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Selbststigmatisierung und Charisma christlicher Heiliger der Spätantike - Götz Hartmann

Selbststigmatisierung und Charisma christlicher Heiliger der Spätantike

Götz Hartmann (Autor)

Online Resource
2020
Mohr Siebeck (Hersteller)
978-3-16-158658-3 (ISBN)
CHF 82,55 inkl. MwSt
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Götz Hartmann interpretiert den Lebensstil christlicher Asketen der Spätantike als freiwillige Identifikation mit sozialen Stigmata ('Selbststigmatisierung') und den Ruf vieler Asketen, 'Heilige' zu sein und Wunder tun zu können, als spezifisch christliche Spielart charismatischer Autorität. Er arbeitet heraus, in welcher Weise die autostigmativen Voraussetzungen und die 'thaumaturgischen' Wirkmöglichkeiten des Asketencharismas einander entsprachen.
Götz Hartmann untersucht christliche Asketen der Spätantike, die bereits zu Lebzeiten als 'Heilige' galten. Nach der Überzeugung ihrer Zeitgenossen hatten sie durch selbst auferlegte Entbehrungen und Leiden die Gabe erworben, Wunder zu tun, konnten also mit der Zustimmung Gottes Ereignisse eintreten lassen, die den gewohnten Ablauf der Dinge in spektakulärer, unerforschlich scheinender Weise durchbrachen. Eine Autorität, wie sie die zeitgenössischen Quellen als typisch für die heiligen Asketen der Spätantike schildern, wird in den Sozialwissenschaften seit Max Weber als 'Charisma' bestimmt. In Weiterführung der Weberschen Ansätze ist die soziologische Charismaforschung vor allem in den letzten drei Jahrzehnten zu einer Reihe bemerkenswerter Einsichten gelangt. Sie betreffen insbesondere den Zusammenhang zwischen der Entstehung charismatischer Autorität und jenem breiten Spektrum von 'selbststigmatisierenden' Enthaltungs- und Verweigerungshandlungen gegenüber den Werten, Normen und Bindungen einer Gesellschaft, in dem nicht allein der christliche Kulturkreis die Idee des 'Der-Welt-Absterbens' wiedererkennt. In der theoretischen Ausrichtung diesen jüngeren sozialwissenschaftlichen Perspektiven verpflichtet, analysiert der Autor das Phänomen asketisch begründeter Heiligkeit in der Spätantike als spezifisch christliche Spielart charismatischer Autorität. Schwerpunkte sind die wechselseitige Entsprechung von autostigmativen Voraussetzungen und 'thaumaturgischen' Wirkmöglichkeiten des Asketencharismas, die Entstehung von Klöstern auf dem Weg seiner 'Veralltäglichung' und Institutionalisierung, das Zusammenspiel von Charisma und Hagiografie sowie der Rollencharakter asketisch begründeter christlicher Heiligkeit. Götz Hartmann studies Christian ascetics of late antiquity who were seen as 'holy men' during their lifetime. Their contemporaries believed that due to their self-imposed deprivations they had acquired the gift of working miracles, meaning that they could make things happen which interrupted the course of events in a manner which seemed to be unfathomable. Committed to the theoretical approach to sociological charisma research, the author analyzes the phenomenon of ascetic holiness as a specifically Christian variety of charismatic authority. He focuses on the mutual correspondence of autostigmatic prerequisites and the 'thaumaturgical' potential of ascetic charisma, on the phenomenon that monasteries originate when ascetic charisma becomes part of everyday life and is given a certain institutional form, on the interaction between charisma and hagiography as well as the role-specific behavior of ascetic Christian holiness.

Geboren 1970; Studium der Germanistik, Geschichte und Erziehungswissenschaften in Frankfurt am Main und Bonn; 2005 Promotion; wiss. Mitarbeiter am Seminar für Alte Geschichte der Universität Münster.

Erscheint lt. Verlag 31.8.2020
Reihe/Serie Studien und Texte zu Antike und Christentum / Studies and Texts in Antiquity and Christianity
Verlagsort Tübingen
Sprache deutsch
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte Mittelalter
Religion / Theologie Christentum Kirchengeschichte
Schlagworte Asketen • Außenseiter • Charisma • Heilige
ISBN-10 3-16-158658-1 / 3161586581
ISBN-13 978-3-16-158658-3 / 9783161586583
Zustand Neuware
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