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The Good Life ... und wie es gelingen kann (eBook)

Erkenntnisse aus der weltweit längsten Studie über ein erfülltes Leben - New York Times Bestseller
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
432 Seiten
Kösel (Verlag)
978-3-641-27370-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

The Good Life ... und wie es gelingen kann -  Robert Waldinger,  Marc Schulz
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NEW YORK TIMES BESTSELLER
Was ist der Schlüssel zu einem guten Leben? Diese Frage beschäftigt alle Menschen und auch die längste je durchgeführte Glücksstudie weltweit. Die Harvard Study of Adult Development verfolgt das Leben ihrer Teilnehmer*innen seit mehr als 80 Jahren. Das einzigartige und aufschlussreiche Ergebnis dieser Studie findet sich in »The Good Life« wieder. Es handelt von der Macht unserer Sozialkontakte und Beziehungen, ihrem Einfluss auf unsere Gesundheit und Zufriedenheit und wie wir durch sie Geist, Körper und Seele schützen können. Außerdem erklären Robert Waldinger und Marc Schulz, wie es möglich ist, starke Beziehungen - zur Partner*in, zu Freunden oder Kolleg*innen - aufzubauen, zu führen und dadurch erfüllter und zufriedener zu leben.

Mit Wärme, Weisheit, Wissenschaft und faszinierenden Lebensgeschichten eröffnet dieses Buch konkrete Wege, wie wir unser Leben durch unsere Verbindungen zu anderen Menschen glücklicher und sinnvoller gestalten können.

»Robert Waldinger und Marc Schulz begleiten uns auf eine kraftgebende Suche nach unserem größten Bedürfnis: sinnstiftende menschliche Verbindungen« Jay Shetty, Spiegel-Bestsellerautor von Das Think Like a Monk-Prinzip

Dr. Robert Waldinger ist Professor für Psychiatrie an der Harvard Medical School und Direktor des Center for Psychodynamic Therapy and Research am Massachusetts General Hospital. Er ist der aktuelle Direktor der seit den 1930er-Jahren laufenden Harvard Study of Adult Development. Dr. Waldinger studierte selbst an der Harvard University und ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher Artikel und zweier Bücher. Er praktiziert als Psychiater und Psychoanalytiker und ist außerdem Zen-Priester und -Lehrer.

2
Warum Beziehungen so wichtig sind


»Die besten Ideen verbergen sich nicht in dunklen Winkeln. Sie sind direkt vor unseren Augen, versteckt in Sichtweite.«20

RICHARD FARSON UND RALPH KEYES

Harvard Study, Tag 6 des Fragebogens »8 Tage«, 2003

F: Wie lautet das Geheimnis des guten Alterns?

A: Zufriedenheit, sich kümmern. Darauf achten, was man isst. Rausgehen und spazieren gehen oder sich sonst ein wenig bewegen. Freunde haben. Es ist so schön, Freunde zu haben.

Harriet Vaughn, Studienteilnehmerin, 80 Jahre

Denken Sie einmal daran, wie es sich anfühlt, jemanden zu lieben oder zu wissen, wiedergeliebt zu werden. Denken Sie an das Gefühl, das dabei in Ihrem Körper entsteht, das Gefühl der Wärme und Geborgenheit. Denken Sie nun an das ähnliche und doch eigene Gefühl der Verbundenheit, das entsteht, wenn Ihnen ein enger Freund durch eine schwere Zeit hilft. An das anhaltende Hochgefühl, wenn jemand, den Sie respektieren, Ihnen sagt, er sei stolz auf Sie. Denken Sie daran, wie es sich anfühlt, zu Tränen gerührt zu werden. An den kleinen Energieschub, wenn Sie gemeinsam mit einem Kollegen oder einer Kollegin über einen Witz lachen. Vergegenwärtigen Sie sich den körperlichen Schmerz, der sich einstellt, wenn man jemanden verliert, der einem sehr nahesteht. Oder an die kurze Freude, die es bereitet, wenn man dem Postboten zuwinkt.

Diese großen und kleinen Gefühle sind mit biologischen Vorgängen verknüpft. Ebenso wie unser Gehirn auf das Vorhandensein von Nahrung in unserem Magen mit Belohnung in Form von Freudegefühlen reagiert, reagiert es so auch auf den positiven Kontakt mit anderen. Es sagt uns quasi: Ja, mehr davon bitte. Positive Interaktion sagt unserem Körper, dass wir sicher sind; sie beruhigt uns und steigert unser Gefühl des Wohlbefindens. Im Gegensatz dazu erzeugen negative Erfahrungen und Interaktionen in uns das Gefühl, in Gefahr zu sein. Sie regen die Ausschüttung von Stresshormonen wie Adrenalin und Cortisol an. Diese Hormone sind Teil einer ganzen Kaskade an körperlichen Reaktionen, die uns in Alarmbereitschaft versetzen und uns dabei helfen, angemessen auf lebensbedrohliche Situationen zu reagieren – die Kampf-oder-Flucht-Reaktion. Sie sind erheblich daran beteiligt, uns das Gefühl von Stress zu vermitteln.21

Wir verlassen uns auf die Signale dieser Stresshormone und angenehmen Empfindungen, da sie uns über die Hürden des Alltags hinweghelfen und uns Chancen aufzeigen: Meide Gefahren, suche Verbundenheit.

Die Reaktionen auf angenehme und bedrohliche Situationen haben eine lange Entwicklungsgeschichte. Der Homo sapiens wandelt mit diesen eingebauten biologischen Lebenshilfen schon seit zigtausend Jahren auf Erden. Die kleine Freude, die es uns bereitet, wenn ein Baby über etwas Albernes, das wir machen, lacht, ist biologisch mit der Freude verknüpft, die unsere fernen Vorfahren empfunden haben, als sie schon vor 100.000 Jahren ein Baby zum Lachen brachten.

Der vorgeschichtliche Mensch musste sich mit Bedrohungen auseinandersetzen, die wir uns heute kaum mehr vorstellen können. Körperlich unterschied er sich zwar nicht sehr von uns, doch hatte er nur minimalen Schutz vor seiner Umgebung und den darin lauernden Beutegreifern. Außerdem kannte er praktisch keine Heilmittel für Verletzungen und andere gesundheitliche Probleme. So konnten Zahnschmerzen durchaus zum Tod führen. Unsere Vorfahren lebten ein kurzes und mühseliges Leben voller Angst. Und überlebten trotzdem. Warum?

Eine wichtige Antwort auf diese Frage gibt uns ein Merkmal, in dem sich der frühe Homo sapiens mit vielen anderen Tierarten ähnelte:

  • Sein Gehirn und der Rest seines Körpers hatten sich in Richtung Kooperation entwickelt.
  • Unsere Vorfahren überlebten, weil sie sich zu Gemeinschaften zusammentaten.

Das Tier Mensch ist heute nicht viel anders, wenngleich das Projekt Überleben neue Bedeutungen angenommen hat und andere Komplikationen mit sich bringt. Im Vergleich zu vergangenen Jahrhunderten verändert sich das Leben im 21. Jahrhundert schneller als jemals zuvor. Außerdem ist vieles von dem, was unser Leben heute bedroht, hausgemacht. Zusätzlich zu den Herausforderungen, vor die Klimawandel, die immer weiter auseinanderklaffende Einkommensschere und die immer komplexeren neuen Kommunikationstechnologien uns stellen, müssen wir uns auch noch mit ganz neuen Gefahren auseinandersetzen, die unsere Gemütsverfassung bedrohen. Die Einsamkeit greift dramatischer um sich als je zuvor. Diese negative Erfahrung empfindet unser uraltes Gehirn als lebensbedrohlich, denn es ist darauf ausgerichtet, die Sicherheit der Gruppe zu suchen. Es ist kein Wunder, dass das zu Stress und Krankheit führt. Mit jedem Jahr, das vergeht, sieht sich die Zivilisation mit neuen Problemen konfrontiert, die noch vor 50 Jahren absolut unvorstellbar waren. Zudem haben wir immer mehr Wahlmöglichkeiten, sodass heute kaum ein Lebensweg noch einem anderen gleicht. Ungeachtet der Veränderungsgeschwindigkeit und den zahllosen Alternativen, zwischen denen wir uns entscheiden müssen, bleibt es eine Tatsache: Der Mensch ist entwicklungsgeschichtlich dazu vorgesehen, sich mit anderen Menschen zu verbinden.

Die Behauptung, der Mensch brauche herzliche Beziehungen, ist keine Gefühlsduselei, sondern eine unumstößliche Tatsache. Aus wissenschaftlichen Studien geht wieder und wieder hervor, dass der Mensch Nahrung, Bewegung und ein Ziel im Leben braucht – und dass wir einander brauchen.

Häufig bittet man uns, die Ergebnisse der Harvard Study kurz zusammenzufassen. Man möchte von uns wissen, was das Wichtigste ist, das wir aus ihr gelernt haben. Da uns beiden von Natur aus simple Antworten widerstreben, fallen die Gespräche, die sich an diese Frage knüpfen, meist nicht so kurz aus, wie sich die Fragesteller das wünschen. Doch wenn wir uns auf eine Botschaft festlegen müssten, die sich nach 84 Jahren der Studie und aus Hunderten von Forschungsarbeiten immer wieder herauskristallisiert, dann diese:

Positive Beziehungen sind für das menschliche Wohlergehen unerlässlich.

Wir riskieren es jetzt einfach mal und gehen davon aus, dass Sie dieses Buch lesen, weil Sie auf der Suche nach Weisheit oder zumindest neugierig sind, was ein gutes Leben ausmacht. Sie wünschen sich ein Leben voller Bedeutung, Sinn und Freude, und Sie wünschen sich Gesundheit. Wenn wir uns noch etwas weiter aus dem Fenster lehnen, könnten wir außerdem davon ausgehen, dass Sie sich bereits mit aller Kraft bemühen, glücklich und gesund zu sein. Sie haben eine gewisse Vorstellung davon, wer Sie sind, was Sie mögen und nicht mögen, zu welchen Emotionen Sie fähig sind und welche Sozialkompetenzen Sie haben. Sie versuchen Tag für Tag, Ihr Leben so gut es Ihnen gelingt zu leben. Und wenn Sie wie die meisten Menschen sind, glückt Ihnen das nicht immer.

Wir werden uns im Laufe dieses Buchs immer wieder mit den häufigsten Gründen dafür beschäftigen, warum es Menschen so schwerfällt, zu Glück und Zufriedenheit im Leben zu finden. Darüber hinaus gibt es jedoch noch einige allgemeine Wahrheiten, denen wir uns auf der Stelle widmen wollen.

Die erste ist diese: Ein gutes Leben mag das Hauptanliegen der meisten Menschen sein, es ist aber nicht das Hauptanliegen der meisten modernen Gesellschaften. Unser modernes Leben besteht aus einem undurchschaubaren Gemisch aus widerstreitenden sozialen, politischen und kulturellen Prioritäten, die es sich bei Weitem nicht immer zum Ziel gesetzt haben, das Leben der Menschen zu verbessern. Diese Prioritäten passen darüber hinaus nicht immer zur gelebten Erfahrung des Menschen.

Der zweite Grund dafür, warum es dem Menschen so schwerfällt, glücklich und zufrieden zu sein, hängt mit dem ersten zusammen und ist sogar noch grundlegender: Unser Gehirn, das höchstentwickelte und rätselhafteste System im gesamten Universum, führt uns auf unserer Suche nach anhaltender Freude und Zufriedenheit häufig in die Irre. Wir mögen ja recht fähig sein, in außergewöhnlichem Maße klug und kreativ zu sein, wir mögen das menschliche Genom entschlüsselt haben und auf dem Mond gelandet sein, doch wenn es darum geht, Entscheidungen hinsichtlich unseres Lebens zu treffen, dann sind wir außerordentlich schlecht darin. Dann wissen wir nicht, was gut für uns ist. In diesem Bereich des Lebens krankt der gesunde Menschenverstand häufig. Es fällt uns ungeheuer schwer herauszufinden, was wirklich wichtig ist.

Diese beiden Dinge – das undurchschaubare Gemisch namens Kultur und unsere Fehlprognosen hinsichtlich dessen, was uns glücklich macht – sind miteinander verknüpft und spielen an jedem einzelnen Tag eine Rolle in unserem Leben. Im Laufe des Lebens üben sie einen ganz erheblichen Einfluss auf uns aus. Unsere Kultur führt uns in bestimmte Richtungen, manchmal ohne dass wir es überhaupt merken, und wir folgen ihr – wobei wir nach außen hin vorgeben, wir wüssten, was wir da tun, während wir uns innerlich eher im Zustand der leichten Verwirrung befinden.

Bevor wir uns die kulturellen und persönlichen Hindernisse auf unserem Weg zu einem guten Leben näher ansehen, werfen wir einen Blick auf das Leben zweier Harvard-Study-Teilnehmer, die viel durchgemacht haben. Vielleicht können uns ihre Erfahrungen uns bezüglich dessen, was im Leben...

Erscheint lt. Verlag 30.8.2023
Übersetzer Ulrike Kretschmer
Sprache deutsch
Original-Titel The Good Life. Lessons from the World's Longest Scientific Study of Happiness
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie
Schlagworte 2023 • Beziehung • Beziehungen • Beziehungspflege • Beziehungsratgeber • eBooks • Familie • Freunde • Freundschaft • Gesundheit • Glück • gute beziehungen • Harvard • Harvard Adult Development Study • Harvard Study of Adult Development • Neuerscheinung • Neuerscheinung 2023 • Persönliches Wachstum • Persönlichkeitsentwicklung • Persönlichkeitsentwicklung buch • Psychologie • psychologie buch • robert waldinger das gute leben • robert waldinger deutsch • Zufriedenheit
ISBN-10 3-641-27370-6 / 3641273706
ISBN-13 978-3-641-27370-5 / 9783641273705
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