Zum Hauptinhalt springen
Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de

Galater - Kommentar (eBook)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
208 Seiten
Verbum Medien (Verlag)
9783986650193 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Galater - Kommentar -  Timothy Keller
Systemvoraussetzungen
11,99 inkl. MwSt
(CHF 11,70)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Das Evangelium verändert unser ganzes Leben, zeigt Timothy Keller in dieser Auslegung des Galaterbriefes.Der Kommentar ist als Teil der Auslegungsreihe Die Bibel erklärt nicht akademisch ausgerichtet. Er macht den Galaterbrief zugänglich und bietet relevante Anwendungen für unser Leben. Er kann wie jedes andere Buch von vorne bis hinten gelesen werden, für die Stille Zeit verwendet werden, zur Predigtvorbereitung genutzt werden oder um Hauskreise anzuleiten.Neben dem Kommentar liegt ein Arbeitsheft für Gruppen und Leiter vor, um das Buch in einer Kleingruppe zu studieren.

Timothy Keller ist Gründer der Redeemer Presbyterian Church in Manhattan, Vorsitzender des Redeemer City to City-Netzwerkes und Gründer von The Gospel Coalition. Er hat zahlreiche Bücher geschrieben. Er und seine Frau Kathy haben drei Kinder.

Timothy Keller ist Gründer der Redeemer Presbyterian Church in Manhattan, Vorsitzender des Redeemer City to City-Netzwerkes und Gründer von The Gospel Coalition. Er hat zahlreiche Bücher geschrieben. Er und seine Frau Kathy haben drei Kinder.

1. Die Einzigartigkeit des Evangeliums
2. Gottes unerhörte Gnade
3. Eins im Evangelium
4. Im Einklang mit dem Evangelium leben
5. Wir kommen nie vom Evangelium los
6. Das Gesetz im Leben des Christen
7. Söhne Gottes
8. Zwei Arten von Religion, zwei Arten von Dienst
9. Gnade für die Unfruchtbare
10. Das Evangelium und die Freiheit
11. Das Evangelium und mein inneres Wachstum
12. Das Evangelium und unsere Beziehungen
13. Säen und ernten

GALATER 1, 10–24


2.
GOTTES UNERHÖRTE GNADE


In manchen Gemeinden werden die Mitglieder im Gottesdienst oder im Gebetskreis öfters eingeladen, »ihr Zeugnis zu geben«, also zu berichten, wie sie Christen wurden. Das tut Paulus jetzt auch. Galater 1, 10–2, 21 wird oft als autobiographischer Teil des Galaterbriefs bezeichnet. Paulus hat auch bei anderen Gelegenheiten über seine Bekehrung und seine frühen Jahre als Christ berichtet, so in Apostelgeschichte 22, 2b–21 und 26, 4–23. Er tut dies jeweils nicht, um die Menschen zu erbauen oder sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen, sondern um den Behauptungen von Menschen, die seine Botschaft angreifen wollen, entgegenzutreten und Gottes unerhörte Gnade zu rühmen.

BEHAUPTUNGEN

Mit seinem Bericht, wie er ein Jünger Jesu wurde – oder, vielleicht exakter, wie Jesus ihn zu seinem Jünger machte – will Paulus sich gegen »einige« (V. 7; NGÜ: »gewisse Leute«) verteidigen, die ihn und seine Botschaft des Evangeliums angreifen. Es geht im Einzelnen um drei Angriffe.

Erstens tritt Paulus der Behauptung entgegen, dass er durch eigenes Nachdenken und Überlegen zum Evangelium gekommen ist. Er betont, dass er vor seiner Bekehrung »über die Maßen« ein Gegner der Gemeinde und des Glaubens gewesen war (V. 13). Er wollte sie »zerstören«. Es gab keinen allmählichen Prozess des Überlegens, Diskutierens und Umdenkens. Die Botschaft des Paulus war auf keinen Fall das Produkt seiner eigenen Denkweise. Sie war das genaue Gegenteil dessen, was er gedacht und getan hatte.

Der »alte« Paulus war so fanatisch antichristlich, dass selbst der Glaubensmut der christlichen Märtyrer ihn kalt ließ (Apg 7, 54–8, 1). Seine Bekehrung lässt sich nur als Ergebnis einer direkten Christusoffenbarung deuten. In Apostelgeschichte 9, 1–9 lesen wir, wie der auferstandene Jesus Paulus direkt konfrontierte. Es handelte sich nicht um eine Trance oder einen Traum. Christus war in Zeit und Raum präsent, wie selbst die Begleiter des Paulus spürten (Apg 9, 7). Und so wurde Paulus ein Apostel, der in die Reihe der anderen Apostel eintrat (Gal 1, 17).

Zweitens verneint Paulus, dass er die Botschaft des Evangeliums von anderen – den Leitern der Gemeinde in Jerusalem – übernommen hatte. »Da besprach ich mich nicht erst mit Fleisch und Blut, ging auch nicht hinauf nach Jerusalem zu denen, die vor mir Apostel waren« (V. 16–17). Erst drei Jahre nach seiner Bekehrung reiste Paulus zum ersten Mal wieder nach Jerusalem (V. 18–19), und auch da erhielt er keinen »kirchlichen Unterricht« von den übrigen Aposteln.

Dass Paulus wiederholt auf die Apostel in Jerusalem Bezug nimmt, lässt darauf schließen, dass »einige« (V. 7) behaupteten, dass er seine Evangeliumsbotschaft von seinen »Chefs« übernommen hatte, was das Argument nahelegte: »Wir sind auch in der Jerusalemer Zentrale ausgebildet worden und wir wissen, dass Paulus euch nicht alles gesagt hat. Es gibt noch mehr Dinge, die ihr tun müsst, um Gott zu gefallen.«

Und drittens stellt Paulus klar, dass das Evangelium, das Gott ihm gegeben hat, das gleiche ist wie das, das die übrigen Apostel von Gott bekommen hatten. Petrus (V. 18), Jakobus (V. 19) und die Gemeinden in Judäa (V. 22), sie alle »priesen Gott« (V. 24) für das, was er an Paulus getan hatte, und für die Botschaft, die er ihm anvertraut hatte. Paulus hatte seinen Auftrag und seine Botschaft mitnichten von den anderen Aposteln erhalten, aber seine Botschaft stimmte voll mit der überein, die sie von dem auferstandenen Herrn erhalten hatten (Lk 24, 45–49).

Paulus’ Klarstellung macht somit Schluss mit Behauptungen von der Art: »Paulus sieht das eben so, und wir sehen es anders und haben genauso recht.« – »Was Paulus predigt, ist nicht falsch, aber unvollständig.« – »Was Paulus sagt, ist seine private Meinung; die Kirche in Jerusalem lehrt etwas anderes.«

Aber Paulus’ »Zeugnis« begründet nicht nur seine Autorität als Lehrer des Evangeliums; sie illustriert auch gewisse Aspekte von dem, was das Evangelium der Gnade ist. Vielleicht denkst du jetzt: »Das hatten wir doch schon in Kapitel 1!«, und das stimmt. Aber dieser Brief zeigt uns sowohl in seiner Struktur als auch in seinem Inhalt, dass das Evangelium der Gnade jeden Schritt im Leben des Christen untermauert. Paulus muss einfach immer wieder auf es zurückkommen, und das sollten auch wir tun – in unserem Leben, Beten, Denken, Bezeugen, Predigen und Lehren.

UNERHÖRTE GNADE: WER PAULUS WAR

Paulus war ein Mann, der furchtbare Dinge getan hatte: »wie ich über die Maßen die Gemeinde Gottes verfolgte und sie zu zerstören suchte« (V. 13). Als Jesus Paulus auf der Straße nach Damaskus begegnete, hatte dieser das Leben vieler unschuldiger Menschen auf dem Gewissen und suchte gerade die nächsten Opfer. Er war von Hass erfüllt.

Aber Paulus war auch ein sehr frommer Mann. Jahrelang hatte er sich bemüht, streng nach den jüdischen Sitten und Traditionen zu leben. Er übertraf die meisten seiner Generation (»meiner Altersgenossen«, V. 14) im Eifer für moralische Gerechtigkeit (V. 14). Aber all das hatte ihn vor Gott nicht gerecht gemacht.

Bis jetzt haben wir noch nicht gehört, was die »einigen«, die »das Evangelium … verkehren«, wollen (V. 7), denn lehren; hier bekommen wir einen ersten Hinweis. Später werden wir sehen, dass sie die Heidenchristen drängten, Juden zu werden und das ganze Gesetz des Mose – Speisegebote, Kleidungsvorschriften, auch die Beschneidung – zu halten (2, 12; 3, 5; 6, 12). Aber Paulus sagt: »Genau da komme ich ja her! Ich weiß alles über dieses Thema! Ihr könnt euch Gottes Gunst nicht dadurch erkaufen, dass ihr irgendwelche moralischen, ethischen oder kulturellen Vorschriften befolgt, egal wie eifrig ihr dabei seid!«

Vor seiner Bekehrung war Paulus ein Meister im Befolgen religiöser Vorschriften gewesen, und er war stolz darauf gewesen. Aber trotz alledem hatte Christus ihn nicht nur erlöst, sondern auch zu einem Prediger und führenden Mann des christlichen Glaubens berufen. Der Lebensweg des Paulus ist ein mächtiges Zeugnis für das Herz des christlichen Glaubens – das Evangelium der Gnade.

Gnade – das ist die kostenlose, unverdiente Zuwendung Gottes, die unser Herz und Denken und unser ganzes Leben verändert. Wenn irgendeiner uns zeigen kann, dass unsere Erlösung allein aus Gnade geschieht und nicht aufgrund unserer moralischen und religiösen Leistungen, dann ist es Paulus. Seine Sünden waren furchtbar, aber Gott holte ihn hinein in sein Reich.

Was Paulus widerfuhr, zeigt uns sehr deutlich, dass das Evangelium mitnichten, wie so viele denken, die nächste »Religion« ist. Das Evangelium ruft uns nicht nur aus unserer Gottlosigkeit heraus, sondern genauso aus unserer »Religion«.

Niemand ist ein so guter Mensch, dass er nicht die Gnade des Evangeliums bräuchte, und niemand ist so böse, dass er sie nicht bekommen könnte. Paulus war ein zutiefst religiöser Mensch, aber er brauchte das Evangelium. Und er war ein sehr sündiger Mensch, aber auch ihn konnte das Evangelium erreichen. Wie C. S. Lewis einmal sagte: »Der christliche Glaube muss von Gott kommen; wer sonst hätte sich so etwas ausdenken können?«

UNERHÖRTE GNADE: WAS GOTT GETAN HAT


Wenn Paulus auf sein Leben zurückblickt, erkennt er, dass Gottes souveräne Gnade schon lange vor seiner Bekehrung in seinem Leben aktiv war. Mit dem Satz, dass Gott ihn »von meiner Mutter Leib an ausgesondert … hat« (V. 15), meint er, dass Gottes Gnade ihn sein ganzes Leben lang auf das vorbereitet hatte, wozu Gott ihn schließlich berief.

Das ist verblüffend. Paulus hatte sich Gott heftig widersetzt (Apg 26, 14), aber Gottes Wille war stärker als seiner und benutzte sein Leben, einschließlich seiner Fehler und Missetaten, um ihn erstens auf seine Bekehrung und zweitens auf sein Amt als Heidenmissionar vorzubereiten (V. 16). Seine profunden Kenntnisse über das Alte Testament, sein Eifer, seine Gelehrsamkeit, die Energie, mit der er sich gegen Gott und seine Gemeinde stellte (V. 13) – all das benutzte Gott, um ihn umzudrehen und zu seinem Werkzeug beim Bau seiner Kirche zu machen. Die ganze Zeit hatte er Paulus darauf vorbereitet, eben den Glauben, den er so ablehnte, auszubreiten (V. 23).

Und das ist einer der roten Fäden in der Bibel. In 1. Mose 50, 19–20 erklärt Josef seinen Brüdern, dass ihre Weigerung, ihn als den von Gott erwählten Erlöser anzuerkennen – sie hatten ihn umbringen wollen und schließlich als Sklaven nach Ägypten verkauft (1 Mose 37) – dazu geführt hatte, dass er dort in Ägypten zu genau diesem Erlöser wurde. Und im Neuen Testament stellen die Apostel wiederholt klar, dass die Menschen, die Jesus bekämpften, damit letztlich nur Gottes Plan dienten (Apg 2, 23; 4, 27–28). Jeder Widerstand gegen Gott wird sich am Ende als etwas entpuppen, das seinen Plänen dienen musste.

Im 9. Kapitel seiner religiösen Autobiographie Überrascht von Freude erzählt C. S. Lewis von dem Lehrer seiner Jugendzeit Kirkpatrick. Er trug den Spitznamen »The Great Knock« (dt. »der große Schlag«) und war ein leidenschaftlicher Debattierer und Logiker, der Lewis lehrte, wie man einen Fall aufbaut und starke Argumente vorbringt. Gleichzeitig war er Atheist und bemüht, Lewis in seinem Unglauben zu bestärken. Doch als Lewis dann Jahre später Christ wurde,...

Erscheint lt. Verlag 29.11.2022
Reihe/Serie Die Bibel erklärt
Verlagsort Bad Oeynhausen
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Religion / Theologie Christentum
Schlagworte Andachten • Bibelauslegung • Bibelkommentar • Bibelstudium • Hauskreis • Kleingruppen • Predigtvorbereitung
ISBN-13 9783986650193 / 9783986650193
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich