Jüdinnen und Juden in Kalk
Eine verdrängte Geschichte
Seiten
2021
Geschichtswerkstatt Kalk e.V. (Verlag)
9783982776736 (ISBN)
Geschichtswerkstatt Kalk e.V. (Verlag)
9783982776736 (ISBN)
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Die erste urkundliche Erwähnung jüdischer Existenz in Köln vor 1700 Jahren und die damit verbundenen Feiern hat die Kalker Geschichtswerkstatt zum Anlass genommen, sich einmal mit der Geschichte von Jüdinnen und Juden in Kalk zu beschäftigen.
Nun ist Kalkt als verspätete Stadt erst durch die Ansiedlung der ersten Fabriken ab 1850 entstanden. 1846 lebten gerade einmal 96 Menschen in 20 Häusern in Kalk. 1859 waren es schon 1.000 und 1883 über 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner in Kalk. Bei der Eingemeindung 1910 lebten knappt 28.000 Menschen in dem 1881 zur Stadt erhobenen Gemeinwesen.
Die ersten Jüdinnen und Juden sind 1858 in Kalk dokumentiert. Es waren zwei Familien und vier Einzelpersonen. Nach und nach siedelten sich immer mehr jüdische Menschen an.
Die Geschichte der Kalker Jüdinnen und Juden ist bis heute verdrängt, obwohl sie integraler Bestandteil des Kalker Lebens waren als Ärzte, Handwerker, Geschäftsinhaber. Sie nahmen Teil am öffentlichen Leben, hatten Ämter als Stadtverordnete, Richter und Standesvertreter inne. Sie waren geachtet und trugen zum Gemeinwesen in Kalk bei.
Zugeordnet waren die Kalker Jüdinnen und Juden der jüdischen Gemeinde in Deutz. In deren Gemeindevorstand saßen immer Kalker Vertreter. Sie fühlten sich als Kalker, Kölner, Rheinländer, Deutsche wie ihre Nachbarn auch. Bis 1933 lebten rund 200 Jüdinnen und Juden in Kalk. Ihr Leben änderte sich schlagartig durch die Machtübertragung an die Nationalsozialisten am 30. Januar 1933. Schon bald begann die Ausgrenzung, Entrechtung, Enteignung, die die Nazis beschönigend „Arisierung“ nannten, Verfolgung und Ermordung.
Bis heute sind keine Kalker Bürgerinnen und Bürger bekannt, die sich schützend vor diese Menschen stellten. Viele profitierten von dem günstigen Erwerb von Möbeln, Haushaltsgegenständen, Kleidungsstücken, Grundstücken und Häusern von ihren deportierten jüdischen Nachbarn.
Bis heute ist dieses Kapitel nicht öffentlich aufgearbeitet worden. Diese Publikation soll ein erster Versuch sein, die jüdische Geschichte in Kalk seit Beginn bis heute schlaglichtartig zu beleuchten.
1999 hat sich die Geschichtswerkstatt Kalk mit der Verfolgung von Jüdinnen und Juden in ihrer Publikation „Kalk im Nationalsozialismus“ das erste Mal mit dem Thema beschäftigt. Auch in dem 2013 herausgegebenen Buch „Kalker Köpfe – Herausragende Lebensgeschichten“ hat die Geschichtswerkstatt am Beispiel von Fritz Katz die Verfolgungsgeschichte einer jüdischen Familie öffentlich gemacht.
In der vorliegenden Publikation möchten wir die Lücke über das fehlende Wissen füllen.
Eingeleitet durch die Verfolgungsgeschichte der Kölner Jüdinnen und Juden will die Geschichtswerkstatt statt von der ersten Ansiedlung jüdischer Menschen 1858 bis zur Eingemeindung nach Köln das Werden jüdischen Lebens in Kalk schildern. Es folgt ein Interview mit Ernst Simons (1919-2006) aus dem Jahre 2004. Er war der Sohn des deutzer Rabbiners Julius Simons (1887-1944), der bis 1927 auch für die Kalker Jüdinnen und Juden zuständig war. Ernst Simons konnte viel über die jüdischen Familien in Kalk berichten. Der im Jahre 1999 erschienene Aufsatz „Ein weißer Fleck – Juden in Kalk“ wurde aktualisiert, er schildert die Zeit der Weimarer Republik und die Verfolgung und Ausgrenzung.
Am Beispiel von Fritz Katz wird das Schicksal einer schon Jahrzehnt in Kalk lebenden und verfolgten Familie geschildert. Die Erinnerung an jüdische Verfolgtengeschichte durch Stolpersteine in Kalk soll permanent auf diesen verdrängten Teil der Geschichte hinweisen. Abgeschlossen wird die Publikation durch ein Gespräch mit jungen Kalker jüdischen Familien, die ihre heutige Situation schildern.
Nun ist Kalkt als verspätete Stadt erst durch die Ansiedlung der ersten Fabriken ab 1850 entstanden. 1846 lebten gerade einmal 96 Menschen in 20 Häusern in Kalk. 1859 waren es schon 1.000 und 1883 über 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner in Kalk. Bei der Eingemeindung 1910 lebten knappt 28.000 Menschen in dem 1881 zur Stadt erhobenen Gemeinwesen.
Die ersten Jüdinnen und Juden sind 1858 in Kalk dokumentiert. Es waren zwei Familien und vier Einzelpersonen. Nach und nach siedelten sich immer mehr jüdische Menschen an.
Die Geschichte der Kalker Jüdinnen und Juden ist bis heute verdrängt, obwohl sie integraler Bestandteil des Kalker Lebens waren als Ärzte, Handwerker, Geschäftsinhaber. Sie nahmen Teil am öffentlichen Leben, hatten Ämter als Stadtverordnete, Richter und Standesvertreter inne. Sie waren geachtet und trugen zum Gemeinwesen in Kalk bei.
Zugeordnet waren die Kalker Jüdinnen und Juden der jüdischen Gemeinde in Deutz. In deren Gemeindevorstand saßen immer Kalker Vertreter. Sie fühlten sich als Kalker, Kölner, Rheinländer, Deutsche wie ihre Nachbarn auch. Bis 1933 lebten rund 200 Jüdinnen und Juden in Kalk. Ihr Leben änderte sich schlagartig durch die Machtübertragung an die Nationalsozialisten am 30. Januar 1933. Schon bald begann die Ausgrenzung, Entrechtung, Enteignung, die die Nazis beschönigend „Arisierung“ nannten, Verfolgung und Ermordung.
Bis heute sind keine Kalker Bürgerinnen und Bürger bekannt, die sich schützend vor diese Menschen stellten. Viele profitierten von dem günstigen Erwerb von Möbeln, Haushaltsgegenständen, Kleidungsstücken, Grundstücken und Häusern von ihren deportierten jüdischen Nachbarn.
Bis heute ist dieses Kapitel nicht öffentlich aufgearbeitet worden. Diese Publikation soll ein erster Versuch sein, die jüdische Geschichte in Kalk seit Beginn bis heute schlaglichtartig zu beleuchten.
1999 hat sich die Geschichtswerkstatt Kalk mit der Verfolgung von Jüdinnen und Juden in ihrer Publikation „Kalk im Nationalsozialismus“ das erste Mal mit dem Thema beschäftigt. Auch in dem 2013 herausgegebenen Buch „Kalker Köpfe – Herausragende Lebensgeschichten“ hat die Geschichtswerkstatt am Beispiel von Fritz Katz die Verfolgungsgeschichte einer jüdischen Familie öffentlich gemacht.
In der vorliegenden Publikation möchten wir die Lücke über das fehlende Wissen füllen.
Eingeleitet durch die Verfolgungsgeschichte der Kölner Jüdinnen und Juden will die Geschichtswerkstatt statt von der ersten Ansiedlung jüdischer Menschen 1858 bis zur Eingemeindung nach Köln das Werden jüdischen Lebens in Kalk schildern. Es folgt ein Interview mit Ernst Simons (1919-2006) aus dem Jahre 2004. Er war der Sohn des deutzer Rabbiners Julius Simons (1887-1944), der bis 1927 auch für die Kalker Jüdinnen und Juden zuständig war. Ernst Simons konnte viel über die jüdischen Familien in Kalk berichten. Der im Jahre 1999 erschienene Aufsatz „Ein weißer Fleck – Juden in Kalk“ wurde aktualisiert, er schildert die Zeit der Weimarer Republik und die Verfolgung und Ausgrenzung.
Am Beispiel von Fritz Katz wird das Schicksal einer schon Jahrzehnt in Kalk lebenden und verfolgten Familie geschildert. Die Erinnerung an jüdische Verfolgtengeschichte durch Stolpersteine in Kalk soll permanent auf diesen verdrängten Teil der Geschichte hinweisen. Abgeschlossen wird die Publikation durch ein Gespräch mit jungen Kalker jüdischen Familien, die ihre heutige Situation schildern.
| Erscheinungsdatum | 07.09.2025 |
|---|---|
| Co-Autor | Fritz Bilz |
| Verlagsort | Köln |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Sport ► Allgemeines / Lexika |
| Geisteswissenschaften ► Geschichte | |
| Sozialwissenschaften | |
| Schlagworte | Jüdisches Leben • Köln • Sozialgeschichte |
| ISBN-13 | 9783982776736 / 9783982776736 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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