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Kollektive Schuld und Haftung - Jan Dietrich

Kollektive Schuld und Haftung

Religions- und rechtsgeschichtliche Studien zum Sündenkuhritus des Deuteronomiums und zu verwandten Texten

Jan Dietrich (Autor)

Online Resource
2021
Mohr Siebeck (Hersteller)
978-3-16-160593-2 (ISBN)
CHF 179,95 inkl. MwSt
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Der Sündenkuhritus des Deuteronomiums ist der eigentliche, aber nahezu unbekannte "Sündenbockritus" der Hebräischen Bibel. Während rechtsgeschichtliche Parallelen aus dem Alten Orient im Falle des Totschlags von unbekannter Hand eine politische Kollektivhaftung fordern, wird in Dtn 21,1-9 eine junge Kuh ersatzweise getötet. Wird in diesem Ritual nicht Gewalt durch Gewalt bewältigt, um die Gemeinschaft von kollektiver Schuld zu befreien? Jan Dietrich geht dieser Frage im Rahmen einer religions- und rechtsgeschichtlichen wie kulturanthropologischen Studie nach.
Die exegetische und kulturanthropologische Diskussion um Sündenbockriten nimmt von Lev 16 ihren Ausgangspunkt, obwohl der 'Sündenkuhritus' von Dtn 21,1-9 ebenso Anspruch auf Auslegung im Rahmen dieser Diskussion verdient, enthält doch Dtn 21,1-9 alle Momente, die für einen klassischen Sündenbockritus wesentlich sind: die kollektive Schuldproblematik durch den Totschlag von unbekannter Hand, die ersatzweise Elimination und Tötung der jungen Kuh sowie nicht zuletzt die mehrfache Verwendung der Begriffe "Blut(schuld)" und "Sühne". Deshalb unternimmt Jan Dietrich in der vorliegenden Studie eine religions- und rechtsgeschichtliche Untersuchung zu Dtn 21,1-9 und verwandten Quellen, die den Text sowohl im Licht der exegetischen und kulturanthropologischen Deutung von Sündenbockriten interpretiert als auch in den größeren Zusammenhang kollektiver Schuldproblematik stellt. The 'scapecow' ritual in Deuteronomy 21:1-9 is a central but almost unknown type of scapegoat ritual of the Hebrew Bible. In the case of a homicide caused by an unknown perpetrator, the parallels from ancient Near Eastern legal texts demand collective legal liability, while in the Deuteronomy passage a young cow is ritually killed as a substitute for the liability of the community. This is, according to Girard's and Burkert's perspectives, the genuine form of a scapegoat ritual, since the heifer is ritually killed, not merely sent into the wilderness. Thus the question arises: Is the violence of this ritual meant to resolve the violence of the homicide to unburden Israel from the demands of its collective guilt? To answer this question, the author provides a comprehensive history and analysis of this text, comparing it to its religious and judicial parallels from both the ancient Near East and the Bible, using historical methods from exegesis, cultural anthropology and comparative law.

Born 1974; Professor of Old Testament Literature and Religious History at the University of Bonn.

Erscheint lt. Verlag 17.5.2021
Reihe/Serie Orientalische Religionen in der Antike
Verlagsort Tübingen
Sprache deutsch
Themenwelt Religion / Theologie Christentum Bibelausgaben / Bibelkommentare
Geisteswissenschaften Religion / Theologie Judentum
Schlagworte Deuteronomium • kollektive Haftung • kollektive Schuld • Sündenbock • Sündenkuh
ISBN-10 3-16-160593-4 / 3161605934
ISBN-13 978-3-16-160593-2 / 9783161605932
Zustand Neuware
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