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Glauben ist wie Tanzen (eBook)

Vom Glauben bewegt als Christ:in wachsen. Trainingsbuch zum Aufbau religiöser Kompetenzen

Eureka Circe (Herausgeber)

eBook Download: EPUB
2025 | 2. Auflage
330 Seiten
Books on Demand (Verlag)
9783819237829 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Glauben ist wie Tanzen -
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"Glauben ist wie Tanzen - und du bestimmst die Weise und den Rhythmus mit!" Glauben heißt nicht, Regeln blind zu befolgen, sondern sich mit Herz, Hand und Verstand einzulassen: auf sich selbst, auf andere Menschen und die Welt. Dieses Trainingsbuch zum Aufbau religiöser Kompetenzen für Christ:innen sowie Lehrende und Lernende im Religionsunterricht und in der Kinder- und Jugendhilfe lädt zur Reflexion ein: Es ermutigt und begleitet auf dem Weg zu entscheidenden personalen und sozialen Kompetenzen, die jede:r braucht, um Glauben und Nächstenliebe authentisch leben zu können. Zwölf konkrete Lernfelder zeigen: Dialogfähigkeit, Empathie, kritisches Denken und Reflexionsfähigkeit, Geschlechtersensibilität, Selbstannahme, ethisches Handeln und weitere können und müssen erlernt werden - im Religionsunterricht, im Selbststudium, im Theologie-Praktikum, in der Gemeinde und im Alltag. Ein Buch für alle, die ihren Glauben nicht nur lernen, sondern leben wollen: flexibel, mutig und mit Freude an der Liebe zur/zum Nächsten. Denn wer seinen Glauben wirklich lebt, tanzt nicht nur nach fremden, dogmatischen Regeln, sondern bewegt sich auch abgestimmt und selbstbewusst im Einklang mit dem Rhythmus seines eigenen Lebens: Glauben ist wie Freude am Tanzen! - und diese "Abstimmungs-Arbeit" kann man erlernen.

Übung 1:


Frauen in Führung denken lernen: Geschlechtergerechtigkeit verstehen und Machtstrukturen verändern lernen


Die Übung befasst sich mit dem Lernen zur Förderung von Geschlechtergerechtigkeit und der kritischen Reflexion von Machtstrukturen auch im theologischen Kontext. Zielgruppen sind Gläubige, Lernende in Schulen und Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, sowie zur Theologie, Religionslehrkräfte und angehende Geistliche, die tradierte Geschlechterrollen hinterfragen und geschlechtergerechte Haltungen im Leben, im Unterricht und der Gemeinde entwickeln wollen. Wesentliche Kompetenzen umfassen die Wahrnehmung geschlechtsbezogener Ungerechtigkeiten, systemische Analysefähigkeit, empathische Wahrnehmung, Selbstreflexion und Handlungskompetenz für gendersensible Praxis.

Diese wichtigen Kompetenzen beinhalten folgende weitere Fähigkeiten: systemisches Denken, gendersensibles Machtverständnis, fokussierte Aufmerksamkeit auf subtile geschlechtsbezogene Ungleichheiten sowie empathisches Wahrnehmen („zärtliches Wahrnehmen“). Reflexions- und Dekonstruktionskompetenz ermöglichen es, stereotype Geschlechterrollen kritisch zu hinterfragen und aufzubrechen. Persönliche Lernwege fördern nachhaltige Kompetenzentwicklung durch biografische Reflexion, Dialog, praktische Erfahrungen und Perspektivwechsel, Achtsamkeitsübungen sowie kontinuierliche Reflexion und Feedbackprozesse.

Ebenso umfassen die didaktischen Methoden praxisorientierte Wissensvermittlung, Fallstudien, Rollenspiele, Biografiearbeit, empathische Übungen, intersektionale Ansätze sowie Sprach- und Materialanalyse. Diese Methoden fördern eine ganzheitliche und nachhaltige Kompetenzentwicklung durch persönliche Beteiligung, emotionale Berührung und kritische Reflexion.

Durch entsprechende Lernprozesse können Gläubige, Studierende und Lehrkräfte ausgebildet werden: Sie entwickeln ein geschärftes Bewusstsein für Geschlechtergerechtigkeit, größere Empathie, souveränen Umgang mit Machtstrukturen und erweiterte Handlungsfähigkeit. Als Multiplikator:innen können sie nachhaltigen Wandel hin zu einer gerechten und machtsensiblen Kultur anstoßen.

  • Lern- und Entwicklungsziel: Wesentlichste personale Kompetenz ist die Reflexions- und Dekonstruktionskompetenz, da sie Lernende befähigt, stereotype Geschlechterrollen bewusst zu hinterfragen und transformativ zu handeln. Das Lernziel ist, eigene und institutionelle Macht- und Geschlechterstrukturen kritisch zu reflektieren und konstruktiv zu verändern.
  • Good-Practice-Beispiel: Biografische Schreibübung, bei der Teilnehmende persönliche Erfahrungen zu geschlechtsspezifischen Prägungen und Ungerechtigkeiten schriftlich reflektieren und anschließend im geschützten Rahmen austauschen. Diese Methode fördert Selbstreflexion und Empathie.
  • Kirchliche Unterstützung durch: Gläubige und Geistliche können als Vorbilder und Mentor:innen wirken, indem sie geschlechtergerechte Praktiken in ihrer Gemeinde aktiv vorleben, Diskussionen anregen und Offenheit für strukturelle Veränderungen signalisieren.
  • Lokale Budget-Verwendung: Finanzielle Mittel der Gemeinde könnten gezielt in Fortbildungen, Workshops und Seminare zu Geschlechtergerechtigkeit investiert werden. Konkrete Ausgaben umfassen Honorare für externe Referierende, Materialien zur Genderbildung sowie Zuschüsse für Projekte zur Umsetzung gendersensibler Maßnahmen.
  • Anpassung des Curriculums in der Schule: Das Curriculum im Religionsunterricht sollte um Module zur Förderung von Genderkompetenz erweitert werden. Inhalte umfassen Sensibilisierung für Geschlechterungerechtigkeiten, hinterfragende Analyse traditioneller Rollenbilder sowie Förderung empathischer und machtsensibler Kommunikation. So werden Schüler:innen befähigt, Machtverhältnisse und Geschlechtergerechtigkeit in Schule, Kirche und Gesellschaft reflektiert wahrzunehmen und konstruktiv zu gestalten.

Eine Referentin in einem Workshop zu Geschlechtergerechtigkeit in der Bildung. Solche Lernangebote helfen angehenden Lehrkräften und Theolog:innen, ein Bewusstsein für Geschlecht und Machtstrukturen zu entwickeln.

Abbildung 1: Workshop Geschlechtergerechtigkeit.

Eine engagierte Frau leitet einen Workshop zum Thema Geschlechtergerechtigkeit. Im Hintergrund steht ein Whiteboard mit dem Schriftzug ‚Geschlechter-Gerechtigkeit‘ und dem Symbol für Gleichstellung von Frau und Mann. Die Workshop-Leiterin spricht vor einer kleinen Gruppe von Teilnehmenden und vermittelt Inhalte zu Gleichstellung, Chancengleichheit und Gender-Sensibilisierung in einem professionellen, offenen Lernumfeld.

Eine faire und inklusive Haltung gegenüber Geschlecht und Macht zu entwickeln, ist ein Weg der persönlichen und professionellen Reifung. Theologisch Interessierte, Studierende der Theologie, Religionslehrkräfte und angehende Geistliche stehen oft vor der Herausforderung, tradierte Rollenbilder zu hinterfragen und mehr Geschlechtergerechtigkeit in ihren Gemeinden und Klassenräumen zu fördern. Dazu brauchen sie nicht nur Wissen, sondern vor allem bestimmte Kompetenzen: Sie müssen lernen, Geschlechterungerechtigkeit analytisch zu durchschauen und transformativ darauf zu reagieren – im eigenen Handeln ebenso wie in den Strukturen ihres Umfelds. Dieses Lernen ist praxisnah möglich und kann inspirierend gestaltet werden, sodass es zu einer echten Veränderung der Sichtweisen führt. Im Folgenden werden konkrete Lehrziele, erforderliche Kompetenzen und geeignete Methoden beschrieben, um genau diese Fähigkeit zur geschlechtergerechten und machtsensiblen Wahrnehmung zu entwickeln. Dabei liegt der Fokus auf pädagogisch-praktischen Ansätzen – ohne dass theologische oder biblische Herleitungen im Vordergrund stehen.

Konkrete Lehrziele


Ein erster Schritt ist zu klären, welche Lernziele angestrebt werden. Dabei geht es um klare, greifbare Ziele, die Lernende erreichen sollen. Mögliche Lehrziele für ein Seminar oder Training zum Thema Geschlechtergerechtigkeit und Macht könnten sein:

  • Wahrnehmung von Ungleichheiten: Die Teilnehmenden können geschlechterbezogene Ungerechtigkeiten und Machtungleichgewichte in ihrem eigenen Umfeld erkennen und sachlich benennen (z.B. ungleiche Beteiligung von Frauen und Männern in Diskussionen, stereotype Rollenzuweisungen in Gemeinde oder Schule).
  • Analysefähigkeit: Sie sind in der Lage, diese beobachteten Phänomene mit geeigneten Konzepten zu analysieren – also die tieferliegenden Ursachen und Zusammenhänge zu verstehen. Dazu gehört etwa, persönliche Erfahrungen in Verbindung mit gesellschaftlichen Strukturen zu sehen oder historische und kulturelle Hintergründe von Geschlechterrollen zu kennen.
  • Selbstreflexion: Ein zentrales Ziel ist, dass die Lernenden ihre eigenen Einstellungen, Prägungen und Vorurteile in Bezug auf Geschlecht und Macht kritisch hinterfragen. Sie sollen erkennen, wie die eigene Biografie und Sozialisation ihr Verhalten beeinflusst – und bereit werden, eingefahrene Denkmuster zu ändern.
  • Handlungskompetenz: Die Teilnehmenden entwickeln konkrete Strategien, um in ihrem beruflichen oder ehrenamtlichen Kontext gendersensibel zu handeln. Sie lernen, ihr eigenes Verhalten und auch Strukturen in Schule, Hochschule, Gemeinde oder Kirche so zu gestalten, dass mehr Chancengleichheit entsteht.
  • Kommunikations- und Beziehungskompetenz: Ziel ist auch ein einfühlsames und respektvolles Miteinander. Die Lernenden üben einen Kommunikationsstil ein, der frei von abwertenden Stereotypen ist, und fördern eine Kultur der Wertschätzung, in der alle Geschlechter sich gehört und ernstgenommen fühlen.

Diese Lehrziele machen deutlich, dass es nicht nur um theoretisches Wissen geht, sondern um eine Haltung und Fähigkeiten, die das Handeln prägen. Am Ende soll stehen, dass zukünftige Lehrkräfte oder Geistliche Genderkompetenz besitzen – also fähig und motiviert sind, Geschlechterrollen kritisch zu reflektieren und ihr Wissen praktisch für mehr Gerechtigkeit einzusetzen.

Mit diesen Zielen vor Augen lassen sich nun die dafür nötigen Kompetenzen bestimmen.

Wichtige Kompetenzen in Geschlechterfragen und Machtanalyse


Um die genannten Lernziele zu erreichen, müssen verschiedene Kompetenzen entwickelt werden. Einige der wichtigsten – wie im Voraus angedeutet – sind:

  • Systemisches Denken in Geschlechterfragen: Die Lernenden sollen Geschlecht nicht als isoliertes Merkmal betrachten, sondern im systemischen Zusammenhang verstehen. Das heißt, sie erkennen, dass persönliche Erfahrungen immer eingebettet sind in größere soziale Strukturen. Beispielsweise hängen Rollenbilder in der Kirche oder in Schulbüchern mit gesellschaftlichen Machtverhältnissen und historisch gewachsenen Traditionen zusammen. Systemisches Denken bedeutet, Muster zu erkennen: Etwa wie Institutionen, Sprache oder Erziehung Geschlechterrollen beeinflussen. Wer...

Erscheint lt. Verlag 19.5.2025
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Religion / Theologie Christentum
Schlagworte Geschlechtergerechtigkeit • Kirche • Pädagogik der Religiösen Kompetenzen • Queere Christologie • Religionsunterricht
ISBN-13 9783819237829 / 9783819237829
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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