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Radikalität und der Mut zum Gebrauch des eigenen Lebens - Mirjam Schaub

Radikalität und der Mut zum Gebrauch des eigenen Lebens

eine unheimliche Populärkultur : Auto-Ikonifizierung, Spaßguerilla, Sitzperformances, Krypto-Kunst : 1832 - heute

(Autor)

Buch | Hardcover
480 Seiten
2025 | 1. Auflage
Felix Meiner (Verlag)
978-3-7873-5000-1 (ISBN)
CHF 67,20 inkl. MwSt
Der zweite Band von Mirjam Schaubs großer kulturphilosophischer Untersuchung bricht mit der Vorstellung, Populärkultur und Radikalität seien Gegensätze. Spätestens mit Jeremy Benthams ›Auto-Icon‹ (1832), dem humanoiden Artefakt, das bis heute im University College of London sitzt, später bei Max Stirner, der Bewegung um 1968 und bei Marina Abramović verbinden sich Radikalität und Populärkultur und stiften eine radikal neue Form von Egalität.
Das schlägt sich nieder in einem ubiquitären Gebrauch, der bislang kaum erforscht ist. Dieser queere und unorthodoxe Gebrauch des eigenen Körpers und Lebens lässt sich weder als Handlung noch als Mittel-Zweck-Relation, noch als Nutzenkalkül beschreiben. Spätestens mit der Konjunktur von Krypto-Währungen gerät er zum radikalen Angelpunkt, um das Denken in Besitzkategorien auszuhebeln: Radikaler Gebrauch erscheint plötzlich schützenswerter als einst der Besitz.
Das Buch verfolgt den unbedingten Selbstgebrauch in Politik, Kunst und Populärkultur von der Stadtguerilla über radikale Kunstprojekte bis hin zu NFTs, Hackern wie dem Anonymous-Kollektiv und den Aktivistinnen und Aktivisten der »Letzten Generation«. Es enthält und analysiert auch einen bisher unbekannten Kassiber, den Gudrun Ensslin 1969 aus der Haft schmuggeln ließ. Radikalität erweist sich in der künstlichen Herstellung von Gleichheit unter Ungleichen – ungleich an Talenten, Chancen, Mitteln – als wirksames soziales Korrektiv.

Mirjam Schaub ist Philosophin und Autorin. Als ausgebildete Journalistin arbeitet sie für Radio, Zeitungen und Fernsehen. Sie ist Professorin für Kulturphilosophie und Ästhetik an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg.

»Endlich ein Buch, das die Verdrossenheit dieser Zeitzone weiträumig umschifft. Warum? Weil es Feigheit und Faulheit mit Kreativität und Witz begegnet. […] Scheinbar mühelos verbindet es die Jahrhunderte und macht Lust auf ein unorthodoxes, aufregendes Denken.«
Horst Bredekamp

»Was wir über Radikalität und Radikalisierung in Theorie und Praxis zu wissen glauben, wird hier so einfalls- wie materialreich, so überraschend wie anregend aufgemischt und durcheinandergebracht.«
Eva Geulen

»Radikalität, so zeigt sich, kann einfach nur zerstörerisch sein, aber auch ›smart‹: Sie ist ein Kunstgriff, der es den Kulturen erlaubt, sich zu verändern, um bleiben zu können, was sie sind.«
Ralf Konersmann

»Radikalität ist die Nagelprobe auf die Unterscheidung zwischen Theorie und Praxis im Leben selbst. Diesem Gedanken geht Mirjam Schaub in einer beeindruckenden Studie nach, indem die stummen und lauten Stimmen des Radikalen von der Antike bis in die Gegenwart zum Sprechen gebracht werden.«
Christian Bermes

Erscheinungsdatum
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Maße 160 x 240 mm
Gewicht 1 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Philosophie der Neuzeit
Schlagworte Achtundsechziger • Anonymus • Bentham, Jeremy • Frankfurter Schule • Kunstphilosophie • letzte Generation • Politische Philosophie • Popkultur • RAF • Soziale Bewegungen
ISBN-10 3-7873-5000-4 / 3787350004
ISBN-13 978-3-7873-5000-1 / 9783787350001
Zustand Neuware
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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