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Die Tripertita des Sextus Aelius - Dietmar Schanbacher

Die Tripertita des Sextus Aelius

Gedanken zu ihrer Wiederherstellung
Buch | Softcover
121 Seiten
2025
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-19590-9 (ISBN)
CHF 83,85 inkl. MwSt
Die Tripertita des Sextus Aelius, ein Kommentar zu den Zwölftafeln, entstanden um 198 v.Chr., bedeuteten einen Wendepunkt in der Geschichte des römischen Rechts. Nach Aussage des Hochklassikers Pomponius enthielt die Schrift ›die Wiege des Rechts‹. Die spärlichen Texte, die man heute als Fragmente den Tripertita zuzuordnen pflegt, rechtfertigen diese Einschätzung bei weitem nicht. Als am eigentümlichsten erscheint Teil 2 der Tripertita, ›interpretatio‹. Dieser Abschnitt enthält eine Explikation der sich bisher innerhalb der Worte des Gesetzes bewegenden, noch impliziten ›interpretatio‹ der alten Juristen. In gewisser Kenntnis der Lehre seines Zeitgenossen Diogenes von Babylon von der ›äußeren‹ und ›inneren Rede‹ verfolgte Sextus Aelius den Weg der alten Juristen von der ›äußeren Rede‹ der Zwölftafeln zu deren ›innerer Rede‹, um selbst zur ›äußeren Rede‹ der ›interpretatio‹ zurückzukehren. So erscheint Sextus Aelius als früher, wenn nicht erster Vertreter einer Phänomenologie der Interpretation.
Die Tripertita des Sextus Aelius, ein Kommentar zu den Zwölftafeln, entstanden um das Jahr 198 v.Chr., bedeuten einen Wendepunkt in der Geschichte des römischen Rechts. Nach Aussage des Hochklassikers Pomponius enthielt die Schrift gleichsam ›die Wiege des Rechts‹ (›cunabula iuris‹). Die spärlichen Texte, die man heute als Fragmente den Tripertita zuzuordnen pflegt, rechtfertigen diese Einschätzung bei weitem nicht. Als am eigentümlichsten erscheint Teil 2 der Tripertita, ›interpretatio‹. In diesem Abschnitt expliziert Sextus Aelius die sich zuvor noch innerhalb der Worte bewegende, implizite ›interpretatio‹ der alten Juristen. In gewisser Kenntnis der Lehre seines Zeitgenossen Diogenes von Babylon von der ›äußeren Rede‹ (›lógos prophorikós‹) und der ›inneren Rede‹ (›lógos endiáthetos‹) verfolgt er den Weg der alten Juristen von der ›äußeren Rede‹ des Zwölftafelgesetzes zu dessen ›innerer Rede‹, um selbst sodann den umgekehrten Weg einzuschlagen, von der ›inneren Rede‹ des Gesetzes, welcher sich die alten Juristen genähert hatten, zur ›äußeren Rede‹ der ›interpretatio‹. Diesem Hin-und Hergang entspricht der doppelte Sinn seiner ›interpretatio‹. So erscheint Sextus Aelius als früher, wenn nicht erster Vertreter einer Phänomenologie der Interpretation. »The Tripertita by Sextus Aelius. Thoughts about their Reconstruction«: The Tripertita by Sextus Aelius, a commentary on the Twelve Tables, written around 198 BC, marked a turning point in the history of Roman Law. According to Pomponius this work contained ›the cradle of the law‹. The scanty texts which are regarded today to be fragments of the Tripertita, do not come close to justifying this assessment. The most peculiar part is Part two of the Tripertita, interpretatio. In this section the implicit interpretatio of former days is explicated. Certainly familiar with the doctrine of the external and internal speech by his contemporary Diogenes from Babylon, Sextus Aelius persued the path taken by the former lawyers, from the external speech ot the Twelve Tables to their internal speech, in order to go the other way round, from the internal speech which the former lawyers had approached, to the external speech of the interpretatio. Thus Sextus Aelius appears to be an early, if not the first, phenomenologist of interpretation.

I. Die Hinweise des Pomponius
Das Lob des Ennius – Die Existenz der Tripertita – Auf dem Weg zu einer Wiederherstellung – Die ›Wiege des Rechts‹

II. Interpretatio
Das Phänomen – Deutung im Sinne der philosophischen Hermeneutik – Wege der Rechtsfindung

III. Einzelne Interpretationen
Die interpretatio zu tab. V 3 – Die interpretatio zu tab. VII 11 – Die interpretatio zu tab. VI 3 – Die interpretatio zu tab. VIII 11 – Die interpretatio zu tab. IV 2 – Die interpretatio zu tab. VII 8a – Die interpretatio zu tab. VII 12 – Die interpretatio zu tab. V 8

IV. Leichtgewichtige Details?

V. Geschichtliche Deutung
Deutung der voraelianischen interpretatio im Lichte der stoischen Lehre vom λόγος προφορικός und λόγος ἐνδιάθετος – Die Reaktion des Sextus Aelius, veranlasst durch die stoische Sprachtheorie – Stellung des Sextus Aelius in der Geschichte der philosophischen Hermeneutik – Der eigene Beitrag des Sextus Aelius

VI. Legis actio

VII. Schluss

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Schriften zur Rechtsgeschichte ; 231
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 220 g
Themenwelt Geschichte Teilgebiete der Geschichte Militärgeschichte
Recht / Steuern Allgemeines / Lexika
Recht / Steuern Rechtsgeschichte
Schlagworte Hermeneutik • Horizontverschmelzung • Interpretatio • Ius Aelianum • Legis actio • Lógos endiáthetos • Lógos prophorikós • Zwölftafelgesetz • Zwölftafelkommentar
ISBN-10 3-428-19590-6 / 3428195906
ISBN-13 978-3-428-19590-9 / 9783428195909
Zustand Neuware
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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