Der Schulddiskurs in der frühen Nachkriegszeit
Ein Beitrag zur Geschichte des sprachlichen Umbruchs nach 1945
Seiten
2005
|
1. Reprint 2011
De Gruyter (Verlag)
978-3-11-018855-4 (ISBN)
De Gruyter (Verlag)
978-3-11-018855-4 (ISBN)
Die Reihe Studia Linguistica Germanica (SLG), 1968 von Ludwig Erich Schmitt und Stefan Sonderegger begründet, ist ein renommiertes Publikationsorgan der germanistischen Linguistik. Die Reihe verfolgt das Ziel, mit dem Schwerpunkt auf sprach- und wissenschaftshistorischen Fragestellungen die gesamte Bandbreite des Faches zu repräsentieren. Dazu zählen u. a. Arbeiten zur historischen Grammatik und Semantik des Deutschen, zum Verhältnis von Sprache und Kultur, zur Geschichte der Sprachtheorie, zur Dialektologie, Lexikologie/Lexikographie, Textlinguistik und zur Einbettung des Deutschen in den europäischen Sprachkontext.
Die Untersuchung beantwortet die Frage, wie in der deutschen Nachkriegszeit der Jahre 1945 bis 1955 über die Schuld der Deutschen geredet wurde. Dieser Nachkriegsdiskurs wird unterschieden nach den drei Sprecherperspektiven Opfer, Täter und Nichttäter und als Umbruch der deutschen Sprachgeschichte nach 1945 bewertet. Methodisch ist die Arbeit als diskurs- und argumentationsanalytisch orientierte kulturwissenschaftliche Sprachgeschichte des 20. Jahrhunderts angelegt. Der Schulddiskurs ist insofern ein Phänomen des sprachlichen Umbruchs nach 1945, als zum ersten Mal im Neuhochdeutschen überhaupt ein Diskurs zu einer Schuld, wie die des Nationalsozialismus, nachweisbar ist, an dem sich eine, nach ethisch-moralischen bzw. rechtlichen Kategorien unterscheidbare Diskursgemeinschaft beteiligt. Deren jeweiliger Beitrag besteht in der Dokumentation der Gewalt (Opfer), in Strategien der Schuldabwehr und Rechtfertigung (Täter) und in der Konstruktion und Demontage von Identität (Nichttäter).
Die Untersuchung beantwortet die Frage, wie in der deutschen Nachkriegszeit der Jahre 1945 bis 1955 über die Schuld der Deutschen geredet wurde. Dieser Nachkriegsdiskurs wird unterschieden nach den drei Sprecherperspektiven Opfer, Täter und Nichttäter und als Umbruch der deutschen Sprachgeschichte nach 1945 bewertet. Methodisch ist die Arbeit als diskurs- und argumentationsanalytisch orientierte kulturwissenschaftliche Sprachgeschichte des 20. Jahrhunderts angelegt. Der Schulddiskurs ist insofern ein Phänomen des sprachlichen Umbruchs nach 1945, als zum ersten Mal im Neuhochdeutschen überhaupt ein Diskurs zu einer Schuld, wie die des Nationalsozialismus, nachweisbar ist, an dem sich eine, nach ethisch-moralischen bzw. rechtlichen Kategorien unterscheidbare Diskursgemeinschaft beteiligt. Deren jeweiliger Beitrag besteht in der Dokumentation der Gewalt (Opfer), in Strategien der Schuldabwehr und Rechtfertigung (Täter) und in der Konstruktion und Demontage von Identität (Nichttäter).
Heidrun Kämper ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Deutsche Sprache und Privatdozentin der Universität Mannheim.
"Die Arbeit zeugt von großer Sorgfalt wie von starkem Engagement. Sie ist eine wertvolle Bereicherung sprachgeschichtlicher Erkenntnisse aus der Frühe der Nachkriegszeit."
Erich AStraßner in: Germanistik 1-2/2006
| Erscheint lt. Verlag | 15.12.2005 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Studia Linguistica Germanica ; 78 |
| Verlagsort | Berlin/Boston |
| Sprache | deutsch |
| Maße | 155 x 230 mm |
| Gewicht | 975 g |
| Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Geschichte ► Hilfswissenschaften |
| Geisteswissenschaften ► Geschichte ► Regional- / Ländergeschichte | |
| Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Germanistik | |
| Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Sprachwissenschaft | |
| Schlagworte | 2005 • Deutsch • Deutsch /Sprache • Discourse analysis • Diskurs • Diskursanalyse • Germany • Geschichte • Geschichte 1945-1955 • Guilt and culture • Hardcover, Softcover / Deutsche Sprachwissenschaft, Deutschsprachige Literaturwi • HC/Deutsche Sprachwissenschaft, Deutschsprachige Literaturwissenschaft • Holocaust, Jewish (1939-1945) • Nachkriegszeit • Nachkriegszeit (nach dem 2. Weltkrieg) • Nachkriegszeit (Weltkrieg II) • National Socialism • Nationalsozialismus • Schuld • Sprachanalyse • Sprachgebrauch • Universität Mannheim • World War, 1939-1945 |
| ISBN-10 | 3-11-018855-4 / 3110188554 |
| ISBN-13 | 978-3-11-018855-4 / 9783110188554 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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