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Eckpfeiler einer reifen Weltsicht (eBook)

Eine Einführung in das Prinzip der Einheit von Wissenschaft und Glauben (2. Auflage)
eBook Download: EPUB
2024 | 2. Auflage
608 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-384-21918-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Eckpfeiler einer reifen Weltsicht -  Michael Merkel
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Die These dieses Buches lautet, dass es in diesem Zeitalter erstmalig möglich ist, objektiv überzeugende Antworten auf die großen philosophischen Lebensfragen zu erhalten. Allerdings müssen wir hierzu zwei ebenbürtige Erkenntnisquellen heranziehen, die in den letzten Jahrhunderten eher als Widersacher galten: Wissenschaft und Religion. In ihrer jeweils aktualisierten Form sind sie der Schlüssel, um Wahrheit von Irrtum zu trennen und die verschiedenen weltanschaulichen Bruchstücke zu einem kohärenten Gesamtbild zusammenzufügen. Ziehen Wissenschaft und Glaube in reifer Weise an einem Strang, eröffnen sich großartige Einsichten und ungeahnte Zusammenhänge. Das vorliegende Buch bietet eine leicht lesbare, wenn auch umfangreiche Einführung in das tiefgreifende Prinzip der Einheit von Wissenschaft und Glauben. Nach der Untersuchung, was moderne Wissenschaft und wahren Glauben auszeichnet, wird erläutert, wie beide Bereiche ihrer Natur entsprechend miteinander verknüpft sind und konstruktiv zusammenwirken. Aufbauend auf dieser methodischen Grundlage werden im Lichte aktueller wissenschaftlicher und religiöser Erkenntnisse wesentliche philosophische Konzepte erläutert, die als notwendige Eckpfeiler in keinem reifen Weltbild fehlen sollten.

Michael Merkel was born in Munich in 1969. He has been married since 1991, has two grown-up children, who are now also married, and two grandchildren. He lives south of Munich in Warngau, Upper Bavaria. After studying theoretical physics, he decided against a career in research and instead switched to business. He has been working for a large insurance company for over 25 years, currently as a manager in central risk management. In addition to family and career, Michael Merkel loves nature, has a great fondness for sports (e.g. ultra running) and is particularly interested in the »big questions of life« in the area of tension between science and faith.

Michael Merkel was born in Munich in 1969. He has been married since 1991, has two grown-up children, who are now also married, and two grandchildren. He lives south of Munich in Warngau, Upper Bavaria. After studying theoretical physics, he decided against a career in research and instead switched to business. He has been working for a large insurance company for over 25 years, currently as a manager in central risk management. In addition to family and career, Michael Merkel loves nature, has a great fondness for sports (e.g. ultra running) and is particularly interested in the »big questions of life« in the area of tension between science and faith.

1 Das Spiel des Lebens

Menschen brauchen Orientierung

Das Leben ist ein Spiel, wie alle Spiele sind: Wer's nicht versteht, verliert, Und wer's versteht, gewinnt. JOHANN WILHELM LUDWIG GLEIM

Leben ist wie Zeichnen ohne Radiergummi. ECKART VON HIRSCHHAUSEN

Ein Vater spielt mit seiner kleinen Tochter Schach. Beide sitzen einander gegenüber und blicken gebannt auf das Spielbrett mit seinen weißen und schwarzen Feldern. Vater und Tochter wirken sehr konzentriert, während sie abwechselnd ihre Figuren bewegen. Plötzlich springt die Tochter aufgeregt auf, während sie ihren Springer in eine vielversprechende Position bringt. Auch für den Vater scheint dieser Zug unerwartet gewesen zu sein. Verärgert murmelt er etwas von »Anfängerfehler« und einem »verlorenen Turm«. Minutenlang betrachtet er sichtlich angestrengt das Spielfeld, während seine Tochter vor Spannung kaum still sitzen kann. Schließlich bewegt er seinen König ein Feld nach rechts. Ungeduldig schlägt die Tochter den Turm und fährt dadurch ihre Beute ein. Das Spiel setzt sich fort. Mit der Zeit verschwindet die siegesgewisse Miene der Tochter wieder. Nach einigen kleinen Fehlern der Tochter hat der Vater gewonnen und atmet sichtlich auf. Auch die Tochter ist zufrieden, hat sie doch ihren vermeintlich übermächtigen Vater zumindest an den Rand einer Niederlage geführt.

Die Qualität der einzelnen Spielzüge erschließt sich nur demjenigen, der mit dem Schachspielen vertraut ist. Hierzu gehören neben dem Verständnis vom Ziel des Spiels auch die Kenntnis der Spielregeln und Einsatzmöglichkeiten sämtlicher Spielfiguren. Ein solides Grundwissen allein macht allerdings noch keinen guten Spieler aus. Wie wir am obigen Beispiel gesehen haben, spielt bei einem anspruchsvollen Spiel wie Schach auch die Erfahrung eine entscheidende Rolle. Es ist vor allem das Praxiswissen, das den Spieler befähigt, eine geeignete Spielstrategie zu entwickeln und unter einer Vielzahl an möglichen Zügen die jeweils besten auszuwählen. Vermutlich erfreut sich Schach deshalb so großer Beliebtheit, weil es zahlreiche Einfluss- und Gestaltungsmöglichkeiten bietet und sich durch einen offenen Spielverlauf auszeichnet. Diese Eigenschaften machen das Spiel interessant, verleihen ihm Spannung und verlangen gleichermaßen denkende wie auch kreative Spieler.

Das menschliche Leben ähnelt in vielerlei Hinsicht einem Spiel. Auch hier haben wir schier zahllose Möglichkeiten zu gestalten und Einfluss zu nehmen. Allerdings haben wir im Unterschied zu einem Spiel, welches wir jederzeit noch einmal von vorne beginnen können, nur ein einziges Leben zur Verfügung. In Bezug auf unser Leben steht daher im wahrsten Sinne des Wortes etwas auf dem Spiel. Möchten wir beim »Spiel des Lebens« erfolgreich sein, sollten wir uns gründlich mit der Natur dieses »Spiels« auseinandersetzen und überlegen, was dies für unserer Lebensweise bedeutet.

Das Spiel des Lebens

Grundsatzfragen

Unser Leben ist im Vergleich zu einem Spiel nicht nur sehr viel bedeutsamer und großartiger, sondern auch wesentlich vielschichtiger und komplexer. Zudem fehlt für das Leben eine offensichtliche »Spielanleitung«, die bezüglich der herrschenden Rahmenbedingungen und Gestaltungsmöglichkeiten Orientierung bietet. Wollen wir dem Spiel des Lebens auf die Spur kommen, müssen wir uns eingehend mit den wesentlichen Grundsatzfragen des Lebens auseinandersetzen und uns auf diese Weise ein reifes Weltbild erarbeiten.

Betrachten wir nun analog zu den Erfolgsfaktoren eines Spiels wie Schach einige wesentliche Grundsatzfragen zur Lebenskunst, die als Pendant zur Spielanleitung im Rahmen einer tragfähigen Weltsicht zu beantworten sind. Die Abbildung gibt hierzu einen Überblick, der im Folgenden erläutert wird.

Abb.1: Zentrale Fragen zum »Spiel des Lebens«

Was sind Ziel und Sinn des Lebens?

Wer erfolgreich spielen möchte, hat bei jedem Spielzug das Ziel des Spiels fest im Blick und richtet seine Spielzüge bewusst darauf aus. Was aber sind das Ziel und der Sinn unseres Lebens? Gibt es einen übergeordneten, für alle Menschen gleichermaßen gültigen Sinn, oder sind wir alle aufgerufen, unsere Bestimmung und seinen Lebenssinn selbst zu definieren? Es ist offenkundig, dass Ziel und Sinn des Lebens nicht wie eine Spielanleitung vorgegeben sind, sondern bewusst erkannt und gewählt werden müssen. Wo aber finden wir geeignete Anhaltspunkte dafür, woran wir diese Entscheidungen festmachen könnten?

Die Beschäftigung mit dem Sinn unseres Daseins ist eng mit der Frage verknüpft, ob das »Spiel des Lebens« mit dem körperlichen Tod endet, oder ob es danach in irgendeiner Weise weitergeht. Diese Frage ist von fundamentaler Bedeutung, weil wir je nach Antwort unser Leben unter einer völlig anderen Prämisse betrachten und gestalten werden. Wer ein selbstbestimmtes Leben führen möchte, wird früher oder später über diese und ähnliche Fragen stolpern. Solange Ziel und Sinn unseres Lebens nicht näher bestimmt sind, fehlt es uns an Orientierung und Ausrichtung. Unsere »Lebensspielzüge« sind dann in gewisser Weise beliebig.

Bei einem Spiel hat auch die Spielweise der Mitspielenden einen Einfluss auf die eigene Spielstrategie und Taktik. Sie zwingt dazu, trotz eigener Pläne Anpassungen vorzunehmen und zuweilen sogar fundamental umzudenken. Im echten Leben ist es nicht anders: Weil wir in die Wirklichkeit einer Gesellschaft eingebunden sind, hängt unser persönlicher Gestaltungsspielraum ganz erheblich von der Beschaffenheit unseres gesellschaftlichen Umfelds und ihrem Einfluss auf uns ab. Die hohe Bedeutung der Gesellschaft für die sie bildenden Mitglieder erfordert es, darüber nachzudenken, ob und inwieweit möglicherweise der Gesellschaft selbst ein übergeordneter, kollektiver Sinn und eine gemeinsame Mission innewohnen. Infolgedessen gilt es nicht nur, die Bestimmung des Menschen, sondern auch die der Menschheit als Ganzes näher zu beleuchten. Hierfür ist es nötig, sich mit der menschlichen Natur und der Beschaffenheit der Welt eingehender auseinanderzusetzen.

Woraus besteht die Welt?

Beim Spiel des Lebens bildet die Welt mit ihren vielfältigen Phänomenen das »Spielfeld«, auf dem wir agieren. Je gründlicher die Wissenschaft unser Universum erforscht, desto deutlicher tritt zutage, wie außerordentlich ästhetisch, aber auch komplex unsere Welt beschaffen ist. In der Wissenschaft haben wir uns längst daran gewöhnt, dass die Erklärung untersuchter Phänomene immer neue Fragestellungen aufwirft, deren Beantwortung zu einem sich stetig vertiefenden Verständnis der Welt des Seins führt. Während das wissenschaftliche Weltbild noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts weitgehend mechanistisch und materialistisch geprägt war, hat vor allem die Erforschung verschiedener Quantenphänomene ein radikales Umdenken erzwungen. Heute zeichnet die moderne Wissenschaft das Bild einer Welt, die weit mehr ist, als uns ihre materielle Oberfläche vorgaukeln will.

Sollte die Beschaffenheit der Welt tatsächlich nicht rein materiell sein, wie verhält es sich dann mit uns Menschen, die wir Teil dieser Welt sind? Wäre es gemäß dieser Erkenntnis für moderne Menschen nicht geradezu ein Muss, in Erwägung zu ziehen, dass auch wir eine über die Materie hinausgehende Dimension besitzen könnten? Sollten wir tatsächlich eine immaterielle, vom Körper unabhängige Identität – zumeist Seele genannt – besitzen, dann wäre es nur folgerichtig, dass wir uns auch mit der Beschaffenheit dieser besonderen Dimension auseinandersetzen. Wir müssten unser Leben aus einer deutlich erweiterten Perspektive betrachten und überdenken, welche Konsequenzen dies für das Verständnis von der menschlichen Natur hätte. Unser Menschenbild wäre dann womöglich um relevante Aspekte zu ergänzen.

Die Frage nach der Existenz einer Seele ruft unmittelbar die Frage nach der Existenz Gottes auf den Plan. Wer nach einem reifen und vollständigen Weltbild strebt, kommt nicht umhin, zu untersuchen, welche Argumente für und welche gegen eine solche Hypothese sprechen. Denn ähnlich der Annahme einer Seele, verändert auch die Annahme eines Gottes unser Weltbild erheblich und wirft zwangsläufig weitere Fragen auf, wie zum Beispiel: Kann man Gott erkennen? Lassen sich Aussagen zu seinen Attributen treffen und Merkmale der Beziehung zwischen Schöpfer und Geschöpf finden? Hat Gott eine Absicht für uns Menschen? Und, um noch einmal auf die Spielanalogie zurückzukommen: Könnten sich aus dieser Quelle möglicherweise zentrale Hinweise im Sinne einer »Spielanleitung« für unser Leben ergeben?

Welche Gesetze herrschen im Universum?

Unser Universum zeichnet sich durch zahlreiche Gesetzmäßigkeiten aus, die sich aus den Beziehungen zwischen den verschiedenen...

Erscheint lt. Verlag 5.5.2024
Verlagsort Ahrensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Geschichte
Geisteswissenschaften Philosophie Erkenntnistheorie / Wissenschaftstheorie
Geisteswissenschaften Philosophie Logik
Medizin / Pharmazie Allgemeines / Lexika
Naturwissenschaften
Technik
Schlagworte ART • Augen • Bedeutung • Blick • Entwicklung • Erkennen • finden • Fragen • führt • Glaube • Indem • Jahre • Körper • Licht • Liebe • Mensch • Menschen • Natur • Neuen • Problem • scheint • Tag • Tod • verschiedenen • Wahrheit • Weitere • Welt • Wissen • Zeit • Ziel
ISBN-10 3-384-21918-X / 338421918X
ISBN-13 978-3-384-21918-3 / 9783384219183
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