Zum Hauptinhalt springen
Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de

Die Schlacht von Noreia (eBook)

Eine alternative Darstellung
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
96 Seiten
tredition (Verlag)
9783384196606 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Schlacht von Noreia -  Walter Krüger
Systemvoraussetzungen
4,99 inkl. MwSt
(CHF 4,85)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Die Schlacht von Noreia fand 113 v.Chr. statt. Sie wurde ausgefochten zwischen römischen Legionen und einem Heer der Kimbern und Teutonen. So die Überlieferung. Wo der Ort Noreia liegt, konnte bis heute nicht geklärt werden. Viele vermuten ihn in Kärnten, das im 2.Jh.v.Chr. zum Königreich Noricum gehörte. Das Geheimnis um diese Schlacht ist verlockend genug, sich immer wieder damit zu beschäftigen. Das Ergebnis ist eine alternative Darstellung dieses Ereignisses. Die tatsächlichen Gegner Roms waren die auf dem Balkan entlang der Save und Morava lebenden Skordisker und ein Söldnerheer des pontischen Königs Mithridates VI. Die römischen Legionen erlitten eine schwere Niederlage. Damit wurde den Eroberungsplänen Einhalt geboten und der Traum Roms vom Landweg nach Byzantium zerstreut.

Walter Krüger wurde am 9.November 1938 in Raguhn in Anhalt geboren und wuchs in Oranienbaum als ältestes von vier Geschwistern auf. Beeinflusst von der Dessau-Wörlitzer Kulturlandschaft und dem Bauhaus studierte er nach dem Abitur in Halle/Saale Architektur in Weimar. Seit 1964 lebte und arbeitete er in Berlin. Walter Krüger wurde 1988 zum Dr.-Ing. promoviert. Ab 1990 gründete er ein Architekturbüro und nahm aktiv am Wiederaufbau in den neuen Bundesländern teil. Neben seiner Tätigkeit als freischaffender Architekt widmete er sich seit 2010 wieder der wissenschaftlichen Arbeit. Heute lebt er in Potsdam. Seit seiner Kindheit interessierte sich Walter Krüger für historische Themen. Vor allem die Anfänge der europäischen Geschichte von der Antike bis zum frühen Mittelalter, die in Mitteleuropa trotz der gewaltigen Fortschritte durch Forschung und Archäologie noch weitgehend im Dunkeln liegen, hatten es ihm angetan. Sein Wissen und seine Erkenntnisse zu frühgeschichtlichen Themen sammelte und veröffentlichte er bisher in den populärwissenschaftlichen Büchern "Die Kimbern und Teutonen kamen nicht aus Jütland", in den drei Bänden der Buchreihe "Rom kämpft um den Rhein", in dem Buch "Germania magna" und in der dreiteiligen Buchreihe "Sweben und Römer".

Walter Krüger wurde am 9.November 1938 in Raguhn in Anhalt geboren und wuchs in Oranienbaum als ältestes von vier Geschwistern auf. Beeinflusst von der Dessau-Wörlitzer Kulturlandschaft und dem Bauhaus studierte er nach dem Abitur in Halle/Saale Architektur in Weimar. Seit 1964 lebte und arbeitete er in Berlin. Walter Krüger wurde 1988 zum Dr.-Ing. promoviert. Ab 1990 gründete er ein Architekturbüro und nahm aktiv am Wiederaufbau in den neuen Bundesländern teil. Neben seiner Tätigkeit als freischaffender Architekt widmete er sich seit 2010 wieder der wissenschaftlichen Arbeit. Heute lebt er in Potsdam. Seit seiner Kindheit interessierte sich Walter Krüger für historische Themen. Vor allem die Anfänge der europäischen Geschichte von der Antike bis zum frühen Mittelalter, die in Mitteleuropa trotz der gewaltigen Fortschritte durch Forschung und Archäologie noch weitgehend im Dunkeln liegen, hatten es ihm angetan. Sein Wissen und seine Erkenntnisse zu frühgeschichtlichen Themen sammelte und veröffentlichte er bisher in den populärwissenschaftlichen Büchern "Die Kimbern und Teutonen kamen nicht aus Jütland", in den drei Bänden der Buchreihe "Rom kämpft um den Rhein", in dem Buch "Germania magna" und in der dreiteiligen Buchreihe "Sweben und Römer".

Noricum und Noreia

Was steckt hinter diesen Begriffen?

Die Bezeichnung Noricum wurde von den Römern überliefert und gilt allgemein als gesicherter, d.h. zuverlässiger Name eines antiken Königreichs in den Ostalpen, heute auf den Gebieten Kärntens und der Steiermark. Es wurde um 200v.Chr. durch den Zusammenschluss von 13 Stämmen gegründet. Diese hohe Zahl in dem relativ kleinen Königreich resultiert aus der in Hochgebirgen üblichen territorialen Gliederung nach Tälern. Es ging weniger um ethnisch verschiedene Volksgruppen. Die Bewohner eines Tales bildeten den Gau. Die Bezeichnung Noricum verweist auf keinen Stamm, sondern auf einen von allen Gaubewohnern anerkannten Oberbegriff - Nordleute.

Anders verhält es sich mit dem Begriff Noreia. Er ist nicht gesichert. In den Überlieferungen erscheint er in Verbindung mit einer Schlacht, die im Jahr 113v.Chr. zwischen den Römern und einem kimbrisch-teutonischen Heer stattgefunden haben soll. Als Ort des Kampfes wird Noreia genannt. Der Begriff dient wahrscheinlich nur dazu, diese besondere Schlacht von anderen zu unterscheiden. Wo der Ort lag, ist nicht überliefert.

Es gibt Meinungen, die Noreia für den Namen des Hauptortes im Königreich halten, sogar für den Königssitz. Doch diese Auffassung hat sich nicht durchgesetzt, weil der Nachweis einer vorrömischen Siedlung fehlt.

Der Name Noreia steht außerdem auf mehreren in Kärnten gefundenen Weiheinschriften, woraus die Ansicht abgeleitet wird, dass es sich um eine Göttin handeln könne. Wenn diese Bezeichnung, wie eine andere Auffassung sagt, von den Römern erfunden worden sei, dann hätte sie mit den ursprünglichen Bewohnern und deren Religion nichts zu tun. Doch das hilft als Erklärung auch nicht weiter.

Das Königreich Noricum hat es zweifellos gegeben. Darauf wird noch näher eingegangen. Von Noreia gibt es nicht mehr als den in den überlieferten Schriften genannten Namen. Ob es sich um eine Siedlung, einen Königssitz, eine Kultstätte, einen Gau oder eine Gottheit handelt, konnte bisher nicht geklärt werden. Dessen ungeachtet bleibt der Name untrennbar mit der Schlacht von 113v.Chr. verknüpft.

Die Kimbern und Teutonen haben gemäß den allgemein anerkannten Überlieferungen die Legionen des Konsuls Gnaeus Papirius Carbo vernichtend geschlagen und in die Flucht getrieben. Für die Römer blieb dieses Ereignis so bedeutend, weil es den Beginn einer langen Kette militärischer Auseinandersetzungen mit diesen germanischen Stämmen markierte. Geheimnisvoll und herausfordernd bleibt die Tatsache, dass es bis heute nicht gelungen ist, den Ort und Raum dieses Kampfes zu finden. Sollte es dennoch gelingen, dann würde man ihn Noreia nennen müssen.

Worin bestehen die Probleme mit dieser Schlacht?

Von der Schlacht zu erzählen, ist mit einer Reihe von Problemen verbunden. Sie beginnen damit, dass die römischen Autoren nicht über diese Kriegszüge schrieben, um den Lesern eine möglichst wahrheitsgetreue Darstellung anzubieten, sondern Literatur für die gehobenen Stände zu schaffen. Sie musste spannungsgeladen, gut geschrieben und vorteilhaft oder nachteilig für beteiligte Heerführer und Politiker sein.

Die zu bekämpfenden Barbaren hingegen mussten grausam, hinterhältig und blutrünstig erscheinen. So wie es in den Arenen der Gladiatorenkämpfer angesagt wurde. Allein die Nennung der Stammesnamen Kimbern, Teutonen und Ambronen sollte dem Leser Schauer über den Rücken jagen. Es war nicht von Bedeutung, ob die Barbarenstämme einzeln oder wie die Kimbern und Teutonen in Gruppen gegen die Römer kämpften. Sie hatten alle etwas Gemeinsames: Sie waren der römischen Kultur unterlegen, einer richtigen Sprache nicht mächtig und konnten deshalb bedenkenlos auch als Stammesverband ausgelöscht werden. So wuchsen in der Literatur zwei unterschiedliche Stämme oder Völker zu einem untrennbaren Begriff zusammen: Kimbern und Teutonen. Als literarische Schöpfung lobenswert, muss ihr Wahrheitsgehalt angezweifelt werden.

Allein die Tatsache, dass diese Stämme 113v.Chr. in Noreia gemeinsam gegen Rom angetreten sein sollen, nach ihrem Sieg statt nach Oberitalien an den Rhein und an die Rhone zogen und den Kampf ab 109v.Chr. in der Provinz Gallia Transalpina fortsetzten, wirft Fragen auf. Warum dieser Ortswechsel? Außerdem tauchten neue Stämme als Verbündete auf. Tiguriner, Ambronen z.B. Diese Stämme kämpften nicht immer gemeinsam, sondern auch einzeln gegen römische Legionen. Der Krieg war erst zu Ende, als 102v.Chr. in Aix-en-Provence (Aquae Sextiae) die Teutonen unter König Teutobod und ein Jahr später, 101v.Chr. in Vercellae die Kimbern unter dem Boier Boierix, d.h. getrennt an verschiedenen Orten, von Gaius Marius (158/157-86v.Chr.) geschlagen wurden. Wie war es möglich, dass solch kriegserfahrene Heerführer nicht gemeinsam gegen Marius vorgingen, sondern sich räumlich und zeitlich getrennt von ihm schlagen ließen?

Eine Erklärung kann nur überzeugen, wenn man anerkennt, dass die Teutonen und Kimbern von Anfang an getrennt gegen die Römer kämpften. Die Teutonen im Westen an der Rhone, die Kimbern an der Ostgrenze Roms beidseitig der Julischen Alpen. Beide Heere hatten außer dem Ziel, den Römern schwere Schäden zuzufügen, keine Gemeinsamkeiten. Die Teutonen führten von 109v.Chr. bis 192v.Chr. durchgehend Krieg gegen die Römer; die Kimbern schlugen zweimal zu, einmal in Noreia 113v.Chr. und ein anderes Mal 102v.Chr. in Oberitalien; statt in Vercellae wahrscheinlich in Vicenza (Vicetia).

Unter diesem Gesichtspunkt bekommt die Darstellung der Schlacht von Noreia eine völlig andere Bedeutung als die bisher öffentlich gemachte. Überlieferungen sind mit Vorsicht zu genießen. Sie sind voller Widersprüche in den Abläufen des Zuges und in der Nennung geografischer Räume. Vor allem bleiben die Herkunft und die Gründe der Wanderungen der Kimbern und Teutonen in der Überlieferung im Dunkeln. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass die Römer allen Barbaren, die sich gegen sie zur Wehr setzten, den Hunger nach römischem Land unterstellten. Ein Motiv, das für ihre eigenen Eroberungszüge dauerhaft bestimmend war, jedoch äußerst selten für die Angreifer oder „Aufständischen“. Es diente lediglich als fadenscheinige Begründung für ihre Kriegszüge.

Im Buch „Die Kimbern und Teutonen kamen nicht aus Jütland“, das im Verlag „tredition“ 2018 erschien, wurde ausführlich auf diese Problematik eingegangen. Das Ergebnis weicht von der allgemeinen Erzählung über die Züge ab und stellt die These auf, dass es keinen gemeinsamen Zug der Kimbern und Teutonen gegeben hat.

Die Teutonen und Ambronen werden vom Verfasser am Niederrhein (in den Niederlanden, Belgien und Nordrhein-Westfalen) angesiedelt. Von dort aus führten sie ihre Kriegszüge mit den aus der Westschweiz stammenden Tigurinern gegen die Römische Republik in der neu gegründeten Provinz Gallia Transalpina.

Die Kimbern dagegen werden nicht als germanischer Stamm und Partner der Teutonen angesehen, sondern als ein pontisches Söldnerheer, finanziert von Mithridates VI., dem König von Pontos und Herrscher im Bosporanischen Reich auf der Krim. Die Bezeichnung Kimbern; lateinisch Cimbri; altgriechisch Κίμβροι, Kímbroi, muss in diesem Zusammenhang abgeleitet werden von den Nachkommen des Reitervolks der Kimmerer oder Kimmerier. Verwandt mit den Skythen und Sarmaten, in Machtkämpfen zerrissen, siedelten sie auf der Krim, am kimmerischen Bosporus, am Asowschen Meer im Raum Tyras, in der Dobrudscha und um Sinop, der Hauptstadt von Pontos, wo Mithridates seinen Sitz hatte. Da er seine Söldner überwiegend aus diesem Volk anwarb, führten sie den Namen auch nach Noreia. Sie dominierten das Heer und ihr Name Kimmerer wurde von den Römern zu Cimbri (Kimbern) verwandelt.

Um die im dauernden Kampf gegen Rom geschwächten Skordiker zu unterstützen und das weitere Vordringen der Römer auf dem Balkan zu verhindern, leistete Mithridates militärische Hilfe. Auch unter diesem Gesichtspunkt erhält die Schlacht von Noreia eine völlig andere Bedeutung.

Die Schlacht von Noreia 113v.Chr. ist u.a. dafür berühmt, dass sie als die erste Schlacht zwischen Römern und Germanen in die Geschichtsschreibung eingegangen ist. Vor allem im deutschsprachigen Kulturraum findet sie deshalb eine besondere Aufmerksamkeit, weil zum ersten Mal germanische Völker, die zu den Vorfahren der Bewohner dieses Kulturkreises gehören, in das Licht der Geschichte traten. Tatsächlich kämpften keine Germanen in Noreia. Was man nicht ausschließen kann, wären die Boier und Bastarnen, die als Sweben mit den Germanen verwandt waren.

Dass sie bis heute nichts von ihrer Popularität verloren hat, liegt daran, dass sie geheimnisumwoben ist. Wo lag Noreia? Was war Noreia für ein Ort? Das ist das Geheimnis, an dessen Aufklärung seit...

Erscheint lt. Verlag 12.1.2024
Verlagsort Ahrensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte Altertum / Antike
Geisteswissenschaften Geschichte Regional- / Ländergeschichte
Schlagworte kimmerer • Noreia • Noricum • Römer • Skordisker • Slowenien
ISBN-13 9783384196606 / 9783384196606
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Die Begründung von Lebensformen angesichts gesellschaftlicher …

von Matthias Becker

eBook Download (2025)
Mohr Siebeck (Verlag)
CHF 28,30
Geschichte und Kultur

von Michael Sommer

eBook Download (2025)
C.H.Beck (Verlag)
CHF 9,75
Geschichte und Kultur

von Michael Sommer

eBook Download (2025)
C.H.Beck (Verlag)
CHF 9,75