Hebräisches Evangelium und synoptische Überlieferung
Untersuchungen zum hebräischen Hintergrund der Evangelien
2011
Mohr Siebeck (Hersteller)
9783161517846 (ISBN)
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9783161517846 (ISBN)
Guido Baltes zeigt, dass die hebräische Sprache zur Zeit Jesu gleichwertig neben dem Aramäischen und Griechischen in Gebrauch war. Die Rückfrage nach möglichen hebräischen Ursprüngen der Evangelientradition kann daher helfen, nicht nur die Entstehungsgeschichte synoptischer Texte, sondern auch deren Ursprung im Kontext jüdischer Literatur besser zu verstehen. Dies wird an ausgewählten Texten exemplarisch verdeutlicht.
Guido Baltes untersucht, inwieweit die Frage nach einer hebräischen Frühgestalt der Evangelientradition einen weiterführenden Beitrag zur Arbeit am synoptischen Problem liefern kann. Er zeigt zunächst, dass in der jüdischen Welt des zweiten Tempels, entgegen verbreiteter Annahmen, das Hebräische neben dem Aramäischen und dem Griechischen als gleichwertige Alltags- und Umgangssprache Verwendung fand und daher auch als linguistisches Ursprungsmilieu der Evangelientradition in Betracht gezogen werden muss. Im Anschluss analysiert er anhand ausgewählter Perikopen die mögliche hebräische Frühgestalt einzelner Überlieferungen, um diese historisch plausibel in den Kontext jüdischer Literatur einzuordnen und dann auch Rückschlüsse für die synoptische Frage zu ziehen. Im Ergebnis zeichnet sich ein komplexes Modell synoptischer Beziehungen ab, in dem eine protomatthäisch geprägte Frühform der Überlieferung den drei kanonischen Evangelien vorausgeht. Guido Baltes argues that the quest for possible Hebrew origins of the gospel tradition might provide a useful methodological tool for work on the synoptic problem. He sets out to paint a picture of a trilingual language milieu for the period of Second Temple Judaism in which spoken Hebrew is used alongside Aramaic and Greek both as a vernacular and literary language and suggests that Hebrew should therefore be considered as a possible linguistic milieu of origin for the early gospel tradition. Selected passages from the synoptic tradition are hypothetically retroverted into a linguistically plausible Hebrew language form to enable their placement within the context of early Jewish literature. From here, a possible history of tradition is reconstructed that includes the transition from the Hebrew to the Greek language milieu and the formation of different synoptic variants. The results of the study tentatively point into the direction of an early proto-matthaean stage of the gospel tradition preceding the three canonical gospels.
Guido Baltes untersucht, inwieweit die Frage nach einer hebräischen Frühgestalt der Evangelientradition einen weiterführenden Beitrag zur Arbeit am synoptischen Problem liefern kann. Er zeigt zunächst, dass in der jüdischen Welt des zweiten Tempels, entgegen verbreiteter Annahmen, das Hebräische neben dem Aramäischen und dem Griechischen als gleichwertige Alltags- und Umgangssprache Verwendung fand und daher auch als linguistisches Ursprungsmilieu der Evangelientradition in Betracht gezogen werden muss. Im Anschluss analysiert er anhand ausgewählter Perikopen die mögliche hebräische Frühgestalt einzelner Überlieferungen, um diese historisch plausibel in den Kontext jüdischer Literatur einzuordnen und dann auch Rückschlüsse für die synoptische Frage zu ziehen. Im Ergebnis zeichnet sich ein komplexes Modell synoptischer Beziehungen ab, in dem eine protomatthäisch geprägte Frühform der Überlieferung den drei kanonischen Evangelien vorausgeht. Guido Baltes argues that the quest for possible Hebrew origins of the gospel tradition might provide a useful methodological tool for work on the synoptic problem. He sets out to paint a picture of a trilingual language milieu for the period of Second Temple Judaism in which spoken Hebrew is used alongside Aramaic and Greek both as a vernacular and literary language and suggests that Hebrew should therefore be considered as a possible linguistic milieu of origin for the early gospel tradition. Selected passages from the synoptic tradition are hypothetically retroverted into a linguistically plausible Hebrew language form to enable their placement within the context of early Jewish literature. From here, a possible history of tradition is reconstructed that includes the transition from the Hebrew to the Greek language milieu and the formation of different synoptic variants. The results of the study tentatively point into the direction of an early proto-matthaean stage of the gospel tradition preceding the three canonical gospels.
Geboren 1968; Studium der evangelischen Theologie in Oberursel und Marburg; 1996 Ordination; 2003-2009 Auslandsdienst in Jerusalem; 2010 Promotion; Dozent für Neues Testament am Marburger Bibelseminar und Pfarrer i.E. in der ökumenischen Kommunität Christus-Treff (Marburg).
| Erscheint lt. Verlag | 25.10.2011 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament 2. Reihe |
| Verlagsort | Tübingen |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Religion / Theologie ► Christentum ► Bibelausgaben / Bibelkommentare |
| Geisteswissenschaften ► Religion / Theologie ► Judentum | |
| Schlagworte | Evangelium • hebräisches • Synoptische |
| ISBN-13 | 9783161517846 / 9783161517846 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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