Theologie des Lobens in sumerischen Hymnen
Zur Ideengeschichte der Eulogie
2018
Mohr Siebeck (Hersteller)
978-3-16-155925-9 (ISBN)
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978-3-16-155925-9 (ISBN)
Die älteste erhaltene Literatur kommt von den Sumerern Süd-Mesopotamiens. Sie bietet klassische Themen (z.B. Gilgamesch) und theologische Deutungen (z.B. Sintflut). Erhard S. Gerstenberger zeigt, dass sie in zahlreichen hymnischen Texten auch den Grund für eine Wertschätzung des Lobgesangs legt, die sich bis ins Christentum hinein erstreckt.
Die sumerische Literatur des 3. und 2. Jahrtausends v.u.Z. bietet auch zahlreiche hymnische Texte, die überwiegend der kultischen Tradition entstammen. Sie feiern Macht, Ansehen und Fürsorge von Gottheiten, Königen, Tempeln, usw. Erhard S. Gerstenberger analysiert, ausgehend von dem formelhaften, archaischen Heilsruf: "[Name] sei Preis!" = "[dGN] zà-mí" (vergleichbar dem biblischen "Halleluja"), die mannigfachen Aussagen des Lobpreisens (zà-mí). Er zeigt, dass es im sumerischen Lob nicht nur um die untertänige, pflichtgemäße Anerkennung von Übermächten geht, sondern um eine effektive Kraftübertragung von Seiten der Lobenden auf die Rezipienten der Huldigung. Stärkendes oder Existenz begründendes Lob kann also nicht nur von Machtträgern ausgehen. Auch das Geschöpf Mensch nimmt am Welt gestaltenden, erhaltenden, heilsamen Preisen teil, vor allem durch Bitten und Loben. Es übernimmt damit seine Verantwortung inmitten der geheimnisvollen Interaktionen aller kosmischen Wirkkräfte personhafter sowie unpersönlicher Art. Sumerian literature of the third and second millennia BC presents, among other genres, a large number of hymnic texts. They mostly originated in cultic worship, celebrating power, prestige, benevolence of deities, kings, temples etc. Erhard S. Gerstenberger starts out with that archaic formulaic shout: "[name] be praised!" = "[dDN] zà-mí (cf. biblical allelujah). Thereafter he analyzes various laudatory expressions containing the keyword zà-mí. He shows that Sumerian praise is not simply a dutiful expression of awe in the face of supreme authorities. Rather, it signifies an effective transfer of power towards the recipients of eulogy. Enhancing and enlivening laudations thus cannot only be emitted from high to low, they can also proceed from the depths empowering the mighty. The human creature thus partakes in the formation and preservation of earthly affairs assuming his and her full responsibilities in all the mysterious interactions of personal and impersonal forces constantly taking place in nature and history.
Die sumerische Literatur des 3. und 2. Jahrtausends v.u.Z. bietet auch zahlreiche hymnische Texte, die überwiegend der kultischen Tradition entstammen. Sie feiern Macht, Ansehen und Fürsorge von Gottheiten, Königen, Tempeln, usw. Erhard S. Gerstenberger analysiert, ausgehend von dem formelhaften, archaischen Heilsruf: "[Name] sei Preis!" = "[dGN] zà-mí" (vergleichbar dem biblischen "Halleluja"), die mannigfachen Aussagen des Lobpreisens (zà-mí). Er zeigt, dass es im sumerischen Lob nicht nur um die untertänige, pflichtgemäße Anerkennung von Übermächten geht, sondern um eine effektive Kraftübertragung von Seiten der Lobenden auf die Rezipienten der Huldigung. Stärkendes oder Existenz begründendes Lob kann also nicht nur von Machtträgern ausgehen. Auch das Geschöpf Mensch nimmt am Welt gestaltenden, erhaltenden, heilsamen Preisen teil, vor allem durch Bitten und Loben. Es übernimmt damit seine Verantwortung inmitten der geheimnisvollen Interaktionen aller kosmischen Wirkkräfte personhafter sowie unpersönlicher Art. Sumerian literature of the third and second millennia BC presents, among other genres, a large number of hymnic texts. They mostly originated in cultic worship, celebrating power, prestige, benevolence of deities, kings, temples etc. Erhard S. Gerstenberger starts out with that archaic formulaic shout: "[name] be praised!" = "[dDN] zà-mí (cf. biblical allelujah). Thereafter he analyzes various laudatory expressions containing the keyword zà-mí. He shows that Sumerian praise is not simply a dutiful expression of awe in the face of supreme authorities. Rather, it signifies an effective transfer of power towards the recipients of eulogy. Enhancing and enlivening laudations thus cannot only be emitted from high to low, they can also proceed from the depths empowering the mighty. The human creature thus partakes in the formation and preservation of earthly affairs assuming his and her full responsibilities in all the mysterious interactions of personal and impersonal forces constantly taking place in nature and history.
Geboren 1932; Studium der Ev. Theologie in Marburg, Tübingen, Bonn, Wuppertal; 1961 Promotion (Bonn); 1970 Habilitation (Heidelberg); 1965-75 Pfarrer in Essen-Frohnhausen; 1975-81 Professor für Altes Testament an der EST in Sao Leopoldo, Brasilien; 1981-85 Professor für Altes Testament in Gießen, 1985-97 in Marburg; 1997 Pensionierung; seitdem Lehraufträge, Vorträge, Seminare, Publikationen (Bücher, Aufsätze, Rezensionen usw.) und Promotion im Fach Altorientalistik (Marburg).
| Erscheint lt. Verlag | 31.8.2018 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Orientalische Religionen in der Antike |
| Verlagsort | Tübingen |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Archäologie |
| Geisteswissenschaften ► Religion / Theologie ► Christentum | |
| Schlagworte | Anthropologie • Gebet • Schicksal • Synergismus • Verantwortung |
| ISBN-10 | 3-16-155925-8 / 3161559258 |
| ISBN-13 | 978-3-16-155925-9 / 9783161559259 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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