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Biologiepolitik und Evangelische Kirche

Die Protokolle des »Ständigen Ausschusses für Rassenhygiene und Rassenpflege« der Inneren Mission 1931–1938
Buch | Hardcover
640 Seiten
2024
Verlag für Regionalgeschichte ein Imprint von Aschendorff Verlag GmbH & Co. KG
978-3-7395-1543-4 (ISBN)
CHF 54,60 inkl. MwSt
Im »Fachausschuß für Eugenik« des Centralausschusses für Innere Mission wurde über die Themen Eugenik, Sterilisation, Schwangerschaftsabbruch und Euthanasie diskutiert. 130 Theologen, Mediziner, Juristen und Fürsorger diskutierten über Fragen der Sexualität, der Fürsorge, den Beginn des Lebens und den Umgang mit zwangssterilisierten Menschen. Die Wortprotokolle sind eine einmalige Quelle über diese Themen in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus. Sie werden erstmals ediert, eingeleitet und kommentiert und die 130 Teilnehmer vorgestellt.
Im "Fachausschuß für Eugenik" des Centralausschusses für Innere Mission wurde stellvertretend für die Evangelische Kirche über die Themen Eugenik, Sterilisation, Schwangerschaftsabbruch und Euthanasie diskutiert. 130 Theologen, Mediziner, Juristen und Juristinnen wie Fürsorger und Fürsorgerinnen diskutierten über Fragen der Sexualität, der Fürsorge, den Beginn des Lebens oder den Umgang mit zwangssterilisierten Menschen, Komplexe, die bis zur Gegenwart interessieren. Die Wortprotokolle sind insgesamt eine einmalige Quelle über den Meinungsbildungsprozeß zu diesen Themen am Ende der Weimarer Republik und in der Zeit des Nationalsozialismus. Ihre Bedeutung ragt weit darüber hinaus. In der vorliegenden Quellenedition werden sie erstmals in einem historischen Kontext präsentiert, historisch eingeleitet und kommentiert. Die 130 Teilnehmer und Teilnehmerinnen werden in Biogrammen präsentiert.

Prof. Dr. Jochen-Christoph Kaiser. Geb. 1948 in Lüdenscheid. Studium der Evangelischen Theologie und Geschichtswissenschaft in Bielefeld-Bethel, Tübingen und Münster. 1994–2012 Professor für Kirchliche Zeitgeschichte, historische Frauenforschung und Diakoniegeschichte an der Universität Marburg. Forschungen zur Geschichte des Sozialen Protestantismus, insbesondere zur Inneren Mission, und zur Geschichte des kirchlichen Verbandswesens https://de.wikipedia.org/wiki/Jochen-Christoph_Kaiser (13.12.2025)

Dr. Uwe Kaminsky. Geb. 1962 in Mülheim. Studium der Sozialwissenschaften und Geschichtwissenschaft in Essen. Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Geschichte der Medizin der Charité Berlin. Forschungen zur Geschichte der Eugenik und der NS-Krankenmorde, Geschichte der Diakonie und der Heimerziehung. https://de.wikipedia.org/wiki/Uwe_Kaminsky ((16.1.2024)

Vorwort und Danksagung • 13

Uwe Kaminsky: Einleitung • 15
1. Die Debatte über Eugenik und „Euthanasie“ und die Protokolle des Ausschusses • 15
2. Die Teilnehmenden in gruppenbiographischer Perspektive • 26
3. Der Verlauf der Sitzungen 1931–1938 • 35
4. Die Nachgeschichte – Nationalsozialistische „Euthanasie“ • 77
5. Der Umgang mit der Zwangssterilisation nach 1945 • 82
6. Der Eugenische Arbeitskreis 1959–1969 • 86

Dokumente
Dokument 1 Einladung zur ersten Fachkonferenz 1931 • 92

Dokument 63 Einladung zu einer „Arbeitsgemeinschaft“ über Fragen der Erb- und Rassenpflege 1942 • 566

Biographisches Glossar der Teilnehmenden an den Ausschuß-Sitzungen • 567

Quellen- und Literaturverzeichnis • 595
Archivalien • 595
Literatur vor 1945 • 596
Literatur nach 1945 • 608
Abkürzungsverzeichnis • 633
Personenregister • 635

Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert wurden intensive Debatten über die Möglichkeiten und Bedingungen staatlicher Eingriffe in das Reproduktionsverhalten der Bevölkerung geführt. Das Ziel des »eugenischen« bzw. »rassenhygienischen« Diskurses bestand darin, durch eine gezielte Kombination von »Auslese« und »Ausmerze« die »Volksgesundheit« zu verbessern und das staatliche Gesundheits- und Versorgungssystem zu entlasten. Nach diesem Verständnis waren Schwerstkranke und Menschen mit Behinderungen v.a. ein Kostenfaktor. Als vermeintliche »Lösungen« gerieten (Zwangs-)Sterilisationen, Schwangerschaftsabbrüche oder auch die Tötung Neugeborener in den Blick.
Die Institutionen des organisierten Protestantismus hielten sich lange zurück. In der Inneren Mission kam es erst während der Spätphase der Weimarer Republik zu einschlägigen Diskussionen. Der vorliegende Quellenband ediert und kommentiert die Wortprotokolle des »Fachausschusses für Eugenik« (ab 1934: »Ständiger Ausschuss für Rassenhygiene und Rassenpflege«) des Central-Ausschusses für Innere Mission. Die Protokolle dokumentieren unterschiedliche Haltungen und Lernprozesse, aber auch – vor dem Hintergrund der zunehmenden »Gleichschaltung« und des sich fortlaufend radikalisierenden NS-Regimes – ihre zunehmende Ohnmacht, auf die Entwicklungen Einfluss zu nehmen.
Karsten Wilke, in: Ravensberger Blätter 2025 (erscheint im Herbst 2025)

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Schriften des Instituts für Diakonie- und Sozialgeschichte an der Kirchlichen Hochschule Bethel ; 37
Verlagsort Bielefeld
Sprache deutsch
Maße 175 x 250 mm
Gewicht 1345 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte 1918 bis 1945
Geschichte Allgemeine Geschichte Zeitgeschichte
Geschichte Teilgebiete der Geschichte Sozialgeschichte
Geisteswissenschaften Religion / Theologie Christentum
Schlagworte Eugenik • Euthanasie • Evangelische Kirche • Innere Mission • Rassenhygiene • Rassenpflege
ISBN-10 3-7395-1543-0 / 3739515430
ISBN-13 978-3-7395-1543-4 / 9783739515434
Zustand Neuware
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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