Orthodoxie als Konsensbildung
Das theologische Disputationswesen an der Universität Wittenberg zwischen 1570 und 1710
Seiten
2004
Mohr Siebeck (Verlag)
978-3-16-148215-1 (ISBN)
Mohr Siebeck (Verlag)
978-3-16-148215-1 (ISBN)
Kenneth G. Appold untersucht das frühneuzeitliche theologische Disputationswesen als Mittel einer freien geistigen Konsensbildung und des Aufbaus einer überregionalen lutherischen Konfessionsidentität im 16. und 17. Jahrhundert. Seine Untersuchung liefert grundlegend neue Erkenntnisse zur frühneuzeitlichen Universitäts-, Kirchen- und Theologiegeschichte, sowie zur Geschichte der Lutherischen Orthodoxie.
Für die Lutherische Orthodoxie war theologische Konsensbildung ein zentrales Anliegen. Wie ein solcher Konsens am besten zu erreichen sei, blieb allerdings umstritten. Ausgehend vom Beispiel der Universität Wittenberg und einem bislang unerforschten Quellenbestand von ca. 3.000 Disputationsdrucken untersucht Kenneth G. Appold, wie lutherisch orthodoxe Theologen das akademische Disputationswesen benutzt haben, um theologischen Konsens auf Basis freier intellektueller Zustimmung statt durch äußerliche Disziplin und Bekenntniszwang zu erreichen. Er stellt die institutionellen Rahmenbedingungen des Disputierens an der Wittenberger Theologischen Fakultät in der frühen Neuzeit sowie die Breite der theologischen Disputationsthemen dar und analysiert eingehend Disputationen zum Thema der Ekklesiologie. Der Konsens, so das Ergebnis der Untersuchung, der oft nach außen vorgehalten wurde, ermöglichte innerhalb der Universität akademische Freiheit und fungierte dabei auch als Resistenzfaktor im aufstrebenden landesherrlichen Absolutismus. Es entsteht ein Bild der Lutherischen Orthodoxie, welches in bislang unbekanntem Maße von geistiger Dynamik und innerer Pluralität geprägt ist. This historical analysis of Lutheran Orthodoxy emphasizes the movement's commitment to intellectual freedom and diversity. Based on newly discovered source material, the study describes academic culture at the University of Wittenberg during the early-modern period. It focuses in particular on theological disputation as an instrument for achieving intellectually defensible doctrinal consensus in an emerging trans-territorial confession. It begins with an account of the institutional conditions and regulations governing theological disputation, continues with an overview of disputed topics, and concludes with an in-depth analysis of disputations on a particular subject: that of ecclesiology. In the end, previous images of Orthodoxy as a stagnant or repressive movement are discredited and a picture of intellectual pluralism and resistance to early-modern absolutism emerges in their stead.
Für die Lutherische Orthodoxie war theologische Konsensbildung ein zentrales Anliegen. Wie ein solcher Konsens am besten zu erreichen sei, blieb allerdings umstritten. Ausgehend vom Beispiel der Universität Wittenberg und einem bislang unerforschten Quellenbestand von ca. 3.000 Disputationsdrucken untersucht Kenneth G. Appold, wie lutherisch orthodoxe Theologen das akademische Disputationswesen benutzt haben, um theologischen Konsens auf Basis freier intellektueller Zustimmung statt durch äußerliche Disziplin und Bekenntniszwang zu erreichen. Er stellt die institutionellen Rahmenbedingungen des Disputierens an der Wittenberger Theologischen Fakultät in der frühen Neuzeit sowie die Breite der theologischen Disputationsthemen dar und analysiert eingehend Disputationen zum Thema der Ekklesiologie. Der Konsens, so das Ergebnis der Untersuchung, der oft nach außen vorgehalten wurde, ermöglichte innerhalb der Universität akademische Freiheit und fungierte dabei auch als Resistenzfaktor im aufstrebenden landesherrlichen Absolutismus. Es entsteht ein Bild der Lutherischen Orthodoxie, welches in bislang unbekanntem Maße von geistiger Dynamik und innerer Pluralität geprägt ist. This historical analysis of Lutheran Orthodoxy emphasizes the movement's commitment to intellectual freedom and diversity. Based on newly discovered source material, the study describes academic culture at the University of Wittenberg during the early-modern period. It focuses in particular on theological disputation as an instrument for achieving intellectually defensible doctrinal consensus in an emerging trans-territorial confession. It begins with an account of the institutional conditions and regulations governing theological disputation, continues with an overview of disputed topics, and concludes with an in-depth analysis of disputations on a particular subject: that of ecclesiology. In the end, previous images of Orthodoxy as a stagnant or repressive movement are discredited and a picture of intellectual pluralism and resistance to early-modern absolutism emerges in their stead.
Geboren 1965; 1994 Ph.D. Yale University (Religious Studies); 2001 Dr.theol.habil. Universität Halle-Wittenberg; Mitarbeiter am Zentrum für Reformationsgeschichte und Lutherische Orthodoxie und Privatdozent für Kirchen- und Dogmengeschichte an der Universität Halle-Wittenberg.
| Erscheint lt. Verlag | 22.9.2004 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Beiträge zur historischen Theologie |
| Verlagsort | Tübingen |
| Sprache | deutsch |
| Maße | 162 x 238 mm |
| Gewicht | 701 g |
| Themenwelt | Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► Altertum / Antike |
| Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► Neuzeit (bis 1918) | |
| Geisteswissenschaften ► Geschichte ► Geschichtstheorie / Historik | |
| Religion / Theologie ► Christentum ► Kirchengeschichte | |
| Schlagworte | Ekklesiologie • HC/Geschichte/Neuzeit bis 1918 • Konsensbildung • Martin Luther • Orthodoxie • Universität Wittenberg |
| ISBN-10 | 3-16-148215-8 / 3161482158 |
| ISBN-13 | 978-3-16-148215-1 / 9783161482151 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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