeitet und bin an der Akademie für SFX-Maskenbild jetzt wieder hundertprozentig bei der Sache. Und es ist mir sogar gelungen, meinen Job als Make-up Artist bei Late Night Live mit Larry Stone zu behalten. Mit jedem Tag komme ich meinem Traum, eine in ihrem Stil unverwechselbare Maskenbildnerin für Special Effects beim Film zu werden, ein Stückchen näher. Nach einer zugegebenermaßen ziemlichen Pechsträhne läuft es inzwischen wieder richtig gut bei mir.

»Schon klar.« Tia wirft mir einen skeptischen Blick von der Seite zu, als wir den Hintereingang zum Late-Night-Studio ansteuern. »Und warum bist du dann so glücklich? Hast du was genommen?«, hakt sie nach.

»Um Kanye West zu zitieren: Mein Leben ist meine Droge«, erkläre ich und stoße die Tür auf.

»Oh Gott«, stöhnt Tia und folgt mir ins Studio. »Jetzt zitiert sie schon Kanye West und spricht von Drogen. L. A. hat sie komplett verdorben.«

Bruno zieht mich kurz an seine breite Brust und drückt mir einen Kuss auf den Scheitel. »Erinnere mich daran, dass ich mich um einen Therapieplatz für dich kümmere. Du bist viel zu jung, um in Hollywood in der Gosse zu enden.«

Ich stoße ihn mit gespielter Entrüstung von mir weg. »Warten nicht irgendwelche halb nackten Promis auf dich, denen du dringend die Kleider rauslegen musst?«

Bruno seufzt tief. »In der Tat! Als Kostümassistent reißt die Arbeit einfach nicht ab. Bis später, KC!« Er hält zwei Finger zu einem V-förmigen Friedenszeichen hoch und verschwindet den Flur zur Garderobe entlang. Tia schließt sich dem Strom der Leute an, die zur Hauptbühne unterwegs sind, und winkt mir im Weggehen zu. Sie wird ihre Kamera in Position bringen.

»Schätze, ich sollte langsam auch auf Gefechtsstation gehen«, murmele ich vor mich hin und mache noch kurz einen Abstecher zur Informationstafel, um einen Blick auf die Gästeliste für diese Woche zu werfen. Erfreut stelle ich fest, dass ein paar echte Berühmtheiten auf dem Plan stehen – eine Schauspielerin, die schon einen Oscar gewonnen hat, eine sehr sehr junge Sängerin, deren Stern gerade am Countryhimmel aufgeht, und ein Tennis-Champion – um nur einige zu nennen.

Kaum zu glauben, wie kalt mich das alles lässt, denke ich, als ich in die Maske trete und meinen Arbeitsplatz herzurichten beginne. Nicht, dass ich es nicht aufregend finde, all den Promis auf der Liste zu begegnen, aber noch vor einem Monat hätte mich das total umgehauen. Ich hätte bei dem Gedanken, Menschen, die ich bisher nur von Leinwand und Fernsehen kenne, persönlich zu begegnen, hyperventiliert wie eine Zwölfjährige im Fan-Modus. Aber seit ich vom Runner zum Make-up Artist der Late Night Show befördert wurde, habe ich genügend große Stars geschminkt, um zu einer überraschenden Erkenntnis zu gelangen: Promis – selbst wenn sie so überirdisch schön sind, dass sie vermutlich einen Pakt mit dem Teufel geschlossen haben, und auf einer Beauty-Skala von eins bis zehn mindestens bei zwölf liegen – sind auch nur Menschen. Wer hätte das gedacht?

Wenn ich jetzt einen Star vor mir in meinem Sessel sitzen habe, ist das Einzige, was mir durch den Kopf geht, wie ich es hinbekomme, ihn so makellos wie möglich aussehen zu lassen.

Gerade summt in meiner Hosentasche mein Handy. Ich ziehe es heraus und stelle fest, dass ich über Snapchat eine Bild-Nachricht erhalten habe – und zwar von keinem Geringeren als Brett Curtis. Apropos makellos …

Es fällt mir immer noch schwer zu glauben, dass der extrem umwerfende Brett Curtis – weltgrößter Filmschauspieler, weltgrößter Mädchenschwarm – und ich Freunde sind. Aber so sieht mein Leben dieser Tage nun mal aus.

Wir haben uns gleich von dem Moment an, in dem er als Gast bei Late Night Live mit Larry Stone in meinem Sessel saß, gut verstanden. Obwohl wir dank einer abstrusen Zusatzklausel in seinem Vertrag nicht miteinander sprechen durften (eine Idee seiner Freundin, die wohl als eine Art Werbegag gedacht war) und uns deshalb nur per Post-it-Gekritzel verständigen konnten, haben wir uns richtig gut unterhalten und uns gegenseitig zum Lachen gebracht. Und kurze Zeit später hat Brett dann Larry Stone und mir aus einer schwierigen Situation geholfen, die leicht in einer Katastrophe für die ganze Show hätte enden können. Das war die Nacht, in der Brett und ich uns beinahe geküsst hätten.

Ich bekomme immer noch Schnappatmung, wenn ich daran denke. Obwohl ich diejenige war, die es nicht zum Kuss hat kommen lassen, frage ich mich manchmal, was wohl passiert wäre, wenn Brett zu dem Zeitpunkt nicht mit Jessabel zusammen gewesen wäre und ich nicht mit Frankie. Wenn wir es einfach zugelassen hätten. Wahrscheinlich hätte man mich mit einem chirurgischen Eingriff von seinen Lippen entfernen müssen. Aber der Moment ist vorbei. Und auch wenn Frankie mittlerweile von der Bildfläche verschwunden ist, Brett ist nach wie vor mit Jessabel liiert. Für mich bedeutet das: Gehe nicht über Los. Ziehe nicht jedes Mal, wenn...

Erscheint lt. Verlag 12.9.2016
Reihe/Serie The Make Up Girl - Serie
The Make Up Girl - Serie
Übersetzer Dagmar Schmitz
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Make-up-artist series
Themenwelt Literatur
Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte ab 12 • ab 13 • eBooks • Filmindustrie • Filmstar • Glamour • Hollywood • Jugendbuch • Jugendbücher • Los Angeles • Mädchen • Makeup • romantisch • Serien • Special Effects • Talkshow • Young Adult
ISBN-10 3-641-17171-7 / 3641171717
ISBN-13 978-3-641-17171-1 / 9783641171711
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