Scripta mathematica
Meiner, F (Verlag)
978-3-7873-1737-0 (ISBN)
Daher vertieft Nikolaus von Kues seine Bemühungen um die Philosophie der Mathematik, um die Trennung von (endlichem) Verstand und (auf Unendlichkeit zielender) Vernunft aufzulösen, indem er mit der Mathematik als symbolschaffender Möglichkeit die Grenzen des Endlichen zum Unendlichen zu durchbrechen und geometrische Fragen zu lösen versucht. Hierbei kommt er zur Einsicht in die besondere Bedeutung des Begriffs des Unendlichen für die Erkenntnis, und mit diesem Begriff findet er den Weg zur modernen Naturansicht der Renaissance.
Mit den Analogien zwischen mathematischem und metaphysischem Denken befasst er sich besonders in Schriften wie De mathematica perfectione («?ber die mathematische Vollendung«, 1458), Aurea propositio in mathematicis («?er Goldene Satz in der Mathematik«, 1459) und De mathematicis complementis («?ber mathematische Ergänzungen«, 1453).
Die seit 1929 bei Meiner erscheinende historisch-kritische Akademie-Ausgabe »Nicolai de Cusa Opera Omnia« kommt mit den Scripta Mathematica zu ihrem Abschluss.
Nikolaus von Kues (Nicolaus Cusanus) kommt 1401 im heutigen Bernkastel-Kues zur Welt. Nach kurzem Studium der freien Künste in Heidelberg widmet er sich an der Universität Padua dem Kirchenrecht. Nach der Priesterweihe um 1440 wird Nikolaus 1448 zum Kardinal ernannt. 1433 verfaßt Nikolaus auf dem Basler Konzil seine erste grundlegende Schrift De concordantia catholica, in der er als Jurist und Theologe eine neue Ekklesiologie, eine allgemeine Konzils- und Staatstheorie sowie eine darauf aufbauende Reichsreform entwirft. Die erste von Nikolaus zur Veröffentlichung bestimmte philosophisch-theologische Schrift De docta ignorantia ist grundlegend für das Verständnis seines Denkens. Hier entwickelt er seinen berühmt gewordenen Begriff der „coincidentia oppositorum“ der theologisch von der Suche nach Gott und philosophisch von der Jagd nach Weisheit geleitet ist. Mit der Einsicht in das Nichtwissen des Wissens distanziert sich Nikolaus von der ontologisch bedingten Erkenntnismetaphysik der Hochscholastik, um ein neuzeitliches Wahrheitsverständnis zu begründen. Nikolaus von Kues verbringt die letzten sechs Jahre seines Lebens am Hofe des Papstes in Rom und stirbt 1464.
»Hinter der Erstellung dieser Indizes, insbesondere der Sachindizes, steckt nicht nur eine beachtliche Arbeitsleistung. In diesen Indizes spiegelt sich zugleich die außerordentliche Sachkenntnis des Editors nicht nur hinsichtlich des Gesamtwerkes des Cusanus, sondern hinsichtlich der Wissenschaftsgeschichte mehrerer Epochen. Die hoffentlich zahlreichen Benutzer dieser Edition werden dem Editor gerade für seine Indizes zu den Texten dankbar sein. Insgesamt bietet die Edition der Scripta mathematica des Cusanus durch Menso Folkerts der Forschung nun erstmals Gelegenheit, diesen wegen der Schwerzugänglichkeit der Texte lange vernachlässigten Teil der Opera des Cusanus wissenschaftlich zu untersuchen und im Kontext seines Gesamtwerkes zu würdigen.«
Mitteilungen und Forschungsbeiträge der Cusanus-Gesellschaft Band 34, Fritz Nagel
| Erscheint lt. Verlag | 1.10.2010 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Nicolai de Cusa Opera omnia ; 20 |
| Sprache | lateinisch |
| Maße | 225 x 285 mm |
| Gewicht | 1165 g |
| Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Philosophie des Mittelalters |
| Schlagworte | Mathematik • Nicolaus Cusanus • Philosophie der Renaissance • Philosophie des Mittelalters |
| ISBN-10 | 3-7873-1737-6 / 3787317376 |
| ISBN-13 | 978-3-7873-1737-0 / 9783787317370 |
| Zustand | Neuware |
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