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Die Dracheninsel der Zwerge: Zwergenkinder #3 -  Alfred Bekker

Die Dracheninsel der Zwerge: Zwergenkinder #3 (eBook)

eBook Download: EPUB
2019 | 1. Auflage
170 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
9783738901788 (ISBN)
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DIE DRACHENINSEL DER ZWERGE Zwergenkinder 3 von Alfred Bekker Der Umfang dieses Buchs entspricht 167 Taschenbuchseiten. Ein Abenteuer aus dem Zwischenland der Elben. Auf der Suche nach sieben magischen Gegenständen, mit denen der Elbenkrieger Lirandil zusammen mit den Zwergenkindern Tomli, Arro und Olba die Welt vor dem Untergang retten können, reisen die drei durch unbekannte Länder und begegnen dabei vielen Gefahren. Die Zwergenkinder Tomli, Arro und Olba machen sich auf zur fernen Vulkaninsel Rugala. Inmitten von Lavaströmen und Geysiren leben dort Drachen, deren Schuppen magische Eigenschaften besitzen. Eine davon müssen ihnen die Gefährten entwenden. Doch nicht nur der Weg nach Rugala ist weit und beschwerlich - die Drachen verbrennen mit ihrem Feuer jeden, der sich ihnen nähert ...

Schlangenköpfe und Zwergenmagie


Das Schiff schaukelte ohne Unterlass.

Tomli hielt sich mit beiden Händen an der Reling fest und murmelte eine magische Formel gegen die Seekrankheit, die ihn peinigte. Er stammte aus Ara-Duun, einer zum Großteil unterirdisch gelegenen Zwergenstadt inmitten der heißen Wüste der Sandlande. Das Meer war ihm daher völlig fremd. Er konnte sich einfach nicht daran gewöhnen, keinen festen Boden unter den Füßen zu haben.

Er blinzelte. Die Sonne brannte vom Himmel, dennoch blähte ein kräftiger Wind die Segel der „Sturmbezwinger“. Die Rufe der Seeleute vermischten sich mit dem Brausen und Pfeifen des Windes. Gischt spritzte Tomli ins Gesicht. Wenn wir nur endlich am Ziel wären!, ging es ihm durch den Kopf.

Tomli war der Lehrling eines Zwergenzauberers. Mit den Fingerspitzen berührte er den Zauberstab, den er sich hinter den Gürtel gesteckt hatte, und bekämpfte die erneut aufkommende Übelkeit wieder mit Magie. Diese Magie konnte zwar nicht dafür sorgen, dass er sich jemals auf einem Schiff richtig wohlfühlen würde, aber immerhin vertrieb sie die Seekrankheit zumindest zeitweise ein wenig. Die Wirkung war auf jeden Fall besser als die der Heilkräuter, die ihm sein elbischer Gefährte Lirandil empfohlen hatte.

Auf einmal spürte Tomli, dass da noch etwas war.

Jemand!, durchfuhr es ihn siedend heiß. Irgendein Wesen, und es befand sich ebenso in der Luft, die er atmete, als auch in dem salzigen Meerwasser mit den hohen Wellen. Tomli spürte, dass es da war, auch wenn er es noch nicht sehen oder hören konnte.

Die Gewässer am Kap von Hiros, wo sich das Südmeer und das Pereanische Meer trafen, waren bekannt für geisterhafte Erscheinungen aller Art. Hier bildeten sich viele Strudel, und die Elementargeister waren in ständiger Aufruhr. Im Hafen von Teban hatte man Tomli und seine Gefährten vor diesen Gewässern gewarnt.

Eine Welle hob sich plötzlich höher als die anderen empor. Darauf bildete sich eine Schaumkrone, obwohl das Meer am Kap von Hiros sehr tief war, sodass sich die Welle unmöglich brechen konnte.

Eine Wassersäule entstand, die sich hoch in den Himmel schraubte, und ein ohrenbetäubendes Brausen übertönte jeden anderen Laut. Es klang wie eine Mischung aus einem tosenden Sturm und dem Fauchen eines wilden Tieres. Die aufgeregten Rufe der Seeleute gingen darin unter.

Tomli rief nach seinem Zaubermeister Saradul, der unter Deck war, denn auch ihm setzte die Seekrankheit schwer zu. Doch Tomli rief ihn nicht mit seiner Stimme, sondern mit der Kraft seines Geistes. „Meister hilf mir!“, sandte er einen Gedanken, den er magisch verstärkte, damit Meister Saradul ihn auch verstand.

Die Wassersäule nahm eine neue Form an und bildete einen gewaltigen Schlangenkopf. Das Wasser, aus dem er bestand, musste mit Magie aufgeladen sein, denn es verhielt sich gegen alle Naturgesetze und wirkte fast wie aus Glas. Jener unheimliche Geist, den Tomli zuvor schon dunkel erahnt hatte, formte das Wasser offenbar ganz so, wie es ihm beliebte.

Die Seeleute versuchten, das Schiff von dieser unheimlichen Kreatur fortzulenken, die sich immer weiter aus den Wellen reckte. Aber das Segel flatterte nur hin und her. Nicht nur das Wasser, auch die Winde wurden von der fremden Magie beeinflusst, denn sie bliesen gleichzeitig aus unterschiedlichen Richtungen. Der Steuermann war vollkommen hilflos.

Das Maul des aus Wasser geformten Geschöpfs öffnete sich. Es war so groß, dass die „Sturmbezwinger“ vom Kiel bis zur Mastspitze darin Platz gehabt hätte.

Zähne aus erstarrtem Wasser bildeten sich, und Augen leuchteten so grell auf, als würde man geradewegs in die Sonne sehen, sodass Tomli schützend die Hand hob, um nicht geblendet zu werden. Das Schiff drehte sich seitwärts, so als wäre es in einen Strudel geraten. Ein Sog entstand, denn das Wesen zog immer mehr Wasser zu sich heran, das seinen Körper anwachsen ließ. Arme bildeten sich und Dutzende von Hälsen, an deren Enden sich ebenfalls schlangenähnliche Köpfe befanden, nur waren sie kleiner als das eigentliche Haupt des Wassermonsters.

Das Schiff trudelte unaufhaltsam auf das immer gewaltiger werdende Wesen zu und drehte sich dabei immer schneller. Der Mast ächzte. Es war beinahe unmöglich, an Deck nicht den Halt zu verlieren. Tomli klammerte sich an die Reling. Aus den Augenwinkeln bekam er mit, wie der Zentaur Ambaros mit seinem pferdeartigen Unterkörper übers Deck rutschte. Für dieses Mischwesen aus Pferd und Mensch war es natürlich besonders schwierig, sich unter diesen Umständen auf den Beinen zu halten. Die Hufe fanden so gut wie keinen Widerstand auf den nassen, glitschigen Planken.

Für einen Augenblick hatte Tomli das Gefühl, dass sich der Schiffsboden unter ihm senkte. Und tatsächlich rutschte das Schiff in ein tiefes Wellental, umgeben von einer Wasserwand, die die Mastspitze überragte. Von oben stieß das Maul der gewaltigen Kreatur herab, während sich die kleineren Köpfe von allen Seiten nach dem Schiff streckten.

Tomli griff nach dem Zauberstab. Der aus verschiedenen Richtungen gleichzeitig brausende Wind zerrte so heftig an ihm, dass er sich, nur mit einer Hand, nicht an der Reling festhalten konnte, und so rutschte er seitlich über die Planken.

Er hielt den Zauberstab empor und rief eine magische Formel, die im ohrenbetäubenden Getöse allerdings kaum zu hören war. Doch darauf kam es nicht an, einzig und allein die Stärke des Gedankens war entscheidend, das hatte Tomli während seiner Ausbildung zum Zauberlehrling von Meister Saradul gelernt.

Er nahm all seine Kräfte zusammen und konzentrierte sie auf den Stab. Aus dem schoss ein Lichtstrahl aus gebündelter Magie. Schwarzes und weißes Licht mischte sich auf eigenartige Weise und traf den großen Kopf des Wesens, der daraufhin aufglühte und sich verformte.

Die Geräusche veränderten sich. Aus dem Tosen und Fauchen wurde ein Laut, der so tief war, dass man ihn im Magen spürte. Tomli war ganz benommen und hatte das Gefühl, einen Schlag abbekommen zu haben.

Währenddessen zerfloss der Kopf des Wesens. Hell wie die Sonne leuchtende Tropfen regneten herab. Wo sie auf die Planken trafen, hinterließen sie dunkle Brandflecken, nachdem sie zu gewöhnlichem Wasser zerflossen waren.

Tomli wiederholte die Formel. Es war ein Schutzzauber – einfach, aber wirksam. Allerdings hatte der Zwergenjunge Zweifel daran, ob er mit diesem einfachen magischen Mittel das Geschöpf tatsächlich abwehren konnte. „Meister Saradul, so greift doch ein! Empfangt Ihr denn meine Gedanken nicht?“, sandte Tomli eine verzweifelte Botschaft.

Ein weiteres Mal ließ er einen Strahl geballter magischer Kraft aus dem Ende des Zauberstabs schießen. Der Stab selbst glühte auf und wirkte schon nach wenigen Augenblicken so, als würde das messingfarbene Metall, aus dem er bestand, jeden Moment schmelzen.

Aus den Augenwinkeln bemerkte der Zwergenjunge den rothaarigen Halbelben Olfalas, der zu Boden geworfen worden war, sich aber nun aufraffte und zu seinem Bogen griff, den er auf dem Rücken getragen hatte, dort, wo sich auch der Köcher mit den Pfeilen befand.

Er schoss einen der Pfeile ab und bewegte dazu die Lippen. Offenbar wandte er Elbenmagie an, denn der Pfeil glühte auf und nahm eine den Naturgesetzen völlig widersprechende Flugbahn. Er durchdrang insgesamt fünf Köpfe des Wesens und zog seine Bahn schließlich so, dass er auch den immer massiger werdenden Körper traf.

Die getroffenen Köpfe verformten sich kurz, während sie aufglühten, nahmen dann aber wieder ihre ehemalige Gestalt an.

Tomli konnte die Wut des Wesens spüren. Es war kein richtiger Gedanke, der ihn erreichte, sondern nur dieses fremde Gefühl. All die Köpfe gehörten zu einem einzigen Geschöpf, erkannte der junge Zwerg.

Noch einmal nahm er seine magischen Kräfte zusammen, wollte bereits erneut die Formel rufen. Die Wasserwände, die das Schiff umgaben, drohten über der „Sturmbezwinger“ zusammenzubrechen, und das hätte unweigerlich das Ende für alle an Bord bedeutet. Wer konnte sie noch retten, wenn diese Fluten sie erst einmal in die Tiefe rissen?

Mit unnatürlicher Langsamkeit bewegte sich das Wasser, so als wäre es durch die Magie auf einmal zähflüssig geworden. „Nimm diesen Zauber!“, erreichte Tomli auf einmal ein Gedanke seines Lehrmeisters Saradul. „Sprich mir nach!“

Und Tomli rief die Worte, die Meister Saradul auf geistiger Ebene an ihn übertrug und wahrscheinlich unter Deck mitsprach.

Diesmal zischte ein wasserblauer Strahl aus dem Zauberstab, und ein zweiter bohrte sich von unten durch die Deckplanken des Schiffes, durchdrang das fest vernutete Holz, ohne es zu beschädigen. Beide Strahlen vereinigten sich, leuchteten dabei hell auf und trafen den schlangenartigen Kopf des Wesens, der sich inzwischen neu gebildet und seine alte Form wieder angenommen hatte.

Ein Schrei gellte.

Bei dem Sturmgetöse wunderte sich Tomli im ersten Moment, dass er ihn überhaupt vernahm, bis ihm bewusst wurde, dass er mit Gedankenkraft ausgestoßen wurde. Er war nicht für die Ohren bestimmt, sondern für die Seele.

Diesmal war die magische Kraft, die dem Geschöpf...

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