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Die 5. Panzerdivision (1956-1994) "Eine deutsche Division im Zeichen des Nassauer Löwen" - Uwe Walter

Die 5. Panzerdivision (1956-1994) "Eine deutsche Division im Zeichen des Nassauer Löwen" (eBook)

"Die Strukturen und Verbände des deutschen Heeres" (8. Teil )

(Autor)

eBook Download: EPUB
2025
100 Seiten
BoD - Books on Demand (Verlag)
9783819287053 (ISBN)
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Die 5. Panzerdivision war eine der ältesten Divisionen der Bundeswehr und wurde bereits im August 1956 auf den süddeutschen Truppenübungsplätzen Grafenwöhr und Hohenfels als letzte Heeresdivision in der Anfangsphase der Bundeswehr aufgestellt. Neben Divisionstruppenteilen und nicht aktiven Geräteeinheiten, die alle im den Bundesländern Hessen, Saarland und Rheinland-Pfalz stationiert waren, führte das Divisionskommando in Diez an der Lahn truppendienstlich neben dem Artillerielehrregiment 5 (Idar-Oberstein), im Jahr 1980 durch die Zusammenlegung von Artillerieregiment 5 und Artillerielehrregiment entstanden, mit der Panzergrenadierbrigade 13 (Wetzlar), der Panzerbrigade 14 , die aus der alten Panzerbrigade 6 (Neustadt/Hessen) entsteht und der Panzerbrigade 15 (Koblenz) drei Brigadeverbände. Nachdem bereits bis zum Jahr 2003 viele Truppenteile der Division sowie das Divisionskommando aufgelöst wurden, ereilte dieses Schicksal schließlich auch die Panzerbrigade 14 im Jahr 2008. Der 8. Teil der Heereschronik spiegelt die Divisionsgeschichte dieses Großverbandes bis zur Zusammenlegung mit dem Wehrbereichskommando IV und der damit verbundenen Umgliederung der Division im Rahmen der Einnahme der Heeresstruktur V im Jahr 1994 wider.

Uwe Walter, Jahrgang 1969, ist nebenberuflich freier Journalist / Fotograph und sehr an der Militärgeschichte des deutschen Heeres der Bundeswehr seit dessen Aufstellung im Jahr 1955 interessiert. Aufgewachsen ist Uwe Walter in Nordhessen, wo von 1956 bis 1994 die aufgelöste 2. Panzergrenadierdivision aus Kassel ihren Stationierungsraum hatte. In seiner Kindheit und Jugend hat er dort neben verschiedenen Brigade- und Divisionsübungen auch die großen Heeresübungen wie etwa STANDHAFTE CHATTEN (1977) oder WEHRHAFTE LÖWEN (1983) miterlebt. Seine letzte Großübung erlebte er im Jahr 1988 bei GOLDEN CROWN, einer Übung der belgischen Armee. Neben diesen Übungen war zudem sein Heimatort Goddelsheim mit einer Batterie des Mengeringhäuser Panzerartilleriebataillons 65 bis zu dessen Auflösung im Jahr 1997 patenschaftlich verbunden. Wenn Uwe Walter nicht gerade am Recherchieren über die deutsche Militärgeschichte und des kalten Krieges in Nordhessen ist, dann ist er als Kanonier des Geschützzugs Wilhelmine des Schützenvereins 1925 Goddelsheim aktiv.

5 . Panzerdivision - „Die Fünfte“

„Die Division im Zeichen des Nassauer Löwen“

Die ersten Anfänge der wechselvollen Geschichte der FÜNFTEN PANZERDIVISION, sind am 1. August 1956 zu finden, als auf den Truppenübungsplätzen Grafenwöhr und Hohenfels mit einem Vorauspersonal von dreiundzwanzig Soldaten und Gerät aus amerikanischen Beständen mit der Aufstellung der Division begonnen wird. Als erstes Gerät ist beispielsweise der Kampfpanzer M41 „Walker Bulldog“ oder das Flakgeschütz M16 zu nennen, das in dem Panzerflugabwehrartilleriebataillon 5 zu finden war.

Zunächst war die FÜNFTE dem Aufstellungsstab Süd, dem späteren II. Korps in Ulm und ab 1. April 1957 dem III. Korps in Koblenz unterstellt. Der Stationierungsraum der FÜNFTEN sollte nach den Planungen im Amt Blank, wie das Bundesministerium der Verteidigung bis 1955 hieß, ab dem Jahr 1957 die Bundesländer Hessen sowie Rheinland-Pfalz werden.

Als erste Kampf- und Kampfunterstützungsverbände die der 5. Panzerdivision unterstellt waren, sind hier besonders zu nennen:

  • Panzerjägerbataillon 5, aus dem später das Panzerbataillon 194 und die Panzerjägerkompanie 130 entstehen sollten,
  • Panzerbataillon 5, zunächst das Panzerbataillon 143, später erhält es die Nummer „343“,
  • Panzerbataillon 15, später durch Teilung die Panzerbataillone 54 (alt) und 134,
  • Panzerbataillon 25, später das Panzerbataillon 153,
  • Panzergrenadierbataillon 5, zunächst Panzergrenadierbataillon 142, später erhält es die Nummer „342“,
  • Panzergrenadierbataillon 15, später Panzergrenadierbataillon 133,
  • Panzergrenadierbataillon 25, das zunächst das Panzergrenadierbataillon 152 in Westerburg wird und mit Heeresstruktur IV das Panzerbataillon 154,
  • Panzerflugabwehrartilleriebataillon 5, aus dem zunächst das Flugabwehrbataillon 5 und später das Flugabwehrregiment 5 hervorgehen.
  • Panzerfernmeldebataillon 5, das spätere Fernmeldebataillon 5,
  • Panzerpionierbataillon 5, zunächst in Dillingen stationiert und später nach Hannoversch-Münden verlegt. Aus diesem Bataillon sollte später das Pionierbataillon 2 der 2. Panzergrenadierdivision in Hannoversch-Münden hervorgehen.

Das „neue“ Panzerpionierbataillon 5 wird im Jahr 1958 aus Abgaben der Panzerpionierbataillone 2 (Holzminden) und 5 (Hannoversch-Münden) sowie des schweren Pionierbataillons 717 (Territoriale Verteidigung, Koblenz) erneut aufgestellt und im Jahr 1961 nach Lahnstein in die Deines-Bruchmüller-Kaserne verlegt, wo das Bataillon bis zu seiner Auflösung im Jahr 1992 stationiert ist.

Truppendienstlich führte das Divisionskommando zusätzlich das Panzerartillerieregiment 5, dessen Stab und Stabsbatterie ebenfalls in Grafenwöhr aufgestellt wurden. Im Jahr 1957 verlegt das Panzerartillerieregiment 5 nach Lahnstein, Deines-Bruchmüller-Kaserne.

Die endgültige Verlegung an ihren Endstandort erfolgt für den Stab und die Stabsbatterie des Artillerieregiments 5, wie das Panzerartillerieregiment seit seiner Umbenennung im März 1959 heißt, im Jahr 1961 auf Schloss Oranienstein in Diez an der Lahn. Bevor jedoch die Stabsbatterie und der Stab auf Schloss Oranienstein eintrafen, waren die beiden Regimentsteile für ein knappes dreiviertel Jahr in einem Gebäude der Diezer Standortverwaltung untergebracht.

Dem Panzerartillerieregiment 5 war das I. Bataillon / Panzerartillerieregiment 5 unterstellt und wurde ebenfalls ab August 1956 auf dem Truppenübungsplatz Hohenfels aufgestellt. Zusammen mit der Stabsbatterie und des Stabes des Regiments verlegt dieses Bataillon ebenfalls nach Lahnstein. Hier wird das Bataillon geteilt und aus diesen Teilen werden die Panzerartilleriebataillone 145 und 155 aufgestellt.

Das Panzerartilleriebataillon 145 scheidet Anfang der 1980iger Jahre aus dem Unterstellungsverhältnis zur Panzerbrigade 14 sowie damit auch zur Division aus und wird als Feldartilleriebataillon 545 der Heimatschutzbrigade 54 aus Trier unterstellt.

Als zweites Bataillon führte das Panzerartillerieregiment 5 das III. Bataillon / Panzerartillerieregiment 5, welches ebenfalls ab August 1956 in Grafenwöhr auf dem dortigen Truppenübungsplatz aufgestellt wurde und bereits im Frühjahr 1957 nach Wetzlar verlegt. Dort wird es am 16. März 1959 in Panzerartilleriebataillon 135 umbenannt, der Panzergrenadierbrigade 13 unterstellt und bleibt bis zu seiner Auflösung in Wetzlar stationiert.

Zeitgleich mit der Aufstellung des Stabes und der Stabskompanie wird auch mit der Aufstellung der der Division unterstellten Kampfgruppen A5 und B5 begonnen. Aus diesen beiden Kampfgruppen werden am 16. März 1959 durch Umbenennung die Panzerbrigade 14 (aus Kampfgruppe A5) in Koblenz und die Wetzlarer Panzergrenadierbrigade 13 (aus Kampfgruppe B5) gebildet.

Nachdem im März 1957 die Verlegung des Stabes und der Stabskompanie der 5. Panzerdivision sowie die unterstellten Kampfgruppen nach Koblenz und Wetzlar abgeschlossen war, begann bereits ab April des selben Jahres die Aufstellung der Kampfgruppe C5, die ebenfalls in Koblenz stationiert wurde. Aus dieser Kampfgruppe wurde durch Umbenennung am 16. März 1959 die Panzerbrigade 15.

Ebenfalls zum 1. April 1957 ziehen die ersten Wehrpflichtigen in die Kasernen der Division ein, um ihren fünfzehn Monate dauernden Wehrdienst an zutreten.

In einem großen Appell erfolgte in Koblenz im Dezember 1957 die NATO-Assignation, die Unterstellung unter das atlantische Bündnis, zum 1. Januar 1958.

Die Verlegung des Divisionsstabes zusammen mit der Stabskompanie auf Schloss Oranienstein in Diez ist zum 1. Mai 1962 abgeschlossen. Schloss Oranienstein, in dem bereits der Stab und die Stabsbatterie des Artillerieregiments 5 Einzug erhalten hatten, sollte bis zur Umgliederung mit Einnahme der Heeresstruktur V Heimatstandort der 5. Panzerdivision bleiben.

Bei der ersten großen Herbstübung des III. Korps im September 1958 nimmt auch die 5. Panzerdivision als Übungsgruppe ROT teil.

Im Mai des Jahres 1959 führt die 5. Panzerdivision eine Reihe von Besuchen in Westerwaldorten durch, die den Titel „Feldzug der guten Kontakte“ trägt, die als Vorläufer der späteren „Ausstellung unser Heer“ angesehen werden kann.

Ausstellung „Unser Heer“ in den frühen 1960iger Jahren,
die aus dem „Feldzug der guten Kontakte“ hervorgeht
(Fotosammlung Uwe Walter / mit freundlicher Genehmigung Bundeswehr)

Erstmalig werden im Februar 1961 auch Teile der 5. Panzerdivision multinational eingesetzt, als die Panzerbrigade 14 aus Koblenz an der Übung „Wintershield I“ der US-Army in Bayern teilnimmt und einer amerikanischen Panzerdivision unterstellt wird.

Soldaten der Division sind im Jahr 1960 bei der Erdbebenkatastrophe im marokkanischen Agadir im Einsatz, ebenso bei der Sturmflut in Hamburg im Februar des Jahres 1962.

Ebenfalls im Jahr 1962 führen Truppenteile der 5. Panzerdivision zusammen mit Soldaten der französischen Armee auf dem Truppenübungsplatz Mourmelon in der Champagne in Anwesenheit von Frankreichs Staatspräsident Charles de Gaulles und des deutschen Bundeskanzlers Dr. Konrad Adenauer ihr Leistungsvermögen vor.

In der Zwischenzeit hatte auch das Artillerieregiment 5 wieder umgegliedert:

Durch den Verlust der beiden Panzerartilleriebataillone, die – wie oben beschrieben – zu einem Brigadeartilleriebataillon wurden, führte der Stab des Regiments keine eigenen Artillerietruppen mehr. An der Artillerieschule in Idar-Oberstein wurde bereits am 1. April 1956 das Artillerielehrbataillon aufgestellt. Dieses Artillerielehrbataillon wurde im Jahr 1959 geteilt und aus einem dieser Teile entstand zunächst das Panzerartillerielehrbataillon 51, aus dem später das Feldartillerielehrbataillon 51 entstehen und dem Stab des Artillerieregiments 5 im Verteidigungsfall unterstehen sollte. Für wenige Übungen war das Panzerartillerielehrbataillon 51, später Feldartillerielehrbataillon 51, dem Artillerieregiment 5 unterstellt. In Friedenszeiten wurde es jedoch vom neu aufgestellten Artillerielehrregiment in Idar-Oberstein geführt und war ein Teil der Ausbildungsbataillone an der dortigen Artillerieschule.

Das Panzerartillerielehrbataillon 51 / Feldartillerielehrbataillon 51 hatte als Großgerät die Panzerhaubitzen M44 (155 mm) / M55 (203 mm) sowie die Feldhaubitze FH 105 mm in seinen Reihen. Dieses Großgerät wurde in den 1960iger Jahren bzw. 1970iger-Jahren durch die Feldkanone 175mm und die Feldhaubitze M110 SF (203 mm) auf Selbstfahrlaffette sowie die Feldhaubitze „FH-70“ 155 mm ersetzt.

Panzerhaubitze M55 mit 203mm Kanone
(mit freundlicher Genehmigung Bundeswehr / Artillerieschule Idar-Oberstein)

Feldhaubitze 105mm, die von einem LKW 7-Tonner gezogen wurde
(Fotograf: Uwe Walter)

Als zweites Bataillon sollte das Artillerieregiment 5 ein Raketenartilleriebataillon führen, das unter anderem mit dem Raketenwerfer HONEST JOHN ausgestattet war. Im Lager Donnersberg in Eschweiler wurde am 1. September 1958 das Artillerielehrbataillon 422 aufgestellt und bereits ein halbes Jahr später als Artilleriebataillon 340 nach Gießen in die Steuben-Kaserne (das...

Erscheint lt. Verlag 23.6.2025
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Geschichte
Schlagworte Bundesrepublik Deutschland • Bundeswehr • Deutsches Heer • Diez an der Lahn • Hessen und Rheinland-Pfalz
ISBN-13 9783819287053 / 9783819287053
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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