Versuch einer Weltdeutung (eBook)
214 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7583-6116-6 (ISBN)
Mein Name ist Thilo Sebastian Jaskewitz, und ich bin nunmehr 43 Jahre alt. Ich habe Rechtswissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum studiert. Doch meine eigentliche Passion liegt auf dem philosophischen Gebiet. Mittlerweile habe ich einige Werke philosophischen, lyrischen sowie theologischen Inhalts verfasst.
Vorrede
Nachdem ich sozusagen mein halbes Leben lang ohne jegliches Weltbild „herumgelaufen“ bin, möchte ich mit dieser Abhandlung erstmals den Versuch einer Weltdeutung unternehmen. Denn wie ich schon in meinem Werke „Grundprinzipien der Philosophie“ angedeutet habe, verfüge ich zwar derzeit über keinerlei Weltbild, doch zeichnen sich allmählich die Grundlinien dazu ab. Von daher will ich mit gegenwärtiger Schrift dieses große Wagnis tatsächlich eingehen, verweise aber gleichzeitig auch auf die Vorläufigkeit des Ganzen. Denn ich gehöre mit Sicherheit nicht zu der Sorte Denker, welche ihre Lehre ohne Rücksicht auf Verluste als Wahrheit heraus posaunen und damit schließlich ganze Völkerschaften ins Verderben stürzen. Man erwartet ja von einem Philosophen gemeinhin eine großangelegte Weltdeutung und möglichst interessante neuartige Aufschlüsse. Doch kann und will ich dies nur sehr bedingt versprechen. Aus diesem Grunde habe ich mir in meinen bisherigen Werken auch immer daran genügen lassen, den Leser zum eigenständigen Denken anzuregen. Über diesen Anspruch möchte ich nun ein wenig hinausgehen und hoffe, dass mir dies gelungen ist, ohne der Hybris zu verfallen. Doch zunächst ein kleiner Einblick in meinen eigenen geistigen Werdegang.
Bereits im Jahre 2006 erfuhr ich die erste große Weltbilderschütterung. Auch ich war nämlich einmal ein Kind meiner Zeit, wie man sagt. Denn zwar haben mich schon immer die großen philosophischen Fragen interessiert – und auch mit den sogenannten Verschwörungstheorien war ich peripher in Berührung gekommen –, doch hatte ich bis dahin den großen Rahmen des herrschenden Weltbildes kaum hinterfragt. Auch den technologischen Fortschritt habe ich bis dahin relativ unreflektiert mitgemacht, da ich nämlich jede neue Entwicklung stets als nächsten logischen Schritt empfand, welcher auf der Basis der vorangegangenen Entwicklung vollzogen wurde. 2006 aber sollte für mich zum Jahr des Erwachens werden. Damals stieß ich nämlich auf gewisse Internetseiten, auf welchen das Alter der Erde in Frage gestellt wurde. Dieses beträgt nach neuesten Schätzungen ca. 4, 3 Milliarden Jahre. Doch die Betreiber dieser Webseiten gingen von einer sehr viel jüngeren Erde aus. Dass ich es bei ihnen mit Vertretern des sogenannten Intelligent Design zu tun hatte, war mir damals noch nicht bewusst. Doch eines wusste ich: Diese Leute verfügten über eine sehr viel weitergehende Kompetenz, als man sie sonst von Verschwörungstheoretikern gewohnt war. Tatsächlich stammten nicht wenige von ihnen selbst aus dem Lager der Wissenschaftler und rechneten dem erstaunten Leser ihre Behauptungen auch mittels komplexester Formeln vor. Da sah ich zum ersten Mal: Auch als seriöser Wissenschaftler vermag man einen völlig alternativen Standpunkt einzunehmen. Bis dahin hatte ich nämlich die Wissenschaft als eine Art von Monolith wahrgenommen. Alle Wissenschaftler schienen unisono zu singen! Und durch diese Erkenntnis war eine regelrechte Lawine losgetreten worden. Mit anderen Worten: Ich begann mich für alternative Weltbilder und Sichtweisen im großen Stile zu öffnen. Und dann kam eines zum anderen. Es regnete geradezu neue Erkenntnisse. Nichts, aber auch wirklich gar nichts schien so zu sein, wie es die offiziellen Modelle darstellten. Die Kehrseite des Ganzen war freilich, dass ich fortan in zwei Welten zu leben hatte: in der „normalen“ Welt und der eigentlichen Welt. Dieser Zustand hatte natürlich etwas Schizophrenes oder Psychotisches an sich, war aber, wie ich heute weiß, ein notwendiges Durchgangsstadium. Blieb nur abzuwarten, wann sich das neu erworbene Wissen wieder setzen würde! Doch bis dahin musste ich sozusagen durch die Hölle gehen: Vorgänge, welche ein normaler Mensch als völlig neutral wahrnehmen würde, stellten sich mir als erfüllt und überladen dar mit okkulten Symbolen und Zusammenhängen, ein Geisteszustand, den der eine als Aberglauben brandmarken würde und der andere als Beziehungswahn. Aber: Der Vorzug desselben besteht darin, dass er eine Welt eröffnet, für die der Normale buchstäblich blind ist, eine Welt, welche sonst nur von Hexen und Magiern betreten werden kann! Ich jedenfalls war der Meinung, dass ich mich dieser neuen Herausforderung zu stellen hätte und dass ohne dieses Wagnis eine Wahrheitsfindung schlechterdings unmöglich bliebe. Gesagt, getan. Ich habe mich praktisch jedem Paradigmenwechsel1 ausgesetzt, der nur denkbar ist, getreu dem Motto: Sei stets bereit, alles was du bis gestern geglaubt hast, heute fallen zu lassen, wenn es sich als falsch herausstellt! Von geschichtsrevisionistischen Ansätzen über die Erforschung der Geschichte der Freimaurerei bis hin zu alternativen wissenschaftlichen Weltbildern war alles mit dabei! Was den letzten Punkt anbelangt, nämlich die alternativen Weltbilder, so hat da die sogenannte Innenwelttheorie bei mir die krasseste Erschütterung bewirkt, wie ich bereits in meinem Werk „Versuch der Grundlegung einer neuen Methode des philosophischen Denkens“ ausgeführt habe. Denn dieselbe geht von Parametern aus, welche sich mühelos in die aktuell gültigen physikalischen Konstanten umrechnen lassen und gilt zudem auch noch als mathematisch unwiderlegbar! Das heißt doch, mit anderen Worten, dass sie solange als gleichberechtigt neben dem Kopernikanischen Weltbild stehen bleiben muss, bis sie ausdrücklich widerlegt worden ist, eine Implikation, welche mich unmöglich kalt lassen konnte!
Einige Zeit später sollte sich bei mir sogar die Flache-Erde-Theorie zu Wort melden, eine Theorie, für die ich inzwischen eine gewisse Schwäche entwickelt habe, und zwar aufgrund ihrer Einfachheit. Denn gemäß dem Grundsatze des Ockham‘schen Messers ist bei dem Vorliegen mehrerer Theorien zur Erklärung ein und desselben Sachverhaltes der einfacheren Theorie der Vorzug zu geben. Und die Flache-Erde-Theorie ist bei weitem einfacher als die Theorie der Globus-Erde! Ich kam aber mit dieser Theorie wie folgt in Berührung: Ich war nämlich „zufällig“ auf ein YouTube-Video gestoßen, in welchem ein Mann wahrhaftig die Behauptung erhob, er könne die Flachheit und Unbeweglichkeit der Erde dadurch beweisen, dass er von einem Stuhle herunterspringe, denn, so sein Argument, wenn die Erde sich bewegen würde, so hätte sie sich unter ihm wegdrehen müssen. Er sei aber gerade da wieder aufgekommen, wo er es erwartet hätte! Ich war ja immer schon sehr tolerant, aber das war selbst für mich zu viel! Also legte ich dieses Forschungsgebiet wieder auf Eis, bis ich auf die Videos eines gewissen Eric Dubay2 gestoßen bin. In dessen Dunstkreis gelangte ich in den Besitz eines PDF-Dokumentes, in welchem die Flacherdler an die zweihundert Argumente für die flache Erde darlegten. Ich war einerseits von deren Quantität, andererseits aber auch von deren Qualität beeindruckt. Die Argumente bestachen durch Originalität und Fundiertheit. Als ich diesen Befund aber mit den Argumenten der „Globus-Anhänger“ verglich, so nahmen sich Letztere eher kläglich aus! Denn ein Globus-Vertreter vermag maximal fünf bis zehn Argumente aus dem Hut zu zaubern, während der Mann auf der Straße vielleicht ein oder zwei Argumente mit Gewalt reproduzieren kann. Über dieses Ungleichgewicht aber musste ich mich schon einigermaßen wundern, denn schließlich war ich ja hier mit einer erstaunlichen Unwissenheit gerade auf einem Gebiet konfrontiert, auf welches der moderne aufgeklärte Mensch von heute doch so stolz ist! Waren wir also jahrhundertelang getäuscht worden? Viel wichtiger als die Entscheidung über Wahrheit oder Unwahrheit der einen oder der anderen Theorie war für mich als Philosoph aber die Tatsache, dass es diese Diskussion heutzutage überhaupt noch gibt! Denn diese Tatsache ist aufschlussreicher als man beim ersten Hinsehen glauben würde. Beweist sie doch eine Wahrheit, welche schon von Arthur Schopenhauer ausgesprochen worden war: Dass uns nämlich lediglich die Tatsachen unseres eigenen Bewusstseins unmittelbar gegeben seien, alles andere hingegen uns nur mittelbar gegeben sei, woraus ja ganz klar folgt, dass allem gegenüber, was uns von außen her „aufgetischt wird“, eine prinzipielle Skepsis geboten ist3! Dazu zählen nun aber auch die Ergebnisse der modernen Naturwissenschaft, vor allem dann, wenn diese als Deuterin des Weltganzen auftritt. Und dies tut sie durchaus, ist doch die Deutungshoheit über Gott und die Welt von der Kirche auf die Wissenschaft übergegangen! Und der Wissenschaft vertrauen die Meisten heute nahezu blind! Was aber wäre, wenn dieselbe uns ein völlig unzutreffendes Bild von der Wirklichkeit vermittelt hätte und uns so entweder vorsätzlich oder aber zumindest grob fahrlässig getäuscht hätte? Welches Motiv aber sollte einer derart großangelegten Täuschung zugrundeliegen, könnte jemand einwenden. Ganz einfach: Alles, aber auch wirklich alles hängt davon ab, welchem Weltbild man anhängt! Wenn ich also glaube, dass es sich bei der Erde nur um ein unbedeutendes Staubkorn im hinterletzten Winkel des schier unermesslichen Universums...
| Erscheint lt. Verlag | 4.12.2023 |
|---|---|
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Geisteswissenschaften |
| ISBN-10 | 3-7583-6116-8 / 3758361168 |
| ISBN-13 | 978-3-7583-6116-6 / 9783758361166 |
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