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»Gegen den Geist des Sozialismus«

Anarchistische und kommunistische Kritik der Judenfeindschaft in der KPD zur Zeit der Weimarer Republik
Buch | Softcover
156 Seiten
2023
ça-ira-Verlag
9783862591466 (ISBN)

Lese- und Medienproben

»Gegen den Geist des Sozialismus« - Olaf Kistenmacher
CHF 32,15 inkl. MwSt
Antisemitismus in der politischen Linken wurde nicht erst nach 1945 zum Thema. Die Kritik daran ist so alt wie die Sache selbst. In der Weimarer Republik waren es ehemalige Gründungsmitglieder der KPD wie Franz Pfemfert oder Anarchosyndikalisten wie Rudolf Rocker, die die antisemitische Agitation während des Schlageter-Kurses kritisierten. Mitte der 1920er Jahre warnte Clara Zetkin auf dem Parteitag der KPD vor judenfeindlichen Stimmungen an der Basis. 1929 erschien im Zentralorgan der um Heinrich Brandler und August Thalheimer gebildeten KPD-Opposition eine der ersten radikalen Kritiken des Antizionismus der KPD. Mit ihrer Kritik knüpften die anarchistischen und kommunistischen Linken an Interventionen von Rosa Luxemburg oder Leo Trotzki an und reflektierten zugleich die Entwicklung in Russland nach der bolschewistischen Revolution. Marx' Anspruch, alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch »ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen« ist, schloss für sie den Kampf gegen Antisemitismus auch in den eigenen Reihen mit ein.

Olaf Kistenmacher arbeitet als Buchautor und Journalist. Er promovierte mit der Studie Arbeit und »jüdisches Kapital«. Antisemitische Aussagen in der KPD-Tageszeitung Die Rote Fahne während der Weimarer Republik. Mit Hans-Joachim Hahn gab er die beiden Sammelbände Beschreibungsversuche der Judenfeindschaft heraus, die sich mit der Antisemitismusforschung vor 1945 beschäftigen.

»Aus anarchistischer Perspektive sind Kistenmachers Ausführungen zur Kommunistischen Arbeiter Partei Deutschlands (KAPD) interessant, da diese heute vorwiegend als rätekommunistische Organisation wahrgenommen wird, mit der wir einige Gemeinsamkeiten teilen. Wenig beachtet ist jedoch, dass nach dem Ausschluss eines Teils des linken Flügels der KPD 1919 nicht nur RätekommunistInnen, nebst anderen LinkssozialistInnen und SyndikalistInnen, die KAPD 1920 begründeten und in sie strömten, sondern auch viele NationalbolschewistInnen - die u.a. in Hamburg phasenweise tonangebend waren. So kam es zu nicht wenigen antisemitischen Verbalattacken seitens der KAPD gegen den KPD-Vorsitzenden Paul Levi. Auf der anarchistischen Seite behandelt Kistenmacher vor allem Rudolf Rocker, Emma Goldman und Alexander Berkman. Letztere insbesondere durch ihre Kritik am Antisemitismus in der jungen Sowjetunion.« / Frederik Fuß, Graswurzelrevolution

»Cover und Haptik des Bandes machen das Lesen dabei ebenso zum Vergnügen, wie Kistenmachers am journalistischen Schreiben und öffentlichen Vortragen gereifte, flüssige Sprache.« / Philipp Dinkelaker, Sehepunkte

Erscheinungsdatum
Verlagsort Freiburg
Sprache deutsch
Maße 125 x 208 mm
Gewicht 225 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte 1918 bis 1945
Geschichte Teilgebiete der Geschichte Sozialgeschichte
Schlagworte Anarchismus • Antisemitismus • Antizionismus • August Thalheimer • Bolschewismus • Die rote Fahne • Franz Pfemfert • Geschichte der Linken • Holocaust • Joseph Goebbels • KPD • KPD-Opposition • Leo Trotzki • Rosa Luxemburg • Rudolf Rocker • Russische Revolution • Schlageter
ISBN-13 9783862591466 / 9783862591466
Zustand Neuware
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