Sinn und Zweck (eBook)
316 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-347-98570-4 (ISBN)
Sinn und Zweck
I
1
ich han die Hüvel so gern,
ich han die Hüvel so gern.
Sinn und der Zweck des Daseins? Auf die Frage gibt es zahllose Antworten, deren wesentlichste ist, ob nicht einer bestimmten von ihnen die Qualität der ultimativen Wesentlichkeit zu eigen ist, die ihr im Vergleich mit allen anderen höchste Geltung und Bedeutung verleiht.
Wenn man darüber nachdenken will, worüber zu denken am meisten lohnt, und was nicht nur für das eigene Individuum sondern für die Allgemeinheit von Belang und Wichtigkeit ist, woran gerät man in diesem Falle und womit endet man? Läßt man es dabei bewenden, daß man sich in der schönen Hügellandschaft des Mittelgebirges wohlfühlt und keine Notwendigkeit sieht und empfindet, der Suche nach dem Sinn und Zweck des Daseins nachhaltig nachzugehn? Überzeugt daß eine definitive und verbindliche Antwort auf die Frage nicht zu erhalten ist oder insofern nicht existiert, daß es im Belieben eines jeden Individuums liegt sich eine zu eigen zu machen. Sollte man davon überzeugt sein, daß Sinn und Zweck des Daseins darin besteht, dem Bewußtsein des Wunders der Existenz und der Kostbarkeit des Daseins höchste Geltung beizumessen und anzustreben, ihm allgemeine Anerkennung zu verschaffen und die Wirklichkeit des Daseins entsprechend auszurichten? Was der Möglichkeit nicht im Wege stehen würde, sich an der Schönheit der Heimat zu erfreuen.
Wenn man die Existenz mit den Methoden der Wissenschaft angeht, so ist diese mit deren Beschaffenheit befaßt. Die Betrachtung, Kontemplation und Reflexion über die Situation des menschlichen Individuums in dieser Existenz bezieht sich jedoch auf das Bewußtsein von deren Wunder, Kostbarkeit und Bedeutung. Die Wertschätzung und Würdigung der Situation, die sich für das menschliche Individuum aus seinem Vorhandensein im Weltall ergibt. Der Tatsache, daß sein Existieren und Verweilen im Universum eine Manifestation dieser Existenz ausmacht und darstellt. Die zwar nicht nur dann gegeben ist, wenn das menschliche Bewußtsein sie vergegenwärtigt, die jedoch für das Individuum und sein Dasein ihre wahre Bedeutung erst mit ihrem Bewußtsein zu erlangen vermag.
Sodaß es für die Menschen vor allem darum geht, dem Bewußtsein die Vergegenwärtigung seiner existentiellen Situation und somit Geltung zu verschaffen, sodaß Dasein und Individuum die ihm angemessene Bedeutung erlangt. Die Erkenntnis, daß es sich vor allem mindernd auf diese Bedeutung auswirkt beziehungsweise eine solche im ureigentlichen Sinne jedenfalls nicht gegeben ist, wenn es an der Vergegenwärtigung des Wunders und der Kostbarkeit fehlt. Das Privileg dieses Vorhandenseins im Universum zu erkennen, wahrzunehmen und empfinden, das es in Wahrheit und Wirklichkeit ausmacht. Es entsprechend zu schätzen und würdigen, als Gegebenheit von derartiger Außerordentlichkeit, daß ihr volles Verständnis menschliche Begriffe eventuell übersteigen mag.
Dieses Anliegen als ultimativen Sinn und Zweck des Daseins auffassen, auch um wichtiger Interessen willen, da sich nur mit einem solchen Bewußtsein die Möglichkeiten zur Gestaltung eines belangvollen Daseins nicht nur steigern sondern als Voraussetzung und Bedingung dazu dient. Wo über den konkreten Nutzen hinaus freilich der größere und wesentlichere Sinn und Zweck darin zu sehen ist, daß nur ein solches Bewußtsein dem menschlichen Individuum unabhängig von der jeweiligen konkreten Situation die Bedeutung zu verleihen vermag, die ohne es nicht zu erreichen ist.
Wenn etwas einzubüßen und zu verlieren möglich nur von Vorhandenem ist. Man hatte dem Dasein natürlich Qualität und Bedeutung beigemessen, jedoch nicht um der Substanz seiner existentiellen Kostbarkeit sondern um der konkreten Gegebenheiten willen über die es jeweils verfügte, die es dem Individuum zu bieten in der Lage war, um deren Erhalt es sich unter Aufbietung aller Kräfte bemühte, in denen es Sinn und Zweck seines Daseins gegeben sah. Was im Umkehrschluß hieß, daß solcher Auffassung entsprechend ein Dasein und somit ein Individuum, dem die Erfüllung dieser Ziele versagt blieb, als wertlos erachtet wurde, und somit außerstande oder jedenfalls ohne vermeintliche Veranlassung, eine Empfindung des Wunders und Wertschätzung der Kostbarkeit entstehen zu lassen und ihm die höchste Bedeutung zu verleihen. Mit dem Resultat, daß solches Dasein nicht über die Stufe der Gewöhnlichkeit hinaus zu gelangen vermochte.
Wenn allerdings quasi als Bestätigung die Wirklichkeit des Daseins eine Beschaffenheit aufweist, die so gut wie nie frei von Widrigkeiten erscheint, die öfter als nicht ein Ausmaß und solche Intensität aufweisen, daß es zuviel zu verlangen hieße, das Individuum solle trotz ihrer eine Hochstimmung der Schönheit, des Wunders und der Kostbarkeit der Existenz empfinden. Und wo dies im Verlauf der Geschichte in der Tat nur in Ausnahmefällen geschah, von seiten solcher Individuen die den Ruf von Heiligen oder Weisen genossen, oder Einfältigen die nicht mit dem Anspruch auf ein gehaltvolles Leben auftraten. Und wo beide Fälle sich nicht als Vorbilder eigneten, allein aus der Tatsache heraus daß dies zu stipulieren sowieso kaum Wirkung ausüben würde da die Mentalität der Menschen gemeinhin im breiten Mittelfeld der Konkretheit angesiedelt ist.
In der Regel ist das Bewußtsein mit diesen Widrigkeiten des Lebens befaßt, die es schwierig bis unmöglich machen, ein Hochgefühl entstehen zu lassen oder sich in Ergebenheit wie anno dazumal mit Gottvertrauen in das Geschick zu fügen. Diese Gläubigkeit und Einfachheit des Gemütes vergangener Zeiten hat seinen Platz als Ideal an die Wertschätzung des konkreten Lebens und des Kampfes um einen höheren Lebensstandard abgetreten. Dies nicht von ungefähr, da das Dasein mit einem immer reichhaltigerem Angebot aufzuwarten vermag das in der Tat geeignet ist, das Individuum in Versuchung zu führen, möglichst wenig davon zu verpassen und sich dieser Annehmlichkeiten unbedingt zu bedienen. Das heißt wenn der vergangenen Zeit nicht Unrecht getan wird wenn man sich weigert, sie als die gute alte zu bezeichnen und schätzen. Nicht natürlich in allen ihren Aspekten, denn in vieler Hinsicht waren die Bedingungen härter als später, wo Maschinen den Menschen viel an körperlichen Mühen abnahmen. Im übrigen jedoch hatte es diesen Menschen keineswegs an den Freuden des Lebens gefehlt. Und die Vermutung ist nicht ohne weiteres von der Hand zu weisen, daß jene Zeit wirklich insofern eine gute war, als ihre Menschen über die Natur größerer Ursprünglichkeit verfügten die sie diese Freuden echter empfinden ließ. Wenn Überlegungen in dieser Richtung andererseits freilich auch ohne wirkliche Basis sein mögen, dann nämlich wenn Wesen und Natur der Menschen sich nie wirklich ändert. Oder wenn dann in manchen Aspekten, in anderen nicht, und zu mutmaßen wäre in solchem Falle daß es sich bei den letzteren um die wesentlicheren handeln würde, denen der Natur und des Charakters im Gegensatz zu rein äußerlichen Verhaltensweisen.
Jedenfalls läuft die Angelegenheit darauf hinaus, daß das Dasein nicht um seiner selbst willen geschätzt würde sondern eben um seiner Annehmlichkeiten willen. Welche Gegebenheit sich somit im Falle des Ausbleibens als Hindernis für ein Bewußtsein der Kostbarkeit des Daseins und des Wunders der Existenz um ihrer Substanz willen erweist. Sinn und Zweck des Daseins und daher das Ziel der Bemühungen muß jedoch die Wertschätzung dieses Daseins und der Existenz um ihres Wunders und Kostbarkeit willen sein.
Was bedeutet, daß das konkrete Dasein die Natur und Beschaffenheit aufweisen muß, die ein solches Bewußtsein ermöglicht und nicht außerhalb des normalen menschlichen Vermögens und der Sicht praktischer Erreichbarkeit liegt.
Wenngleich gerade Widrigkeiten dazu dienen, daß das menschliche Individuum sich in ihnen bewähren kann und die Auseinandersetzung damit die Stärkung des Charakters zu bewirken sowie die Bedeutung der Persönlichkeit zu beweisen. Die Frage jedoch ob eine solch widrige Situation Platz läßt für die Entfaltung eines Bewußtseins der Existenz. Ob es nicht eines solchen Bewußtseins in erster Linie und von vorne herein bedarf, um solche Widrigkeiten und Hindernisse nach Möglichkeit zu vermeiden und ihnen als unverhältnismäßig vorzubeugen. Wozu gerade ein solches Bewußtsein dienen würde, im extremen Falle nur und alleine ein solches, da es vor allem der Erkenntnis der Verhältnismäßigkeit als Voraussetzung und Bedingung dazu Vorschub leistet. Indem es dafür sorgt, daß allen Widrigkeiten außer den unumgänglichen und unvermeidbaren keine Gelegenheit zur Entstehung und Entfaltung eingeräumt wird, da die Bedeutung von deren Bestehen im Spiegel der...
| Erscheint lt. Verlag | 21.7.2023 |
|---|---|
| Verlagsort | Ahrensburg |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Erkenntnistheorie / Wissenschaftstheorie |
| Schlagworte | Bewußtsein • Existenz • Mensch • Sinn • Zweck |
| ISBN-10 | 3-347-98570-2 / 3347985702 |
| ISBN-13 | 978-3-347-98570-4 / 9783347985704 |
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