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Schnittmuster des Geschlechts

Transvestitismus und Transsexualität in der frühen Sexualwissenschaft

(Autor)

Buch | Softcover
243 Seiten
2005
Psychosozial-Verlag
9783898064637 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Schnittmuster des Geschlechts - Rainer Herrn
CHF 41,85 inkl. MwSt
Anhand von weitgehend unbekanntem Archiv- und Bildmaterial stellt Herrn den wissenschafts- und sozialgeschichtlichen Diskurs um die Transvestiten und Transsexuellen im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts dar. Die heute nahezu vergessene Rolle des Sexualwissenschaftlers und -reformers Magnus Hirschfeld (1868–1935) und seines Instituts für Sexualwissenschaft steht dabei im Mittelpunkt.
Anhand von weitgehend unbekanntem Archiv- und Bildmaterial stellt Herrn den wissenschafts- und sozialgeschichtlichen Diskurs um die Transvestiten und Transsexuellen im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts dar. Er beschreibt den Kampf der Transvestiten um juristische und gesellschaftliche Anerkennung, um ihre Abgrenzung gegenüber den Homosexuellen sowie ihre Selbstorganisation. Gleichzeitig versuchten bereits einige Transvestiten, die man heute als ›Transsexuelle‹ bezeichnen würde, ihre physische Erscheinung mit der empfundenen Geschlechtszugehörigkeit in Einklang zu bringen – sowohl im Selbstversuch als auch mit ärztlicher Hilfe. Die ab 1912 aufkommenden ersten Frau-zu-Mann- und ab 1920 auch Mann-zu-Frau-Umwandlungen dokumentiert Herrn ebenso wie die Entwicklung des Instituts für Sexualwissenschaft und das Wirken von Magnus Hirschfeld.

Inhalt
Geleitwort von Volkmar Sigusch: Die Anfänge der Genochirurgie
Vorwort
Danksagung
1. Die Cross-Dresser in der Sexualpathologie
2. Die ungleichen Schwestern: Abspaltung der Cross-Dresser
2.1 Die Cross-Dresser melden sich zu Wort
2.2 Das ambivalente Verhältnis Homosexueller zur Weiblichkeit
2.3 Die Wissenschaft als Forum
3. Hirschfelds Entwurf des Transvestitismus
3.1 Die Protagonisten
3.2 Das Phänomen
3.3 Die Körper
3.4 Die Sexualität
3.5 Die Frauen
3.6 Die Gegenprobe
3.7 Juristische Hürden
3.8 Der illustrierte Begleitband »Der erotische Verkleidungstrieb«
4. Auswirkungen I
4.1 Die Rezeption von Hirschfelds Entwurf
4.1.1 In der Sexualwissenschaft
4.1.2 In der Psychoanalyse
4.2 Eine ungewöhnliche Zusammenarbeit: Transvestiten, Ärzte und Behörden
4.3 Die Transvestiten im Ersten Weltkrieg
4.4 Homosexuelle Transvestiten
4.5 Der »problematische« Körper
4.6 Hormonwirkungen
5. Die Transvestiten im Institut für Sexualwissenschaft
5.1 Entwicklungslinien des Instituts
5.2 Die Erforschung der Transvestitinnen. Zweiter Versuch
5.3 Die Transvestitenberatung
5.4 Liberalisierungen: Juristische und kriminalistische Regelungen der Weimarer Zeit
Die behördliche Anerkennung der Transvestiten
5.5 Die Welt der Transvestiten
5.6 Der Zusammenschluss
5.7 Exkurs: Transvestiten in der NS-Zeit
Widersprüchliche Praktiken
6. Der lange Weg zum »anderen« Geschlecht – operative Geschlechtsumwandlungen
6.1 Der »planlose« Beginn
6.2 Ein gefährliches Zwischenspiel – Transvestiten als Selbst-Operateure
6.3 Der Wunsch nach Geschlechtsumwandlung bei »extremen« Transvestiten
6.4 Techniken der Geschlechtsumwandlung
6.4.1 Der Bart
Exkurs: Juristisches Nachspiel, ein Patient prozessiert
6.4.2 Die Brust
Paraffininjektionen
Hormontherapie
6.4.3 Das Genitale
6.5 Geschlechtsumwandlungen im Institut für Sexualwissenschaft
6.5.1 Kompetenzen, Möglichkeiten und Grenzen
Irrtümlich als Geschlechtsumwandlung bezeichnete Fälle
6.5.2 Die operative Geschlechtsumwandlung wird Routine
Die rechtliche Absicherung
Unklare Folgen
7. Auswirkungen II: Die undankbaren Erben

»Die unvoreingenommene und behutsame Art der Beschreibung, die zugleich von großer Kenntnis zeugt, macht dieses Buch zu einem Leseerlebnis der besonderen Art; ohne Voyeurismus wird ein heikles Thema umfassend und detailliert dargestellt, dennoch ist das Buch verständlich geschrieben.«
Marion Hulverscheidt in sehepunkte 6 (2006), Nr. 3

»Das Buch beeindruckt durch die Fülle des verarbeiteten Quellenmaterials, das in seinen wörtlichen Zitaten oft sehr bewegend ist. Die Abbildungen wirken nicht nur auf der Ebene der beschriebenen Phänomene, sondern geben zugleich Zeugnis von historischen Sichtweisen zu Geschlecht.«
Konstanze Plett in Sexuologie 14 (1-2) 2007

»›Schnittmuster des Geschlechts‹ ist eine faszinierende Darstellung der Kämpfe um stimmige Identitäten, das Buch liefert eine bislang vergessene Geschichte der Transsexualität und der Geschlechtschirurgie«
Sandra Maß in L’Homme. Europäische Zeitschrift für Feministische Geschichtswissenschaft 18. Jg., Heft 2, 2007

Reihe/Serie Beiträge zur Sexualforschung
Verlagsort Gießen
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Gewicht 385 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Psychiatrie / Psychotherapie
Sozialwissenschaften Soziologie Gender Studies
Sozialwissenschaften Soziologie Spezielle Soziologien
Schlagworte Geschichte der Sexualwissenschaft • Geschlechtsidentität • Geschlechtsumwandlung • Magnus Hirschfeld • Sexualforschung • Transsexualität • Transvestit • Transvestitismus • Wissenschaftsgeschichte
ISBN-13 9783898064637 / 9783898064637
Zustand Neuware
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