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Nachdenken über Vorurteile - Andreas Dorschel

Nachdenken über Vorurteile

Buch | Softcover
XIV, 190 Seiten
2025 | Unveränderter Print-on-Demand-Nachdruck der 1. Auflage 2001
Meiner, F (Verlag)
978-3-7873-4764-3 (ISBN)
CHF 41,85 inkl. MwSt
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Vorurteile: Daran scheiden sich die Geister. Die Aufklärer verdammten sie, die Gegenaufklärer empfahlen sie der Verehrung. Nachdenken über Vorurteile« stellt die Argumente beider Seiten auf die Probe. Das Ergebnis bedeutet einen Gewinn an Differenzierung. Vorurteile können wahr oder falsch, gescheit oder dumm, weise oder töricht, positiv oder negativ, gut oder schlecht, rassistisch oder humanistisch sein, sie sind jeweils dies oder jenes anderer Eigenschaften halber als der, dass es sich bei ihnen um Vorurteile handelt.« Der Fortschritt ist seit der Aufklärung wesentlich verstanden worden als ein Vorgang, in welchem der menschliche Geist alle Vorurteile ausmerzt. dass dieser Kampf nicht erfolgreich gewesen ist, muss man wohl einräumen; doch ist dies kein Einwand.
Vorurteile sind keine Spezialität von Rassisten. Vielmehr haben Vorurteile ihren unverzichtbaren Platz im Kopf eines jeden. Deshalb sind rassistische Vorurteile auch nicht zurückzuweisen, weil sie Vorurteile, sondern weil sie rassistisch sind. Der Vorwurf des Vorurteils ist in solchen Fällen nur darum so beliebt, weil er scheinbar erlaubt, statt sich mit einem Wust moralischer Probleme auseinanderzusetzen, eine Rüge ob mangelnder Einsicht zu erteilen: der Betreffende hat einfach vorschnell geurteilt.
Ihrer bewundernswerten Ökonomie zum Trotz geht diese Rechnung nicht auf. Sie spielt vielmehr Erscheinungen wie etwa Rassismus herunter. Wenn es sich bei diesem um einen Fall von Vorurteil handelt, so hat er das mit einer Unzahl harmloser, ja selbst vernünftiger Haltungen gemein. Wer an jenen Erscheinungen Kritik üben will, kommt, so die Schlußfolgerung, nicht daran vorbei, moralisch Stellung zu beziehen.

Andreas Dorschel lehrt seit 2002 an der Kunstuniversität Graz. Er war Visiting Professor in Stanford (2006) und Fellow des Wissenschaftskollegs zu Berlin (2020/21). 2014 erhielt er den Caroline-Schlegel-Preis. Er ist Autor von sechs Monographien; Aufsätze Andreas Dorschels erschienen unter anderem in The Cambridge Quarterly (OUP), Philosophy (CUP), The Oxford Handbook of the New Cultural History of Music (OUP) und The Oxford Handbook of Western Music and Philosophy (OUP).

»This book fills a gap in current literature: the systematic study Dorschel presents, unifying an historical treatment with proposals for acceptance today, offers a significant new contribution.«
J.E.J. Altham, Gonville and Caius College, Cambridge

»Dorschel ... rethinks a common yet elusive concept. He does this mainly in relation to the philosophical tradition, but draws also on literary acccounts, historical cases and everyday examples ... Dorschel's book bristles with insights, which is precisely what a book about prejudice should do ... it is strongly recommended, regardless of whether or not you finally accede to its central argument.«
European Journal of Communication

»Scharfsinnig weist Dorschel nach, dass das aufklärerische Vorhaben, alle Vorurteile abzuschaffen, scheitern muss.«
Manfred Geier, Süddeutsche Zeitung

»Es ist ein Buch mit einem grundsätzlichen Anspruch; und der wird in einer Weise einzulösen versucht, dass es eine Freude ist, dem zu folgen.«
Richard Raatzsch, Deutsche Zeitschrift für Philosophie

Erscheinungsdatum
Sprache deutsch
Maße 229 x 154 mm
Gewicht 342 g
Einbandart kartoniert
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Philosophie der Neuzeit
Schlagworte Aufklärung • Ethik • Moralphilosophie
ISBN-10 3-7873-4764-X / 378734764X
ISBN-13 978-3-7873-4764-3 / 9783787347643
Zustand Neuware
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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