Zum Hauptinhalt springen
Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de

Germania Magna (eBook)

Die Germanenkriege Roms von 50v.Chr. bis 85n.Chr.
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
388 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-384-05128-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Germania Magna -  Walter Krüger
Systemvoraussetzungen
2,99 inkl. MwSt
(CHF 2,90)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Ab 27 v.Chr.bestimmte Augustus endgültig den Rhein als Grenze der Römischen Republik. Er baute den Fluss zu einer stark befestigten Grenzlinie aus. Gebiete östlich des Flusses bezeichneten die Römer von da an als Germania Magna, obwohl der größte Teil der Bevölkerung aus Angehörigen swebischer Stämme bestand. Die am Niederrhein lebenden germanischen Stämme erfuhren durch die römische Grenzziehung eine Teilung ihrer Lebensräume. Um diese Quelle eines dauerhaften Widerstandes zu beseitigen, plante Augustus die Eroberung weiterer Gebiete östlich des Rheins mit dem Ziel, dort eine neue römische Provinz zu schaffen, auch zur Sicherung der Provinz Gallien. Die Ereignisse, die sich aus dieser Entscheidung ableiten lassen, mündeten in einen Freiheitskampf, der Germanen und Sweben zwischen Rhein und Elbe, der über einhundertdreißig Jahre andauerte. Diese Schilderung umfasst auch die Aufstände der bereits links des Rheins unter römischer Herrschaft lebenden Germanen. Außerordentlich fähige Heerführer brachten den Römern schwere Niederlagen bei und zeigten ihren ungebrochenen Freiheitswillen. Dazu gehörten der Sugambrer Maelo, der Cherusker Arminius, der Markomanne Marbod, der Friese Gannascus und der Bataver Civilis. Augustus und seine Nachfolger erreichten ihr Ziel, die Germania Magna zu erobern, nicht. Im Gegenteil, sie legten durch ihre Kriege den Grundstein für einen wachsenden Widerstand, für größere und stärkere Stammesverbände. Es soll gezeigt werden, dass die Stämme an Rhein und Weser bereits in der frühen Kaiserzeit den Boden vorbereiteten, auf dem das weströmische Reich später zerbrach und durch germanische und swebische Reiche abgelöst wurde.

Walter Krüger wurde am 9.November 1938 in Raguhn in Anhalt geboren und wuchs in Oranienbaum als ältestes von vier Geschwistern auf. Beeinflusst von der Dessau-Wörlitzer Kulturlandschaft und dem Bauhaus studierte er nach dem Abitur in Halle/Saale Architektur in Weimar. Seit 1964 lebte und arbeitete er in Berlin. Walter Krüger wurde 1988 zum Dr.-Ing. promoviert. Ab 1990 gründete er ein Architekturbüro und nahm aktiv am Wiederaufbau in den neuen Bundesländern teil. Neben seiner Tätigkeit als freischaffender Architekt widmete er sich seit 2010 wieder der wissenschaftlichen Arbeit. Heute lebt er in Potsdam. Seit seiner Kindheit interessierte sich Walter Krüger für historische Themen. Vor allem die Anfänge der europäischen Geschichte von der Antike bis zum frühen Mittelalter, die in Mitteleuropa trotz der gewaltigen Fortschritte durch Forschung und Archäologie noch weitgehend im Dunkeln liegen, hatten es ihm angetan. Sein Wissen und seine Erkenntnisse zu frühgeschichtlichen Themen sammelte und veröffentlichte er bisher in den Büchern "Die Kimbern und Teutonen kamen nicht aus Jütland" und in den drei Bänden der Buchreihe "Rom kämpft um den Rhein". Diese populärwissenschaftlichen Arbeiten wurden fortgesetzt und fanden ihren vorläufigen Abschluss in dem Buch "Roms Kriege am Rhein".

Walter Krüger wurde am 9.November 1938 in Raguhn in Anhalt geboren und wuchs in Oranienbaum als ältestes von vier Geschwistern auf. Beeinflusst von der Dessau-Wörlitzer Kulturlandschaft und dem Bauhaus studierte er nach dem Abitur in Halle/Saale Architektur in Weimar. Seit 1964 lebte und arbeitete er in Berlin. Walter Krüger wurde 1988 zum Dr.-Ing. promoviert. Ab 1990 gründete er ein Architekturbüro und nahm aktiv am Wiederaufbau in den neuen Bundesländern teil. Neben seiner Tätigkeit als freischaffender Architekt widmete er sich seit 2010 wieder der wissenschaftlichen Arbeit. Heute lebt er in Potsdam. Seit seiner Kindheit interessierte sich Walter Krüger für historische Themen. Vor allem die Anfänge der europäischen Geschichte von der Antike bis zum frühen Mittelalter, die in Mitteleuropa trotz der gewaltigen Fortschritte durch Forschung und Archäologie noch weitgehend im Dunkeln liegen, hatten es ihm angetan. Sein Wissen und seine Erkenntnisse zu frühgeschichtlichen Themen sammelte und veröffentlichte er bisher in den Büchern "Die Kimbern und Teutonen kamen nicht aus Jütland" und in den drei Bänden der Buchreihe "Rom kämpft um den Rhein". Diese populärwissenschaftlichen Arbeiten wurden fortgesetzt und fanden ihren vorläufigen Abschluss in dem Buch "Roms Kriege am Rhein".

EINLEITUNG

Caesar, 59v.Chr. Konsul und im nachfolgenden Jahr Statthalter der beiden Provinzen Gallia Cisalpina und Gallia Transalpina, suchte den Erfolg. Er wollte ihn im Krieg finden. Die rechtlichen Amtsbefugnisse lieferte ihm das Imperium. Sein Ziel bestand darin, weite Gebiete Westeuropas zu erobern. Unter dem Vorwand, Bundesgenossen der römischen Republik gegen äußere Feinde verteidigen zu müssen, begann er diesen Krieg. Fast acht Jahre währte der Kampf mit gallischen, belgischen und germanischen Stämmen zwischen den Pyrenäen und dem Rhein. Das eroberte Gebiet sollte als eine neue Provinz, die er Gallien nannte, der Republik angegliedert werden. Caesar beschrieb diesen Feldzug in einem Buch mit dem Titel „Der Gallische Krieg“.

Der Rhein, der größte Fluss Westeuropas, sollte sich einreihen unter die großen Grenzflüsse der römischen Republik. Dadurch bekäme die neue Provinz einen besonderen Klang. Mehrmals stieß Caesar in diesem Krieg bis zum Rhein vor, im Oberelsass, an der Mosel und an der Wupper. Er behauptet, den Rhein zweimal überschritten zu haben.

Als der Krieg 50v.Chr. endete, hatte Caesar zwischen den Pyrenäen und dem Rhein alle aquitanischen, aremorikischen, gallischen und belgischen Stämme unterworfen. Die linksrheinisch-germanischen waren mehrmals besiegt, geschwächt und ihr Lebensraum verwüstet, doch nicht endgültig bezwungen worden. In meiner Buchreihe „Rom kämpft um den Rhein“, in der die Kriege Caesars mit den Sweben und Tigurinern, mit den Belgern und mit den Germanen geschildert werden, vertrete ich die Ansicht, dass der Rhein im Jahr 50v.Chr. noch nicht die neue Grenze der Republik darstellte. Das blieb so lange Wunschdenken Caesars, wie es keine militärischen Lager am Rhein gab. Das römische Protektorat, wie das eroberte Gebiet besser bezeichnet werden sollte, endete an den Grenzen der linksrheinischen Germanen und der Treverer.

Caesars Ziel, die neue Provinz an den Rhein heranzuführen, setzte erst sein Nachfolger Octavian (Augustus) ab dem Jahr 27v.Chr. um. Das geschah nicht als Paukenschlag, sondern bedurfte eines wohlüberlegten Planes und ausreichender Zeit. Wie dieser Prozess ablief, wer daran beteiligt war und wie sich die Betroffenen darin verhielten, das ist der Gegenstand dieses Buches. Die Betroffenen, das waren die beidseitig am Niederrhein lebenden germanischen Stämme und ihre im östlichen Hinterland lebenden swebischen Nachbarn. Deren Stammesgebiete erreichten den Rhein im Gebiet der Mündungen des Mains und des Neckars.

Im Buch wird deutlich sichtbar gemacht, dass sich die Germanen und Sweben mit dem Vorstoß der Römer an den Rhein und dem späteren Versuch, auch die Elbe zu erreichen, niemals abfanden. Auch die swebischen Stämme am Oberrhein und an der Donau wurden unter Augustus ernsthaft bedrängt. Er bestand darauf, eine weitere Provinz im Alpenvorland zu gründen.

Die historischen Vorgänge, auch wenn sie z.B. nur durch wenige Fakten überliefert werden, lassen erkennen, dass die Römer an keiner Grenze ihres Reiches so viele Soldaten konzentrieren mussten, wie an der zu Germanen und Sweben. Es gibt nur einen Grund dafür: Der nicht enden wollende Widerstand gegen die römische Fremdherrschaft. Aufstände, Strafexpeditionen, Kastelle, Sklaverei, Überfälle, Eroberungszüge, regelrechte Kriege, blutige Schlachten und Verwüstungen fügten sich als Glieder zu einer immer länger und schwerer werdenden Kette, die den Römern zu einer Fessel wurde. Sie konnte erst durch die massiven Angriffe der germanischen und swebischen Völker zerschlagen werden. Am Ende stand der Untergang Westroms.

Es wäre vermessen, diesen gewaltigen und komplexen Stoff in einem Buch erfassen zu wollen; zumal es unzählige darüber auf dem Markt gibt. Die Inhalte der meisten Bücher halten sich an die von antiken Autoren überlieferten Beschreibungen. Nur wenige Zweifel sind zu erkennen. Deshalb geben sie die Geschichte überwiegend aus römischer Sichtweise wieder. Manche Autoren haben ihre Inhalte um die neuesten Erkenntnisse der Archäologen angereichert. Diese beinhalten jedoch so gut wie keine Aussagen zu den ethnischen Gruppen der Fundorte. Bis auf eine Ausnahme: Alle Funde, die der Latènekultur zugeordnet werden können, werden den Kelten als Trägervolk zugeordnet. Die Folge davon ist, dass fast ganz Europa von ihnen besiedelt wurde und alle anderen Ethnien wie die Germanen, Sweben und Slaven zu Eindringlingen, Landräubern und Eroberern abgewertet werden. Auf die Frage, wo denn die vielen Kelten geblieben sind, ausgenommen in Frankreich, gibt es keine befriedigende Antwort.

Es ist mein Bestreben in diesem Buch, die geschichtlichen Vorgänge trotz des Mangels an Überlieferungen stärker auf die Sichtweise der von den römischen Eroberungen betroffenen Völker zu lenken. Deshalb möchte ich mich auf solche Ereignisse und Handlungen beschränken, die aus den Köpfen und Taten der Germanen und Sweben entsprungen sind. Ich versuche, mich auf ihre Seite der Auseinandersetzung mit den Römern zu begeben.

Ihre Beweggründe für den Widerstand und dessen militärische Umsetzung wiegen schwerer als die Wiederholung römischer Texte. Von den römischen Autoren sind uns wenige Namen und Orte der Angegriffenen genannt worden. Beweggründe ihres Denkens und Handelns können nur aus ihren Reaktionen auf römische Aktionen abgeleitet werden.

Was ist wahr und was ist unwahr? Diese schwierige Frage zu beantworten, setzt eine kritische Betrachtung der Überlieferungen voraus. Welche Sachgehalte stehen zur Verfügung? Welche Wahrheiten sind darin enthalten? In Kommentaren zum Sachgehalt möchte ich versuchen, das Verhältnis zum Wahrheitsgehalt herauszufinden. Ich suche die Stellen in den Überlieferungen, die auffällig sind und deren Zusammenhänge nicht logisch erklärt werden können. Wo man etwas fortnimmt aus der Geschichte, bahnt sich der Wunsch einen Weg, etwas Eigenes hinzuzufügen, wenn es logisch erscheint. Das ist nicht ohne Risiko, doch eines Versuchs wert.

Dieses Buch heißt „Germania Magna“. Ging es in den Büchern der Reihe „Rom kämpft um den Rhein“ um die Eroberung der westeuropäischen Gebiete bis zum Rhein und die Bildung einer neuen Provinz Gallien, so geht es im nachfolgenden um die Idee des Princeps Augustus., über den Rhein hinweg eine weitere Provinz zu gründen: Germania magna. Diese Bezeichnung ist römischen Ursprungs und bedeutet Großgermanien. Diese Bezeichnung ergäbe ohne ein Kleingermanien keinen Sinn. Doch sie taucht in den Überlieferungen nicht auf.

Augustus war mit dem Begriff Germanien vertraut. Caesar hatte ihm dazu reichlich Stoff geliefert. Als Princeps geriet er ab 27v.Chr. in Kontakt mit germanischen Stämmen links des Rheins. Stämme, die Caesar teilweise als Nachfolger der Teutonen erbittert bekämpft hatte. Bekannt war, dass sich die Stammesgebiete auf der rechten Rheinseite fortsetzten und dahinter weite Wohnräume der Sweben begannen, an der Weser, an der Elbe und an der Weichsel. Augustus ließ diese Gebiete erkunden durch Reisende, durch Kaufleute und Gesandtschaften. Eine wichtige Erkenntnis war, dass der Rhein nur eine stabile Reichsgrenze werden könne, wenn die durch ihn geteilten Stammesgebiete auch rechts des Flusses römisches Territorium würden. Aus dieser Einsicht entwickelte er das Ziel, zwischen Elbe und Rhein eine neue römische Provinz zu gründen.

Die germanischen Stämme links des Rheins bildeten somit den kleineren Teil Germaniens und die rechts davon den größeren. Um den Germanen das Recht abzusprechen, links des Flusses zu wohnen und zu herrschen, wurden deren Gebiete in die Provinz Gallia Belgica eingegliedert. Alle Bewohner dieser Provinz waren fortan Gallier. Germanen hießen nur die rechtsrheinischen Bewohner. Kleingermanien erwachte erst wieder zum Leben, als Domitian es aus den Provinzen Germania inferior und Germania Superior rechtmäßig bildete.

Was aus der Idee einer Provinzbildung Germania wurde und wie sie während der Kriege scheiterte, ist Gegenstand dieses Buches. Cassius Dio sagte: „Die Römer besaßen zwar einige Teile dieses Landes, doch kein zusammenhängendes Gebiet, sondern wie sie es gerade zufällig erobert hatten“. Den Germanen und Sweben war das Anliegen Roms deutlich geworden, doch einen übergreifenden Begriff „Germanien“ kannten sie nicht. Germanien als Territorialbegriff war eine rein römische Sprachregelung.

Eine besondere Betrachtung verdient die spätere Grenze der Römer zu den Germanen und Sweben. Sie verlief im Norden entlang des Rheins, von der Mitte bis zum Bodensee rechts des Rheins in Gestalt eines Limes. Dieser Limes endet in der Nähe von Regensburg und danach bildet wieder die Donau die Reichsgrenze. Anhand der überlieferten Fakten möchte ich beweisen, dass diese willkürliche Grenzziehung, die Jahrhunderte alte Stammesgebiete trennte, der eigentliche Grund für die vielen Vorstöße der Germanen und Sweben in das römische Reich war. Diese Grenze...

Erscheint lt. Verlag 1.11.2023
Verlagsort Ahrensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte Altertum / Antike
Geisteswissenschaften Geschichte Regional- / Ländergeschichte
Sozialwissenschaften
Wirtschaft
Schlagworte Arminius • Augustus • Bataveraufstand • Germanenkriege • Germania Magna • Marbod
ISBN-10 3-384-05128-9 / 3384051289
ISBN-13 978-3-384-05128-8 / 9783384051288
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Die Begründung von Lebensformen angesichts gesellschaftlicher …

von Matthias Becker

eBook Download (2025)
Mohr Siebeck (Verlag)
CHF 28,30
Geschichte und Kultur

von Michael Sommer

eBook Download (2025)
C.H.Beck (Verlag)
CHF 9,75
Geschichte und Kultur

von Michael Sommer

eBook Download (2025)
C.H.Beck (Verlag)
CHF 9,75