Die Wallfahrt zum Zweiten Tempel
Untersuchungen zur Entwicklung der Wallfahrtsfeste in vorhasmonäischer Zeit
2010
Mohr Siebeck (Hersteller)
9783161511387 (ISBN)
Mohr Siebeck (Hersteller)
9783161511387 (ISBN)
Ab wann haben große Wallfahrten nach Jerusalem anlässlich von Pesach, Wochen- und Laubhüttenfest stattgefunden? Basierend auf der Analyse der Chronikbücher, des Tobitbuches und Ps 120-134 zeigt Oliver Dyma Entwicklungslinien auf. Vor der Zeit der Hasmonäer kann nicht mit großen Pilgerströmen gerechnet werden.
Die heutige Sicht auf die großen Wallfahrtsfeste Pesach, Wochen- und Laubhüttenfest ist vor allem durch die Darstellungen im Neuen Testament, bei Josephus und in verschiedenen rabbinischen Texten geprägt. Oliver Dyma geht der Frage nach, ab wann man mit großen Wallfahrten nach Jerusalem mit Teilnehmern aus aller Welt rechnen kann. Hierzu analysiert er zunächst die sogenannten Kultkalender als normative Grundlage (Ex 23; Ex 34; Dtn 16; Lev 23; Num 28f.). Anschließend untersucht er die fiktionalen Darstellungen der zwei großen Pesachfeiern in den Chronikbüchern (2 Chr 30 und 35) sowie die fiktiven Erinnerungen an die Wallfahrten im Buch Tobit. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf der Frage, welche historischen Rückschlüsse diese Texte für die Zeit ihrer Abfassung zulassen. In beiden Werken liegt ein besonderer Fokus auf den Wallfahrern aus dem Gebiet des ehemaligen Nordreiches, jedoch mit unterschiedlicher Akzentsetzung, was auf eine veränderte Wallfahrtspraxis hindeutet. Die sogenannten Wallfahrtspsalmen (Ps 120-134) erweisen sich schließlich als historisch kaum auswertbare Quellen. In der Zusammenschau zeigt sich, dass man vor der Zeit der Hasmonäer kaum mit einem großen Wallfahrtsbetrieb am Jerusalemer Tempel rechnen kann. Durch eine Analyse verschiedener Termini, die sonst dafür in Anschlag gebracht werden, zeigt Oliver Dyma, dass von einer spezifischen Wallfahrtsterminologie im Alten Testament nicht die Rede sein kann. Abschließend ordnet er die gewonnenen Erkenntnisse historisch ein und wirft einen Blick auf die weitere Entwicklung. Oliver Dyma investigates whether pilgrims from all over the world came to Jerusalem on the occasion of the three pilgrimage festivals Passah, Shavuot and Sukkoth prior to the time of the Hasmoneans. He begins by examining the cult calendars, as they are the normative foundation for the development of a pilgrimage practice. Analyzing the Passah accounts in Chronicles and the retrospection found in the book of Tobit, he draws some conclusions regarding when these works were written. Both share an interest in the pilgrims who came from the north. However, pilgrimages from abroad were not common at that time. It is hardly possible to consider the psalms of ascent (Ps 120-134) as an historical source. Oliver Dyma shows that there were not many pilgrims in pre-Hasmonean times, and substantiates this by analyzing the terminology related to pilgrimages.
Die heutige Sicht auf die großen Wallfahrtsfeste Pesach, Wochen- und Laubhüttenfest ist vor allem durch die Darstellungen im Neuen Testament, bei Josephus und in verschiedenen rabbinischen Texten geprägt. Oliver Dyma geht der Frage nach, ab wann man mit großen Wallfahrten nach Jerusalem mit Teilnehmern aus aller Welt rechnen kann. Hierzu analysiert er zunächst die sogenannten Kultkalender als normative Grundlage (Ex 23; Ex 34; Dtn 16; Lev 23; Num 28f.). Anschließend untersucht er die fiktionalen Darstellungen der zwei großen Pesachfeiern in den Chronikbüchern (2 Chr 30 und 35) sowie die fiktiven Erinnerungen an die Wallfahrten im Buch Tobit. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf der Frage, welche historischen Rückschlüsse diese Texte für die Zeit ihrer Abfassung zulassen. In beiden Werken liegt ein besonderer Fokus auf den Wallfahrern aus dem Gebiet des ehemaligen Nordreiches, jedoch mit unterschiedlicher Akzentsetzung, was auf eine veränderte Wallfahrtspraxis hindeutet. Die sogenannten Wallfahrtspsalmen (Ps 120-134) erweisen sich schließlich als historisch kaum auswertbare Quellen. In der Zusammenschau zeigt sich, dass man vor der Zeit der Hasmonäer kaum mit einem großen Wallfahrtsbetrieb am Jerusalemer Tempel rechnen kann. Durch eine Analyse verschiedener Termini, die sonst dafür in Anschlag gebracht werden, zeigt Oliver Dyma, dass von einer spezifischen Wallfahrtsterminologie im Alten Testament nicht die Rede sein kann. Abschließend ordnet er die gewonnenen Erkenntnisse historisch ein und wirft einen Blick auf die weitere Entwicklung. Oliver Dyma investigates whether pilgrims from all over the world came to Jerusalem on the occasion of the three pilgrimage festivals Passah, Shavuot and Sukkoth prior to the time of the Hasmoneans. He begins by examining the cult calendars, as they are the normative foundation for the development of a pilgrimage practice. Analyzing the Passah accounts in Chronicles and the retrospection found in the book of Tobit, he draws some conclusions regarding when these works were written. Both share an interest in the pilgrims who came from the north. However, pilgrimages from abroad were not common at that time. It is hardly possible to consider the psalms of ascent (Ps 120-134) as an historical source. Oliver Dyma shows that there were not many pilgrims in pre-Hasmonean times, and substantiates this by analyzing the terminology related to pilgrimages.
Geboren 1972; 1993-2000 Studium der Kath. Theologie in Tübingen, 2004 in Jerusalem; seit 2000 Assistent am Lehrstuhl für Altes Testament der Kath.-Theol. Fakultät in Tübingen.
| Erscheint lt. Verlag | 21.1.2010 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Forschungen zum Alten Testament 2. Reihe |
| Verlagsort | Tübingen |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Religion / Theologie ► Christentum ► Bibelausgaben / Bibelkommentare |
| Geisteswissenschaften ► Religion / Theologie ► Judentum | |
| Schlagworte | Tempel • Wallfahrt • Zweiten |
| ISBN-13 | 9783161511387 / 9783161511387 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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