Historia Pelagiana
Wahrnehmung und Darstellung des pelagianischen Streites in der protestantischen Kirchenhistoriographie des 18. Jahrhunderts
2021
Mohr Siebeck (Hersteller)
978-3-16-159071-9 (ISBN)
Mohr Siebeck (Hersteller)
978-3-16-159071-9 (ISBN)
Der pelagianische Streit des 5. Jahrhunderts stellt eine Weichenstellung für das Christentum dar und legte über Jahrhunderte ein pessimistisches Menschenbild fest. Marc Bergermann zeigt, wie sich erst im Geist der Aufklärung des 18. Jahrhunderts ein bemerkenswerter Wandel vollzieht, in dem die umstrittenen Positionen und Akteure neu bewertet werden.
Wie gestaltet sich das Verhältnis von göttlicher Allmacht und Prädestination zur menschlichen Freiheit und Verantwortung? Die dogmatischen Fragestellungen, die der pelagianische Streit im fünften Jahrhundert aufwarf, hatten weitreichende Folgen für die christliche Anthropologie, Sünden- und Gnadenlehre. Verfechter eines optimistischen Menschenbildes galten in dessen Folge für Jahrhunderte als Feinde der Gnade und Anhänger des Häretikers Pelagius. Die Erbsündenlehre seines Widerstreiters Augustinus von Hippo hingegen wurde zum zentralen Identitätsmerkmal westlicher Theologie, auch der Reformatoren. Erst die Umbrüche des 18. Jahrhunderts führten zu signifikanten Neudarstellungen und -beurteilung des Streites, seiner Akteure und der verhandelten Theologumena. Marc Bergermann zeichnet anhand ausgewählter Kirchengeschichtsdarstellungen diese sich vollziehende Veränderung und ihre Ursachen im deutschsprachigen Protestantismus des 18. Jahrhunderts nach. The Pelagian controversy of the 5th century was a major turning point in the history of Christianity. In its wake, the British ascetic Pelagius and his optimistic anthropology were condemned as heretical, whereas his most prominent and eminent opponent Augustine of Hippo influenced Christian anthropology and ethics with his concept of original sin for centuries to come. This did not change until the radical transformations of Christianity during the Age of Enlightenment. It was German Protestant scholars of the 18th century in particular who shed light on the proceedings and the outcome of the Pelagian controversy and objected to the traditional assessment. In doing so, they altered the view on Pelagius, Augustine and their theology.
Wie gestaltet sich das Verhältnis von göttlicher Allmacht und Prädestination zur menschlichen Freiheit und Verantwortung? Die dogmatischen Fragestellungen, die der pelagianische Streit im fünften Jahrhundert aufwarf, hatten weitreichende Folgen für die christliche Anthropologie, Sünden- und Gnadenlehre. Verfechter eines optimistischen Menschenbildes galten in dessen Folge für Jahrhunderte als Feinde der Gnade und Anhänger des Häretikers Pelagius. Die Erbsündenlehre seines Widerstreiters Augustinus von Hippo hingegen wurde zum zentralen Identitätsmerkmal westlicher Theologie, auch der Reformatoren. Erst die Umbrüche des 18. Jahrhunderts führten zu signifikanten Neudarstellungen und -beurteilung des Streites, seiner Akteure und der verhandelten Theologumena. Marc Bergermann zeichnet anhand ausgewählter Kirchengeschichtsdarstellungen diese sich vollziehende Veränderung und ihre Ursachen im deutschsprachigen Protestantismus des 18. Jahrhunderts nach. The Pelagian controversy of the 5th century was a major turning point in the history of Christianity. In its wake, the British ascetic Pelagius and his optimistic anthropology were condemned as heretical, whereas his most prominent and eminent opponent Augustine of Hippo influenced Christian anthropology and ethics with his concept of original sin for centuries to come. This did not change until the radical transformations of Christianity during the Age of Enlightenment. It was German Protestant scholars of the 18th century in particular who shed light on the proceedings and the outcome of the Pelagian controversy and objected to the traditional assessment. In doing so, they altered the view on Pelagius, Augustine and their theology.
Geboren 1984; 2004-11 Studium der Ev. Theologie in Marburg, Bochum, Prag, Berlin; 2013-15 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Antikes Christentum der Humboldt-Universität zu Berlin; 2015-19 Vikariat und Probedienst in Minden, Westfalen; 2019 Promotion; seit 2019 Pfarrer in Bückeburg, Niedersachsen.
| Erscheint lt. Verlag | 15.3.2021 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Beiträge zur historischen Theologie |
| Verlagsort | Tübingen |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Religion / Theologie ► Christentum ► Kirchengeschichte |
| Schlagworte | Augustinus • Gnadenlehre • Neologie • Prädestination • Semler |
| ISBN-10 | 3-16-159071-6 / 3161590716 |
| ISBN-13 | 978-3-16-159071-9 / 9783161590719 |
| Zustand | Neuware |
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