Die Leskys
Akademische Karrieren in den Netzwerken politischer Systeme des 20. Jahrhunderts
Seiten
2024
|
1. Auflage
Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften
9783700194224 (ISBN)
Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften
9783700194224 (ISBN)
Der Klassische Philologe Albin Lesky und die Ärztin und Medizinhistorikerin Erna Lesky, geborene Klingenstein, repräsentierten das international erfolgreiche "dual-career couple". Ihre akademischen Karrieren waren beeinflusst von verschiedenen politischen Systemen und ihrer Herrschaftspraxis. Wie weit waren sie, repräsentativ für ihre Generation, bereit, individuelle Handlungsspielräume für ein erfolgreiches Agieren in der Scientific Community zu nützen? Albin Lesky, 1942 Prorektor der Universität Innsbruck und Erna Lesky, ab 1940 ärztliche Leiterin eines Mutter- und Kind-Heimes der NSV, waren loyale Mitglieder der NSDAP. Nach dem Verbot der NSDAP förderten die Netzwerke der "Ehemaligen" ihre weitere akademische Laufbahn. Gemeinsames Verschweigen und Verdrängen der NS-Vergangenheit garantierte nach 1945 den Karriereerfolg. Albin Lesky, 1949 an das Institut für Klassische Philologie der Universität Wien berufen, setzte sich als Experte für Altgriechische Literatur für humanistische Bildung ein. Er hatte sowohl an der Universität Wien als auch an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften wissenschaftspolitische Schlüsselpositionen inne. Erna Lesky habilitierte sich 1957 in Geschichte der Medizin und war 1966 die erste Frau, die an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien eine Professur erhielt. Das Institut für Geschichte der Medizin wurde unter ihrer Führung ein "Center of Excellence". 1973 wurde Erna Lesky zum ersten weiblichen Ehrenmitglied der ÖAW gewählt. Akademische Statussymbole waren für die Leskys von großer Bedeutung. Die sozialdemokratischen Bildungsreformen von 1975, das Signal für die Demokratisierung der Universitäten, führen zum Bruch mit dem autoritären Universitätssystem, das Albin und Erna Leskys wissenschaftlichen Habitus nachhaltig geprägt hatte.
ist Mitglied der Kommission für Geschichte und Philosophie der Wissenschaften an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und leitet mit Helmut Denk die Arbeitsgruppe Geschichte der Medizin und Medical/Health Humanities
https://onix.oeaw.ac.at/Inhaltsverzeichnis/9783700194224_Inhaltsverzeichnis.pdf
| Erscheinungsdatum | 17.05.2024 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Studien zur Geschichte und Philosophie der Wissenschaften ; 1 |
| Verlagsort | Wien |
| Sprache | deutsch |
| Maße | 170 x 240 mm |
| Gewicht | 1178 g |
| Themenwelt | Literatur ► Biografien / Erfahrungsberichte |
| Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► 1918 bis 1945 | |
| Medizin / Pharmazie | |
| Naturwissenschaften | |
| Schlagworte | Entnazifizierung • Felicitas Seebacher • Frauen in Medizin und Wissenschaft • hellenistische Klassik • Humanistische Bildung • Institut für Geschichte der Medizin • Josephinum • Karrierenetzwerke • Klassische Philologie • Medizin • Medizingeschichte • Medizin und Wissenschaft im Austrofaschismus und Nationalsozialismus • Naturwissenschaften • NS-Zeit • Österreichische Akademie der Wissenschaften • Pädagogik • Psychologie • Studien zur Geschichte und Philosophie der Wissenschaften • Universität Wien • Wissenschaftsmanagement und -marketing • Zeitgeschichte |
| ISBN-13 | 9783700194224 / 9783700194224 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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