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Kritik der Geschichte - Jürgen Große

Kritik der Geschichte

Probleme und Formen seit 1800

Jürgen Große (Autor)

Online Resource
2024
Mohr Siebeck (Hersteller)
978-3-16-163119-1 (ISBN)
CHF 129,95 inkl. MwSt
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Kritik der Geschichte ist mehr als Historismuskritik oder Kritik an konkurrierenden Geschichtsphilosophien. Sie richtet sich gegen den Universalitätsanspruch des prozeßgeschichtlichen Denkens überhaupt in Ontologie, Epistemologie und Moralphilosophie. Jürgen Große entwickelt eine Typologie von vier Formen der Geschichtskritik: überhistorisch, transhistorisch, unhistorisch und antihistorisch.
Seit der Genese der modernen Prozeßgeschichte wie des zugehörigen Bewußtseins erhebt sich Kritik an ihren ontologischen, epistemologischen und lebenspraktischen Herrschaftsansprüchen. Im Unterschied zur Historismuskritik oder Skepsis gegenüber einzelnen Geschichtsphilosophien stellt die Kritik der Geschichte die Universalität des prozeßgeschichtlichen Denkens, aber auch eines dadurch bestimmten Daseins überhaupt in Frage. Diese Kritik vollzieht sich weithin als eine Selbstdestruktion des modernen Geschichtsdenkens. Die prozeßgeschichtliche Synthese mit ihrem Versprechen, Historizität gleichermaßen denken und erfahren zu können, zerbricht sowohl realgeschichtlich wie in der wissenschaftlichen und philosophischen Theorie. Einzelne Momente dieser Synthese wie die Vorstellung eines homogenen geschichtlichen Raums oder der unhintergehbaren Geschichtlichkeit der Existenz verselbständigen sich. Hierdurch entstehen alternative Deutungen individuellen wie kollektiven Daseins in der Zeit. Ihre grundlegenden Möglichkeiten differenzieren sich bereits im 19. Jahrhundert vollständig gegeneinander aus und bestimmen den Umgang mit dem geschichtlichen Bewußtsein bis in die Gegenwart. Jürgen Große bietet eine Gesamtdarstellung dieser Problematik. Im ersten Teil stellt er eine Typologie von vier Formen der Geschichtskritik auf: überhistorisch, transhistorisch, unhistorisch und antihistorisch. Im zweiten Teil des Buches werden deren Transformationen und Vermischungen im 20. Jahrhundert verfolgt. Dabei zeigt sich, daß die prozeßgeschichtliche Synthese des 19. Jahrhunderts in einer reduzierten Form überlebt hat, nämlich in der liberalistischen Utopie grenzenlosen Wachstums - einer störungsfreien, "ungeschichtlichen" Geschichte. A 'Critique of History' is more than antihistoricism or scepticism regarding the pretensions of various philosophies of history. 'History' in the modern sense of the word refers to both the way in which human beings develop in time and the way in which this is interpreted. Thus 'Critique of History' concerns a way of life as well as a mode of reflection. Its main argument is that 'history' cannot cope with the full range of temporal experiences which human beings go through. Jürgen Große presents four basic paradigms of doubting and denying the absolutism of history that have emerged since the outset of the 19th century. Although these have undergone some changes, they still continue in our time.

Geboren 1963; Studium der Geschichte und Philosophie; Lektor und Korrektor in Verlagen; 1996 Promotion; 2005 Habilitation in Philosophie; lebt als wissenschaftlicher Autor in Berlin.

Erscheint lt. Verlag 5.7.2024
Reihe/Serie Philosophische Untersuchungen
Verlagsort Tübingen
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Geschichte Geschichtstheorie / Historik
Geisteswissenschaften Philosophie Allgemeines / Lexika
Geisteswissenschaften Philosophie Erkenntnistheorie / Wissenschaftstheorie
Geisteswissenschaften Philosophie Geschichte der Philosophie
Schlagworte Geschichtskritik • Geschichtsphilosophie • Kritik
ISBN-10 3-16-163119-6 / 3161631196
ISBN-13 978-3-16-163119-1 / 9783161631191
Zustand Neuware
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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