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Du lebst nur einmal (eBook)

John Piper, Verbum Medien (Künstler)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2025
240 Seiten
Verbum Medien gGmbH (Verlag)
9783986651749 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Du lebst nur einmal - John Piper
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Das Streben nach Wohlstand und schnellem Vergnügen prägt das Leben vieler Menschen im Westen. Jesus dagegen erklärte: »Wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird's finden«, und rief Menschen dazu auf, für die Ewigkeit und zur Ehre Gottes zu leben. Dieser Bestseller von John Piper ist eine aufrüttelnde Warnung, sich nicht von einem belanglosen Leben gefangen nehmen zu lassen. Piper ruft Schüler und Studenten, aber auch jeden Christen dazu auf, nach tieferer Freude zu streben und Dinge zu wagen, die vor Gott von Bedeutung sind und für die Ewigkeit zählen. • Neuauflage des Bestsellers von John Piper • Weckruf für Christen im kulturellen Westen • Geeignetes Geschenk für Schulabsolventen und Studenten

John Piper ist Leiter von Desiring God und Rektor des Bethlehem College. Er war 33 Jahre lang Pastor der Bethlehem Baptist Church in Minneapolis (USA) und ist Autor von über fünfzig Büchern.

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Der Durchbruch – Jesu Schönheit ist meine Freude


1968 hatte ich noch keine Vorstellung davon, was es für mich bedeuten würde, ein Diener des Wortes zu sein. Ich rechnete damals nicht damit, einmal ein Pastor zu sein – ebenso wenig wie Noël ahnte, einmal die Frau eines Pastors zu sein. Wie aber würde meine Berufung aussehen? Würde es für mich bedeuten, Lehrer oder Missionar zu werden? Sollte ich Autor werden oder Literatur-Professor mit guter Theologie? Ich wusste nur, dass Gottes Wort für mich zur objektivsten und realsten Sache überhaupt geworden war. Der große Sinn und Zweck, nach dem ich mich sehnte, war nun unumstößlich mit der Bibel verbunden. Der Auftrag war klar: »Bemühe dich darum, dich vor Gott zu erweisen als ein angesehener und untadeliger Arbeiter, der das Wort der Wahrheit recht vertritt« (2Tim 2,15). Das hieß für mich, Theologie zu studieren und mich darauf zu konzentrieren, die Bibel zu verstehen und richtig auszulegen.

Sich nicht den Ast absägen, auf dem man sitzt

Mein Streben danach, das Offensichtliche zu lernen, ging weiter. Der moderne Angriff auf die Realität – darauf, dass es eine objektive, erfahrbare Realität außerhalb von uns selbst gibt – hat das Bibelstudium in einen Sumpf der Subjektivität verwandelt. Man konnte das in der Gemeinde feststellen: In Kleingruppen und Hauskreisen tauschte man sich vermehrt über subjektive Eindrücke zu einem Bibeltext aus – darüber, was der Text »für mich« bedeutet, ohne dass diese Ansichten in der ursprünglichen Bedeutung verwurzelt waren. Das Gleiche fand man in wissenschaftlichen Büchern, in denen Gelehrte quasi den Ast absägten, auf dem sie saßen, indem sie behaupteten, Bibeltexte hätten keine objektive Bedeutung.

Wenn es nur ein Leben zu leben gibt in dieser Welt, dann möchte ich dieses nicht verschwenden und so schien mir nichts wichtiger, als herauszufinden, was Gott in seinem inspirierten Wort wirklich meinte. Wenn die Bedeutung von Gottes Wort zur Debatte stünde, dann könnte tatsächlich niemand sagen, welches Leben wertvoll und welches Leben verschwendet ist. Ich war sprachlos über die Kunstgriffe in der akademischen Welt, in der Autoren ihre ganzen intellektuellen Kräfte dafür verwendeten, ihre eigenen Bücher für nichtig zu erklären! Damit meine ich, dass sie Theorien zur Auslegung aufstellten, die besagen, ein Text habe keine eindeutige Bedeutung. Du wirst das wahrscheinlich für unfassbar halten. Ich stimme dir zu: Es ist wirklich unfassbar. Trotzdem verbreiten gut bezahlte Professoren bis heute – unterstützt durch Studiengebühren und Steuergelder – in Vorlesungen ihre Ansicht und behaupten: »Da Literatur die Realität nicht genau vermittelt, müssen auch literarische Interpretationen die Realität in der Literatur nicht genau vermitteln.«8

Mit anderen Worten: Da es keine objektive Realität außerhalb von uns selbst gibt, kann es auch in unseren Büchern keine objektive Bedeutung geben. Beim Auslegen sollen wir nicht den tieferen Sinn und die Bedeutung herausfinden, den der Autor dem Text gegeben hat, sondern nur die Vorstellungen wiedergeben, die uns beim Lesen durch den Kopf gehen. Wenn dem aber so ist, dann ist unsere Auslegung jedoch ohnehin irrelevant, denn wenn andere unsere Interpretation des Bibeltextes lesen oder hören, haben auch sie wiederum keine Möglichkeit, unsere Worte richtig zu verstehen und sind auf ihre eigenen Vorstellungen über die Bedeutung unserer Texte angewiesen. Es ist alles ein Spiel. Allerdings ein böses, denn dieselben Gelehrten (und auch die Leute in deinem Hauskreis) bestehen darauf, dass es für ihre eigenen Liebesbriefe und Verträge sehr wohl einen objektiven Maßstab gibt: Sie bedeuten genau das, was sie damit sagen wollten. Bei der Bank oder dem Eheberater wird es nicht akzeptiert, wenn jemand »Ja« versteht, obwohl ich »Nein« geschrieben habe.

Und so fand der Existentialismus seinen Eingang in die Bibelauslegung: Existenz vor Essenz. Das bedeutet: Ich finde den Sinn nicht, sondern ich erschaffe ihn. Die Bibel ist ein Klumpen Ton, und ich bin der Töpfer. Die Aufgabe der Auslegung ist folglich eine Art von Schöpfung und bringt somit immer etwas Neues hervor. Durch meine Existenz als Subjekt erschaffe ich die »Essenz« des Objekts. Lach jetzt bitte nicht! Diese Menschen meinen das ernst – damals wie heute. Heute werden ihre Ansichten nur anders bezeichnet.

Den Glanz der hellen Mittagssonne verteidigen

In diesen Morast der Subjektivität trat ein Literaturprofessor von der Universität von Virginia: E. D. Hirsch. Sein Buch Validity in Interpretation erschien mir im Treibsand moderner Bedeutungskonzepte wie ein Fels unter den Füßen. Wie die meisten Lehrmeister, die Gott mir über den Weg schickte, verteidigte Hirsch das Offensichtliche. Er bestand tatsächlich darauf, dass eine ursprüngliche Bedeutung existiert, die der Verfasser dem Text gab. Auch behauptete er, dass es die Aufgabe der Bibelauslegung ist, diese Intention im Text zu suchen und stichhaltig zu belegen. Das schien mir so klar wie die helle Mittagssonne. Schließlich gehen wir im täglichen Leben bei allem, was wir sagen oder schreiben, genau davon aus.

Was vielleicht noch wichtiger war: Es war fair und aufrichtig. Niemand möchte, dass seine Textnachrichten, Briefe und Verträge anders interpretiert und verstanden werden als beabsichtigt. Deshalb gebietet es die Höflichkeit, dass wir die Worte anderer auf dieselbe Weise lesen, wie wir auch möchten, dass sie unsere Worte lesen. Das philosophische Gerede über Bedeutung erschien mir als nichts anderes als schlichte Heuchelei: An der Universität stellt man die objektive Bedeutung in Frage, während man zu Hause (und in der Bank) hingegen darauf bestand. An diesem Spiel wollte ich mich nicht beteiligen. Es sah nach einem völlig verschwendeten Leben aus. Wenn es keine richtige Auslegung gibt, die auf der objektiven, unveränderlichen, ursprünglichen Bedeutung einer Aussage basiert, konnte ich nur schließen:»Dann lasst uns essen, trinken und fröhlich sein – aber lasst uns nicht so tun, als wären diese akademischen Übungen von Bedeutung.«

Der Tod Gottes und der Tod der Bedeutung

Dann kam eines zum anderen. An einem kalten Nachmittag im April 1966 nahm ich in der Bibliothek des Wheaton College das neue Time-Magazin zur Hand und las die Titelgeschichte:»Ist Gott tot?« (8. April 1966).»Christliche Atheisten« wie Thomas J. J. Altizer beantworteten diese Frage mit einem Ja. Das war nichts Neues. Schließlich hatte Friedrich Nietzsche Gottes »Todesanzeige« bereits hundert Jahre zuvor geschrieben: »Wohin ist Gott? … Wir haben ihn getödtet, – ihr und ich! Wir Alle sind seine Mörder! … Gott ist todt! Gott bleibt todt! Und wir haben ihn getödtet!«9 Das war ein teures Bekenntnis: Die letzten elf Jahre seines Lebens verbrachte Nietzsche in einem nahezu katatonen Zustand (Katatonie = Erkrankung mit Bewegungseinschränkung bis zur Unbeweglichkeit und Verhaltensstörungen, Anm. d. Red.), bis er 1900 starb.

Doch die mutigen »christlichen Atheisten« der Sechziger bedachten nicht die Kosten des Übermenschen (wie Nietzsche ihn nannte), der an Gottes Stelle tritt. Das starke Gebräu des Existentialismus löste die Zungen dieser kreativen Theologen. So wurde die Behauptung, Gott sei tot, erneut ausgesprochen und als Gott starb, verabschiedete sich auch die Bedeutung der Bibeltexte. Stirbt die Grundlage objektiver Realität, dann hat auch das Schreiben und Reden über diese objektive Realität keine Überlebenschance. All das hängt zusammen.

So hatte auch die Befreiung von dem Wahnsinn, Gott zu töten, die ich in den späten Sechzigern erlebte, ihre Auswirkungen: Sie führte in den frühen Siebzigern ganz natürlich zu meiner Befreiung vom hermeneutischen Subjektivismus, also von der heuchlerischen Vorstellung: »Sätze haben keine objektive Bedeutung (mit Ausnahme von diesem Satz natürlich).« Nun war ich für die eigentliche Aufgabe meines Theologiestudiums bereit: herauszufinden, was die Bibel über ein nicht verschwendetes Leben sagt.

Die »strenge Disziplin« des Bibellesens

An dieser Stelle stehe ich tief in der Schuld von Daniel Fuller. Er lehrte Hermeneutik – die Lehre von der Bibelauslegung. Er machte mich nicht nur mit E. D. Hirsch bekannt und drängte mich, dessen Bücher zu lesen, sondern brachte mir auch bei, die Bibel mit »strenger Disziplin« zu lesen, wie Matthew Arnold es einmal formulierte. Fuller zeigte mir das Offensichtliche: dass die einzelnen Verse der Bibel wie die Glieder einer Kette sind. Die Verfasser verfolgten in ihren Texten einen roten Faden. Sie überlegten, argumentierten und zogen Schlussfolgerungen. Man sollte sich daher bei jedem Absatz der Bibel fragen, in welcher Beziehung seine einzelnen Teile zueinander stehen, um die objektive Bedeutung dieses Textes erkennen zu können. In gleicher Weise sollte der Zusammenhang zwischen den Absätzen hergestellt werden, zwischen den Kapiteln und dann zwischen den einzelnen Bibelbüchern, bis schließlich die ganze Bibel als Einheit erkannt wird.

Mir war, als würde mein kleiner brauner Pfad in eine Obstplantage führen, in einen Weinberg, einen Garten mit herrlichen, herzerfrischenden und lebensverändernden Früchten, die überall zu pflücken waren. Nie zuvor hatte ich so viel Wahrheit und Schönheit auf so engem Raum gefunden. Die Bibel schien mir damals unerschöpflich zu sein, und das tut sie auch heute noch. Davon hatte ich geträumt, als ich im...

Erscheint lt. Verlag 22.5.2025
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Religion / Theologie Christentum
Schlagworte Ask Pastor John • Bedeutung • Bestseller • Christlicher Glaube • christliche Werte • echte Freude • Ethik • Ewigkeit • Geistliches Wachstum • Gewinn • John Piper • Jüngerschaft • Leben • Lebensführung • Schüler • Sinn des Lebens • Spaß • Student • Vergnügen • Wagnis • Wohlstand • Zweierschaft
ISBN-13 9783986651749 / 9783986651749
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