Der deutsche Wald
Eine Ideengeschichte zwischen Poesie und Ideologie 1800 - 1945
Seiten
2025
|
2. Auflage
Frölich & Kaufmann (Verlag)
9783911527088 (ISBN)
Frölich & Kaufmann (Verlag)
9783911527088 (ISBN)
Bedrohlich oder aber natürlich und unverbildet - um 1800 wurde der Wald zum Gründungsmythos deutschen Nationalbewusstseins. Unter Rückgriff auf Tacitus entwickelte sich die deutsche Romantik als Kunstform in der Natur, das Wesen der Deutschen suchte man im Wald statt in der städtischen Zivilisation. Diesem Mythos geht J. Zechner eindrucksvoll nach.
Der deutsche Wald prägte schon früh die Identität der Deutschen: Der römische Historiker Tacitus schildert in seiner 'Germania' die Gebiete östlich des Rheins wenig vorteilhaft als »durch Wälder grauenerregend«. Seine 'Annalen' berichten über eine Schlacht im »Teutoburger Wald« zwischen Römern und Germanen, deren Anführer Hermann der Cherusker zum »Befreier Germaniens« geworden sei. Als dann im Zuge der Befreiungskriege um 1800 Anfänge eines deutschen Nationalbewusstseins entstehen, besinnen sich Dichter und Denker genau auf diesen anti-urbanen, naturnahen Waldmythos. Sie erklären die unverbildete Natur der Wälder zum deutschen Ideal - im Gegensatz zur verbildeten, städtischen Zivilisation Frankreichs. Dieser konstitutive Gegensatz bleibt prägend - bis hin zum Nationalsozialismus.Zechner widmet diesem Urtopos der Deutschen eine eindrucksvolle Studie und zeichnet dessen Ausprägungen von der Romantik bis zum Nationalsozialismus nach. Eine große Ideengeschichte, die erstmals das Identitätskonzept des deutschen »Waldvolkes« kritisch rekonstruiert.
Der deutsche Wald prägte schon früh die Identität der Deutschen: Der römische Historiker Tacitus schildert in seiner 'Germania' die Gebiete östlich des Rheins wenig vorteilhaft als »durch Wälder grauenerregend«. Seine 'Annalen' berichten über eine Schlacht im »Teutoburger Wald« zwischen Römern und Germanen, deren Anführer Hermann der Cherusker zum »Befreier Germaniens« geworden sei. Als dann im Zuge der Befreiungskriege um 1800 Anfänge eines deutschen Nationalbewusstseins entstehen, besinnen sich Dichter und Denker genau auf diesen anti-urbanen, naturnahen Waldmythos. Sie erklären die unverbildete Natur der Wälder zum deutschen Ideal - im Gegensatz zur verbildeten, städtischen Zivilisation Frankreichs. Dieser konstitutive Gegensatz bleibt prägend - bis hin zum Nationalsozialismus.Zechner widmet diesem Urtopos der Deutschen eine eindrucksvolle Studie und zeichnet dessen Ausprägungen von der Romantik bis zum Nationalsozialismus nach. Eine große Ideengeschichte, die erstmals das Identitätskonzept des deutschen »Waldvolkes« kritisch rekonstruiert.
Johannes Zechner promovierte nach einem Studium der Geschichte, Politikwissenschaft und Philosophie in Berlin und Tel Aviv mit einem Stipendium der Heinrich-Böll-Stiftung an der FU Berlin. Er war am Deutschen Historischen Museum in Berlin für verschiedene Ausstellungen als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Kurator tätig. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte der NS-Weltanschauung, des Antisemitismus sowie des Umwelt- und Naturschutzes.
| Erscheinungsdatum | 14.04.2025 |
|---|---|
| Verlagsort | Berlin |
| Sprache | deutsch |
| Maße | 220 x 145 mm |
| Gewicht | 700 g |
| Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Allgemeines / Lexika |
| Geisteswissenschaften ► Geschichte ► Allgemeine Geschichte | |
| Schlagworte | Identität • Nationalbewusstsein • Wald |
| ISBN-13 | 9783911527088 / 9783911527088 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
| Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
Mehr entdecken
aus dem Bereich
aus dem Bereich
Handbuch zum Lesen des Himmels
Buch | Hardcover (2025)
Harpercollins (Verlag)
CHF 30,80
von der Antike bis ins 21. Jahrhundert
Buch | Softcover (2024)
C.H.Beck (Verlag)
CHF 16,80