Der Polizeibegriff im NS-Staat
Polizeirecht, juristische Publizistik und Judikative 1931-1944
2022
Mohr Siebeck (Hersteller)
978-3-16-160384-6 (ISBN)
Mohr Siebeck (Hersteller)
978-3-16-160384-6 (ISBN)
Andreas Schwegel untersucht den Einfluß von Polizeirechtsliteratur und Rechtsprechung während der NS-Diktatur. Die Zerstörung des tradierten Polizeirechts, die sukzessive Ausdehnung einer außernormativen Polizeigewalt und die rechtspolitischen Ambitionen von Spitzenjuristen der SS führten zu einem neuartigen, radikal-völkischen Polizeibegriff. Er bildete die Grundlage einer "totalen" Polizeigewalt.
Andreas Schwegel untersucht den tiefgreifenden Wandel des Polizeibegriffs während der NS-Diktatur. Sein besonderes Interesse gilt dem Einfluß von Polizeirechtsliteratur und Rechtsprechung. Die Untersuchung beginnt mit der Kodifikation des Preußischen Polizeiverwaltungsgesetzes (PVG) von 1931. Dieses Gesetz verlieh dem liberal-rechtsstaatlichen Polizeibegriff in einer zeitgemäßen Fassung Ausdruck. Sodann wird dargestellt, wie sich in der frühen NS-Diktatur (1933-1935) das Polizeirecht durch die Vollmachten der Politischen Polizei und eine sukzessive Ideologisierung des PVG veränderte. Im Mittelpunkt stehen die Jahre 1936-1939, insbesondere die ideologische Transformation des Polizeibegriffs durch den II. Polizeirechtsausschuss der Akademie für Deutsches Recht. Spitzenjuristen der SS nutzten dieses Forum, um ihr Leitbild eines exekutiven Schutzorgans der "Volksgemeinschaft" in Publizistik und Judikatur gezielt zu implementieren. In der Folgezeit bis zum Ende des Regimes etablierte sich schließlich eine neuartige Rechtsdoktrin. Sie orientierte sich an einem radikal-völkischen Polizeibegriff und schloß die gesetzmäßige Bindung der Polizei konsequent aus. Andreas Schwegel provides a fundamental contribution to understanding the changes in police law during the Nazi dictatorship. In doing so, the author focuses on the influence of legal journalism and judicial decisions. The destruction of traditional police law, the gradual expansion of the extra-normative police powers and the ambitions of top legal experts in the SS led to a new, radically racial concept of the police. It created the basis for a legal doctrine which provided the comprehensive legitimacy for "total" police powers, which is what the regime wanted.
Andreas Schwegel untersucht den tiefgreifenden Wandel des Polizeibegriffs während der NS-Diktatur. Sein besonderes Interesse gilt dem Einfluß von Polizeirechtsliteratur und Rechtsprechung. Die Untersuchung beginnt mit der Kodifikation des Preußischen Polizeiverwaltungsgesetzes (PVG) von 1931. Dieses Gesetz verlieh dem liberal-rechtsstaatlichen Polizeibegriff in einer zeitgemäßen Fassung Ausdruck. Sodann wird dargestellt, wie sich in der frühen NS-Diktatur (1933-1935) das Polizeirecht durch die Vollmachten der Politischen Polizei und eine sukzessive Ideologisierung des PVG veränderte. Im Mittelpunkt stehen die Jahre 1936-1939, insbesondere die ideologische Transformation des Polizeibegriffs durch den II. Polizeirechtsausschuss der Akademie für Deutsches Recht. Spitzenjuristen der SS nutzten dieses Forum, um ihr Leitbild eines exekutiven Schutzorgans der "Volksgemeinschaft" in Publizistik und Judikatur gezielt zu implementieren. In der Folgezeit bis zum Ende des Regimes etablierte sich schließlich eine neuartige Rechtsdoktrin. Sie orientierte sich an einem radikal-völkischen Polizeibegriff und schloß die gesetzmäßige Bindung der Polizei konsequent aus. Andreas Schwegel provides a fundamental contribution to understanding the changes in police law during the Nazi dictatorship. In doing so, the author focuses on the influence of legal journalism and judicial decisions. The destruction of traditional police law, the gradual expansion of the extra-normative police powers and the ambitions of top legal experts in the SS led to a new, radically racial concept of the police. It created the basis for a legal doctrine which provided the comprehensive legitimacy for "total" police powers, which is what the regime wanted.
| Erscheint lt. Verlag | 17.8.2022 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Beiträge zur Rechtsgeschichte des 20. Jahrhunderts |
| Verlagsort | Tübingen |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Geschichte ► Teilgebiete der Geschichte ► Militärgeschichte |
| Recht / Steuern ► Allgemeines / Lexika | |
| Recht / Steuern ► Öffentliches Recht | |
| Recht / Steuern ► Rechtsgeschichte | |
| Schlagworte | Nationalsozialismus • Polizeirecht • Rechtsgeschichte |
| ISBN-10 | 3-16-160384-2 / 3161603842 |
| ISBN-13 | 978-3-16-160384-6 / 9783161603846 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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