Allahs Liebling
De Gruyter Oldenbourg (Verlag)
978-3-486-58535-3 (ISBN)
Vor aller Zeit geschaffen ist Mohammed "Allahs Liebling", denn indem er ihn schuf, bewies er sich als der Schöpfer. Als Mohammed im ausgehenden 6. Jahrhundert in die irdische Existenz trat, begann der Äon des Muslims. Ihm allein steht wahres Wissen zur Verfügung, das ihm, übermittelt durch Mohammed, von Allah her zufloss. Um dieser Übermittlung willen muss der Muslim seinen Propheten uneingeschränkt verehren, sein Handeln und Denken nachahmen. Der geringste Zweifel an ihm ist verderblich und daher strengstens zu bestrafen.
Tilman Nagel beschreibt die Herausbildung und den Inhalt des Mohammedglaubens und macht den Leser umfassend mit dem Gedankengut bekannt, das einer Einfügung der Muslime in eine pluralistische Gesellschaft entgegenwirkt.
Vor aller Zeit geschaffen ist Mohammed "Allahs Liebling", denn indem er ihn schuf, bewies er sich als der Schöpfer. Als Mohammed im ausgehenden 6. Jahrhundert in die irdische Existenz trat, begann der Äon des Muslims. Ihm allein steht wahres Wissen zur Verfügung, das ihm, übermittelt durch Mohammed, von Allah her zufloss. Um dieser Übermittlung willen muss der Muslim seinen Propheten uneingeschränkt verehren, sein Handeln und Denken nachahmen. Der geringste Zweifel an ihm ist verderblich und daher strengstens zu bestrafen. Tilman Nagel beschreibt die Herausbildung und den Inhalt des Mohammedglaubens und macht den Leser umfassend mit dem Gedankengut bekannt, das einer Einfügung der Muslime in eine pluralistische Gesellschaft entgegenwirkt. "Mir kommt es in meinen Büchern ,Mohammed. Leben und Legende' und ,Allahs Liebling. Ursprung und Erscheinungsformen des Mohammedglaubens' nicht auf eine Abbildung der muslimischen Biographie Mohammeds an, sondern auf die geschichtswissenschaftliche Erfassung seiner Gestalt und seines Wirkens vor dem Hintergrund der spätantiken vorderasiatischen Ereignis-, Gesellschafts- und Religionsgeschichte sowie auf die Schilderung der Genese und Weiterentwicklung des muslimischen Mohammedglaubens." Tilman Nagel
Tilman Nagel, geboren 1942, ist emeritierter Professor für Arabistik und Islamwissenschaft an der Universität Göttingen.
1;Inhaltsverzeichnis;6
2;Detaillierte Inhaltsübersicht;8
3;Vorwort;14
4;Prolog;16
4.1;I.;16
4.2;II.;20
4.3;III.;21
5;Erster Teil Theologische Voraussetzungen;26
5.1;Kapitel I: Grundlinien des frühen islamischen Verständnisses von Mohammed;28
5.1.1;1. Ein befremdliches Wort Mohammeds;28
5.1.2;2. Die Monopolisierung krafthaltiger Rede durch Mohammed;31
5.1.3;3. Das Gegenmodell: die diesseitsgebundene göttliche Rede;47
5.1.4;4. Zur Herkunft des badit ;60
5.1.5;5. Zusammenfassung;79
5.2;Kapitel II: Absicherung gegen Kritik von außen und von innen;86
5.2.1;1. Merkmale göttlicher Rede;86
5.2.2;2. Mohammeds Beglaubigungswunder;95
5.2.3;3. Die Beweise des Prophetentums;104
5.2.4;4. Die Heiligung der Urgemeinde;112
5.2.5;5. Schlußbetrachtung des ersten Teils;129
6;Zweiter Teil Die Allgegenwart des Propheten;134
6.1;Kapitel I: Die Dogmatisierung der Prophetenvita;136
6.1.1;1. Der geschichtliche Hintergrund;136
6.1.2;2. Der Liebling Allahs;147
6.1.3;3. Das uranfängliche Licht;154
6.1.4;4. Der unirdische Wesenskern Mohammeds;159
6.1.5;5. Mohammeds Unfehlbarkeit;167
6.1.6;6. Die Ahndung des falschen Wortes;181
6.1.7;Exkurs: Zur Strafwürdigkeit der Beleidigung des Propheten;194
6.2;Kapitel II: Geschichte im Übergeschichtlichen;200
6.2.1;1. Ibn al-Gauzi (gest. 1201);200
6.2.2;2. Al-Maqrizi (1363-1442);212
6.2.3;3. Ibn Saijid an-Nas (1273-1334);219
6.2.4;4. Ali b. Burhan ad-Din al-Halabi (gest. 1635);230
6.2.5;5. Al-Qastallani (gest. 1517);239
6.3;Kapitel III: Mohammed, das verpflichtende Vorbild;248
6.3.1;1. Ibn al-Gauzi : Mohammed als Stifter schariatreuer Frömmigkeit;248
6.3.2;2. An-Nawawis (gest. 1277) Wiesen der Frommen;266
6.3.3;3. Die "schönen Seiten" Mohammeds;277
6.3.4;4. As-Salihis (gest. 1535) Wege des rechten Wandelns;289
6.4;Kapitel IV: Mohammed, der Inbegriff des Schöpfungshandelns Allahs;302
6.4.1;1. Der "Geburtstag des Propheten";302
6.4.2;2. Al-Busiris (gest. ca. 1295);317
6.4.3;3. Begegnungen mit dem entrückten Mohammed;327
6.4.4;4. Das kosmische Geschehen im alten Äon: Vorspiel zur Geburt Mohammeds;347
7;Epilog;358
7.1;Anmerkungen;368
8;Der Stoff des Buches im chronologischen Überblick;394
9;Erläuterung einiger islamischer Grundbegriffe;396
10;Indices;408
10.1;1. Begriffe und Sachen;408
10.2;2. Personen und Stämme;413
10.3;3. Arabische Termini;417
10.4;4. Zitierte bzw. im Text erwähnte Koranstellen;420
11;Literaturverzeichnis;424
12;Zur Transliteration arabischer Wörter;431
"Die Ergebnisse sind in ihrer Fülle beeindruckend und überzeugend." Peter Heine, Süddeutsche Zeitung 8.3.2008 "Nagels Leistung besteht in einer bemerkenswerten Darstellungskraft, die aus einer Fülle historischer Personen und Ereignisse weite Strecken des frühen Islam, die bisher in ungeklärtem Dunkel lagen, nun ins Licht nachvollziehbarer Geschichte hebt." Wiener Zeitung Extra, 18.4.2008 ",Mohammed. Leben und Legende' sowie ,Allahs Liebling' bilden den Höhepunkt seiner [Tilman Nagels] lebenslangen Beschäftigung mit Mohammed und der Forschung darüber. [...] Nagels facettenreiches Bild von Mohammed und seiner Zeit reicht von der Vorgeschichte der arabischen Halbinsel über seinen Tod hinaus bis zunächst in die letzten Jahre des siebten Jahrhundert, in dem die Überlieferung über den Propheten entstand. [...] Gewiss werden beide Bücher in der Fachwelt neue Maßstäbe setzen." Werner-Trutwin, Christ in der Gegenwart "Um keines der beiden Bücher Tilman Nagels wird herumkommen, wer sich eingehender mit Mohammed beschäftigen will. Es ist das Verdienst des Oldenbourg Verlags, dass er sie in sein Programm aufgenommen hat. Zukünftige Generationen werden es ihm danken." Lukas Wick, Neue Zürcher Zeitung "Eine nicht bloß aufklärerische, sonder aufrüttelnde Haltung zeichnet auch Nagels zwei hochgelehrte, auf stupender Materialkenntnis und -durchdringung beruhende Bände aus." Damals, 9/2008
Prolog (S. 15)
I.
Wer verteidigt Mohammed - Allah vollziehe zu ihm gewandt rituelle Gebete und entbiete ihm den Friedensgruß? Die westliche Attacke gegen den Gesandten Allahs wird immer härter und wilder! Unter diesem Titel veröffentlichte die Zeitschrift al-Liw al-islam in ihrer Ausgabe vom 2. Januar 2003 einen Leitartikel. Die von den Zionisten untersttzten Angriffe westlicher Journalisten, Schriftsteller und Kirchenmänner auf Mohammed überstiegen, so klagte der Verfasser, inzwischen jedes religiös oder moralisch erträgliche Maß.
Jenen Skribenten gesellten sich charakterlich durch und durch verdorbene Karikaturisten hinzu. Da habe jemand in einer amerikanischen Zeitschrift eine Person in arabischer Kleidung gezeichnet, die einen mit Atomraketen beladenen Lastwagen lenkte. Was wird Mohammed liefern? habe unter der Karikatur gestanden. Wie sollen wir diesem wüsten Angriff auf den Propheten des Islams begegnen, dem die großen Denker des Westens zugestehen, da er die bedeutendste Persönlichkeit der Geschichte und ein Mann des Friedens gewesen ist?
Dem besorgten Leitartikler werden wir die Antwort schuldig bleiben. Was uns in dieser Untersuchung beschäftigt, ist vielmehr die Frage nach dem Grund seines Stoseufzers. Allgemeiner gesagt, wir wollen wissen, weshalb es ihm und der erdrückenden Mehrzahl seiner Glaubensgenossen unmöglich erscheint, über eine läppische Karikatur hinwegzusehen, die ja nicht einmal Allah oder den islamischen Glauben aufs Korn nimmt, sondern lediglich Mohammed, von dem es im Koran ausdrücklich heit, als Prophet sei er wie alle seine Vorgänger ein ganz gewöhnlicher Mensch, der Speisen zu sich nehme und auf den Marktgassen umherschlendere (Sure 25, 7 und 20).
Ein Mensch war er zudem, der sich nach dem Zeugnis der überaus reichen arabisch-islamischen Überlieferung zu seiner Vita in die politischen Händel der Zeit einmischte und zielstrebig, auch mit Gewalt und Grausamkeit, seine Machtinteressen zu befördern wußte. Auf sein Vorbild berufen sich die Muslime, auch im Bereich des Tagespolitischen - warum sollte es da anstößig sein, ihn im politischen Zusammenhang zu karikieren?
Lassen wir einige muslimische Autoren der neueren und neuesten Zeit zu Wort kommen, deren Mohammedbiographien in der islamischen Welt weite Verbreitung fanden! Sie geben uns einen ersten flüchtigen Eindruck davon, womit wir es in dieser Studie zu tun haben werden. Das Licht der Gewißheit: über den Lebensweg des Herrn der Gottesgesandten nannte der ägyptische Rechtsgelehrte Muhammad al-Hudari (1827-1927) seine kleine Schrift ber den islamischen Propheten.
Al- Hudari trat mit vielen Abhandlungen hervor, die er als Professor an der Kairiner Lehranstalt der Schariagerichtsbarkeit ausarbeitete, einer Institution, die anders als die seit 1868 bestehende Ecole Khediviale de droit sich dem überkommenen islamischen Recht zu widmen hatte, das ja keineswegs ganz aus der Rechtspflege verbannt worden war. Die Lekütre der Biographie des Propheten habe ihm schon im Kindesalter großes Vergnügen bereitet, bekennt der Autor im Vorwort.
Wie man Mohammed in Mekka gekränkt habe, wie er unerschtterlich die Menschen zur Wahrheit gerufen und um dieser Wahrheit willen sogar die Heimatstadt verlassen habe, darin zeige er sich als der bedeutendste Erzieher des Denkens der Muslime. Denn er verweist sie auf das, worin sie ihm folgen, und auf das, was sie meiden müssen, damit sie (wieder) herrschen, wie ihre Vorfahren herrschten.
| Erscheint lt. Verlag | 11.3.2008 |
|---|---|
| Verlagsort | Berlin/München/Boston |
| Sprache | deutsch |
| Maße | 154 x 235 mm |
| Gewicht | 762 g |
| Themenwelt | Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► Mittelalter |
| Geisteswissenschaften ► Religion / Theologie ► Islam | |
| Schlagworte | Geschichte • Mittelalter/Mediävistik • Mohammed • Prophet • Religionsgeschichte |
| ISBN-10 | 3-486-58535-5 / 3486585355 |
| ISBN-13 | 978-3-486-58535-3 / 9783486585353 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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