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One Moment in Time (eBook)

eBook Download: EPUB
2016
cbt (Verlag)
978-3-641-16745-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

One Moment in Time - Lauren Barnholdt
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'Tu etwas Verrücktes vor dem Abi!' Diese Mail an sich selbst löscht Quinn Reynolds umgehend - stammt sie doch aus einer Zeit, als Lyla und Aven, ihre Zimmergenossinnen auf dem Klassentrip in Florida, ihre besten Freundinnen waren und sie einen gemeinsamen Pakt geschlossen hatten. Aber die Aufforderung nagt an ihr. Denn schließlich - warum nicht? Ihr Liebesleben ist langweilig genug und YOLO. Also lässt sie sich auf sexy Florida-Boy Abram ein, den sie am Strand trifft. Doch der vermeintlich kurzweilige Sommerflirt erfüllt zwar den Pakt, aber er wird auch gefährlich für Quinns Herz ...



Lauren Barnholdt hat eine Vielzahl von Jugendbüchern veröffentlicht. Wenn sie nicht gerade schreibt, liebt sie es, sich in Büchern zu vergraben. Ihr Motto ist Carpe Diem. Lauren lebt mit ihrer Familie in Waltham, Massachusetts.

EINS

Von: Quinn Reynolds (quinn.reynolds@brightonhillshigh.edu)

An: Quinn Reynolds (quinn.reynolds@brightonhillshigh.edu)

Vor dem Abschluss werde ich … etwas Verrücktes tun.

Immer wieder mal muss ich an diese E-Mail denken, aber es ist nicht so, als würde ich da viel drauf geben. Ich meine, wie auch? Vor dem Abschluss werde ich etwas Verrücktes tun? Was soll das überhaupt heißen? Das typische dämliche Zeug, das man schreibt, wenn man vierzehn ist und keinen Schimmer hat, was man an das eigene zukünftige Ich schreiben soll.

Außerdem war diese ganze Geschichte mit den E-Mails von vornherein total kindisch und lächerlich. (Weiß gar nicht mehr, wer auf die Idee kam, aber ich glaube, es war Aven, denn von mir oder Lyla stammte das auf gar keinen Fall – es ist einfach so typisch für Aven!)

Jedenfalls, als am Morgen unseres Klassenausflugs nach Florida die Mail bei mir im Postfach landet, lese ich sie nur, seufze und befördere sie dann direkt in den Papierkorb. Ich hab nicht das Bedürfnis, was Verrücktes zu tun, nicht jetzt und auch sonst nicht. Das Verrückteste, das ich jemals getan habe, war, mir blonde Strähnen zu färben, und das waren solche, die sich nach sechzehn bis achtzehn Haarwäschen rauswaschen. Bin noch nicht mal losgezogen und hab mir ein billiges Haarfärbemittel im Drogeriemarkt besorgt. Nein, ich hab sie mir richtig beim Friseur machen lassen.

»Das ist ja so was von ätzend hier«, sagt meine Freundin Celia neben mir. Wir sitzen im Bus, der uns von der Schule zum Flughafen bringt, von wo aus wir den Flieger nach Florida nehmen. Sie zieht ihr winziges Näschen mit den bezaubernden Sommersprossen kraus. »Ich hasse Schulbusse. Die riechen immer nach Kotze und nach altem Leder.«

»Sie hätten uns selbst fahren lassen sollen«, meint meine Freundin Paige. Sie sitzt auf dem Platz direkt vor uns, den Rücken gegen das Fenster gelehnt. Sie ist leicht nach vorn gebeugt, damit ihr glänzendes blondes Haar die Fensterscheiben nicht berührt. »Jeder weiß doch, dass Schulbusse ultragefährlich sind.« Sie zupft an einem Stück Isolierband herum, das sich oben am Sitz gelöst hat. »Und der hier fällt schon auseinander.«

Celia seufzt, dann tippelt sie mit den Fingern ungeduldig auf ihrer Handtasche herum. »Kann es kaum erwarten, bis wir endlich entspannt am Strand liegen.« Sie winkt mich zu sich her, dann legt sie sich einen Finger an die Lippen, als würde sie mich gleich in ein Megageheimnis einweihen. Sie öffnet ihre Handtasche und lässt mich einen Blick hineinwerfen.

»Himmel, Celia«, sage ich und schiebe die Tasche von mir weg. »Bist du denn völlig irre? Damit kannst du doch nicht in den Flieger steigen!«

»Ich will ihn ja nicht mit in den Flieger nehmen«, sagt sie und verdreht die Augen, als wäre ich komplett beschränkt. »Den rauchen wir auf der Toilette, bevor wir an Bord gehen.«

»Keine gute Idee«, sage ich. »Echt keine gute Idee.« Ich frage mich, warum sie überhaupt damit ankommt. Sie weiß doch genau, dass ich kein Gras rauche. Ich mag das Gefühl nicht, wenn ich nicht alles unter Kontrolle habe. (Nicht dass ich schon mal wegen Gras die Kontrolle verloren hätte, hab ja noch nie was geraucht. Aber ich will es auch gar nicht ausprobieren.)

»Sie hat recht«, meint Paige. Damit greift sie in ihre klassische Louis-Vuitton-Clutch und zieht ihre Gucci-Sonnenbrille raus. Die setzt sie jetzt auf, obwohl wir doch immer noch in Connecticut sind und nicht mal die Sonne scheint. »Wir rauchen ihn auf dem Parkplatz und werfen ihn dann weg.«

Ich hole tief durch die Nase Luft und stoße sie dann durch den Mund wieder aus. Dabei frage ich mich, wieso ich überhaupt mit diesen Mädels befreundet bin, wo wir drei doch so verschieden sind.

Dinge, die ich mit Celia und Paige gemeinsam habe:

1. Wir sind schlau. Also so richtig schlau. Wir belegen in sämtlichen Fächern die Leistungsstufe und sind trotzdem noch Erste (ich), Zweite (Paige) und Vierte (Celia) in unserem Jahrgang. Viet Cho ist die Nummer drei, was unseren Plänen einen echten Dämpfer verpasst hat. Tja, wenn er nicht wäre … Celia hat es sich nämlich in den Kopf gesetzt, dass wir drei was total Lustiges machen könnten zu unserer Abschlussfeier, so was wie identische T-Shirts tragen, auf denen dann die Ziffern eins, zwei und drei drauf sind. Oder wir hätten Lieder dichten können, bei denen eins, zwei, drei im Text vorkommt. Was in Wirklichkeit natürlich nie was geworden wäre, weil ja bekannt ist, dass man bei der Abschlussfeier Hut und Talar trägt. Obwohl ich fast vermute, dass es durchaus Leute gibt, die darunter irre Outfits anhaben – so wie Duke Marrone, der im vergangenen Jahr unter der akademischen Tracht einen Bikini anhatte. Alle fanden das irre komisch. Aber unsere Eltern würden uns so was nie erlauben. Würde ja die Fotos von der Abschlussfeier ruinieren, auf denen sie dann neben ihren perfekten Töchtern stehen und aussehen wie die perfekten Eltern. Außerdem, wenn Celia so viel dran liegt, dass wir Nummer eins, zwei und drei sind, dann braucht sie sich bloß ein bisschen mehr anzustrengen. Sie ist von Natur aus total klug, lernen braucht sie deswegen eigentlich nicht viel. Wenn sie sich ein bisschen mehr Mühe gäbe, wäre sie sofort Nummer drei.

2. Wir wollen alle drei auf eine der Eliteunis. Celia will nach Yale, Paige nach Harvard und ich nach Stanford. Zumindest wenn ich es schaffe, einen Platz zu kriegen. Man möchte meinen, ich müsste total nervös sein, weil wir alle drei in verschiedenen Städten leben werden, aber ehrlich gesagt ist mir das total schnuppe. Paige und Celia sind meine besten Freundinnen an der Highschool, die Sorte, mit denen man in der Schule dauernd rumhängt, die man aber nach dem Abschluss sofort vergisst. In zehn Jahren suche ich sie vermutlich auf Facebook und stoße dann auf Fotos von ihnen, wie sie sich mit ihren Ehemännern, natürlich Anwälte, im Yale Club vergnügen. (Wobei Anwälte längst nicht mehr so viel verdienen wie früher, deswegen bin ich mir gar nicht so sicher, ob Celia und Paige überhaupt einen Anwalt heiraten würden. Vielleicht heiraten sie ja auch beide einen Investmentbanker – bis dahin geht es mit der Wirtschaft hoffentlich bergauf, dann sind Investmentbanker wieder total gefragt.)

3. Wir sind alle drei reich. Schon klar, dass es echt mies ist, das hervorzuheben, aber es ist nun mal so. Wir sind reich. Na gut, unsere Eltern sind reich. Also sind wir wohl streng genommen nicht selber reich, sondern stammen bloß aus wohlhabenden Familien.

Wir drei tun die ganze Zeit so, als wären wir die besten Freundinnen, dabei … irgendwie war da immer schon eine gewisse Distanz zwischen uns. Hat nichts mit Paige und Celia an sich zu tun. Zumindest glaube ich das nicht. Die Distanz zwischen uns ist die gleiche Art von Distanz, die ich auch in Bezug auf andere Leute verspüre. Also liegt das Problem wahrscheinlich gar nicht bei Celia und Paige – sondern ich bin das Problem.

»Zeig mal dein Tattoo«, sagt Paige zu Celia und beugt sich über den Sitz.

Celia grinst, greift nach dem Bund ihrer Jeans und zieht ihn runter über den Hüftknochen. Ein winziger schwarzer Schmetterling ist zu sehen, die Haut um die Tätowierung herum ist noch leicht gerötet.

»Tut das weh?«, frage ich.

»Nicht mehr«, meint Celia. »Aber es hat höllisch wehgetan, während die es mir gestochen haben.« Sie behält die Hose unten und präsentiert stolz ihr Tattoo. Ich muss zugeben, es ist schon echt hübsch. Aber wie wird das wohl aussehen, wenn sie erst mal siebzig ist? Und jetzt mal im Ernst, ein Schmetterling? Das ist doch so was von … keine Ahnung, einfallslos. Vermutlich haben die da Aushilfen, die die ganze Zeit bloß Schmetterlinge stechen, so wie sich beim Arzt die Sprechstundenhilfe um die ganzen alltäglichen Belange kümmert.

Wahrscheinlich sollte ich nicht so kritisch sein.

Ich lehne mich zurück und hole mein Handy raus, um auf die Uhr zu sehen. Noch eine Minute bis zur Abfahrt. Das Infomaterial, das man uns ausgehändigt hat, machte recht deutlich, dass der Bus zum Flughafen um Punkt acht Uhr losfahren würde und keine Sekunde später. Dort stand auch, dass man Verspätungen nicht akzeptieren würde, und wenn man den Bus verpasste, hätte man eben Pech gehabt. Nicht dass irgendjemand den Bus verpassen würde. Ich meine, was für ein Vollidiot kommt denn zu spät für die Abschlussfahrt?

Ich seufze und scrolle mich durch meine Mails auf der Suche nach irgendwas Wichtigem, das ich vielleicht übersehen haben könnte. Ich habe mich für ein Sommerpraktikum in Palo Alto beworben, bei einem Biotech-Unternehmen, das sich auf die Erforschung von genetischen Erkrankungen spezialisiert hat. Wenn ich da eine Zusage bekomme, werde ich natürlich nicht ernsthaft Forschung betreiben, das ist mir schon klar. Keiner lässt eine Siebzehnjährige an so wichtige Dinge ran. Sieht wohl eher so aus, dass ich den Leuten Kaffee bringe und irgendwelche Akten sortiere. Trotzdem wäre das schon ganz schön cool.

Eine Freundin meiner Mom kennt jemanden, der jemanden kennt, und diese Person hat mir dann ein Vorstellungsgespräch verschafft. Obwohl, das stimmt nicht so ganz. Sie hat mich nur mit ihrer Bekannten dort in Kontakt gebracht, das Vorstellungsgespräch hab ich dann schon selbst organisiert. Die Firma Biogene hat Büros in Palo Alto, Sarasota, Columbus und Seattle. Die für den Standort Palo Alto verantwortliche Dame hat mich mit ihrer Kollegin in Sarasota bekannt gemacht, und seitdem schreiben wir uns hin und her in dem Versuch, einen Termin zu vereinbaren für die Zeit, in der ich in Florida bin. Streng genommen wäre es gar nicht nötig, dass ich...

Erscheint lt. Verlag 9.5.2016
Reihe/Serie Die Moment-Trilogie
Die Moment-Trilogie
Übersetzer Bettina Spangler
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel One Moment in Time
Themenwelt Literatur
Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte ab 12 • ab 13 • beste Freundinnen • eBooks • Florida • Freundschaft • Jugendbuch • Jugendbücher • Klassenfahrt • Liebesgeschichte • Mädchen • Serien • sinnlich • Urlaub • Young Adult
ISBN-10 3-641-16745-0 / 3641167450
ISBN-13 978-3-641-16745-5 / 9783641167455
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