Die Abschaffung der Folter in der Schweiz
Europäische Rechts- und Regionalgeschichte, Band 6
Seiten
2010
Nomos (Verlag)
978-3-8329-4150-5 (ISBN)
Nomos (Verlag)
978-3-8329-4150-5 (ISBN)
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Trotz internationaler Ächtung findet die Folter faktisch in vielen Staaten nach wie vor Verwendung. Die gewaltsame Erzwingung von Geständnissen mittels des peinlichen Verhörs war im Rahmen des strafrechtlichen Inquisitionsprozesses seit dem Spätmittelalter in ganz Europa bis ins 18. Jahrhundert weit verbreitet und auch rechtlich geregelt. Der frühneuzeitliche Staat machte es sich zur Pflicht, die „Wahrheit“ von Amtes wegen zu erforschen. In Ermangelung moderner kriminalistischer Instrumente galt das Geständnis als Königin der Beweise. Mit der Aufklärung erfuhr die Folter zwar zunehmend Kritik, doch blieb sie namentlich in der Gestalt von Ungehorsams- und Lügenstrafen noch lange üblich. Entgegen der landläufigen Annahme wurde die Folter in der Schweiz durch die Helvetik 1798 keineswegs definitiv abgeschafft. Nach 1803 griffen viele Kantone wieder auf den überkommenen Inquisitionsprozess zurück. Das gewaltsam erzwungene Geständnis blieb bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts strafprozessuale Realität. Noch 1869 wurde im Kanton Zug ein Angeschuldigter unter Anlegung der Daumenschraube verhört. Die vorliegende Darstellung zeigt unter Berücksichtigung zahlreicher Einzelfälle den langen Weg zur tatsächlichen Abschaffung des Geständniszwangs in der Schweiz.
Prof. Dr. iur. Lukas Gschwend, geboren1967, Studium der Jurisprudenz an der Universität Zürich von 1986 - 1992. 1992 - 1996 wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für schweizerische und deutsche Rechtsgeschichte von Prof. Dr. Claudio Soliva an der Universität Zürich. 1996 Promotion an der Universität Zürich. 2002 Habilitation an der Universität Zürich (Venia legendi für Rechtsgeschichte und Rechtsphilosophie). Seit 2002 Inhaber des Lehrstuhls für Rechtsgeschichte, Rechtssoziologie und Strafrecht an der Universität St. Gallen, seit 2009 Titularprofessor für Rechtsgeschichte und Rechtsphilosophie an der Universität Zürich. Seit 2006 Präsident des Stiftungsrats der Rechtsquellenstiftung des Schweizerischen Juristenvereins.
| Erscheint lt. Verlag | 15.1.2010 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Europäische Rechts- und Regionalgeschichte |
| Sprache | deutsch |
| Gewicht | 470 g |
| Themenwelt | Geschichte ► Teilgebiete der Geschichte ► Militärgeschichte |
| Recht / Steuern ► Allgemeines / Lexika | |
| Recht / Steuern ► Rechtsgeschichte | |
| Schlagworte | Allgemeine Grundlagen des Rechts • Folter • Geschichte des Rechts • Rechtsgeschichte • Schweiz, Geschichte; Recht |
| ISBN-10 | 3-8329-4150-9 / 3832941509 |
| ISBN-13 | 978-3-8329-4150-5 / 9783832941505 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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