Vom Text zur Person
Meiner, F (Verlag)
978-3-7873-1722-6 (ISBN)
Paul Ricœur kommt 1913 in Valence zur Welt und wächst nach dem frühen Tod der Eltern bei Pflegeeltern in der Bretagne auf. Er studiert an der Sorbonne Philosophie, wird aber 1939 eingezogen und beginnt in der Kriegsgefangenschaft Deutsch zu lernen und die deutsche Philosophie zu studieren. Nach Kriegsende erhält er eine Professur an der Sorbonne, wechselt aber 1966 an die Reformuniversität Nanterre. Die frühe Auseinandersetzung mit Husserl, Heidegger, Jaspers und Marcel behält durch Annäherung und Gegensatz prägenden Einfluß auf sein Lebenswerk.Ricœurs auf drei Teile hin angelegtes Werk Philosophie de la volonté will in einem ersten Teil eine Anthropologie bieten, die sich um die Frage nach „mythischer Unschuld und empirischer Schuld“ des Menschen bewegt. Das Werk bleibt jedoch unvollendet. In den 60er Jahren beginnt in De l’interprétation Ricœurs Auseinandersetzung mit der Psychoanalyse Freuds und dem Strukturalismus, die er in seine eigene philosophische Hermeneutik integriert. Als Ricœur 1970 als Nachfolger Paul Tillichs an der Universität in Chicago eine weitere Professur erhält, wird das Phänomen der Sprache in ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen immer mehr zum wesentlichen Objekt der Betrachtung. Er entwickelt eine allgemeine Hermeneutik, die u.a. durch die amerikanische analytische Philosophie beeinflußt ist. Diese auf den resultativen Aspekt von Sprache bei der Formung von Wirklichkeit zielende Beschäftigung mündet in die Arbeit La métaphore vive von 1975.Paul Ricœur stirbt im Alter von 92 Jahren in Paris.
Peter Welsen ist Professor für Theoretische Philosophie an der Universität Trier. In der „Philosophischen Bibliothek“ hat er Schopenhauers „Über die Grundlage der Moral“ (PhB 579) und Paul Ricœurs „Vom Text zur Person“ (PhB 570) herausgegeben.
»Der Hermeneutik identitätsstiftender Erzählungen, die ein gelingendes Leben des Selbst indizieren, wird, wie ein Zwilling, immer auch die Hermeneutik des Misslingens beigesellt bleiben. Es gehört zu den bleibenden Verdiensten Ricoeurs, sich programmatisch gegen jeden Versuch gewandt zu haben, diese Dialektik still zu stellen.«
Süddeutsche Zeitung
»Wie es diese wenigen Andeutungen zeigen, erschließt der vorzügliche Band das ganze philosophisch-hermeneutische Denken Ricoeurs bis hin zur letzten großen Thematik von 'Gedächtnis, Geschichte, Vergessen'. Er kann in seiner Auswahl der Beiträge und der diese in den Zusammenhang der Hauptwerke einordnenden 'intellektuellen Autobiographie' als verlässlicher Wegweiser und Zugang zu einem für die Theologie noch immer nicht in seiner ganzen Relevanz wahrgenommenen großen Denker des vergangenen Jahrhunderts dienen.«
Marburger Jahrbuch Theologie XX (Marburger Theologische Studien 105)
»Die 'intellektuelle Autobiographie' Ricoeurs sollte als einführende Lektüre zu jedem Seminar verwendet werden, das sich mit diesem Autor beschäftigt. Auch die Bibliographie ist überaus nützlich; gleiches gilt für das Glossar griechischer Ausdrücke, welches eine gute Hilfestellung in Lehrveranstaltungen bietet.«
Prof. Dr. Michael Quante
»... gibt eine gut durchstrukturierte Einführung in Paul Ricoeurs Hermeneutik der Handlung, Person und Leiblichkeit.«
Prof. Dr. Bernhard Irrgang
»Eine sehr gute Einführung in Ricoeurs philosophische Hermeneutik. Besonders lobenswert ist die erstmalige Präsentation einiger wichtiger Aufsätze in deutscher Sprache, besonders der 'Intellektuellen Autobiographie' von 1995.«
Prof. Dr. Christoph Jamme
»... eignet sich ganz hervorragend als Grundlage für eine Übung.«
Prof. Dr. Daniel Krochmalnik
»Es handelt sich meines Erachtens um die Zusammenstellung sehr wichtiger und für die Entwicklung des Autors äußerst aufschlussreicher Texte, die für die deutsche Rezeption eine bedeutende Bereicherung darstellen. Das Buch kann ohne weiteres für ein einführendes Seminar über Ricoeur als Grundlage dienen und für weitergehende Beschäftigung eine wichtige Ergänzung sein. Die einleitende Besprechung der Texte ist knapp, aber instruktiv.«
Prof. Dr. Walter Schweidler
»Ricoeurs hermeneutisches Denken wird in diesem Band in seiner ganzen Vielschichtigkeit sichtbar.«
Prof. Dr. Hubert Sowa
»Diesem Buch gelingt es auf eingängige Weise, Ricoeur auch dem akademischen Neuling nahe zu bringen und für eine weitere Lektüre zu begeistern. Daher ist dem Werk eine weite Verbreitung und wohlwollende Aufnahme zu wünschen.«
Prof. Dr. Carl-Friedrich Geyer
| Erscheint lt. Verlag | 23.8.2005 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Philosophische Bibliothek ; 570 |
| Sprache | deutsch |
| Maße | 122 x 190 mm |
| Gewicht | 367 g |
| Einbandart | gebunden |
| Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Philosophie der Neuzeit |
| Schlagworte | Ethik • HC/Philosophie/20., 21. Jahrhundert • Hermeneutik • Metapherntheorie • Phänomenologie • Religionsphilosophie • Ricoeur, Paul |
| ISBN-10 | 3-7873-1722-8 / 3787317228 |
| ISBN-13 | 978-3-7873-1722-6 / 9783787317226 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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