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Paradiesgarten oder Gefängnis? - Barbara Steinke

Paradiesgarten oder Gefängnis?

Das Nürnberger Katharinenkloster zwischen Klosterreform und Reformation

Barbara Steinke (Autor)

Online Resource
2020
Mohr Siebeck (Hersteller)
978-3-16-158546-3 (ISBN)
CHF 179,95 inkl. MwSt
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Mit ihrer Ablehnung des Klosterwesens und des Jungfräulichkeitsideals setzte die protestantische Lehre eine tiefe Zäsur innerhalb der abendländischen Theologie- und Geistesgeschichte. Am Schicksal des Nürnberger Dominikanerinnenklosters St. Katharina beleuchtet Barbara Steinke die Konsequenzen dieses Umbruchs sowohl für den Gesamtkonvent als auch für einzelne Nonnen.
Das Dominikanerinnenkloster St. Katharina gilt als eines der bedeutendsten deutschen Frauenklöster des Spätmittelalters. Seit seiner Reformierung im Jahr 1428 nahm es eine Vorreiterrolle innerhalb der dominikanischen Observanzbewegung ein. Seine Mitglieder galten weit über Nürnberg hinaus als Vorbilder des gestrengen monastischen Lebens. Die vom Geist der spätmittelalterlichen Kloster-reformatio getragene Theologie und im Kloster praktizierte Frömmigkeit sowie das von den Nonnenseelsorgern propagierte Spiritualitätsideal erfahren knapp hundert Jahre nach der Reform schroffe Ablehnung durch protestantische Theologen. Ihrer Meinung nach sind Frauen von Gott nicht zu einem jungfräulichen Leben hinter Klostermauern, sondern vielmehr zu Ehe und Mutterschaft bestimmt. Zu den Zielen der vom Nürnberger Rat geförderten und von weiten Kreisen des Patriziats befürworteten Reformation zählte daher die Abschaffung des Frauenklosters. Die Biographien einzelner Nonnen, die aus Überzeugung oder aufgrund mehr oder weniger massiven Drängens ihrer Familienmitglieder austraten, beleuchten in ihrer Verschiedenheit Umstände und Folgen, die für Frauen aus einem Klosteraustritt resultierten. Ungleich größer jedoch war die Zahl derer, die im Kloster verharrten. Barbara Steinke zeigt, daß der Widerstand, den sie gegen die Klosterauflösung leisteten, aus genau den Idealen gespeist wurde, die während der Klosterreform definiert und gestärkt worden waren. The Dominican Convent of St. Katharina was one of the most important German convents in the late Middle Ages. After its reform in 1428, it became a pioneer in the Dominican observance movement. Just a hundred years after the reform, the theology and the practice of piety as well as the propagated ideal of spirituality were given a brusque rejection by Protestant theologians. One of the goals of the Reformation was the abolition of the convents. The biographies of individual nuns throw light on the circumstances and the consequences which the women faced when they left their convent. There were however far more women who stayed in the convent. Barbara Steinke shows that their resistance against the closing of the convent was nurtured by those ideals which had been defined and consolidated during the reform period.

Geboren 1971; Studium ev. Theologie und Anglistik in Erlangen und Canterbury; 2005 Promotion; seit 2004 Studienrätin z. A. am Gymnasium Fränkische Schweiz Ebermannstadt.

Erscheint lt. Verlag 31.8.2020
Reihe/Serie Spätmittelalter, Humanismus, Reformation / Studies in the Late Middle Ages, Humanism, and the Reformation
Verlagsort Tübingen
Sprache deutsch
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte Mittelalter
Religion / Theologie Christentum Kirchengeschichte
Schlagworte Klosterreform • Nürnberger Katharinenkloster • Reformation
ISBN-10 3-16-158546-1 / 3161585461
ISBN-13 978-3-16-158546-3 / 9783161585463
Zustand Neuware
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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