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Jenseits der Erinnerung - Verbrechensgeschichte begreifen (eBook)

Impulse für die kritische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus nach dem Ende der Zeitgenossenschaft

Volkhard Knigge (Herausgeber)

eBook Download: PDF
2022 | 1. Auflage
428 Seiten
Wallstein Verlag
978-3-8353-4261-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Jenseits der Erinnerung - Verbrechensgeschichte begreifen -
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Über 70 Jahre danach stellt sich dringlich die Frage, wie sich historisches Begreifen und politisch-ethische Orientierung substantiell verknüpfen lassen. Die Geschichtskultur in Deutschland hat sich in den letzten 30 Jahren einschneidend verändert. Die Bewahrung des Gedächtnisses an den Holocaust gehört zur Staatsräson der Bundesrepublik. Aus vielen lange verdrängten Konzentrationslagern sind institutionalisierte Gedenkstätten geworden. Mit der 1999 etablierten Gedenkstättenkonzeption ist der Bund an der Aufarbeitung der NS-Vergangenheit und auch des DDR-Kommunismus beteiligt. Unverkennbar ist jedoch der Trend, Geschichte und Geschichtsbewusstsein auf Erinnerung zu reduzieren und diese für den Königsweg von Demokratie- und Menschenrechtserziehung zu halten. Im Gegensatz dazu wird in diesem Band davon ausgegangen, dass weder das individuelle noch das historische Erinnern als solche automatisch identisch sind mit (selbst-)kritischem Lernen aus unannehmbarer Geschichte (Imre Kertész). Zur Debatte stehen neue Herausforderungen. Wie lässt sich Einsicht in die fortbestehende Relevanz der Auseinandersetzung ohne Zeigefinger und jenseits vordergründiger Analogien bewahren und begründen? Wie wirken sich Medialisierung und Kommerzialisierung aus? Was kann und soll die Auseinandersetzung mit im Kern deutscher Geschichte in der Migrationsgesellschaft leisten?

Volkhard Knigge, Prof. em., Dr. phil., geb. 1954, Historiker, Geschichtsdidaktiker, Psychoanalytiker. Von 1994 bis April 2020 Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, kuratierte und leitete zahlreiche Ausstellungen, 2002 Ernennung zum Honorarprofessor, 2008 bis 2020 Inhaber des Lehrstuhls für Geschichte in Medien und Öffentlichkeit am Historischen Institut der Friedrich-Schiller-Universität Jena, zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Offizierskreuz des Verdienstordens der Republik Polen (2005), der Carl-von-Ossietzky-Preis für Politik und Zeitgeschichte der Stadt Oldenburg (2006), das Bundesverdienstkreuz (2006) sowie der Heinz-Galinski-Preis der Jüdischen Gemeinde zu Berlin (2007), 2013 ernannte ihn die Republik Frankreich zum Ritter der Ehrenlegion.

Volkhard Knigge, Prof. em., Dr. phil., geb. 1954, Historiker, Geschichtsdidaktiker, Psychoanalytiker. Von 1994 bis April 2020 Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, kuratierte und leitete zahlreiche Ausstellungen, 2002 Ernennung zum Honorarprofessor, 2008 bis 2020 Inhaber des Lehrstuhls für Geschichte in Medien und Öffentlichkeit am Historischen Institut der Friedrich-Schiller-Universität Jena, zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Offizierskreuz des Verdienstordens der Republik Polen (2005), der Carl-von-Ossietzky-Preis für Politik und Zeitgeschichte der Stadt Oldenburg (2006), das Bundesverdienstkreuz (2006) sowie der Heinz-Galinski-Preis der Jüdischen Gemeinde zu Berlin (2007), 2013 ernannte ihn die Republik Frankreich zum Ritter der Ehrenlegion.

Umschlag 1
Titel 4
Impressum 5
Inhalt 6
Volkhard Knigge: Statt einer Einleitung. Jenseits der Erinnerung – Verbrechensgeschichte begreifen. Impulse für die kritische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus nach der Zeitgenossenschaft 10
Ivan Ivanji: Warum ich kein Zeitzeuge mehr sein will 36
I. Theoretische Interventionen und Orientierungen 40
Lutz Niethammer: Erinnerung ohne Geschichte – Geschichte ohne Erinnerung? 42
Daniel Bogner: Historische Erfahrung und die Begru?ndung von Werten. Religiöse und säkulare Erinnerungsmodelle im Vergleich 47
Werner Bohleber: Vom Unbehagen an der Geschichte. Aporien und Widerstände in der Auseinandersetzung mit beängstigender Vergangenheit 57
Jörn Rüsen: Über einige theoretische Fragen der Gedenkstättenarbeit 64
Volkhard Knigge: »Das radikal Böse ist das, was nicht hätte passieren du?rfen«. Unannehmbare Geschichte begreifen 72
II. Kontexte im Wandel 84
Dietmar Süß: Muss man aus der Geschichte des Nationalsozialismus lernen? Geschichts- und politikwissenschaftliche Kontroversen in der »alten« Bundesrepublik 86
Thomas Sandkühler: Vergangene Fehler nicht aus Gedankenlosigkeit wiederholen. Die selbstkritische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und die Konzeptualisierung von historisch-politischer Bildung und Gedenkstättenarbeit in der »alten« Bundesrepublik 101
Cornelia Siebeck: Nach der »Erfolgsgeschichte«. Die Gedenkstättenarbeit zu den NS-Verbrechen muss ihre Zukunft zuru?ckgewinnen 121
Detlef Garbe: Von der »Nestbeschmutzung« zur Identitätsstiftung. Zivilgesellschaftliche Impulse in der Entstehungsgeschichte der bundesdeutschen KZ-Gedenkstätten 138
Norbert Frei: Infrastruktur und Engagement. Nationale Identität und Erinnerungspolitik in Deutschland nach 1989/90 159
Martin Sabrow: Von der Aufklärung zur Sakralisierung? Versuch u?ber historisches Begreifen in der Gegenwart 166
Klaus-Dietmar Henke: Gedächtnisverschiebung? Fu?r eine kategoriale Asymmetrie bei der Auseinandersetzung mit der NS-Zeit und der SED-Zeit 190
Hans-Joachim Veen: Impulse für die zukünftige Aufarbeitung der SED-Diktatur 202
Andreas Wirsching: Totalitarismustheorie und europäische Erinnerungspolitik 211
III. Reflektierte Praxis 222
Jörg Skriebeleit: Historisierung und Entkonkretisierung. Diktaturgeschichte als moralische Fabel 224
Axel Doßmann: Überforderte Zeugenschaft. Holocaust-Interviews in der Geschichtskultur und historischen Bildung 235
Falk Pingel: Geschichtsdidaktik und NS-Gedenkstätten. Theoretische Prämissen fu?r praktische Folgerungen 260
Holger Thünemann: Lernen aus der Geschichte?Überlegungen zur historischen Auseinandersetzung mit NS-Vergangenheit und Holocaust 287
Matthias Proske/Verena Haug: Das moralpädagogische Projekt »Aus der Geschichte lernen« und die Gedenkstättenpädagogik. Kontexte, Wirkungen, Risiken 297
Béatrice Ziegler: Die Sprachlosigkeit der Geschichtsdidaktik gegenüber dem »Holocaust-Erinnern« 310
Wulf Kansteiner: Ästhetisierung von Gewalt zum Zwecke der Aufklärung. Die NS-Gedenkstätten im medialen Erinnerungsgeflecht des 20. und 21. Jahrhunderts 325
Axel Drecoll: Von der Anwesenheit und Abwesenheit von Geschichte. Überlegungen zur Definition und Konzeption von NS-Geschichtsorten 341
Volkhard Knigge: Geschichte von gestern für Deutsche von morgen? Die Erfahrung des Nationalsozialismus und historisch-politisches Lernen in der (Post-)Migrationsgesellschaft. Ein Problemaufriss 358
Astrid Messerschmidt: Geschichtsbewusstsein ohne Identitätsbesetzungen. Kritische Gedenkstättenpädagogik in der Migrationsgesellschaft 374
Omar Kamil: Verknu?pfte Gedächtnisse. Zum Antisemitismus bei arabischen Migranten und Migrantinnen in Deutschland 389
Micha Brumlik: Kosmopolitische Moral. Globales Gedächtnis und Menschenrechtsbildung 410
Editorische Bemerkung und Dank 424
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 426

Erscheint lt. Verlag 25.5.2022
Reihe/Serie Buchenwald und Mittelbau-Dora - Forschungen und Reflexionen
Verlagsort Göttingen
Sprache deutsch
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte 1918 bis 1945
Geschichte Allgemeine Geschichte Zeitgeschichte
Schlagworte Aufarbeitung • Demokratie • Deutschland • Gedenkstätten • Geschichte • Geschichtsbewusstsein • Geschichtskultur • Historisches Erinnern • Holocaust • individuelles Erinnern • Kommerzialisierung • Konzentrationslager • Medialisierung • Migrationsgesellschaft • Nationalsozialismus • NS-Vergangenheit • Verbrechen
ISBN-10 3-8353-4261-4 / 3835342614
ISBN-13 978-3-8353-4261-3 / 9783835342613
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