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Die religiöse Verwandlung der Welt (eBook)

Die Anfänge 'moderner' Religion in der Spätantike
eBook Download: PDF
2024 | 1. Auflage
827 Seiten
Verlag Herder GmbH
978-3-451-83633-6 (ISBN)

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Die religiöse Verwandlung der Welt -  Andreas Merkt
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Das Buch schildert die Entstehung der christlichen Religion, des talmudischen Judentums und des Islam mit ihren vielfältigen Verflechtungen und weltpolitischen Wirkungen. Zugleich zeigt es auf, dass in der Zeit zwischen Jesus und Mohammed das entstanden ist, was wir heute unter Religionen verstehen: überregionale Glaubens­gemein­schaften, die Ethiken propagieren, sozial-karitative Aufgaben erfüllen, politischen Einfluss nehmen und eine Theologie als rationale Reflexion auf ihre Vorstellungen und Praktiken entwickelt haben. Zahlreiche Fallbeispiele illustrieren die Ambivalenzen von Religion: ihre destruktive, aber auch humanisierende Kraft; ihre Rationalität und ihre Irrationalität; ihre verinnerlichenden und individualisierenden Tendenzen, aber auch den Trend zu Kollektivierung und Politisierung. Am Ende dieser Aufarbeitung der Frühgeschichte unserer religiösen Welt steht ein Versuch, auf der Grundlage der historischen Erkenntnisse Voraussetzungen humaner Religion zu identifizieren.

Andreas Merkt, geb. 1967, Dr. theol., Professor für Alte Kirchengeschichte und Patrologie an der Universität Regensburg.

Andreas Merkt, geb. 1967, Dr. theol., Professor für Alte Kirchengeschichte und Patrologie an der Universität Regensburg.

Andreas Merkt Die religiöse Verwandlung der Welt 1
Impressum 5
Prolog: Abrahams Schwert 8
Inhalt 12
0) Einleitung 24
1 Die Ursprünge unserer religiösen Welt: Die religionsgeschichtliche „Achsenzeit“ 25
2 Die Bedeutung von Religion im Guten wie im Schlechten 27
3 Religiöse „Revolutionen“ und Innovationen 28
4 „Moderne“ Religion in der Spätantike? 29
5 „Spätantike“ – „Zeitalter des Wortes“ – „First Millennium“: Epochaler Rahmen und „Denkraum“ 31
6 Zwei Augen der Welt? Der geographische Raum 32
7 Geteilte Geschichte, geteilte Räume und geteilte Ideen 37
8 Interferenzen und Interdependenzen: Religiöse Verflechtungsgeschichte, histoire croisée und entangled history 38
9 Hilfreiche „Parallelomanie“: Histoire Comparée 39
Erster Teil Mose und Jesus Spaltung einer Familie 46
1) Untergang und Neubeginn 48
1 Die Zerstörung des Tempels von Jerusalem und der erste Jüdische Krieg 49
2 Das Jahr 70: Deutung und Bedeutung 51
3 Der Bar-Kochba-Aufstand und die ethnische „Säuberung“ Jerusalems (132–136) 54
4 Diaspora: „Zerstreuung“ und Fremdheit 56
5 Vom Volk zur Religion? Der Mythos der Makkabäer oder: Was Juden verbindet 58
6 Der scheintote Rabbi: Der mythische Anfang des talmudischen Judentums 62
7 Der „Weingarten von Jabne“: Die religiös-kultische Neuordnung jüdischen Lebens 64
8 „Die Abtrünnigen mögen umkommen in einem Augenblick!“ Die Verfluchung der Dissidenten und der Nazoräer 66
9 Der abtrünnige Jakob und „christliche Juden“ 68
2) Kopfgeburten? 74
1 Das Ideal der Religion und die gelebte Religion: Fluide und multiple religiöse Identitäten 75
2 Macht es Sinn, von „Christentum“, „Judentum“, „Gnosis“ usw. zu sprechen? 78
3 Religion als modernes Konzept oder: Gab es in der Antike überhaupt Religion? 80
4 Schnabeltier und Elefant: „Christentum“ als Prototyp und hermeneutische Bedingung 81
3) Familienbande 85
1 „Brannte uns nicht das Herz in der Brust?“ Begegnungen mit einem Toten 86
2 Jesus von Nazareth: Auftreten und Lehre 87
3 „Tumulte unter den Juden“: Erste innerjüdische Reaktionen 90
4 Tempel und Tora: Erste Identitätskonflikte unter den Christusanhängern 92
5 „Neuer und schädlicher Aberglaube“: Erste Wahrnehmungen der Christen durch die Römer 96
6 Die Christusanhänger und die Jüdischen Kriege 97
7 Weggabel, Flussmündung oder Tanzparty: Neue Sichten auf ein altes Thema 99
8 Jesus und die „Pharisäer“ – Christen und Juden: Der Narzissmus des kleinen Unterschieds 103
9 „Eure Fasttage sollt ihr nicht gemeinsam mit den Heuchlern halten!“ 105
10 Neues Testament und Talmud: Die zwiespältige Deutung der Tora 108
4) Das Zeitalter der Heiligen Schriften 111
0 Heilige Schriften: Ein Charakteristikum der spätantiken Religionen 111
I Von Mose bis Esra: Schlüsselszenen der religiösen Mediengeschichte 115
1 Bildnis oder Schrift? Der Finger Gottes, Mose, das Goldene Kalb und die Medienfrage 115
2 Das „Buch im Hause des Herrn“ und die Zerstörung der Götzen 119
3 Esra der Schreiber: Neuer Mose und erster Rabbiner 120
II Das Buch als Heiligtum und Zauber 122
4 Sakralisierung und Auratisierung der heiligen Schriften 122
5 Medizin, Magie und Martyrium: Zur Bedeutung des materiellen Substrats heiliger Texte 125
6 Bücherverbrennungen: Desekrierung durch Reinigung und Vernichtung 126
III Die Heiligen Schriften: Von der Tora zum Koran 130
7 Die Septuaginta: Heilige Schrift für Juden und Christen 130
8 Heilige Sprache oder Übersetzung: Kolonisierung oder Inkulturation? 134
9 Jüdische und christliche Bibel: Primäre und sekundäre Kanones 137
10 Avesta, Zand und die Offenbarungen Manis: Heilige Schriften der Zoroastrier und Manichäer in Persien 143
11 Der Koran 147
IV Bibeln der „Heiden“? 147
12 Die Bücher Numas und die Orakel der Sibylle 148
13 Die Chaldäischen Orakel: Weisheit der Magier 149
14 Die Hermetischen Schriften: Weisheit der Ägypter 150
15 Die Verse des göttlichen Homer und andere heilige Gedichte 152
16 Sakralisierung und religiöse Neutralisierung: Klassische Literatur zwischen Religion und Kultur 154
V Die Nag-Hammadi-Codices: Eine Bibel der Gnostiker? 156
17 Zwei Fellachen, ein Krug und ein Bücherbrand 156
18 Ein Ketzerjäger, drei Patriarchen-Pharaonen und ein kompromissloser Abt 157
19 Apokryphen und Engelgeschichten als Kloster-Lektüre? 160
VI Identität und Heterotopie: Funktionen des Kanons und metakanonischer Traditionen 164
20 Kanon und Gruppenidentität: Heilige Schriften als Mittel der Selbstdefinition religiöser Gemeinschaften 165
21 Jenseits des Kanons: Metakanonische Traditionen 169
VII Materialität und Performativität Heiliger Schriften: Codex, Lektüre, Lesung und Gesang 174
22 Der Codex als mobiler Datenträger, Forschungsinstrument und „Taschenbuch“ 177
23 Lesen als religiöse Handlung 181
24 Lesung, Predigt und Gesang als Massenmedien 184
VIII Jenseits des Geschriebenen – Variationen der Buchreligiosität von Mose bis Mohammed 185
25 Mose: Die zerbrochenen Tafeln, die Bundeslade und die mündliche Tora 186
26 Jesus: Zeichen im Sand, der tötende Buchstabe und das fleischgewordene Wort 189
27 Mani: Der „bibliophile Religionsstifter“ 194
28 Mohammed: Der Koran, die „Mutter des Buches“ und das Konzept der „mündlichen Schrift“ 196
IX Ambivalenzen des Schriftmediums 197
29 Skepsis gegenüber Schreibkunst und Schriftlichkeit 197
30 Externalisierung und Entfremdung versus Verinnerlichung und Aneignung 199
31 Gemeinschaftsbildung versus Individualisierung 200
32 Homogenisierung und Orthodoxie versus Pluralisierung und Häresie 201
33 Magie und Rationalität 204
X Der gelesene Gott: Zur Bedeutung der Schrift als Medium religiöser Kommunikation 205
34 Vom analogen Bild zur kodierenden Schrift 206
35 Der Kampf gegen die Bilder und ihre religiöse Reintegration 209
36 Wort und Schrift als Medien der Alterität und Heterologie: Der ganz andere Gott 212
37 Das Bilderverbot und die Rationalisierung von Religion und Kultur 214
38 Ein Gott zum Nachdenken: Versachlichung und Reflexion als religiöse Praktiken 216
39 „Die Halacha ist nicht im Himmel“: Die Erniedrigung des Gotteswortes und die Erhöhung des Menschen 219
Zweiter Teil Der eine Gott und die vielen Götter Die alten Kulte und der Monotheismus im Mittelmeerraum 222
5) Von der Sekte zum „Staat im Staate“ 226
1 Die „Seuche des Aberglaubens“: Maßnahmen gegen die Christen von Trajan bis zu den Philosophenkaisern (100 –190) 227
2 Von der Bewegung zur Institution: Bibel und Bischöfe 228
3 Wahnsinn oder Philosophie? Das ambivalente Image der Christen 229
4 „Gottlose“ und Neuerer, Asoziale und „Staatsfeinde“: Die Vorwürfe gegen die Christen 232
5 Bürger zweier Welten: Assimilation und Isolation 234
6 Sacrum Commercium – Do ut des – Kaiserkult: Die politische Relevanz römischer Religion 237
7 Skandal und Wahnsinn: Der Gott am Kreuz 240
8 Faszination und Attraktivität der christlichen Gemeinden 242
9 Kirche als Parallelwelt und Kontrastgesellschaft 244
10 Die „große Kirche“ und die „Sekten“ oder: Was war zuerst da – die Orthodoxie oder die Häresie? 248
11 Kämpfe um die Identität: Die Tradition Israels, die Gnosis und die „Neue Prophetie“ 250
12 „Wir haben alles besetzt!“ Das bedrohliche Erstarken der Kirche 254
13 „Das Blut der Märtyrer ist Samen für die Christen“: Die großen Verfolgungen und ihr Scheitern 256
14 Die Schlacht an der Milvischen Brücke (312) und der Mythos der Konstantinischen Wende 260
15 Konstantin: Ein christlicher Kaiser? 263
6) Innerlichkeit – Individualisierung – Gemeinschaftsbildung 269
1 „Was ist deine Religion?“ Eine existentielle Frage 270
2 Grenzzäune: „Hier darf nur bestattet werden, wer ein Gläubiger ist!“ 272
3 Begegnungsräume: Friedhof, Markt, Theater, Bäder und Feste 274
4 „Market-place of Religions“: Wert und Grenzen einer Metapher 276
5 „Era of Conversion“: Ein Zeitalter der Bekehrung? 280
6 Individualisierung: Religiöse Entscheidung und Selbstbestimmung 285
7 Innerlichkeit: Religion als „Herzenssache“ 288
8 Menschenwürde und Gottesvergiftung: Ambivalente Wirkungen religiöser Innerlichkeit 291
9 „Das Ende des Opfers“? Spiritualisierung, Ethisierung, Demokratisierung 293
10 „Sanfter“ und „harter“ Monotheismus: Konvergenzen und Differenzen 299
11 „Kommunitarisierung“: Die Bedeutung der religiösen Gemeinschaft 303
12 Götter als Urheber der Gesetze und „Führer der Kaiser“: Zur neuen politischen Bedeutung von Religion 306
7) „Eure Götter sind Dämonen!“ 311
I „Sanfte Übergänge“, erste antipagane Gesetze und die Anfänge des Staatskirchentums unter Konstantius II. 312
1 Der Niedergang der alten Kulte: Der letzte Priester des Tutu 313
2 „Der Aberglaube höre auf!“ Der Kaiser und die Heiden 316
3 „Was ich will, soll als Kirchengesetz gelten“: Der Kaiser und die Kirche 318
4 Imperium und Mission: Politik, Handel und Religion 324
5 Hybrides und Säkulares: Der Kalender des Philocalus, die Via-Latina-Katakombe und ein säkularer Blick in den Mittelmeerraum 325
II Kaiser Julian und die „letzten Heiden“ 327
6 Der letzte heidnische Kaiser: Julian der „Abtrünnige“ 328
7 Das Projekt einer heidnischen Kirche: Die alten Kulte im neuen Religionsmodell 329
8 Theologie des Heidentums: Auslegung von Mythen und Riten 331
9 Theurgie: Die göttlichen Riten 332
10 Heidentum als Kultur und Tradition 334
11 Heidnische „Überbleibsel“? Zwischen Christianisierung und Säkularisierung der Festkultur 336
III Der theodosianische Staat und der „Hauptschöpfer der Idee eines orthodoxen Imperiums“: Ambrosius und die Kaiser 337
12 Die Schlacht am Frigidus: Die „letzte Erhebung des alten Glaubens“? 339
13 Der Streit um den Victoria-Altar (381): Die Heiden als Andere 342
14 „Hexenwahn und Ketzerverfolgung“ (385/6)? Die Hinrichtung Priscillians und der Mailänder Kirchenkampf: Die Häretiker als Andere 345
15 Der Synagogenbrand von Kallinikon (388): Die Juden als Andere 347
16 Blut und Buße (390): Das Massaker von Thessaloniki und die Demut des Kaisers 354
17 Der „Nagel des Imperiums“ (395): Die Verwandlung der römischen Welt durch Symbole, Geschichten und Rituale 356
IV Der „Ideologe der Konstantinischen Wende“: Augustinus – „Vater des Abendlandes“ und „erster moderner Mensch“ 358
18 Die „Söhne der Märtyrer“: Die Donatisten im Kampf gegen Rom 359
19 „Die Furcht ist die Dienerin der Liebe“: Der erste Theoretiker der Inquisition 360
20 Eine Gemeinschaft von Heiligen? Das theologische Thema des Donatistenstreits 362
21 Über Heiligkeit und Sünde: Augustins „Verteidigung christlicher Mittelmäßigkeit“ 365
22 Die Stadt Gottes: Heilsgeschichte und Weltgeschichte 369
V „Gesellschaft der Gläubigen Christi“: Volk, Religion und Theokratie in den Nachfolgestaaten des Imperiums 370
23 Das Reich der Franken: Die Entstehung einer gallischen Landeskirche 372
24 Vandalen: Religiöse Abgrenzung und politische Emanzipation 375
25 Briten, Franken und Goten als neue Gottesvölker 376
26 Die Ostgoten, die Juden in Italien und der Heilige Stuhl 378
27 Im Reich der Westgoten: Antijudaismus und religiös-politische Identität in Spanien 380
VI Der justinianische Gottesstaat: Sakraler Absolutismus? 384
28 Der „Goldmund“ und die Toilette aus Gold: Ein Asket und Moralprediger am Kaiserhof 384
29 Samaritaner und Juden unter Justinian 387
30 Heiden im justinianischen Staat 388
31 Häretiker und Manichäer unter Justinian 390
32 Die Spaltung der östlichen Christenheit 390
33 Justinians ökumenische Bemühungen 392
34 Sacerdotium und Imperium: Kaiser und Kirche 394
35 Klimawandel, Pandemie und Krieg: „Liturgisierung“ und „Hypersakralisierung“ als Bewältigungsstrategien und Resilienzressourcen 397
36 Kreuz und Krieg: Heraclius als „erster Kreuzritter“? 399
8) Theokratie, Weltreligion, Wohlfahrtsorganisation 401
I „Das Schwert Caesars“: Das Verhältnis zur Gewalt und zur politischen Macht 402
1 Heidnische Toleranz gegen christliche Intoleranz? Symmachus und seine christlichen Gegner 402
2 „Eure Götter sind Dämonen“: Die christliche Kritik am Heidentum in säkulare Sprache übersetzt – Aufklärung und Befreiung 405
3 Die historische Frage: Religiöse Gewalt als Spezifikum der Christen? 409
4 Die theoretische Frage: Monotheismus und Gewalt 412
5 Der Monotheismus als politisches Problem? 415
6 Zwei Herren dienen: Das Verhältnis zum politischen Gemeinwesen 417
II „Bis an die Grenzen der Erde“: Mobilität – Internationalität – Universalität 419
7 Der schöne Antinous: Hadrians Liebhaber oder religionspolitisches Konstrukt? – Die Etablierung eines reichsweiten Kults 421
8 „Fremd im Tempel, doch in der Religion heimisch“: Globalisierte Kulte 422
9 Von Decius bis Julian: Reichsweite religiöse Akte und Zeichen 424
10 Die Aufhebung des alten Prinzips: Ein Volk – eine Religion 425
11 Catholica: Christen als Global Community 427
12 Judentum als Weltreligion: Das rabbinische Projekt 430
13 Diaspora oder Kosmopolität? Die Lokalisierung des Globalen 433
III Ein „Heiligtum aus Menschen“: Religion als Solidargemeinschaft, Organisation und Sozialträger 435
14 Gefangenenfreikauf als Akt religiöser Solidarität 436
15 Die Sorge für die Toten im Alltag und in Katastrophenfällen 438
16 Humanitäre Aktionen und karitative Einrichtungen 440
17 Die religiöse Motivation und Begründung des sozialen Engagements 442
18 Ein neues Gesellschaftsmodell 445
19 Hat das Christentum die Welt besser gemacht? 447
20 Organisierte Religion: Fluch und Segen 453
21 Die Priesterschaft als „Organisation in der Organisation“ 459
22 Die Bischöfe als politische Akteure 460
23 Religion als geschlossenes System 462
Dritter Teil Zarathustra, Mani und die religiöse Vielfalt Westasiens 466
9) Die Religion des Lichts 469
1 Mani der Lebendige 471
2 Manis verlorene Bücher und Funde manichäischer Originalquellen im 20. Jahrhundert 474
3 Die Religion des Lichts im Römischen Reich 475
4 Die Manichäer in Persien, Zentralasien und China 476
5 Ein komplexer Mythos: Der Vater der Größe, die Engel des Lichts und die Mächte der Finsternis 478
6 Eine einfache Botschaft: „Gefangenes Selbst, gedenke Deiner Heimat!“ 482
7 Erwählte und Hörer: Zwei gekoppelte Wege zur Erlösung 484
8 Veganismus und Achtsamkeit: Das Siegel des Mundes und der Hand 486
9 Sperma und Menstruationsblut beim Heiligen Mahl? 487
10 Sex, Fortpflanzung und Empfängnisverhütung: Das Siegel des Schoßes 491
11 Zarathustras Erbe? 492
12 Einordnung und Bedeutung 494
10) „Fremd ist die Seele im Leib“ 497
I Das Gespenst der Gnosis, der „Geist der Spätantike“ und die Moderne 499
1 Karpokrates, Marcellina, Epiphanes, Valentinus: Schlaglichter auf die Vielfalt der sogenannten Gnosis 500
2 Was ist Gnosis? Die Botschaft vom göttlichen Selbst und seiner Gefangenschaft in der Welt 502
3 Gnosis und Spätantike: Entfremdung des Menschen, Entgöttlichung der Welt und Transzendenz Gottes 503
4 Spätantike Magie und moderne Wissenschaft: Weltbeherrschung durch Wissen 505
II Göttliches im Menschen? Der religiöse Grunddissens 507
5 „Göttlichkeit“ oder „Vergöttlichung“? Wesen und Bestimmung des Menschen 507
6 Mensch mit Leib und Seele: Die Bedeutung des Individuums 509
7 Schwanzbeißer oder ausgespuckter Jona? Alternative Lebenseinstellungen 511
III Gott und der Körper: Der Leib als theologisches Thema und spirituelle Aufgabe 513
8 „Der Logos ist Fleisch geworden“: Die Aufwertung des Körpers 515
9 Eine „Hoffnung für Würmer“: Die anthropologische Bedeutung der Auferstehung 517
10 „Seliges Vergessen“: Plotin und Porphyrius über die Befreiung vom Körper 519
11 Ist der Tod etwas Gutes? Augustins paradigmatischer Weg von der platonischen Philosophie zum christlichen Glauben 521
12 Die Rehabilitierung der Körper: Zur politischen Bedeutung der Auferstehung 525
13 Leidende Körper: Jenseitsstrafen, Martyrien und der leidende Logos 527
14 Tote Körper: Der Reliquienkult und asketische Abtötung 530
15 „Wir sind aus demselben Stoff wie Männer!“ Das Bild Gottes im Körper der Frau 535
16 Die „Begierlichkeit des Fleisches“: Der Sex als Thema der Theologie 536
17 Typisch christlich? Zum „gefährlichen Mythos“ jüdisch-christlicher Sexualitätsfeindlichkeit 541
18 Sex als „Seismograph“ menschlicher Subjektivität und religiöse Metapher 544
IV Der Körper und die Gesellschaft: Alternative Lebensmodelle und Subversion 546
19 Eine sexuelle Revolution der anderen Art: Romane über Jungfrauen, Selbst-Kastrationen und Sex-Streiks 548
20 Die Ökumene der Asketen 550
21 Die „größte Jugendbewegung der Antike“: Die Anfänge des christlichen Mönchtums 553
22 Kulturbruch 558
23 Domestizierung des Mönchtums 560
24 Zölibat als „Entweltlichung“ 563
25 „Gott liebt das Verblüffende der Erscheinung“: Die Funktion der Exzentriker 564
26 „Du bist die Ursache deines Heils!“ Asketische Leistungsmentalität 566
27 Emanzipation der Frauen? 569
28 Askese und Sex zwischen subversiver Aktion und obrigkeitlicher Kontrolle 571
11) Freude und Tränen 575
1 An den Flüssen von Babylon: Die Juden im Persischen Reich 577
2 Die Religion des Feuers: Zarathustra und der Gott der Perser 579
3 Fünfte Kolonne Roms? Die Christen im Persischen Reich 582
4 Die schöne Schirin und der mächtige Yazdin: Konfessionelle Vielfalt und politische Verwicklungen der Christen unter Schah Chosroe II. 584
5 Der starke Smbat oder: Die Entstehung der armenischen Nationalkirche im Spannungsfeld von Persien und Byzanz 586
6 Ewiges Licht und zeitlicher Glanz: Kaukasien als Wiege christlicher Nationen, religiöses Sammelbecken und politisches Schnittfeld 588
7 Das Reich der Chasaren: Eine Großmacht unter jüdischer Herrschaft 590
8 Himyar und Aksum: Monotheistische Herrschaft in Südarabien und Ostafrika 591
12) Welt, Wissenschaft und Bildung 594
1 Religion und Wissenschaft 595
2 Universelle Perspektive: Religiöse Impulse für Kosmologie, Ethnographie und Geschichte 597
3 Das Forschungszentrum von Cäsarea: Religion als Katalysator wissenschaftlichen und technologischen Fortschritts 599
4 Die „Mutter aller Wissenschaften“: Die Doppelhochschule von Nisibis 601
5 Cassiodors Projekt einer Hochschule 602
6 Die Halbuniversität von Gundeschapur 603
7 Das „Haus der Weisheit“ und die Medreschen 604
8 Theologie als Wissenschaft: Rationalisierung von Religion 606
9 Sammlung und Ordnung religiösen und theologisch relevanten Wissens 608
10 Theologische Wissenschaft und kirchliches Amt 609
11 Religionsgespräche, theologische Disputationen und Öffentlichkeit 610
12 Die Weltlichkeit der Welt: Entzauberung durch Religion? 613
Vierter Teil Mohammed und die Religionen Abrahams 616
13) Mohammed und der frühe Islam 618
1 „Trag vor im Namen deines Herrn!“ Mohammed, der Koran, die Hadithe und die Sira-Literatur 619
2 Mekka und Medina 621
3 Juden, Christen, Hunafa: Vorislamischer „Monotheismus“ in Arabien? 623
4 Keine zwei Religionen in Arabien: Die islamische Expansion (629 –732) 626
5 Die Schlacht von Kerbela (680) und die religiöse Spaltung des Islam: Sunniten und Schiiten 627
6 Das Blutmahl der Abbasiden und die politische Spaltung des Islam (750) 629
14) „Gott ist einer“ 631
0 Der Katholikos und der Kalif: Zwei Eminenzen im Gespräch 631
I Jesus: Gekreuzigter – Messias – Gott? 634
1 „Gottes Wort“ und „Mariens Sohn“: Jesus im Koran 634
2 Das Kreuz: Vom Gewaltsymbol zum Sinnbild für Leben und Liebe 635
3 „Sie haben ihn nicht gekreuzigt“: Die Kreuzigung im Koran 636
4 Eine Frage von Macht und Ehre? Die „Umwertung der Werte“ 638
5 Das Kreuz, die Juden und der leidende Messias 639
II Der Gott der Christen und der Monotheismus 643
6 Gott und sein Logos: Der Mensch in Gott 643
7 Die theologische Revolution: Gott als dynamische Beziehung 645
8 Eins und Drei: Chiffren für die Unvergleichlichkeit und Unsagbarkeit Gottes 646
9 Rabbi Simlai und die Häretiker: Gott im Plural? 648
III „Gott segne ihn und schenke ihm Heil“: Mohammed für Juden, Christen und Muslime 651
10 Reiter auf Esel und Kamel: Jesus und Mohammed 651
11 Die nützlichen Juden: Timotheus gegen den Vorwurf der Schriftfälschung 652
12 „Auf dem Pfad der Propheten“: Mohammed für Christen 654
13 Sunna: Mohammed für Muslime 655
15) Schönheit und Ergebung 659
1 Befreier vom byzantinischen Joch oder „Verwüster eines kulturvollen Landes“? Erste christliche Wahrnehmungen Mohammeds und seiner Anhänger 660
2 „Vorläufer des Antichristen“: Apokalyptische Deutungen und der Islamisierungsschub unter Kalif Abd al-Malik (685–705) 664
3 Harun ar-Raschid und der zweite Islamisierungsschub 667
4 Alte und „neue Juden“: Juden unter islamischer Herrschaft 668
5 Das Klischee vom Morgenland: Westliche Orientbilder und Orientalismus-Kritik 670
6 Religion als Distinktionsmerkmal im Orient-Okzident-Konflikt 672
7 Spätantike, First Millennium und europäischer Zugang: Neue Forschungsparadigmen 674
8 Der Islam, Europa und die Moderne: Exzentrische Identität? 675
16) Die Perle im Dunkeln 678
I Religion – Vernunft – Ethik: Verschränkungen 679
1 Humane Religion? Anthropozentrik und Humanität 679
2 Ethische und handlungsorientierte Religion: Zivilisatorischer Gewinn und Gefahren 681
3 Relativierende und realistische Religion: Der Umgang mit Absolutheiten und Utopismen 683
4 Rationale und aufklärerische Religion:Vernunft und gesunder Menschenverstand 685
5 Transparente und öffentliche Religion 687
6 Kommunikative und dialogbereite Religion 688
7 Suchende und fragende Religion: Ambiguität und Hermeneutik 688
8 Das Dilemma moderner Religion: Entzauberung und Verzauberung 693
II Gott und Welt: Entkoppelungen 695
9 Religion und Welt 695
10 Religion und Geschichte 696
11 Religion und Politik 697
III Gott und Mensch: Vermittlungen 699
12 Furcht und Liebe 699
13 Gerechtigkeit und Gnade 700
14 Absolutheit und Bindung 701
15 Unmittelbarkeit und Vermittlung 702
Epilog: Abrahams Engel 704
Anhang 706
Dank 708
Formalia 711
Anmerkungen 713
Stellenregister 797
1 Altes Testament / Tanach / Septuaginta 797
2 Neues Testament 797
3 Talmud und rabbinische Literatur 798
4 Koransuren 799
5 „Apokryphen“ und Pseudepigraphen (in Auswahl) 800
6 Rechtssammlungen (in Auswahl) 800
Personenregister 802
1 Vormoderne Personen (in Auswahl) 802
2 Moderne Personen (in Auswahl) 810
3 Personenkollektive 824
Abbildungsnachweis 826

Erscheint lt. Verlag 12.8.2024
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Religion / Theologie Christentum
Schlagworte Christentum • Islam • Judentum • Monotheismus • Religionsgeschichte • Religion und Gewalt • Spätantike
ISBN-10 3-451-83633-5 / 3451836335
ISBN-13 978-3-451-83633-6 / 9783451836336
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