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Walter de Gruyter - Angelika Königseder

Walter de Gruyter

Ein Wissenschaftsverlag im Nationalsozialismus
Online Resource
2018
Mohr Siebeck (Hersteller)
978-3-16-154434-7 (ISBN)
CHF 96,55 inkl. MwSt
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Wie hat der Wissenschaftsverlag Walter de Gruyter sich bezüglich der ideologischen Neuausrichtung von Staat und Gesellschaft nach der NS-Machtübernahme verhalten? Angelika Königseder zeigt, dass der Verlag sich zwar bemühte, die Qualitätsstandards eines wissenschaftlichen Universalverlages aufrecht zu erhalten, er aber die Nähe zu staatlichen Institutionen suchte und das Regime akzeptierte, daran partizipierte und davon profitierte.
Der Wissenschaftsverlag Walter de Gruyter agierte während der NS-Herrschaft überaus erfolgreich. Angelika Königseder zeigt, wie er unter der Führung von Herbert Cram die ideologische Neuausrichtung von Staat und Gesellschaft akzeptierte, daran partizipierte und erheblich davon profitierte. Der deutschnational gesinnte Herbert Cram war kein Nationalsozialist, das hinderte ihn aber nicht daran, sich als Verleger mit den neuen Machthabern zu arrangieren. Der Verlag bemühte sich einerseits darum, die Qualitätsstandards eines wissenschaftlichen Universalverlages aufrecht zu erhalten, suchte aber zugleich die Nähe zu staatlichen Institutionen und dort angesehenen Wissenschaftlern. Er trennte sich in vorauseilendem Gehorsam von jüdischen und politisch missliebigen Autoren und Herausgebern, ohne vorhandene Handlungsspielräume zu nutzen. Wenn Autoren dem ökonomischen Erfolg eines Projektes im Wege zu stehen schienen, rückte der Verlag von ihnen ab. Die Geschäftspolitik des Verlages Walter de Gruyter unterschied sich damit nicht von der vieler anderer mittelständischer Unternehmen im nationalsozialistischen Deutschland. The academic publisher Walter de Gruyter was extremely successful during the Nazi regime. Angelika Königseder shows how, led by Herbert Cram, de Gruyter accepted, took part in and substantially profited from the new ideological direction of the state and society. Cram had German nationalist leanings but was not a Nazi; however this did not prevent him from making publishing arrangements with the new ruling powers. While on the one hand the publishing house made efforts to uphold the quality standards of a worldwide academic press, at the same time it also sought the company of state institutions and their eminent scholars. The business policy of the press thus made Walter de Gruyter no different to many other medium-sized businesses in Nazi Germany.

Geboren 1966; 1991-2010 in verschiedenen Projekten am Zentrum für Antisemitismusforschung, TU Berlin; 2011-19 freiberuflich als Historikerin, Lektorin und Kuratorin von Ausstellungen zur NS-Zeit; seit 2020 Forschungs- und Projektkoordinatorin des Arthur Langerman Archivs für die Erforschung des visuellen Antisemitismus am Zentrum für Antisemitismusforschung, TU Berlin.

Erscheint lt. Verlag 10.12.2018
Verlagsort Tübingen
Sprache deutsch
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte 1918 bis 1945
Schlagworte Antisemitismus • Ausschluss von Juden • Berlin • Buchhandel • Unternehmensgeschichte
ISBN-10 3-16-154434-X / 316154434X
ISBN-13 978-3-16-154434-7 / 9783161544347
Zustand Neuware
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