Religion - Migration - Integration
Studien zu Wechselwirkungen religiös motivierter Mobilität im vormodernen Europa
2020
Mohr Siebeck (Hersteller)
978-3-16-157620-1 (ISBN)
Mohr Siebeck (Hersteller)
978-3-16-157620-1 (ISBN)
Der vorliegende Band spürt für unterschiedliche Epochen der vormodernen Geschichte Europas den Wechselwirkungen religiös motivierter Mobilität auf die Migranten wie auch die Aufnahmegesellschaften interdisziplinär nach. Migration und Integration wird anhand des Formierungsprozesses der lateinisch-römischen Christenheit, seiner verschiedenen Stadien und Gruppen problematisiert. Die daraus erkennbaren Entwicklungslinien sind zwar prozessual, nicht aber teleologisch zu verstehen.
Migration stellt eine phänomenologische und prozesshistorische Konstante in Europa dar. Seit der Spätantike stellt die Migration in Europa eine Normalität dar und ist Gegenstand von bewusstem wie auch unbewusstem Wandel. So sind europäische Gesellschaften stetig inhomogene und sich wandelnde Formationen. Der Wandel durch Migration steht im Spannungsfeld zwischen Anpassung, Identitätssuche und Identitätswahrung. Dabei spielt Religion und religiöser Wandel als Faktor von gesellschaftlichem Wandel eine bedeutende Rolle. Der Staat dagegen vertritt eine ambivalente Position zwischen ökonomischen (Entwicklungs-) Interessen, gesellschaftlicher Organisation und allgemeiner Akzeptanz. Die europäischen Gesellschaften erweisen sich als multipolare, kulturelle Mischgebilde mit gebrochenen Identitätsstrukturen, deren bedeutender Teil der Religionsfaktor ist. Umso stärker scheinen Migrationsbewegungen einerseits, amorphe Grenzziehungszwänge und Kulturempfinden andererseits in einem Spannungsverhältnis zueinander zu stehen, das durch den Religionsfaktor dynamisiert wird. Für unterschiedliche Epochen der vormodernen Geschichte Europas wird daher den Wechselwirkungen religiös motivierter Mobilität auf die Migranten wie auch die Aufnahmegesellschaften interdisziplinär nachgespürt. Migration und Integration werden dabei anhand des Formierungsprozesses der lateinisch-römischen Christenheit, seiner verschiedenen Stadien und Gruppen problematisiert. Die daraus erkennbaren Entwicklungslinien sind zwar prozessual, nicht aber teleologisch zu verstehen, insofern ihre Gemeinsamkeiten die vielfältige, keineswegs gleichförmige Entwicklung der lateinisch-römischen Christenheit abbildet. Migration in Europe has been a normal state of affairs since late antiquity. Subject to conscious as well as unconscious change, it has turned the continent's societies into inhomogeneous and shifting formations. Of course, change brought about by migration is marked by tension between assimilation, the retaining of identities, and the search for new ones. And while religion and religious transition are significant factors in the process, the state occupies an ambivalent position between economic (development) interests, the organisation of society, and general acceptance.
Migration stellt eine phänomenologische und prozesshistorische Konstante in Europa dar. Seit der Spätantike stellt die Migration in Europa eine Normalität dar und ist Gegenstand von bewusstem wie auch unbewusstem Wandel. So sind europäische Gesellschaften stetig inhomogene und sich wandelnde Formationen. Der Wandel durch Migration steht im Spannungsfeld zwischen Anpassung, Identitätssuche und Identitätswahrung. Dabei spielt Religion und religiöser Wandel als Faktor von gesellschaftlichem Wandel eine bedeutende Rolle. Der Staat dagegen vertritt eine ambivalente Position zwischen ökonomischen (Entwicklungs-) Interessen, gesellschaftlicher Organisation und allgemeiner Akzeptanz. Die europäischen Gesellschaften erweisen sich als multipolare, kulturelle Mischgebilde mit gebrochenen Identitätsstrukturen, deren bedeutender Teil der Religionsfaktor ist. Umso stärker scheinen Migrationsbewegungen einerseits, amorphe Grenzziehungszwänge und Kulturempfinden andererseits in einem Spannungsverhältnis zueinander zu stehen, das durch den Religionsfaktor dynamisiert wird. Für unterschiedliche Epochen der vormodernen Geschichte Europas wird daher den Wechselwirkungen religiös motivierter Mobilität auf die Migranten wie auch die Aufnahmegesellschaften interdisziplinär nachgespürt. Migration und Integration werden dabei anhand des Formierungsprozesses der lateinisch-römischen Christenheit, seiner verschiedenen Stadien und Gruppen problematisiert. Die daraus erkennbaren Entwicklungslinien sind zwar prozessual, nicht aber teleologisch zu verstehen, insofern ihre Gemeinsamkeiten die vielfältige, keineswegs gleichförmige Entwicklung der lateinisch-römischen Christenheit abbildet. Migration in Europe has been a normal state of affairs since late antiquity. Subject to conscious as well as unconscious change, it has turned the continent's societies into inhomogeneous and shifting formations. Of course, change brought about by migration is marked by tension between assimilation, the retaining of identities, and the search for new ones. And while religion and religious transition are significant factors in the process, the state occupies an ambivalent position between economic (development) interests, the organisation of society, and general acceptance.
ist Honorarprofessorin an der Justus-Liebig-Universität Gießen und Leiterin der Reichskammergerichtsforschungsstelle in Wetzlar.
ist Außerplanmäßiger Professor für Neuere Geschichte und Vergleichende Landesgeschichte an der Justus-Liebig-Universität Gießen und Studiendirektor am Burggymnasium Friedberg.
ist Historiker und Jurist; Referent im Hessischen Ministerium des Innern und für Sport; derzeit Regierungsdirektor u.a. im Bereich der Geldwäscheprävention und des Stiftungsrechts.
| Erscheint lt. Verlag | 8.1.2020 |
|---|---|
| Verlagsort | Tübingen |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Geschichte ► Teilgebiete der Geschichte ► Militärgeschichte |
| Recht / Steuern ► Allgemeines / Lexika | |
| Recht / Steuern ► Rechtsgeschichte | |
| Schlagworte | Alteuropa • Frühe Neuzeit • Mittelalter • Spätantike |
| ISBN-10 | 3-16-157620-9 / 3161576209 |
| ISBN-13 | 978-3-16-157620-1 / 9783161576201 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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